Heuschmann und Phillipe Karl in Verden

Rund um die klassische Reitkunst

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chica
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Beitrag von chica »

@otti - tatsächlich missverstanden. Dann sind wir uns ja einig ;)
LG Ines
................................................
"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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Pegasus
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Beitrag von Pegasus »

Also ich war auch da und schließe mich größtenteils Ari44 an.
Besonders schade fand ich auch, dass der Vortrag von GH so gekrürzt werden mußte, ich war ja ganz gespannt auf ihn. Übrigens ... Foxtrott ist als Schenkelgänger zusammengebaut! Mutig fand ich seine deutliche und öffentlich dargestellte Meinung zu dem Showgetrabe der derzeitigen "Reiterelite".
Zu PK ... ich war schon erst entsetzt wie er da so auf diesem tollen M Pferd draufsaß und dieser wie ein Kamel mit hohem Kopf rumlief, sah erst aus wie ein Reitanfänger, da hätte ich gern mal Tabea´s Meinung gehört. Schön war zu sehen wie nach und nach ein locker laufendes schwingendes Pferd daraus wurde. Aber der Knackpunkt, der anscheinend GH auch nicht gefällt, ist diese anfängliche hohe Kopfhaltung, bei dieser werden (da automatisch der Rücken weggedrückt wird um so höher der Kopf gehalten wird) die Dornfortsätze aneinander gedrückt - Endziel wären dann kissing spines wenn man so weiter reitet. PK hat es drauf und schafft es dann die Pferde daraus zum V/A zu bringen. Ich habe leider viele selbsternannte PK Reiter gesehen (unter dem Motto "Ich habe sein Buch gelesen und nun kann ich auch so reiten") die permanent Runde um Runde in dieser hohen Position ritten und irgendwie die Abkauübungen versuchten. Ein heißes und gefährliches Eisen wenn man nach dieser Philosopie reitet ohne vernünftige Anleitung. Die 8 Reitschüler zeigten dann wirkich schön gehende Pferde, die von der Natur nicht mit dem besten Exterieur gesegnet waren (ich fand auch das Tempo meist zu flott). Uneinig waren GH und PK über den Weg, aber einig beim Ziel. Neben mir saßen Reitschüler von GH, welcher wohl sehr begnadet reiten und unterrichten kann, auch viele Erfolge bei Problempferden hat, ihn hätte ich natürlich dann auch mal gern in Aktion gesehen... hätte uns ja auch mal seinen Weg zeigen können...
Sehr positiv überrascht war ich ,dass Peter Kreinberg da war! Ich fand seine Vorführung toll, auch wenn es eine für ihn eher "simple" Demo war, der kann Sachen... Leider saßen in meiner Nähe PK Anhänger die die ganze Zeit über Peter herzogen. Leider ist es in den meisten Reitställen nicht normal, dass Jemand sein Pferd vernünftig führen kann, da werden die Besitzer von heißen Fiechern umgerannt und wenn ein Pferd aus seiner Box rausspringt, der Besi an der Boxenwand klebt und das Pferd gierig seinen Kopf in den Futterwagen steckt heißt es nur "Oh wie niedlich, der ist so frech" :twisted:
Im Umgang am Boden gibt es echt Handlungsbedarf ! In Reitschulen bei Abteilungsreiterei lernt man soetwas meist nicht!
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

dshengis hat geschrieben: Dazu kommt die Absicht derjenigen, die dieses Video gefilmt und ins Netz gestellt hat. Ihrem beigefügten Kommentar (wie auch ihren Äußerungen an anderer Stelle) ist zu entnehmen, dass sie in Bezug auf Herrn Karls Arbeit alles andere als vorurteilsfrei ist. Und Vorurteile prägen unsere Sicht der Dinge und auch die Videos, die wir drehen.
Da muss ich mal der Videoeinstellerin ein wenig beispringen: Vorurteile hin, Meinung her – dieses Video ist NICHT geschnitten, sondern zeigt das Gesamtmaterial, das sie aufgenommen hat. Nicht mehr, nicht weniger.
Joasatianma hat die Sache mit dem Korrekturpferd schon ganz gut auf den Punkt gebracht: Für PK ist JEDES Pferd, was nicht nach der SdL geritten wird, ein eben solches.
Recht spaßig finde ich allerdings die immer wieder kehrende Argumentation, die Kürze der Zeit reiche nicht aus, um ein derart komplexes System erklären zu können. Dieses Argument sollte mal von jemandem aus dem FN/SdA-Lager kommen :D
Darüber hinaus sehe ich das sehr simpel: Einem wirklich guten Ausbilder gelingt es, auch auf einem fremden Pferd in kurzer Zeit den Weg zur Verbesserung sichtbar zu machen. Wenn aber die unschönen Bilder überwiegen, ist was faul – und das gilt für jede Reitweise.
Auch ich finde, dass PK im Laufe der Zeit immer extremer geworden ist: Seine "Reitkunst" war richtig gut, die "Irrwege" schon deutlich zu polemisch, der Schriftverkehr mit der FN an Arroganz kaum noch zu überbieten. Und im gleichen Zuge, wie er sich rhetorisch der Polemik verschrieben hat, hat ER SELBST seine Reiterei auf die hohe Hand und die aktive Aufrichtung reduziert.
Zuletzt geändert von Cubano am Di, 24. Nov 2009 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
Miri
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Beitrag von Miri »

Mich lässt das ganze mehr und mehr und immer wieder an PK zweifeln.
Nur vorweg: Ich finde seine Reiterei ansprechender als das typische Grand Prix-Gemurkse inklusive Rollkur und Vorhandpiaffieren.
Ich habe PKs Buch gelesen und seine Videos angeschaut.
Aber mir begegnen dabei immer wieder Dinge, die mich stark daran zweifeln lassen.

Da wäre zum Beispiel die Sache, dass ich von ihm gerittene oder nach seiner Reitweise trainierte Pferde immer mit ausgeprägtem Unterhals sehe. Und damit meine ich jetzt nicht, dass während der hohen Aufrichtung eben mal der Unterhals rausschaut, sondern dass man tatsächlich am stehenden Pferd die Muskulatur dort sehr ausgeprägt sieht.
Für mich ein Zeichen, dass eben doch zu viel und vor allem wohl falsch über die Hand geritten wird.
Ein weiterer Punkt wäre das Thema der hohen Aufrichtung. Die wird ja damit begründet, dass das Pferd im Widerrist aufgerichtet wird und nicht einfach nur der Kopf hochgezogen wird und dadurch würde auch nicht der Rücken durchhängen. Mir ist es aus anatomisch fehlender Beweislage einfach schleierhaft, wie es denn bitte schön gehen soll, dass sich das Pferd vorne einfach mal größer macht. Eigentlich lernt man doch, dass die Aufrichtung von selbst in Folge vermehrter Hankenbeugung kommt. So, bei PK wird erst mal jedes Pferd in die hohe Aufrichtung gebracht, obwohl von Hankenbeugung noch keine Spur ist, bzw. das Pferd körperlich noch nicht in der Lage dazu ist.
Angeblich erkennt man das Aufrichten im Widerrist daran, dass sich dort Falten bilden. Für mich eigentlich der Beweis, dass das Pferd in den Schultern versinkt bzw. zu kurz wird, denn würde es gewölbt sein, müsste sich die Haut eigentlich vermehrt spannen.
Das sind so meine Hauptprobleme mit dieser Reitweise, die mich jedesmal verwundern, aber vielleicht gibt es hier ja PK-Anhänger, die mir diese Dinge erklären können?

Ansonsten kann ich nur zu dem eingestellten Video sagen: Das Pferd läuft unter PK kaum taktrein und von Anlehnung keine Spur, aber man muss auch bedenken, dass wenn es ein sauber ausgebildetes Pferd wäre, sich nicht von 2 Runden reiten in eine passige Schrittlage bewegen würde, also für mich hier mehr ein Zeichen, dass ohne die tiefere Einstellung noch mehr Probleme ans Tageslicht kommen. Damit will ich jetzt aber nicht sagen, dass ich die Art der Korrektur von PK toll finde.
Nakim

Beitrag von Nakim »

Cubano hat geschrieben:
dshengis hat geschrieben:
Nakim hat geschrieben: Dazu kommt die Absicht derjenigen, die dieses Video gefilmt und ins Netz gestellt hat. Ihrem beigefügten Kommentar (wie auch ihren Äußerungen an anderer Stelle) ist zu entnehmen, dass sie in Bezug auf Herrn Karls Arbeit alles andere als vorurteilsfrei ist. Und Vorurteile prägen unsere Sicht der Dinge und auch die Videos, die wir drehen.
Da muss ich mal der Videoeinstellerin ein wenig beispringen: Vorurteile hin, Meinung her – dieses Video ist NICHT geschnitten, sondern zeigt das Gesamtmaterial, das sie aufgenommen hat. Nicht mehr, nicht weniger.
Joasatianma hat die Sache mit dem Korrekturpferd schon ganz gut auf den Punkt gebracht: Für PK ist JEDES Pferd, was nicht nach der SdL geritten wird, ein eben solches.
Recht spaßig finde ich allerdings die immer wieder kehrende Argumentation, die Kürze der Zeit reiche nicht aus, um ein derart komplexes System erklären zu können. Dieses Argument sollte mal von jemandem aus dem FN/SdA-Lager kommen :D
Darüber hinaus sehe ich das sehr simpel: Einem wirklich guten Ausbilder gelingt es, auch auf einem fremden Pferd in kurzer Zeit den Weg zur Verbesserung sichtbar zu machen. Wenn aber die unschönen Bilder überwiegen, ist was faul – und das gilt für jede Reitweise.
Auch ich finde, dass PK im Laufe der Zeit immer extremer geworden ist: Seine "Reitkunst" war richtig gut, die "Irrwege" schon deutlich zu polemisch, der Schriftverkehr mit der FN an Arroganz kaum noch zu überbieten. Und im gleichen Zuge, wie er sich rhetorisch der Polemik verschrieben hat, hat ER SELBST seine Reiterei auf die hohe Hand und die aktive Aufrichtung reduziert.
Hallo,

das hatte ich nicht geschrieben. Für mich ist es egal ob es geschnitten oder ungeschnitten ist. Ich finde solche Szenen müssen nicht sein! Darum geht es mir. Warum muß eine Korrektur grob sein? Das edit by Admin hat mit klassischer Ausbildung nichts zu tun.
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Isomer
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Beitrag von Isomer »

Angeblich erkennt man das Aufrichten im Widerrist daran, dass sich dort Falten bilden. Für mich eigentlich der Beweis, dass das Pferd in den Schultern versinkt bzw. zu kurz wird, denn würde es gewölbt sein, müsste sich die Haut eigentlich vermehrt spannen.
@Miri

Woher hast du diese Aussage?

lg isomer
„Was es alles gibt, das ich nicht brauche!“ [Aristoteles]
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Nakim hat geschrieben: das hatte ich nicht geschrieben. Für mich ist es egal ob es geschnitten oder ungeschnitten ist. Ich finde solche Szenen müssen nicht sein! Darum geht es mir. Warum muß eine Korrektur grob sein? Das edit by Admin hat mit klassischer Ausbildung nichts zu tun.
Sorry, habe ich geändert, das war ein Zitierfehler meinerseits…
horsman
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Beitrag von horsman »

Ach ja, schade das die Legerete durch Herrn Karls offenbar zunehmende Einseitigkeit wieder nur auf Unverständnis stößt.

Dabei hätten, soweit ich den St.Georg-Bericht Bericht gelesen habe zwei oder drei einfache Demonstrationen ausgereicht um zueinander zu finden, oder zumindest den Leuten klar zu machen, wo die Knackpunkte liegen und darüber nachzudenken:

1. )
Das braune Pferd sei von der jungen Reiterin toll vorgstellt, heißt es im St.Georg-Bericht . Es ließ kaum Wünsche offen, nur die Senkrechte war etwas zu eng. "Wahrscheinlich hätten 5 cm längere Zügel ausgereicht".
An dem Punkt hätte Karl und Heuschmann die Reiterin doch einfach mal auffodern sollen, die Zügel 5 cm länger zu lassen und ansonsten genau so weiter zu reiten. Man hätte gesehen was passiert ... ich vermute, es hätte eben nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt)

2. )
Auch bei dt. Anlehnung soll das Pferd ständig durch "Abstossen am Gebiss" vom Gebiss loskommen. Herr Karl hätte in die Runde fragen sollen, wo und wie man das bei den dt. Reitern sieht. Es ist nämlich doch nix anders als "seine" Kieferflexion.


3.)
Wenn dann Karl mal vorführen würden, dass die Kieferflexion nicht nur durch die Tätigkeit der Hand herbeigeführt wird, dies ist nur ein anfängliches Hilfsmittel bei Pferden die es gar nicht geben wollen, sondern dass die Kieferflexion durch die stillstehende Hand (main fixe) in der Bewegung dadurch kommt, dass das Pferd die Hinterhand und den Rücken korrekt gebraucht, wären alle Gräben überwunden denke ich.

Schade, da hat Herr Karl (s)eine Chance vertan.
(jedenfalls dem St.Georg-Bericht folgend)

Gruss
horsmän
Miri
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Beitrag von Miri »

Isomer hat geschrieben:
Angeblich erkennt man das Aufrichten im Widerrist daran, dass sich dort Falten bilden. Für mich eigentlich der Beweis, dass das Pferd in den Schultern versinkt bzw. zu kurz wird, denn würde es gewölbt sein, müsste sich die Haut eigentlich vermehrt spannen.
@Miri

Woher hast du diese Aussage?

lg isomer
Von einer PK-Schülerin!
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Melli
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Beitrag von Melli »

Das mit den Falten am Widerrist kenne ich nicht.
Wohl aber, dass sich ein Pferd vorn tatsächlich größer machen kann. Das liegt einfach daran, dass die Wirbelsäule/der Brustkorb nicht fest mittels Schlüsselbeinen mit den Schulterblättern verbunden ist, sondern nur mit Muskeln und Bändern verbunden. Dadurch kann die Wirbelsäule zwischen den Schulterblättern absacken, aber durch gute reiterliche Arbeit auch angehoben werden.
Bei überbauten Pferden (wie meinem) kann man das ganz gut sehen, gemessen habe ich den Größenunterschied allerdings noch nie.
Ich reite aber nicht gut genug, um mein Pferd dauerhaft vorn aufzurichten, gerade wenn´s kalt ist, fällt er vorne immer wieder zusammen :wink: .

Die Demonstration der umfassenden Flexionierungsübungen von ALLEN Reitern hat mich auch überrascht. Es entsteht tatsächlich der Eindruck, dass er das im Rahmen jeder Reiteinheit fordert, und das war früher definitiv nicht so, da war jede Zügeleinwirkung eine Korrektur und sonst nichts.
Ich habe damals eine Reitschülerin mit einem mächtigen Andalusier im Kurs gesehen, die über das ganze Wochenende kein einziges Mal flexioniert hat, sondern konstant am losen Zügel ritt.

Ich bin vor zwei Jahren einen Kurs bei Christiane Horstmann geritten und war positiv überrascht, dass sie mich ebenfalls keine Biegungs-Trockenübungen reiten ließ, aber es ist ja kein Geheimnis, dass sie auch ihre Hinrichs-Zeit nicht begraben hat.
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Cubano hat geschrieben:
dshengis hat geschrieben: Dazu kommt die Absicht derjenigen, die dieses Video gefilmt und ins Netz gestellt hat. Ihrem beigefügten Kommentar (wie auch ihren Äußerungen an anderer Stelle) ist zu entnehmen, dass sie in Bezug auf Herrn Karls Arbeit alles andere als vorurteilsfrei ist. Und Vorurteile prägen unsere Sicht der Dinge und auch die Videos, die wir drehen.
Da muss ich mal der Videoeinstellerin ein wenig beispringen: Vorurteile hin, Meinung her – dieses Video ist NICHT geschnitten, sondern zeigt das Gesamtmaterial, das sie aufgenommen hat. Nicht mehr, nicht weniger.
Das habe ich auch nicht geschrieben, Andrea. Nur lief das Ganze um einiges länger als die etwa 5 Min., in denen Herr Karl in ihrem Video reitend gezeigt wird. Für mein Gefühl war es eher eine halbe Stunde oder noch mehr. Und von denen hat sie sich 5 Min. herausgegriffen (jaja, ich weiß, dann war der Speicher voll oder sowas). Und sie hat eben genau dann gefilmt und nicht bei der Vorführung am Ende, z.B. die Piaffe des großen Schimmels oder Klein-Moses beim Spanischen Schritt. Sie hätte auch die Abkauübungen filmen können, das war ja auch nur bedingt schön, oder die S-Reiterinnen, aber sie hat eben Monsieur beim Reiten gefilmt. Und wenn ich mich frage, warum sie genau das aufnimmt, brauche ich nur lesen, was sie dazu geschrieben hat. Im Übrigen ist sie mir bis dato auch nicht als zumindest neutrale Beobachterin des Karlschen Tuns aufgefallen, sondern sie hat eine eindeutige Meinung.
Cubano hat geschrieben:Auch ich finde, dass PK im Laufe der Zeit immer extremer geworden ist: Seine "Reitkunst" war richtig gut, die "Irrwege" schon deutlich zu polemisch, der Schriftverkehr mit der FN an Arroganz kaum noch zu überbieten. Und im gleichen Zuge, wie er sich rhetorisch der Polemik verschrieben hat, hat ER SELBST seine Reiterei auf die hohe Hand und die aktive Aufrichtung reduziert.
Da haste wohl Recht. Leider (denn ich halte ihn nach wie vor für einen richtig guten Reiter).
„Hast Du nie auf einem Schimmel gesessen, hast Du nie ein gutes Pferd geritten.“ - Altpolnisches Sprichwort
Motte
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Beitrag von Motte »

horsmän hat geschrieben:Ach ja, schade das die Legerete durch Herrn Karls offenbar zunehmende Einseitigkeit wieder nur auf Unverständnis stößt.

Dabei hätten, soweit ich den St.Georg-Bericht Bericht gelesen habe zwei oder drei einfache Demonstrationen ausgereicht um zueinander zu finden, oder zumindest den Leuten klar zu machen, wo die Knackpunkte liegen und darüber nachzudenken:
Ganz genau. Genau darauf habe ich die ganze Zeit gewartet - da kam aber ausser Abkauübungen nix.

horsmän hat geschrieben: 1. )
Das braune Pferd sei von der jungen Reiterin toll vorgstellt, heißt es im St.Georg-Bericht . Es ließ kaum Wünsche offen, nur die Senkrechte war etwas zu eng. "Wahrscheinlich hätten 5 cm längere Zügel ausgereicht".
An dem Punkt hätte Karl und Heuschmann die Reiterin doch einfach mal auffodern sollen, die Zügel 5 cm länger zu lassen und ansonsten genau so weiter zu reiten. Man hätte gesehen was passiert ... ich vermute, es hätte eben nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt)
Da ich zu dem Zeitpunkt nicht mehr da war, muss ich mich auf den Bericht meiner RL verlassen, die sich das angeschaut hat:
Sie sagte, das Pferd sei halt anfangs sehr angespannt gewesen. Man habe deutlich gespürt, dass die Reiterin das Pferd sehr stark "eingerahmt" hat, damit es bei ihr bleibt. Sie sagt aber genau dasselbe, wie in dem St.Georg Bericht geschrieben steht - man hätte dem Mädel einfach noch ein paar Minuten Zeit geben sollen, sie auffordern sollen, mal die Zügel etwas länger zu lassen, sie grosse Linien locker reiten lassen- dann hätte sich das Pferd wieder "gesammelt". Da hätt's jetzt nicht unbedingt nen PK für gebraucht. Meine RL hatte den Eindruck, dass PK diesem Mädel genau diese Chance nicht unbedingt geben wollte - der ´wollte wohl unbedingt auf's Pferd, um seine Methode zu zeigen.

Tja....


horsmän hat geschrieben: 3.)
Wenn dann Karl mal vorführen würden, dass die Kieferflexion nicht nur durch die Tätigkeit der Hand herbeigeführt wird, dies ist nur ein anfängliches Hilfsmittel bei Pferden die es gar nicht geben wollen, sondern dass die Kieferflexion durch die stillstehende Hand (main fixe) in der Bewegung dadurch kommt, dass das Pferd die Hinterhand und den Rücken korrekt gebraucht, wären alle Gräben überwunden denke ich.
Ich bin mir, ehrlich gesagt - nach dieser Demonstration - gar nicht mehr sicher, ob er das überhaupt will?

horsmän hat geschrieben: Schade, da hat Herr Karl (s)eine Chance vertan.
(jedenfalls dem St.Georg-Bericht folgend)

Gruss
horsmän
Ja. Hat er.

Gruß
Motte
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Nach euren Kommentaren hab ich ein grausiges Video erwartet. Davon abgesehen, dass man relativ wenig erkennen kann wegen der mangelhaften Qualität, kann ich die Aufregung nicht nachvollziehen. Schlechtes Reiten und "brutale" Korrekturen sehe ich da keine.

Schade, dass es kein Video der Reiterin auf ihrem Pferd gibt, das hätte mich im Vergleich interessiert.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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Janina
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Beitrag von Janina »

Und ich muss auch sagen, die Kommentare auf PKs Seite rücken das Ganze auch schon wieder in ein etwas anderes Licht.
Demnach sagt er selbst, das Pferd habe Balance-/Taktprobleme und auf die Dehnungshaltung habe er (deswegen) bewusst verzichtet... Von der Videoeinstellerin wurde das doch "leicht" anders dargestellt.
Was nun wahr ist? Wahrscheinlich irgendwas dazwischen *schulternzuck*
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Es grüsst ottilie
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Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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