Reitkunst - Quo Vadis?

Rund um die klassische Reitkunst

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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Komisch, daß obwohl ich mit keinem Wort irgendwelche Unterschiede zwischen FN und klassischer Reiterei angesprochen habe und dies auch überhaupt nicht Inhalt dieses Threads werden sollte, daß immer wieder darauf eingegangen wird!

Also möchte ich auch diese Diskussion nicht in die üblichen Grabenkämpfe auslaufen lassen. Auch wenn es die, wie schon erwähnt, zu den Zeiten der alten Meister ebenfalls gegeben hat.

Ich lese nun recht viel - Alt und Neu - und finde es immer wieder spannend mich mit Themen auch nur rein theoretisch zu beschäftigen. Und selbst, wenn ich reittechnisch noch Meilen davon entfernt bin, kann ich durch die Theorie immer einiges mitnehmen. Mich interessiert es einfach, warum sich etwas wie entwickelt hat. Und dieses Wissen möchte ich dann auch teilen.
Liebe Grüße, Sabine

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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Sorry, aber wenn Du das fragst
Worin seht ihr die falsche Entwicklung der klassischen Reitkunst
ist es eigentlich schon ziemlich absehbar, daß es entsprechende Antworten geben wird.
Und daß die Unterschiede nicht Gegenstand des Freds sind, ist ja allen bewußt.
Vielleicht ist das Thema etwas zu weit gefasst, ich hab nämlich schon den Eindruck, daß es durchaus mehrere interesannte Bereiche beinhaltet.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
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smilla
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Beitrag von smilla »

Josatianma hat geschrieben:Komisch, daß obwohl ich mit keinem Wort irgendwelche Unterschiede zwischen FN und klassischer Reiterei angesprochen habe und dies auch überhaupt nicht Inhalt dieses Threads werden sollte, daß immer wieder darauf eingegangen wird!
Für mich war da einfach der Unterschied zwischen mau vermittelter Theorie (bzw. Verknüpfung mit der Praxis) und eigenem Studium. Das soll gar keine Grabenkämpfe auslösen, aber zeigen, warum es sich für mich lohnt die alten Meister zu lesen. Im Gegenteil: ich verstehe die Inhalten viel besser und kann viel mehr mit ihnen anfangen.

Ein weiteres Thema, was aus diesem Thread gezogen werden könnte und vielleicht interessant wäre zu diskutieren: Was sollte jeder Reiter (mindestens) an Theorie- und Praxiswissen haben?
"Reiter und Pferd sind zu einer geistigen und körperlichen Einheit verschmolzen, sind zwei Herzen und ein Gedanke- die wunderbare Alchemie des Reitens hat aus den zweien in Wahrheit eins gemacht. Solche Kunst ist klassische Kunst!"
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Dann macht doch neue Threads, die sich aus diesem ergeben auf.
Liebe Grüße, Sabine

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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

*sinsazustimm*

was mich in diesem zusammenhang interessieren würde: warum hängen gerade die "klassiker" oft so an jedem wort der "alten meister", obwohl doch niemand de facto weiß, wie die überhaupt geritten sind und wie die pferde gingen? ich habe nun, gerade dank internet, schon soooo viele leute kennen gelernt, die schriftlich unglaublich gut und klug klingen, brillant argumentieren können und alles kapiert zu haben scheinen - und wenn man die dann mal live auf dem pferd erlebt, fällt das plötzlich alles wie ein kartenhaus zusammen, weil es einfach nur gruselig ist. oder in eine richtung geht, die mir schlichtweg absolut nicht gefällt. oder vielleicht auch nur haarscharf daneben, aber auch vorbei ist.

ein baucher oder de la gueriniere kann viel spannendes schreiben, aber wie das dann nun tatsächlich ausgesehen hat, weiß doch niemand. sehr aufschlussreich sind hier die videos von nuno oliveira, die ja auch deutlich anders aussehen, als so mancher vermutet hätte. und viel wichtiger: wie das alles praktisch angewendet bei meinem speziellen pferd in unserem ausbildungsstadium mit unseren spezifischen problemen aussieht, dabei kann mir nun mal kein alter meister helfen. dazu brauch ich einen "echten" menschen, der mehr kann als nur schlau zitieren.

im pforg gab es ja diesen "reitwettbewerb", bei dem leute einfach die drei GGA außen rum reiten sollten. da gab es dann auf einmal tausend begründungen, warum dieser oder jener das grad nicht kann. und bei denen, die dann mutig genug waren mitzumachen, war zwar niemand grottiges dabei, aber auch eigentlich nur ein pferd, das tatsächlich in den GGA außenrum vernünftig über den rücken ging. wolhgemerkt ohne übergänge usw. da stellt sich mir schon die frage, wie viele von den leuten, die im internet über absolute und relative aufrichtung, die unbedingt unterkieferlockerheit oder die rolle des äußeren hinterbeins beim redopp 8) diskutieren, nicht schon an einer schnöden grußaufstellung bei ner e-dressur scheitern würden (und vielleicht gerade deshalb immer sagen, dass sie keine turniere reiten, sondern nur für sich reiten ... :evil: )
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

was mich in diesem zusammenhang interessieren würde: warum hängen gerade die "klassiker" oft so an jedem wort der "alten meister", obwohl doch niemand de facto weiß, wie die überhaupt geritten sind und wie die pferde gingen?
Vielleicht, weil das Gefühl besteht, daß diese Menschen sich ernsthaft mit den Pferden beschäftigt haben. So wie smilla schreibt, daß ihr die Lektüre von Waldemar Seunig vieles aus dem Unterricht erst klar gemacht hat. Mit "alten Meistern" müssen ja nicht nur Guérinière, Baucher oder Newcastle gemeint sein. Auch "neue" Meister der klassischen Reitkunst vermitteln ein schönes Bild vom Reiten und dem Umgang mit dem Pferd. Und gerade das ist ja eben ganz vielen sehr wichtig. Schaue ich mich in den Ställen in der Umgebung um, so scheint es aber doch noch eine Unmenge an Menschen zu geben, die fernab davon sind. Und ich merke an mir, daß ich immer weniger bereit bin, bestimmte Dinge zu tolerieren, seit ich mich intensiv mit den "Klassikern" beschäftige. Ich beginne auf Kleinigkeiten zu achten - und sei es nur das korrekte Absteigen vom Pferd.

Bei dem ein oder anderen Statement kam für mich interessanterweise über, daß die klassische Reitweise in gewissem Maße das komplette Leben beeinflußt und nicht nur den Umgang mit dem Pferd, sondern auch den mit seinen Mitmenschen. Vielleicht ist es genau das schon, was in vielen Bereichen vermehrt vermittelt werden sollte.
Liebe Grüße, Sabine

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kallisto
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Beitrag von kallisto »

Vielleicht liegt es an den vielen Gurus, die sich genau auf die alten Meister beziehen und ihr Reiten nach Reitmeister x verkaufen? Nur das sind Profis, die wirklich schon sehr weit vorangekommen sind. Dort hat meiner Meinung nach ein Freizeitreiter, der im Trab noch keinen runden Zirkel in Ahnlehnung und Gleichgewicht reiten kann, noch nicht hin. Aber die Freizeitreiter finden die Kurse toll, wenn es gleich an die Seitengänge geht, obwohl das normale vorwärts noch ein Problempunkt ist. Ich finde, dass die Otto-normal-Ausbildung ohne Arrêts, Spezialsättel und zeitigen Stangengebissen genau das richtige ist.

Für mich ist das Reiten nach den alten Klassikern zu weit weg und ehrlich gesagt, ich lese nur Dinge, die wenigstens aus dem 20. Jhd. stammen. Sowohl vom Verständnis, als auch vom Interesse. Ich finde diese perfekten Zeichnungen mit übertrieben bemuskelter Hinterhand und Oberlinie etwas zweifelhaft. Und wie schon erwähnt, ich bin noch nicht soweit, als dass ich mich an Thesen von Baucher und Co hochziehen kann. Da ist mir ein Albrecht, Bürger oder Podhajsky schon lieber.

Zudem gibt es genügend gut aufgearbeitete Literatur aus der heutigen Zeit und auch mit ergänzenden und aktuellen Sichtweisen (Anatomie, Sattelkunde, Haltung etc. ). Weil ich bin kein Bereiter, der eine gute Ausbildung rund ums Pferd hat, sondern nur ein pobliger Freizeitreiter, der nicht den ganzen Tag bei den Pferden verbringen kann und sich das drum-herum auch noch aneignen muss.
Und das meiste Wissen baut aufeinander auf. Sicherlich gibt es wertvoll konventionelles Wissen, was immer wieder in Vergessenheit gerät, genauso gibt es moderne Dinge z.B. in der Haltung, die sich wesentlich verbesser haben. Aber die aktuellen Missstände sind nicht daran verschuldet, dass wir uns zu wenig auf die alten Meister berufen oder die FN nichts taugt, sondern das ist unsere typische schnelle-Ausbildungs-wenig-Zeit-und-Kommerz-Mentalität. Der Pferdesport ist mittlerweile ein Markt geworden und paßt sich nur seinen Kunden an...

LG Susi
LordFado

Beitrag von LordFado »

was kallisto sagt ist m.E. ein wichtiger Punkt:
der große Unterschied zu "früher" ist, dass wir unseren Lebensunterhalt zu 99% nicht über die Pferde verdienen und somit viel weniger Zeit und Ausbildung rund ums Pferd genießen wie die früheren "Profis" oder "(alten) Meister", die natürlich (!) ihr ganzes Leben und Sein aufs Pferd ausgerichtet hatten.

Sowas prägt natürlich, genauso wie man am "außerberuflichen" Leben einer Naturheilpraktikerin oder einem Förster oder Yogalehrer oder ähnlichen ihren Beruf anmerkt, tat man das natürlich sicher auch früher bei Rittmeistern (und heute noch bei den Reitlehrern von altem Schlag zum Beispiel).

Da auch die wenigsten "Grand-Prix-Reiter" ausschließlich Reiten oder eine Ausbildung bei einem RL vom alten Schlag hatten, da 99% der Turnierreiter genau wie die User in diesem Forum nunmal keine Berufsreiter sondern Freizeitreiter sind, merkt man auch hier, dass eben nicht mehr so viel allumfassendes Wissen da ist - kann es aber auch gar nicht - weder durchs Lesen noch durch die Anmeldung in einem Forum noch durch sonstwas.
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

Obwohl lesen natürlich grundätzlich richtig ist, sehe ich eine sehr konkrete Gefahr darin, wenn man sich mit den Schriften der "alten Meister" bechäftigt und dann - weil man die Zusammenhänge nicht begreift - Opfer von Möchtegern-Propheten wird, die mit einzelnen aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten dieser alten Werke versuchen, die klassische Reitkunst neu zu erfinden und damit viel Geld zu verdienen.

Aus der Forderung der Losgelassenheit wird dann z.B. abgeleitet, dass man auf Anlehnung gleich ganz verzichten solle. Mit dieser Einstellung ist die Ausbildung eines Pferdes (nach den Grundsätzen der klassischen Reitkunst) von Vorneherein zum Scheitern verurteilt.
Wenn schon Gebiss, dann am besten eine Kandare - natürlich blank geritten, so haben es ja schließlich die "alten Meister" auch gemacht...- Noch so eine tolle Idee, die dazu führt, dass die Pferde nach einiger Zeit überhaupt nicht mehr auf Trense zu reiten sind, soviel dann zum Thema Losgelassenheit. Die Beine strecken wir schön weit weg vom Pferd, wie man es auf den Stichen der alten Meister bewundern kann...na dann viel Spass bei der Ausbildung...
Falsches Verständnis führt eben leider ganz schnell auf Irrwege.

Das Ergebnis sind Pferde, die ohne Rückentätigkeit und ohne Schwung laufen, wenn auch mit hoch aufgerichtetem Hals. Solche Reiterei, die aus falsch verstandener Imitation der "alten Meister" resultiert, ist deutlich schädlicher, als ein Pferd, das - um die Rücktätigkeit zu fördern - auch einmal kurzfristig hinter der Senkrechten geritten wird.

Ich halte es für ein Gerücht, dass man schlechtes Reiten überwiegend in den Sport-Reitställen beobachten kann. Man kann gutes und schlechtes Reiten in allen Reitställen sehen. Schlimm wird es aber, wenn die fundamentalen Erkenntnisse aus 2000 Jahren Reitlehre mit fadenscheinigen Argumenten und großspurigen Reden über den Haufen geworfen werden. Wenn Pferde nicht mehr vorwärts gehen sollen, wenn Anlehnung zum Schimpfwort wird, wenn die Zäumung auf sehr scharfen Gebisse geritten von Anfängern praktiziert wird, wenn man auf treibende Hilfen gleich ganz verzichtet etc etc.
Wenn all dies das Ergebnis der Beschäftigung mit den "alten Meistern" ist - und genau das muss man leider sehr häufig feststellen - dann ist das nicht nur das Gegenteil von klassischem Reiten, sondern es runiniert diese Kunst sogar. Das schlimmste ist dann auch noch, dass sich die Imitatoren der "alten Meister" oft wie Guérnière persönlich vorkommen und entsprechend auftreten.

Da finde ich Sinsa's Einstellung ganz vernünftig: Reiten, Lesen, Lernen und immer wieder Reiten Reiten Reiten. :wink:
Zuletzt geändert von Steffen am Mo, 02. Feb 2009 10:39, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
Bernie
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Beitrag von Bernie »

ICH habe mein gesamtes Leben dem Pferd gewidmet. Sicher, ich muss für meinen Lebensunterhalt arbeiten, habe andere Sachen zu erledigen. Aber meine Gedanken schweifen fast permanent rund um's Pferd und seine Haltung/Ausbildung etc.

Die Zeit, die mir abgeht, ist die in der Praxis, davon habe ich tatsächlich nur 3 h, dies ist in er heutigen Zeit für mich leider nicht anders möglich.

Die klassische Reitkunst ist für mich in erster Linie ein Selbstreflektieren. Selbstverständlich hat dies auch Auswirkungen in die "Nicht-Pferde-Welt", da die Ausbildung am Pferd in erster Linie ein Arbeiten an mir selbst ist.

Was ich der klassischen Reiterei ganz deutlich zuordne: der Respekt dem Pferd gegenüber. Ich mag keine Aussagen über "der Gaul muss mal..." oder auch "mein Hotta ist so knuffig"....ein realistische, liebevolle Einstellung mit viel Respekt dem Lebenwesen Pferd gegenüber.
LordFado

Beitrag von LordFado »

Selbstreflexion lernt man auch, wenn man Yogastunden besucht, statt alte Meister zu lesen und auch Respekt vor dem Pferd ohne "knuffiges Hotta" und "der Gaul muss" habe ich persönlich vollkommen ohne alte Schriften sondern ausschließlich in FN-Ställen lernen können - das zählt also nicht in meinen Augen.
Eine weltoffene Einstellung und Respekt vor dem Lebewesen (egal ob Mensch oder Tier) hat nichts mit Klassikern oder Sportreitern zu tun sondern mit Erziehung und Prägung (sowas kann man zum Beispiel auch als Jugendlicher bei den Pfadfindern lernen)...

Dass man "sein leben dem Pferd widmet" ist auch vollkommen normal - denn wer ein so zeitintensives Hobby vernünftig leben will, dem bleibt gar nichts anderes übrig, esseidenn es wird wirklich nur als Freizeitbespaßung gesehen, dann ist es aber für mich nicht ernstzunehmend ausgeübt.
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Ich finde man, man sollte seine Ziele den realen Gegebenheiten anpassen. Und nicht schlechte (Lebens-)Umstände mit zu hoher Ausbildungsqualität kompensieren, was letztendlich den Hype um die alten Klassiker entstehen läßt.
Der reale Alltag eines durchschnittlichen Freizeitreiters besteht teilweise nicht mehr als 3 mal in der Woche ernsthaften reiten auf einem eher durchschnittlichen Pferd, bei einigen wird selbst das nicht erreicht, weil Longieren, Gelände etc. das Pferd noch beschäftigen soll. Wenn man Glück hat, gibt es einen guten und regelmäßigen Reitlehrer oder man geht gelegentlich auf Kurse. Wer reitet verschiedene Pferde unterschiedlichen Ausbildungsstandes, wer macht regelmäßige Sitzschule?
Ehrlich gesagt, ein kontinuierliches Weiterkommen und hohe Ziele sind einfach fehl am Platze. Auch wenn der Kursreitlehrer die schönsten Piaffen hinzaubert. Wir sollten einfach froh sein, wenn unser Pferd schon gerade aus laufen kann. Unser Ehrgeiz in allen Ehren, aber es müßten dem auch reale Taten folgen.

LG Susi
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Kallisto hat geschrieben:ein kontinuierliches Weiterkommen und hohe Ziele sind einfach fehl am Platze
Ich glaube, dann würde ich aufhören zu reiten. Ist das nicht etwas zu weit formuliert? Die Frage ist doch, welche Ziele man sich stellt und ob diese erreichbar sind. Fliessendere Übergänge, konstante "Anlehnung" sind doch auch Ziele auf dem Wege der Reiterei. Und irgendwann komme ich dann weiter und wage mich auch an "grössere" Dinge.
Hätte denn sonst jemand die Chance, bspw. beim Karate den schwarzen Gürtel zu erreichen?
Unser Leben besteht doch aus Träumen und an deren Umsetzung. Warum sollte ich grade da beim Reiten aufhören?
Es grüsst ottilie
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Beitrag von Bernie »

LordFado, Du musst mir bitte schon zugestehen, dass ich persönlich es so sehe, für mich zählt es also. Wenn es für Dich nicht zählt, auch kein Thema. 8)

Und da ich weder Yoga machen noch Pfadfinder werden möchte, habe ich wohl meinen Weg bei den Klassikern gefunden. :wink:
kallisto
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Beitrag von kallisto »

ottilie hat geschrieben:Fliessendere Übergänge, konstante "Anlehnung" sind doch auch Ziele auf dem Wege der Reiterei.
DAS sind für mich aber Dinge wozu ich nicht die klassischen Reitmeister studieren muss. Mein Beitrag bezog sich auf das Titelthema nicht allgemein zur Reiterei und reiterlichen Zielen.

edit: Mich stört der Fakt, dass man das schriftliche Werk von Reitmeistern liest und sich daran orientiert, ohne es richtig interpretieren (was beim Reiten allgemein sehr schwierig ist) zu können, geschweige denn nachzureiten. Diese Distanz zwischen dem realen Reiteralltag im Stall und dem Gelesenen geht häufig verloren.

LG Susi
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