Kita hat geschrieben:
Es ist sehr schwer sie "zu mir zu holen"...selbst, wenn ich mich durch die Halle nur noch in "Kringeln" bewege, schafft sie es noch sich auf anderes zu konzentrieren...dann wird sich eben plötzlich nicht mehr gebogen, sondern nur noch in die Richtung umgeschwenkt und die Gedanken sind wieder woanders.
Das kann ich mir gut vorstellen. Da kommt dann eben deine Konzentration und deine Forderungen ins Spiel

Das wird auch nicht von heute auf morgen super klappen. Aber je länger je mehr. Von der ersten Minute an fordern. Nicht erst 10min so halb-halb und dann plötzlich soll sie sich konzentrieren. Das versteht das Pferd nicht. Solange es das Gefühl hat auch nur 2% übernehmen zu müssen, weil du diese 2% "fahren lässt", herrscht noch eine Unklarheit. Diese sollte aus dem Weg geschaffen werden. Da bist aber DU gefordert
Die Frage ist auch wie die Konsequenz konkret umsetzen?
Immer wieder anfragen? Die Halle nicht verlassen bis es klappt?
Etwas härter muss ich werden, sonst bin ich "Beifahrer" und werde ignoriert.
Was konkret kann ich da tun?
Das ist das, was ich meine, wenn man dranbleibt, ohne hart zu werden. Ich bestehe auf meiner Forderung, ohne dass ich mich dabei verspanne. Wenn es wirklich nötig ist, kann es schon sein, dass ich auch mal durchgreife, dies aber wirklich nur ganz kurz und nur dann, wenn ich wirklich nur noch Passagier bin. Dann sofort wieder weiterarbeiten als ob nix wäre.
Grundsätzlich gehe ich nach dem Prinzip: Was im Schritt nicht klappt, wird im Trab auch nicht klappen und im Galopp erst recht nicht. Und wenn ich erst 3 Wochen oder länger im Schritt arbeiten muss. DA muss ich die Unklarheiten ausräumen. Dann kann ich auch immer wieder in die vorherige Gangart zurückschalten, wenn es in der höheren Gangart nicht klappen sollte und kann wieder Ordnung herstellen.
Es ist halt sehr schwierig ein Rezept zu geben, wenn man nicht mal Reiter und Pferd kennt. Das kann je nach Situation wieder anders sein. Deshalb wäre es ja so wichtig, dass man von unten jemanden hat, der einem da die Sicht von aussen gibt. Es lohnt sich wirklich, sich nach einem guten RL umzuschauen. Ich kann es dir nur ans Herz legen.
Die Angst und Spannung nehm ich ihr ja nicht damit Übungen zu fordern...und ganz ablenken vom Geschehen ringsum lässt sie sich nicht.
Denke, da musst du deine Einstellung ändern. Doch du kannst. Diese Unsicherheit, Hilflosigkeit, auch etwas Resignation, die ich aus diesen Zeilen herauszuspüren glaube, spürt auch dein Pferd. Du musst vor deinem Pferd ganz klar sein. Auch wenn du mal etwas falsches forderst. Du darfst dir nicht im Zweifel darüber sein. Pferde verzeihen auch Fehler. Aber solche Pferde verzeihen keine Unsicherheiten.
Könnte es vielleicht helfen sie aus dieser Kopfhochposition zu bringen?
Quasi um die typische Panikhaltung gar nicht erst zu ermöglichen?
Als wir den Bogen mit dem ohne Hilfszügel longieren noch nicht raushatten, hab ich ihr Wiener reingeschnallt ins Halfter (nicht ins Gebiss), damit ging sie gut V/A.
Auch wenn ich sie selber nicht benutze, ich würde dir eher die Abkauübungen als Hilfszügel empfehlen. Bei Philippe Karl oder Bea Borelle gut erklärt. Damit kannst du das Pferd auch aktiv zu dir holen, Kopfposition ändern und in die Dehnungshaltung schicken. Die solltest du dir aber zeigen lassen, weil das nicht ganz einfach ist mit dem timing, finde ich, damit es auch gefühlvoll passiert.