Lulu hat geschrieben:Aber wie schon gesagt, wo fängt Rücksichtslosigkeit an??? Ich bin Polizeireiter (siehe Fotos) und es bleibt bei uns nicht aus, dass die Pferde über Maßen strapaziert werden. Sie sind nun mal im Einsatz ein polizeiliches Mittel und dafür auch ausgebildet. Es kann daher auch vorkommen, dass es dann zu Satteldrücken etc kommt. Aber sind wir deswegen RÜCKSICHTSLOS oder gar TIERQUÄLER???
Kurz vorweg etwas dazu: Ich finde es sind 2 komplett verschiedene paar Schuhe, ob man sozusagen Berufsreiter ist, oder ob man sein Pferd zur reinen Freizeitgestaltung einsetzt. Erstens ist es für den Menschen etwas anderes, weil das Pferd schlichtweg im Beruf wichtiger ist. Wenn du bei einem Einsatz plötzlich kein Pferd hättest, weil es z.B. lahmt, wäre das sicherlich schlimmer, als wenn ein Freizeitreiter mal ein paar Tage aufs reiten verzichten muss, weil das Pferd lahm ist. Deswegen könnte ich es im Falle eines Berufsreiters viel besser nachvollziehen, wenn man mehr aufs Reiten bedacht ist. Ich finde da ist nichts gegen zu sagen.
Genrell komme ich mir nun doch etwas vor, als würde ich aus dem Rahmen fallen. Ich höre oft (nicht nur hier) den Satz "ich habe mein Pferd zum reiten". Ich persönlich würde das so über mein Pferd nie sagen. Ich habe mein Pferd nicht zum reiten.
Da würde ich jetzt mal ganz dreist die Frage in den Raum werfen - wenn man sein Pferd zum reiten hat, was passiert, wenn das Pferd irgendwann unreitbar ist?
Zu den Beispielen aus dem ersten Posting kann ich nur berichten, wie ich selbst soetwas handhabe.
Ich habe mir vor einem Monat einen neuen Sattel gekauft. Mein Pferd wurde im Herbst von unserer Chiropraktikerin durchgecheckt und diese hat sich auch gleich die Lage des Sattels angeschaut. Sie meinte dass er nicht passt, dass er vorn zu eng ist und so hinter den Schultern drückt. Seit diesem Urteil habe ich kein einziges Mal mehr auf dem Sattel gesessen. Habe noch den Sattler draufschauen lassen, der den Sattel aber leider auch nicht genug weiten konnte. Dann habe ich den Sattel zum Verkauf angeboten und mich auf die Suche nach einem passenden gemacht. Das hat natürlich wie das so ist ziemlich gedauert - ich bin dann 2 Monate lang nicht geritten (außer 3 mal, als ich mir einen passenden Sattel einer Stallkollegin geliehen habe), und habe mein Pferd mit Bodenarbeit bei Laune gehalten.
Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, mein Pferd "für den Übergang" einfach mit dem drückenden Sattel zu reiten. Wenn mir bewusst ist, dass mein Pferd Schmerzen hat, würde mir eh die Lust am Reiten vergehen. Da reite ich dann lieber garnicht - das finde ich aber auch selbstverständlich.
Zu den anderen Beispielen kann ich so nichts sagen, da mein Pferd noch nie lahm war
