Periodische Augenentzündung... was kann man noch machen?

Ratschläge rund ums Thema Gesundheit - die allerdings keinen Tierarzt ersetzen!

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Medusa888
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PA

Beitrag von Medusa888 »

Bei uns im Stall ist ein (Freizeit)Pferd, dem man vor ca. 4 Jahren ein Auge aufgrund von PA entfernt hat. Das Pferd ist seit der Entfernung des Auges wesentlich ausgeglichener geworden und ich sehe überhaupt keine Beeinträchtigung durch die einseitige Blindheit. Er wird in der Halle, draußen, auf unserer Rennbahn und im Gelände geritten, ist ausgeglichen und auch nicht schreckhaft. Wenn ich mich richtig erinnere ist er seit der OP cooler als vorher.
Vielleicht ist so eine Entwicklung auch immer eine Chance für Reiter und Pferd zu einer anderen, stärkeren Bindung oder einem größeren Vertrauensverhältnis zu kommen. Es gibt doch nichts Schöneres, wenn ein Pferd seinem Besitzer vertraut!
Ich kann zu Bent Branderup nichts sagen, aber immerhin hat er gleich zwei komplett blinde Pferde im Stall, die beide Lektionen der hohen Schule beherrschen.
Es gibt auch eine junge Dressurreiterin, deren Pferd von einem Tag auf den anderen erblindet ist. Sie war zum Zeitpunkt des Vorfalls kurz davor in den Kader aufgenommen zu werden. Sie hat sich gegen den Kader und für ihr Pferd entschieden und reitet mit ihm inzwischen M oder S.
Vielleicht kann Deine Schwester es einfach auch als Herausforderung annehmen und im Sinne des Pferdes entscheiden.
Ich drücke ihr ganz doll die Daumen!
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Das Pferd einer Freundin hat diesen Sommer ebenfalls PA bekommen. Sie wurde zweimal operiert. Das eine Mal wurde einen neue OP-Methode angewandt, bei der ein winzige Kapsel mit einem Medikament in das Auge operiert wird, die dann ständig ein Medikament abgibt. Leider hat diese OP nicht angeschlagen.

Das zweite Mal wurde das Kammerwasser ausgetauscht. Soweit wir zur Zeit beurteilen können, hat diese OP angeschlagen. Das Auge mußte aber sehr konsequent und lange mit einer Augensalbe nachbehandelt werden. Wie es jetzt weitergeht wissen wir noch nicht.

Sollte das Pferd jedoch große Schmerzen haben, würde ich das Auge entfernen. Ansonsten kann ich auch nur empfehlen eine Heilpraktikerin in der Nähe zu suchen, die das Pferd unterstützend behandelt.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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TineBln
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Beitrag von TineBln »

Hallöchen!

Danke für die weiteren Antworten!!
Momentan ist das Auge zum Glück wieder etwas abgeschwollen, Thema Auge herausnehmen ist gerade ein "Tabuthema" :roll: ...

Soweit ich weiß wurde bei dem Pony ebenfalls Kammerwasser ausgetauscht.

Josatianma, könntest du evtl. mal nachfragen was das für eine "Kapsel" war? Und in wiefern kann man unterstützend behandeln?
LG Tine

~~~ Ein gutes Pferd hat keine Farbe - aber einen Aalstrich :lol: ~~~
Dubatuja

Beitrag von Dubatuja »

Hallo,

das Pferd, von dem Josa geschrieben hat, gehört mir. Das Einsetzen der Kapsel ist bei uns eine sehr neue Operationsmethode, in den USA aber wohl gang und gäbe. Die Kapsel soll über einen langen Zeitraum ein entzündungshemmendes Medikament direkt ins Auge abgeben, um die Entzündung direkt bei Entstehen eines neuen Schubes im Ansatz zu bekämpfen. Wie lang der Wirkungszeitraum ist, darüber streiten die Gelehrten. Der operierende Arzt sprach von ca. sieben Jahren, sein Nachfolger bei der anschließend durchgeführten Vitrektomie von zwei bis drei Jahren. Das Ergebnis der Kapseleinsetzung war niederschmetternd, das Auge war hinterher schlimmer als vorher, der Kapitaleinsatz von 2500€ schlicht für die Füsse. Nach der Meinung des zweiten operierenden Arztes scheinen die Fälle in den USA häufig nicht so gravierend zu sein wie bei uns, d.h. die Entzündungen nicht so schlimm. Deswegen lassen sich seiner Meinung nach die dort erzielten Erfolge nicht auf europäische Verhältnisse übertragen. Das Ergebnis der zweiten OP ist deutlich besser. Das Auge ist zwar immer noch vergrössert und Trübungen sind auch da. Das Pferd zeigt aber keine Schmerzanzeichen, das Auge ist offen und tränt nicht. Ich bin aber nicht sicher, ob wir einen dauerhaften Erfolg erzielt haben...

lg Sabine
sir
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Beitrag von sir »

puderzucker ins auge pusten. natürlich nicht gleich ein halbes kilo sondern mehrmals eine kleine prise.
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TineBln
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Beitrag von TineBln »

Dubatuja: Vielen Dank für die Antwort!!!
Werde es so mal weiterleiten. Ich vermutess genau diese "Methode" von dem TA gemeint war.
Momentan geht es der Stute wieder besser, mal schauen wie es weitergeht.

@sir: Meinst du das ernst :shock: ?? Wenn ja, wie soll gerade Puderzucker wirken?
LG Tine

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sir
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Beitrag von sir »

ja meine ich ernst. ist ein altes heilmittel welches schon zu grossmutterszeiten bekannt war. durch die feinen kristalle des zuckers entsteht ein reinigungs und schleifefekt, sozusagen ein peeling fürs auge. durch die eigenschaft des zuckers, welcher sich ja bekanntermassen in der tränenflüssigkeit auflöst, transportiert dieser die gelösten stoffe wieder aus dem auge.

nur kleine prisen (messerspitze) dafür vielleicht zwei oder drei mal am tag. vorsichtig mit dem puderzucker umgehen und nicht andere fremdkörper mit ins auge bringen. funktioiniert mit garantie.
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TineBln
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Beitrag von TineBln »

sir hat geschrieben:funktioiniert mit garantie.
Hui! Eine Garantie würde man sich wünschen wenn es um Gesundheit geht :lol:

Wie soll es "innerhalb" des Auges wirken? Dort sind doch die Leptospiren etc.. Also nicht ausserhalb wo der Zucker "schmirgelt" :oops:
Im Prinzip soll er nur bewirken, das mehr rausgespült wird, oder?
LG Tine

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maurits

Beitrag von maurits »

Um Gottes Willen.

Bei PA entzünden sich die Gefässmembranen im Inneren des Auges.

Puderzucker gehört nicht von aussen ins Auge geblasen, zum einen hilft es nicht, zum anderen hätte ich viel zu viel Angst, dass die Erkrankung noch schlimmer wird.

Die PA gehört in Hände eines Tierarztes, der damit Erfahrung hat. Das kann nicht jeder.

Normalerweise Klinik.

lg
maurits
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TineBln
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Beitrag von TineBln »

maurits hat geschrieben: Die PA gehört in Hände eines Tierarztes, der damit Erfahrung hat. Das kann nicht jeder.

Normalerweise Klinik.
Das mussten wir auch feststellen, selbst die OP in der Klinik lief ja nicht so ab wie gewünscht, es scheint tatsächlich nicht viele Experten auf dem Gebiet in Deutschland zu geben.

Mittlerweile halten sich die Schübe des Ponys wohl wesentlich mehr in Grenzen. Da das Auge aber eine Art "Narbe" hat kann diese schnell gereizt werden und dann muss man schnell Augensalbe geben damit es sich nicht verschlimmert.
LG Tine

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maurits

Beitrag von maurits »

Ich habe aktuell einen PA-Marathon hinter mir, seit Weihnachten. Könnte ein Buch schreiben... :?

Pferd ist dreijährig, hatte akut über Nacht den ersten Schub, wurde sofort in der Klinik vorgestellt, über Wochen behandelt, dann nach Absetzen der Medikamente nach 10 Tagen den nächsten schweren Schub, dann eine Woche stationär in der Klinik, nach weiteren drei Wochen OP, da keine andere Möglichkeit war.
Auge war bereits massiv geschädigt, so dass sich leider zuerst erfolgreich verlaufener OP die Netzhaut nach 4 Wochen ablöste, und er jetzt links blind ist.

Wird weiterhin regelmässig in der Klinik betreut, wir haben es nicht weit.
PA ist unberechenbar, selbst in einem Fall, wo nichts verschlampt wurde, wie hier bei meinem kleinen Pferd, kann es zu Kompliaktionen kommen.

Ich würde jedem raten, bei noch so kleinem Verdacht immer in die Klinik zu fahren, es gibt einige Kliniken die darauf spezialisiert sind.

lg
maurits
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Maurits , das tut mir echt leid für deinen Kleinen, daß er die Sehkraft auf dem Auge doch nicht behalten konnte :cry:
Er hat so jung aber gute Chancen, sich an sein eingeschränktes Gesichtsfeld zu gewöhnen.

Liebe Grüße
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
maurits

Beitrag von maurits »

Hi, Du auch hier! :D

ich schrieb soeben andernorts, der gewöhnt sich schneller dran als ich.
Dem geht es gut soweit, er ist ein Schatz, er lernt es so schnell damit umzugehen und wenn man das nicht weiss, merkt man es gar nicht.

Es ist halt ungerecht, er ist so jung, wurde wirklich medizinisch von Anfang an optimal betreut, und trotzdem...

wir machen das beste draus, zu ändern ist es nicht.

Der Arzt in der Klinik sprach von 20% der Pferde weltweit, die PA haben...das finde ich so bedenklich...viele vermutlich unbemerkt...hat wohl auch eine genetische Komponente.

lg
maurits
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