Ich habe auch ein derartiges Energiesparmodell (und der ist erst 6

). Aber es wurde schon viiiiiel besser.
Ich gehe im übrigen davon aus, dass du nicht dauertreiben willst, sondern Impuls --> Pferd hält Gangart. Bei uns sah Traben so aus: Antraben - 2 Schritte Trab - Pferd geht wieder Schritt. Er ist hartnäckig dabei, weil er darauf zählt, dass ich aufgebe. Darf man aber eben nicht. Hartnäckiger sein als das Pferd, aber dabei fair und nicht sauer werden! Sieh es als kleines Spielchen zwischen euch.
Bezüglich der Tips mit Dosenumwerfen etc. : Scheint einigen hier heftig vorzukommen. Mir gar nicht. Ich wage sogar zu behaupten, dass derlei Geräuschkulisse meinem Pferdchen entweder herzlich egal wäre, bzw. eher noch, dass er versucht, die Dosen selbst abzuräumen, weil das so lustig klappert (bzw. würde er wahrscheinlich extra einen STopp einlegen, um zu sehen, ob man da was zu futtern drin findet). Ich find den Tip daher nicht besonders schlimm, allerdings kann ich mir nicth vorstellen, dass es was hilft (ausgehend von meinem Pferd).
Hier meine Tips (die - ich sags gleich dazu - aus dem NH-Lager kommen).
- Als erstes würd ich die Anlehnung einmal aufgeben und mit langem Zügel reiten. Also falls du das nicht eh schon tust. Einfach mal alles vergessen und aufs Vorwärts konzentrieren.
- die eigene Energie anheben. Beim Antraben hab ich mir eine Zeitlang vorgestellt, dass ich mit einem Galopper in der Startbox stehe
- "Verfallen" nicht zu verhindern versuchen! Vermutlich bietet Pferd Übergänge nach unten von selbst an (sprich: verfällt z.B. aus dem Trab in den Schritt). Die würde ich nie verhindern, also nie versuchen, Pferd in Trab zu halten! Schritt parieren lassen, aber sofort wieder antraben verlangen. Das ist anstrengender, als in einem ruhigen Trab zu bleiben, versteht irgendwann auch das trägste Pferd

. Nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ein Ziel setzen, z.B. eine Runde in der Halle, ohne dass er selbst in Schritt verfällt. Wenn das erreicht ist, laange Pause. Aber vorher nicht aufgeben, und wenn es 100x antraben erfordert. Das Antraben würde ich zackig verlangen, durchaus auch mit einem Gertenklaps, wenn sonst nix reicht.
- Punkt zu Punkt reiten. Du kannst entweder 2 Marker (z.B. 2 Pylonen) aufstellen oder einfach z.B. die Ecken nehmen. Von Ecke zu Ecke oder Pylon zu Pylon reiten. Zuerst im Schritt. Bei jedem Punkt lass das Pferd "ankommen". Man kann dort je nach Charakter mit Futter unterstützen (vorsciht, könnte kontraproduktiv sein, wenn deiner aber eh nix an Leckerlis findet, lass ihm dort einfach Ruhe). Einfach stehen lassen, bis er ganz entspannt ist. Das sind Pausenpunkte! Wenn sie's mal kapiert haben, dass dort an diesem Punkt Ruhe herrscht, bemerkt man ein etwas zügigeres Darauf-Zusteuern. Mit der Zeit kann man probieren, etwas zackiger drauf zuzureiten, also zackiges Antraben (aus dem halt z.B.), flotten Trab bis zum pylon, anhalten, Ruhe. Wenn's das Perd kann und genug Platz ist, auch Galopp. Man kann die Punkte dann immer weiter auseinander legen.
- Weniger verlangen als er geben möchte. Ich war erstaunt wie das wirkt

(ich dachte ursprünglich, das wird kontraproduktiv sein, hab es dann aber doch mal ausprobiert und war erstaunt). Wieder das Szenario: Pferd verfällt ungefragt dauernd in Schritt. Dann einen Trab-->Schritt-Übergang fordern, und zwar BEVOR er es anbietet. Er macht nur 3 Trabtritte --> dann eben nach dem ersten schon wieder Schritt parieren. Dann kurz Schritt gehen lassen , wieder antraben, aber sofort wieder Schritt parieren. Es war bei meinem erstaunlich zu beobachten: Normal braucht man bei ihm nur "Schritt" denken oder ausatmen, und er macht den Übergang nach unten. Als ich diese Strategie probiert habe, war zu merken, dass die Nach-unten-paraden plötzlich "schwieriger" wurden (für seine Verhältnisse) - es reichte kein Ausatmen mehr, sondern ich musste doch mal die Zügel anheben oder deutlich die Energie im Körper runterfahren. Nach der 30. Trab-Schritt-Parade durch mich wollte er plötzlich deutlich lieber weitertraben.

Ich ließ ihn, nach einer Runde freiwilligen Trabes durchpariert und aufgehört.
- Viel Gelände!
- Vielleicht mal eine Stange irgendwo einbauen, damit es etwas spannender wird. Vielleicht ist ihm einfach langweilig. Generell würde ich vorschlagen: Abwechslung, Abwechslung, ABwechslung. Keine Bahnfigur mehr als 1x reiten. Ständig die Gangart wechseln. Anhalten dazwischen und daraus z.B. flott antraben. Rückwärts einbauen.
- Allzu viele Zirkel vermeiden oder nur sehr große. Auf langen Geraden werden träge Pferde eher flotter als auf kleinen Volten (deshalb gehts im Gelände meistens auch am flottesten dahin - dort haben solche Pferde eben auch eine Art "Zielpunkt" - was für manche eben scheinbar mehr Sinn zu machen scheint als dauernd im Kreis in der Halle zu laufen).
So, das wars vorerst...
Und wie gesagt: Werd nicht sauer, sondern lach zwischendurch einfach mal drüber, hilft wirklich auch, um nicht frustriert zu sein.
Und zu guter Letzt: Freu dich doch über dein braves Getier und stell dir vor, du hättest ein unbremsbares unter dem Hintern, das im Galopp mit dir auf 'ne Bundesstraße zurast. Da weiß man die Energiesparmodelle dann mehr zu schätzen.
LG, sky *die die Coolness ihres Kleinen sehr lieben gelernt hat und keinen Zweifel hat, im Gelände mit Knotenhalfter und ohne Sattel galoppieren und jederzeit anhalten zu können*