Wie verbessere ich meine rechte Hand (Bein)?

Rund um die klassische Reitkunst

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Jarit
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Beitrag von Jarit »

Jep. Ich bin auch dafür, ein Pferd lieber einmal mit der Gerte anzutippen, als mit vielleicht gar noch klopfendem Schenkel ständig in seine Seite zu treten.

Bei mir (!) liegt der Unterschied darin, dass ich mit dem rechten Bein die geschätzten 10 Kilo (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) drücken kann und mit dem linken weniger. Das merke ich bei jedem Pferd, das ich reite. Fakt ist aber, dass durch gute Ausbildung, auch am Boden, das Ziel steht, dass es am Ende überall ein minimaler Druck reicht. Denn auch ein Pferd ständig mit 10 Kilo Druck zu reiten, ist für beide - Reiter und Pferd - nicht angenehm und in meinen Augen nicht erstrebenswert.

Anderes Beispiel. Unsere RL hatte mal einen Reitunfall mit Beinbruch. Als sie wieder einsatzfähig war und die ersten Male aufs Pferd stieg, drängelten ihr diese über die Seite des verletztens Beines weg. Erst als ihre Muskelkraft wiederhergestellt war, ritt sie so wie zuvor.
LG
Jarit

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
horsman
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Beitrag von horsman »

Hinweis: mit Sporen verfeinert man die Hilfen der Beine

und in Fällen von kalten Pferden nutzt man die Gerte sinnvoll

noch ein Tip: lies mal in das Buch "Feines Reiten" von Racinet rein und was er so schreibt i.S. Grad der Hilfengebung - sehr interessant

10 KG sind 9,5 zu viel ;-)
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

horsmän hat geschrieben: 10 KG sind 9,5 zu viel ;-)
Mein Reden :)

Für Sporen sind meine Schenkel im Leichttraben zu unruhig. Da lass ich die Finger von. Aber danke für den Literaturtipp! :D
LG
Jarit

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horsman
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Beitrag von horsman »

die Schenkel sind vielleicht deshalb so unruhig, weil du zu sehr damit drückst, die Musukatur deswegen ständig hart ist und der Schenkel somit immer vom Pferd "apprallt" . Außerdem blockiert Du dir damit die Lockerheit in deiner Hüfte, was nochmal zusätzlich für einen unruhigen Schenkel sorgt.
Einfach locker hängen lassen und erst mal nix machen.
Das Eigengewicht des Beines im Bügel erfühlen.
Erst wenn das sitzt (nichts zu machen ist schwerer als man denkt) kann man wieder dazu übergehen etwas bewußtes mit den Schenkeln zu tun.

Dann klappts auch mit den Sporen, weil ohne Sporen auf einem rel. kalten Pferd wird das m.E. nicht besser
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

Deine Hinweise sind lieb gemeint, die Ursache meiner unruhigen Schenkel ist aber anatomisch bedingt.

Im Aussitzen liegt mein Schenkel lt. RL ruhig und dort, wo er hin soll.
Habe das Problem der schlackernden Beine nur beim Leichtraben. Was an meinem Handicap liegt. Hab nicht so viel Kraft zum Aufstehen, gerade wenn das Pferd kaum Wurf hat, und stelle mich deshalb beim Aufstehen mehr in die Bügel (dabei rutscht das Bein vor), als die Bewegung aus dem Knie heraus auszuführen.

Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich das Traben im Aussitzen gelernt habe, weil ich lange überhaupt nicht in der Lage war, hoch zu kommen. Musste mich z.B. auch immer am Tisch abstützen, um von einem Stuhl aufstehen zu können. Inzwischen klappt das mit dem Stuhl ganz gut (dank des Trainings durch das Reiten :) ), aber die Kraft reicht beim Leichttraben nur begrenzt, so dass ich recht schnell aussitze, auch im Gelände. Leichter Sitz im Galopp geht gar nicht, hier sitze ich immer aus.
LG
Jarit

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horsman
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Beitrag von horsman »

ah ok, das wußte ich nicht
aber wenns beim aussitzen gut klappt...bei älteren Pferden trab ich z.B. kaum noch leicht

Übrigens: gerade für Reiter mit einem Handicap ist das Reiten nach franz. Tradition (Aussetzen der Hilfen bis zur Legerete) eine tolle Sache.
Baucher hatte in den letzen Jahren seines Reiterlebens auch mit einem Handicap in den Beinen zu tun (hatte einen Unfall mit einem Kronenleuchter), was ihn veranlasste seine Reitweise umzudenken und zum sog. Pantoffel-Reiten zu kommen.

Über Bauchers Reiterei findest zu sehr viele Erklärungen im o.g. Buch von Racinet
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

:) Ich seh schon, auf meine ohnehin ellenlange Bücherwunschliste kommt ganz oben hin ein neuer Titel. :D Danke für diesen Tipp!

Es beeindruckt mich immer wieder, wie Menschen mit Behinderungen, viel schwerer als meine, reiten und wie gut - trotz allem - die Kommunikation mit dem Pferd klappt, auch am Boden. Aber ich glaube, mit dem Thema sind wir jetzt gründlich off topic von der Ausgangsfrage nach einer schlechten Seite. Und ehe es Haue von den Modis gibt, hör ich besser auf :wink:
LG
Jarit

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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Und ehe es Haue von den Modis gibt, hör ich besser auf
8)
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Wurde Meyners schon genannt? Da sind auch interessante Übungen drin (muss ich mal welche raussuchen und MACHEN, nicht immer nur durchblättern...) Hüfte ist bei mir nämlich auch ne Baustelle, ich reite zeitweise sogar mit unterschiedlichen Bügeln damti ich "gerader" sitze.
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