Sidepull/Lindel - "einfach so"?

Themen zur Ausrüstung von Pferd und Reiter

Moderator: ninischi

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Hestur
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Beitrag von Hestur »

Ja... normalerweise ist sie ganz ok, aber meine "Alternativen Methoden" scheinen ihr langsam aber sicher auf den Keks zu gehen. Naja, ich muss ja selbst damit reiten und nicht sie.
Ich schätze mal, sie will mich einfach wieder auf den "rechten Weg" bringen mit solchen Aussagen. Oder hat jemand von euch schonmal gehört, dass der Druck des Sidepulls an einer bestimmten Stelle das Kauen auslöst? So ganz spurlos gehen solche Kommentare ja doch nicht an einem vorbei... :oops:
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lancia
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Beitrag von lancia »

Jaja, genau der "rechte" Weg ;)
Ich nehm lieber den linken... Scherz beiseite.

Von dem Reflexpunkt habe ich noch nie was gehört. Ich glaube das war die letzte Rettung für sie :roll: Oder??
"...aber dem edlen Pferd, das du reiten willst, mußt du seine Gedanken ablernen, du darfst nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen." Goethe
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Hestur
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Beitrag von Hestur »

Ja, glaube ich auch. Vor allem das sehr überzeugende Argument "trotzdem" :lol:
Hätte ich mir auch kaum vorstellen können, wie ein Punkt auf der Nase das Pferd zum kauen bringen soll :?:
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Cat_85
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Beitrag von Cat_85 »

Ich denke wenn was drücken würde, dann würde Pferd eher nicht kauen. Schließlich würde durch die Bewegung des Mauls der Punkt ja noch mehr gedrückt. Verstehst du, wie ich das meine? Halte ich für Blödsinn de Aussage.
skywalker

Beitrag von skywalker »

*lol*
Ich kenn das mit den Reflexpunkten nur vom Knotenhalfter, wo die Knoten angeblich (!) an Reflexpunkten sitzen sollen. Wofür das gut ist, oder sein soll, hat aber noch nie wer erklärt. Sicher nicht zum Kauen. Also ich glaub nicht dran...
Und müssten dann nicht alle Pferde mit Halfter auch kauen, das sitzt zwar lockerer, drückt ja aber auch auf der Nase, allein durchs eigengewicht.

Also ich weiß nicht, auf solche Kommentare reagiere ich meistens (nicht dass es bei uns oft sowas gäbe) mit "aha" und Schulterzucken und ignoriere die Person sonst.

Mir wurde auch mal erklärt, als ich gemeinsam mit SB auf Tierarzt wartete, weil Pferdi einen Abszess hatte... jaaaa, du solltest halt mit dem richtig zum Arbeiten anfangen (kam als Reaktion auf mein leicht verzweifeltes "dauernd hat das Tier irgendwas!!") - äh ja, mein Pferd entwickelt einen Abszess sicher aus Langeweile :roll: . Ich war kurz baff, hab dann gesagt "jaja" und "aha" und das Gespräch damit beendet :wink:
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

Hallo Hestur,

lass Dich bloß nicht verunsichern.

Ich steh in unserem Stall auch allein auf weiter Flur, wenn ich mit meinen neumodischen Geschichten ankomme, zum Beispiel: Gelassenheitstraining, Umstellung auf Barhuf oder eben auch gebissloses Reiten. Manch konventionellen Pferdeleuten fehlt das das Verständnis. Man macht alles so wie immer, weil man das seit hundert Jahren so tut und verschließt sich Alternativen.

Ich habe mit gebisslosen Zäumungen einige Erfahrung und halte sie immer noch für die schonendste Art, ein Pferd zu reiten. Jedoch setzt es gutes (technisches) Reiten voraus. Einen Anfänger kann das Pferd leichter austricksen, z.B. über die Schulter wegbrechen, weil die Beschränkung der äußeren Seite nicht so deutlich beim Pferd ankommt. Deshalb muss auch meine Maus noch ein bisschen warten, bis es so weit ist.

Den geflochtenen Rohhaut-Nasenriemen einiger Sidepulls kann man übrigens mit einem Schlauch aus Fell ummanteln und so die Einwirkung abmildern.

Viele Grüße
Jarit
LG
Jarit

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
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Hestur
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Beitrag von Hestur »

Hallo und Danke für die unterstützdenden Worte.
skywalker hat geschrieben:*lol*
Ich kenn das mit den Reflexpunkten nur vom Knotenhalfter, wo die Knoten angeblich (!) an Reflexpunkten sitzen sollen. Wofür das gut ist, oder sein soll, hat aber noch nie wer erklärt. Sicher nicht zum Kauen. Also ich glaub nicht dran...
Und müssten dann nicht alle Pferde mit Halfter auch kauen, das sitzt zwar lockerer, drückt ja aber auch auf der Nase, allein durchs eigengewicht.
Ja - genau das selbe habe ich auch gedacht. Jedes andere Teil was in etwa auf der selben Höhe auf der Nase liegt müsste dann eigentlich die selbe Wirkung haben.

Ich bin sehr froh, dass ihr auch noch nie von dieser angeblichen Wirkung gehört habt, so bin ich mir noch ein Stückchen sicherer, dass die Entspannung meines Pferdes echt war.

skywalker hat geschrieben:Mir wurde auch mal erklärt, als ich gemeinsam mit SB auf Tierarzt wartete, weil Pferdi einen Abszess hatte... jaaaa, du solltest halt mit dem richtig zum Arbeiten anfangen (kam als Reaktion auf mein leicht verzweifeltes "dauernd hat das Tier irgendwas!!") - äh ja, mein Pferd entwickelt einen Abszess sicher aus Langeweile :roll:
:lol: So einen Kommentar durfte ich mir zum Schluss auch noch anhören - "Vielleicht will dein Pferd ja auch nur endlich mal wieder richtig Arbeiten." ...ja genau, ich hätte schon viel früher wieder damit anfangen sollen, wo ich mit Fieber zu Hause lag, oder davor, als ich 2 Monate lang keinen passenden Sattel zur Verfügung hatte....
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Ich bin frisch gebackene Besitzerin eines kolumbianischen Bosals. Ist ja ähnlich dem Sidepull. Leider habe ich das Teil noch nicht probieren können, aber ich bin schon sehr gespannt und kann mir vorstellen, dass es sehr gut funktioniert.
Ich mag irgendwie kein Gebiss mehr im Pferdemaul haben.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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Mimi
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Beitrag von Mimi »

Magst mal ein Bild davon reinstellen, wie sieht es denn aus?
Reiten: Das Zwiegespräch zweier Körper und zweier Seelen, das dahin zielt, den vollkommenen Einklang zwischen Ihnen herzustellen.
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

skywalker hat geschrieben:*lol*
Ich kenn das mit den Reflexpunkten nur vom Knotenhalfter, wo die Knoten angeblich (!) an Reflexpunkten sitzen sollen. Wofür das gut ist, oder sein soll, hat aber noch nie wer erklärt.
Gerade dieser Tage hab ich gelesen, dass das ein urbanes Märchen ist. Ich glaube, es war entweder eine Westerreiter-Website oder in einem Westernreit-Lehrbuch. Wenn ich nur wüsste wo ... :kopfkratz:

Jedenfalls wirkt ein Knotenhalfter genauso wie ein Sidepull. Je nach Stärke des verwendeten Seils ist es schärfer oder sanfter. Ich habe übrigens eines mit eingeknoteten Zügelringen. Dadurch ist eine bessere seitliche Einwirkung gegeben, als wenn man die Zügel unten in der Schlaufe befestigt.

Noch ein Tipp: An einem normalen Knotenhalfter die Zügel nicht seitlich anbringen, weil die Knoten nicht dafür gemacht sind und durch den Zug aufgehen können.

LG,
Jarit
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Hestur
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Beitrag von Hestur »

Carmen hat geschrieben:Ich bin frisch gebackene Besitzerin eines kolumbianischen Bosals. Ist ja ähnlich dem Sidepull. Leider habe ich das Teil noch nicht probieren können, aber ich bin schon sehr gespannt und kann mir vorstellen, dass es sehr gut funktioniert.
Ich mag irgendwie kein Gebiss mehr im Pferdemaul haben.
Ist zwar jetzt etwas OT, aber ich habe vor ein paar Jahren auch lange darüber nachgedacht, mir eines anzuschaffen. Ich weiß garnicht mehr genau, warum ich den Gedanken verworfen habe...
Mimi hat geschrieben:Magst mal ein Bild davon reinstellen, wie sieht es denn aus?
Schau mal bei hue-hott.de da gibt es unter "Ohne Gebiss Zäumungen" ein Kolumbianisches Bosal.
Dort gibts übrigens auch sowohl das Sidepull, welches ich nun getestet habe, als auch das, was ich mir selbst bestellen möchte (Link) Sieht doch sehr milde aus, oder?
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Magst mal ein Bild davon reinstellen, wie sieht es denn aus?
Hier gibt es auch eines:
http://www.pasoshop.de/index.php?a=389

Ich werde die Noppen noch oben, also nicht zur Pferdenase hin, nehmen.

Das Sidepull sieht okay aus, finde ich.
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Mimi
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Beitrag von Mimi »

Oh ganz schön teuer :shock:
Reiten: Das Zwiegespräch zweier Körper und zweier Seelen, das dahin zielt, den vollkommenen Einklang zwischen Ihnen herzustellen.
skywalker

Beitrag von skywalker »

Ich steh total auf mein Sidepull von Flechtzügel.de, obwohl ich schätze, dass es aufgrund des Materials sogar eins der schärferen (??) ist. Aber an sich brauch ich keine große Einwirkung (außer mein Büffel büffelt stur dagegen, dann hat er es sich aber eh selbst zuzuschreiben), und habe auch keine "Anlehnung" dran.

Und da ich mir vor kurzem das Buch von Oliver Hilberger gekauft habe und dann so bei mir gedacht hab, eigentlich ist das doch auch nicht viel anders als ein Kappzaum nur nicht so schwer (das hat Pferd ja gehasst, deshalb Kappzaum verkauft), v.a. wenn ich für Handarbeit keinen mittleren Ring brauche, hab ich es mal für die ersten Übungen (im Stehen) nach Hilberger ausprobiert und kann nur sagen: funktioniert einwandfrei! 8) Also ich verwende das Sidepull seit kurzem auch für die Handarbeit !! :D

Mein Büffel scheint auch auf das Seilzeug generell zu stehen - Kappzaum und Lederkopfstück, wenn ich damit komme bzw. kam, flüchtete er nach hinten und oben, Knotenhalfter, das flechtzügel-Sidepull und Halfter akzeptiert er ohne weiteres. :wink:
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Hestur
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Beitrag von Hestur »

Das ist sehr gut zu wissen - ich arbeite seit einem halben Jahr nach dem Hilberger-Buch und genau die Frage habe ich mir eben gestellt - Handarbeit statt auf Trense oder am Kappzaum vielleicht am Sidepull? Wo mein Pferd damit doch so gut zurechtzukommen scheint, werde ich das in den nächsten Tagen definitiv auch noch testen. Muss mir nur vorher noch schnell ein dickeres Fell für die dann bevorstehenden Kommentare anlegen :mrgreen:
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