Ich bin früher für das Lösen viel v/a auf großen Linien geritten, und habe trotzdem am nächsten Tag oft meine Ansprüche etwas zurücknehmen müssen, weil das Pferd - besonders im Winter - etwas klamm war. Mein Anspruch an ein "losgelassenes" Pferd ist auch, dass es eben von Beginn der Arbeit locker und entspannt ist.ottilie hat geschrieben:Ich möchte daran erinnern, daß die Eingangsfragen wie folgt lauteten:Bitte sachlich beim Thema bleiben.Aber wie bringt man ein Pferd zur Losgelassenheit? Welche Übungen erleichtern den Weg dorthin?
Warum erreichen einige Pferde die Losgelassenheit nur schwer, bei anderen dagegen ist das ganz schnell "abgefrühstückt"?
Und was könnte die Losgelassenheit stören?
Mein persönlicher Durchbruch kam durch Bodenarbeit zum Lösen. Jetzt steige ich auf ein aufmerksames, lockeres Pferd auf, dass von Beginn an Fleiß und eine "losgelassene Spannung" (Lieblingswort meines RL) zeigt.
Früher war er anfangs faul und schwierig in Gang zu bekommen, was ich durch verstärktes Treiben auszugleichen versucht habe. Das Bohren mit Sporen stört das Loslassen des Pferdes enorm, weil sie aus Angst vor weiteren Stichen ihre Bauchmuskulatur angespannt halten.
Zum Thema Sitzen: ich habe mich von einem extrem schlechten Sitz in den letzten fünf Jahren zu einem ganz annehmbaren Sitz durchgekämpft, was der Losgelassenheit unsere Pferde nur zuträglich war. Wer sitzen kann, kann reiten. Und unsere Pferde haben RICHTIG Schwung. Wer es nicht glaubt ist hiermit zu einem Proberitt eingeladen.
Ich finde auf dem viel diskutierten Video Pferde und Reiterin gut und den Umständen entsprechend gut herausgebracht. Allerdings denke ich auch, dass die Reiterin für ihre Leistungsklasse nicht losgelassen genug sitzt. Sie sitzt gut und wirkt gut auf das Pferd ein, aber eine Lösung ihrer eigenen Blockaden im Bereich Becken/LWS und Schultergürtel dürfte hier wahre Wunder wirken. Ich habe leider viele Berufsreiter gesehen, die durch die starke körperliche Belastung zuviele Spannungen mit aufs Pferd bringen. Wir haben bei uns eine Bereiterin, die nach einem Bandscheibenvorfall nur noch mit Hocker aufs Pferd kommt. Wie soll denn dann ein Pferd zur Losgelassenheit kommen, wenn der Reiter ab LWS nicht mehr beweglich ist? (Nuno Oliveira mal ausgenommen) Das Motto von E. Meyners ist ja, dass man sich für jede Sportart aufwärmt, nur nicht vorm Reiten. Leider ist man auch heute immer noch der Meinung, dass man durchs durch die Gegend getragen werden ausreichend aufgewärmt wird. Das ist nicht der Fall!
P.S. Bitte jetzt keine Diskussion über Aufsteigen mit/ohne Hocker. Mit Hocker aufsteigen ist super, aber diese Dame könnte ohne Hocker mangels Beweglichkeit gar nicht rauf.