Rückwärtsrichten verbessern
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Rückwärtsrichten verbessern
Hallo,
ich und mein Pferd haben ein Problem mit dem Rückwärtsrichten.
Konkret ist das Rückwärtsrichten schleppend, immer etwas unwillig und mit starker Neigung zur Schiefe. Das Phänomen ist unter dem Sattel wie am Boden ähnlich, aber ein Hilfen- und Verständigungsproblem. Das Pferd ist körperlich in der Lage, sehr schön rückwärts zu treten (in manchen lichten Momenten oder wenn er z.B. vor etwas ausweichen möchte)
Zum Pferd: Er ist 16 und hat eine vernünftige Grundausbildung. Alle Gangarten in guter Dehnungshaltung, Seitengänge, Aussengalopp. Er wird überwiegend im Gelände geritten. Wir haben bei einer RL unterricht, die nach P. Karl unterrichtet. Aus organisatorischen Gründen habe ich selten mit meinem eigenen Pferd Unterricht, sondern reite meist Schulpferde. Ich werde meine RL natürlich bei der nächsten Stunde auch fragen, vielleicht kann ich vorher aber schonmal dran arbeiten.
Ich muss zugeben, dass ich das Rückwärts lange sehr vernachlässigt habe und unter dem Sattel gar nicht gefordert habe. Beim anreiten entzog sich das Pferd nämlich im Rückwärts, wenn es nicht vom Hof wegwollte (kleber). Der ging notfalls auch einen km rückwärts. Das 'Kleben' ist seit Jahren vollständig verschwunden, aber das Rückwärts klappt eben gar nicht gut - daran möchte ich jetzt arbeiten.
Habt ihr Tipps um das Rückwärts zu verbessern?
Gruß Tina
ich und mein Pferd haben ein Problem mit dem Rückwärtsrichten.
Konkret ist das Rückwärtsrichten schleppend, immer etwas unwillig und mit starker Neigung zur Schiefe. Das Phänomen ist unter dem Sattel wie am Boden ähnlich, aber ein Hilfen- und Verständigungsproblem. Das Pferd ist körperlich in der Lage, sehr schön rückwärts zu treten (in manchen lichten Momenten oder wenn er z.B. vor etwas ausweichen möchte)
Zum Pferd: Er ist 16 und hat eine vernünftige Grundausbildung. Alle Gangarten in guter Dehnungshaltung, Seitengänge, Aussengalopp. Er wird überwiegend im Gelände geritten. Wir haben bei einer RL unterricht, die nach P. Karl unterrichtet. Aus organisatorischen Gründen habe ich selten mit meinem eigenen Pferd Unterricht, sondern reite meist Schulpferde. Ich werde meine RL natürlich bei der nächsten Stunde auch fragen, vielleicht kann ich vorher aber schonmal dran arbeiten.
Ich muss zugeben, dass ich das Rückwärts lange sehr vernachlässigt habe und unter dem Sattel gar nicht gefordert habe. Beim anreiten entzog sich das Pferd nämlich im Rückwärts, wenn es nicht vom Hof wegwollte (kleber). Der ging notfalls auch einen km rückwärts. Das 'Kleben' ist seit Jahren vollständig verschwunden, aber das Rückwärts klappt eben gar nicht gut - daran möchte ich jetzt arbeiten.
Habt ihr Tipps um das Rückwärts zu verbessern?
Gruß Tina
- glovedrider
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hm....
aus dem stehen:
beine an den sattelgurt leicht drücken....... gleichzeitig versteht sich
und das komando zuuuuurück oder back
zügel lang lassen leicht nach hinten bewegen etwas höher halten dabei
geht er dann zügel runter und nachgeben nicht ziehen
praktisch von alleine kommen lassen
wird er schief bd. hände endweder nach innen oder nach außen
sprich wenn er hinten rein geht hände rein bds.immer an der bande üben oder in der ecke
hilfe von unten holen leicht mit der gerte an die beine tickern und das komando auch von unten geben und wenn es geklappt hat
ein leckerlie und runter wie gloverider das auch schon erwähnt hat das sie anfangen zu überlegen
wenn es nicht klappt dann bitte erst an der hand üben
also bei uns hat es so geklappt
ist ja immer verschieden von pferdi zu pferdi
l.g
beine an den sattelgurt leicht drücken....... gleichzeitig versteht sich
und das komando zuuuuurück oder back

zügel lang lassen leicht nach hinten bewegen etwas höher halten dabei
geht er dann zügel runter und nachgeben nicht ziehen
praktisch von alleine kommen lassen
wird er schief bd. hände endweder nach innen oder nach außen
sprich wenn er hinten rein geht hände rein bds.immer an der bande üben oder in der ecke


hilfe von unten holen leicht mit der gerte an die beine tickern und das komando auch von unten geben und wenn es geklappt hat
ein leckerlie und runter wie gloverider das auch schon erwähnt hat das sie anfangen zu überlegen

wenn es nicht klappt dann bitte erst an der hand üben

also bei uns hat es so geklappt
ist ja immer verschieden von pferdi zu pferdi

Reiten ist erst dann eine wahre Freude,wenn du durch eine lange Schule der Gedult, der Feinfühligkeit und der Energie gegangen bist, die dir das Pferd erteilt.
Rudolf G. Binding
Rudolf G. Binding
Hallo,
versuch, das Rückwärts mehr über den Sitz als über die Zügel zu reiten, dann kann er den Körper besser einsetzen.
Zur Schiefe: achte auf Deine eigenen Schultern, halte sie - egal was das Pferd tun will - gerade auf dem Hufschlag (oder wo immer Du rückwärts gehen willst), lass Dich nicht mit in die Schiefe ziehen.
Halte das Pferd mit den Zügeln im Hals gerade. Nur über die Schulter kannst Du das Pferd gerade halten.
Liebe Grüsse
Louise
versuch, das Rückwärts mehr über den Sitz als über die Zügel zu reiten, dann kann er den Körper besser einsetzen.
Zur Schiefe: achte auf Deine eigenen Schultern, halte sie - egal was das Pferd tun will - gerade auf dem Hufschlag (oder wo immer Du rückwärts gehen willst), lass Dich nicht mit in die Schiefe ziehen.
Halte das Pferd mit den Zügeln im Hals gerade. Nur über die Schulter kannst Du das Pferd gerade halten.
Liebe Grüsse
Louise
Genau. Erst vom Boden aus üben und zwar mit einem Stimmkommando.
Wenn das sitzt, im Sattel weitermachen, anfangs mit jemandem am Boden als Helfer.
Wie schon gesagt: Nicht ziehen, nur die Tür vorn zumachen und sobald das Pferd einen Huf nach hinten setzt, nachgeben. Ausweichen zur Seite über die Schenkel begrenzen.
Schiefe Tritte liegen bei uns meist am ungleichmäßigen Schenkeldruck oder am schiefen Sitz.
Wenn das sitzt, im Sattel weitermachen, anfangs mit jemandem am Boden als Helfer.
Wie schon gesagt: Nicht ziehen, nur die Tür vorn zumachen und sobald das Pferd einen Huf nach hinten setzt, nachgeben. Ausweichen zur Seite über die Schenkel begrenzen.
Schiefe Tritte liegen bei uns meist am ungleichmäßigen Schenkeldruck oder am schiefen Sitz.
LG
Jarit
Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
Jarit
Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
Re: Rückwärtsrichten verbessern
Da liegt meiner Meinung nach das Hauptproblem. Kenn ich von meinem Pferd ganz extrem auch: Pferd kann fast alles, wenn sie denn einen Sinn darin sieht. Aber wehe Madam kapiert nicht wieso man etwas machen sollte, da kann sie noch lange verstehen was sie tun sollorest hat geschrieben: Konkret ist das Rückwärtsrichten schleppend, immer etwas unwillig und mit starker Neigung zur Schiefe. Das Phänomen ist unter dem Sattel wie am Boden ähnlich, aber ein Hilfen- und Verständigungsproblem. Das Pferd ist körperlich in der Lage, sehr schön rückwärts zu treten (in manchen lichten Momenten oder wenn er z.B. vor etwas ausweichen möchte)

Kurzum, ich würde das Rückwärtsgehen so üben, dass das Pferd merkt, wieso es diese doch eher anstrengende Übung tun soll. Anhalten vor der Wand, zwei/drei Schritte zurück, abwenden. Oder im Trailparcours zb. mit Trichter. Anhalten neben einer Tonne und zwei/drei Schritte zurück damit der Reiter den Gegenstand besser nehmen kann...
Dabei immer darauf achten, dass das Pferd ordentlich steht vor dem Zurück. Ein Ausbrechen der Hinterhand würde ich durch verschieben der Vorhand korrigieren. Ein Ausbrechen nach Links entlastet das linke Hinterbein, durch Verschieben der Vorhand wird das Gewicht wieder mehr auf dieses Bein verlagert. Würde man aber die Hinterhand wieder nach rechts verschieben, kann das linke Hinterbein in diesem Moment ja kein Gewicht aufnehmen...
In der FN-Dressur habe ich gelernt, dass man nach dem Rückwärtsrichten gleich wieder anreiten soll, da Pferde nicht gerne zurückgehen. Bei meinem Pferd absoluter Non-Sens! Da sieht sie endgültig keinen Sinn mehr darin, darf sie hingegen kurz stehen bleiben, findet sie zurück durchaus nett

Wenn Rückwärtsrichten nicht klappt, kann dies auch manchmal ein Rangordnungsproblem sein, was aber auch nicht heißen muss, dass die Rangordnung nicht stimmt. Aber RR ist eine "Demutsübung" und wenn ein Pferd diese als soetwas begreift, kann es natürlich unlustig werden (auch so nach dem Motto: was habe ich denn getan?).
Deshalb achte ich gerade bei dieser Lektion auf Lob (Stimme währenddessen, Nachgebende Hilfen), damit dies nicht vom Pferd missverstanden wird.
Außerdem auch wie zuvor schon der Tip: vorm Absteigen ohne Zügel RR üben, danach loben und runter (da kann meiner auch plötzlich fast ohne Hilfe super rückwärts
).
Deshalb achte ich gerade bei dieser Lektion auf Lob (Stimme währenddessen, Nachgebende Hilfen), damit dies nicht vom Pferd missverstanden wird.
Außerdem auch wie zuvor schon der Tip: vorm Absteigen ohne Zügel RR üben, danach loben und runter (da kann meiner auch plötzlich fast ohne Hilfe super rückwärts

Ich baue das Rückwärtsrichten als zirzensische Lektion auf (abgeschaut von Bea Borelle mit ihrem Superpony Ben). Und zwar stehe ich als erstes neben dem Pferd und bewege die Gerte NEBEN dem Kopf (also parallell zum Pferdekörper/Hals) auf und ab. Ein leichtes Wedeln. Wenn eine Reaktion Richtung Gewichtsverlagerung Rückwärts kommt, sofort loben und Belohnen. Wenn nicht, dann tippe ich mit der Gerte kurz auf die Brust, um wieder zum "wedeln" zurückzugehen. Meine Position ist vorerst etwa auf Schulterhöhe des Pferdes. So langsam aufbauen, bis das Pferd begriffen hat, wedeln = Rückwärts. Um zu belohnen, benutze ich den Clicker, weil das ein sehr eindeutiges Signal ist und darum vom Pferd sehr schnell begriffen wird, was ich von ihm möchte.
Erst wenn das Pferd gelernt hat, dass wedeln = 'rückwärts gehen' bedeutet, führe ich das Stimmkommando ein. So habe ich das Stimmkommando sofort mit der richtigen Übung verknüpft und nicht mit allen möglichen Zwischenstufen auch noch, was oft zu einer schwammigen Bedeutung des Kommandos für das Pferd bedeutet.
Dann - der ganze Witz an der Sache - wird die Übung ausgebaut. Und zwar versetze ich meine Position, die vorher neben der Schulter war immer weiter nach hinten (natürlich schrittweise). Das geht natürlich erst, wenn das Wedeln als Signal für Rückwärtstreten gelernt ist, und man keine Hilfe mit auf Brust tippen mehr braucht. Bis man soweit ist, dass man HINTER dem Pferd steht und das Rückwärts quasi auf einen zu verlangt. Die meisten Pferde haben recht Spass an der Sache, da die "Dominanzfrage" und damit auch potentielle Unsicherheit vom Rückwärtsrichten herausgenommen wird, was - meine Vermutung - manchmal auch der Grund für zögerliches Rückwärtsgehen ist.
Der zweite positive Aspekt ist: Das "Wedeln" kann man als Reiter nun auch von oben machen, in dem man die Gerte parallell zum Pferdekopf hält und leicht auf und ab bewegt. So kann man einem Pferd auch ohne Hilfsperson von unten das Rückwärtsrichten von oben beibringen.
als weiterer Tipp kann von oben auch ein Halsring (zb. ein einfacher Steigbügelriemen um den Hals gelegt) helfen, das rückwärts verständlicher zu machen, weil es auf die Brust wirkt und nicht aufs maul und so Widersetzlichkeiten provozieren kann.
Erst wenn das Pferd gelernt hat, dass wedeln = 'rückwärts gehen' bedeutet, führe ich das Stimmkommando ein. So habe ich das Stimmkommando sofort mit der richtigen Übung verknüpft und nicht mit allen möglichen Zwischenstufen auch noch, was oft zu einer schwammigen Bedeutung des Kommandos für das Pferd bedeutet.
Dann - der ganze Witz an der Sache - wird die Übung ausgebaut. Und zwar versetze ich meine Position, die vorher neben der Schulter war immer weiter nach hinten (natürlich schrittweise). Das geht natürlich erst, wenn das Wedeln als Signal für Rückwärtstreten gelernt ist, und man keine Hilfe mit auf Brust tippen mehr braucht. Bis man soweit ist, dass man HINTER dem Pferd steht und das Rückwärts quasi auf einen zu verlangt. Die meisten Pferde haben recht Spass an der Sache, da die "Dominanzfrage" und damit auch potentielle Unsicherheit vom Rückwärtsrichten herausgenommen wird, was - meine Vermutung - manchmal auch der Grund für zögerliches Rückwärtsgehen ist.
Der zweite positive Aspekt ist: Das "Wedeln" kann man als Reiter nun auch von oben machen, in dem man die Gerte parallell zum Pferdekopf hält und leicht auf und ab bewegt. So kann man einem Pferd auch ohne Hilfsperson von unten das Rückwärtsrichten von oben beibringen.
als weiterer Tipp kann von oben auch ein Halsring (zb. ein einfacher Steigbügelriemen um den Hals gelegt) helfen, das rückwärts verständlicher zu machen, weil es auf die Brust wirkt und nicht aufs maul und so Widersetzlichkeiten provozieren kann.
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa