Klingt jetzt vielleicht komisch oder dramatisch, so mein ichs gar nicht, sondern eher banal: Seit ich älter geworden bin und sich "die Reihen langsam lichten", also auch schon Menschen gestorben sind, die mich ein Stück begleitet haben, und seit ich sehr krank war (inzwischen wieder gesund

) kann ich manches nicht mehr so ganz ernst nehmen und mehr meinen Blick darauf richten, was im Leben wesentlich ist.
Ich finde, der Gedanke an den eigenen Tod hat manchmal was tröstliches und hilft, aus so einem inneren Drama auszusteigen. OK, das Pferd "funktioniert" heut nicht - na und? Ist das wirklich wichtig? Dann halt morgen. Oder eben auch übermorgen. Ich funktioniere heut nicht - na und? Dann bleib ich halt zu Hause oder bummle durchs Gelände oder putze und betüdele mein Pferd nur.
Daß ich überhaupt ein eigenes Pferd habe, ist für mich immer noch oft so ein unfaßbares Geschenk in meinem Leben, daß daneben negative Gedanken und Emotionen keinen Platz haben. Zum Pferd gehen ist wie Urlaub, ist auch völliges Aussteigen aus dem Alltag, daher bringe ich eigentlich nie Zorn oder schlechte Laune mit; dann fahre ich nämlich gar nicht erst hin, wenn ich keine Lust habe. Aber Zorn aufs Pferd, weil irgendwas nicht klappt kann ich irgendwie gar nicht verstehen... Da bringt mich mein Pferdchen eher zum Lachen, wenn er irgendeinen Blödsinn macht. Und - ehrlich gesagt, "Widersetzlichkeiten" hatten meistens andere Gründe, z.B. nicht passende Ausrüstung oder Überforderung oder Langeweile. LG Abeja