Hallo,
ich würde Arbeit am Kappzaum der Doppellonge bevorzugen. Eine Kombination aus Branderup (1.DVD), Bücher von Schöneich/Longenkurs von B.Teschen und dem Hilbergerbuch ist sehr empfehlenswert. Bzw. wenn Du Dir unsicher bist einen Reitlehrer, der Handarbeit bei jungen Pferden einsetzt, die über das "Kreislaufen" hinaus geht.
Die Priorität sollte auf Gymnastik in den niedrigen Gangarten liegen. Gerade, wenn das Pferd als Traber hoch ausgebunden wurde und die Oberlinie nicht vorteilhaft ausgeprägt ist. Dazu genügt am Anfang auch erstmal Stellung auf Kappzaum im Stand erarbeiten und dann beim Führen. Losgelassenheit und das Fallenlassen des Halses in der Biegung ist anfangs schon ein hoher Anspruch. Gleichfalls die Hilfen zu mehr HH-Aktivität, Anheben der inneren Schulter und Rücken aufwölben erarbeiten. Das Ziel sollte eine gute Biegung sein. Die gymnastische Arbeit kann dann in verschiedenen Seitengängen gefestigt und auch korrigiert werden. Muskelaufbau sollte erst danach kommen bzw. ergibt sich aus richtiger und dosierter Arbeit. Das Longieren ergibt sich nach und nach und die Anforderungen können gesteigert werden. Spätestens dann sollte sich die Oberlinie nach und nach bessern und das Pferd auch im Alltag seine Bewegungen verbessern.
Du hast in diesen jungen Jahren die besten Aussichten das Bewegungsmuster nachhaltig zu verbessern. Daher finde ich, dass gerade schwierig gebaute Pferde oder Pferde mit Fehlstellungen auch in frühen Jahren im Rahmen der Möglichkeiten gymnastiziert werden sollten. Eine gute Biegung an der Longe bestimmt die Basisarbeit.
Mein eigentlich Plan ist mit ihm im Herbst 2009 die "Grundschule" des Einreitens zu durchlaufen. Ihn über den Winter noch mal "Pferd sein lassen" und dann im Frühjahr, also 4jährig weiter zu machen.
So habe ich es mit meinen beiden auch gemacht. Wir haben im Sommer dreijährig mit etwas Longieren auf Kappzaum angefangen. Vorher viel Erziehung, Bodenarbeit nach TT, Scheutraining, Handpferd und Spazieren gemacht. Im Herbst mit 3,5 wurden sie kurz im Schritt angeritten, was bei beiden gut klappte. Jetzt im Winter machen wir nur Handarbeit. Ab Januar kommen Seitengänge hinzu, an die ich mich nur mit Reitlehrer wagen möchte. Im Frühjahr/Sommer vierjährig geht es dann mit Reiten richtig los. In meinem Ausbildungstagebuch kannst Du es detaillierter nachlesen.
LG Susi