ottilie hat geschrieben:
Ach ja - hatten wir zwar glaube ich schon, aber ich wiederhols trotzdem nochmal - die Leute, die bei PK anfangen zu reiten (oder bei einem seiner Schüler), stehen aus welchem Grund auch immer meist mit dem Rücken zur Wand - sprich sie sind mit ihrem Pferd in einer Sackgasse gelandet und kommen nicht weiter. Also muß erst korrigiert und der Knoten aufgemacht werden.
*sichwiedastäglichgrüssendeMurmeltiervorkommt*
Ja aber warum sind sie in einer Sackgasse gelandet? Entweder hatten sie schlechten Unterricht oder es hapert vielleicht an der Umsetzung bzw. hat man sich nicht genügend mit der Theorie beschäftigt und hofft nun auf eine "Abkürzung" aus der Sackgasse?
Und da haben wir wieder das Korrektur-Argument, irgendwie scheint ja immer nur korrigiert werden zu müssen.
Mary hat geschrieben:Die hohen Hände bei PK sind nur zur Korrektur gedacht, oder wie soll man ein Pferd das sich auf den Zügel legt( 5 Bein ) ohne Arret aufwärts korrigieren? Mit tiefen Händen funktioniert es meiner Erfahrung nach nicht.
Sorry, so einen hatte ich gerade 3 Wochen in "Beritt" und mittels durchdachter Gymnastizierung (Schenkelweichen, Übergänge, Kringel reiten, Seitwärtsgänge) habe ich dieses Pferd auch von der Hand bekommen, ohne selbige hoch zu nehmen. Den habe ich sogar dazu bekommen, an die Hand ranzuziehen, denn das ist ein Kandidat, der entweder auf der Hand liegt, oder sich einrollt -> da hätten wir dann das andere Extrem, welches ich ohne hohe Hand lösen konnte.
Mary hat geschrieben:Ein Pferd das sich komplett auf den Zügel packt kannst du solange du willst teiben HH und Zügel wegwerfen es läuft in den Boden sprich extrem auf VH . Ich hatte so ein Modell im Stall, mein Pony und konnte ihn erst mit der Legerete korrigieren.

siehe oben. Nicht nur treiben. Man reitet Lektionen ja nicht, weil sie schicki sind und irgendwas über den eigenen Ausbildungsstand aussagen... Hinterhandaktivierung erreicht man nicht nur über's Treiben, sondern sehr viel über Übergänge und Tempounterschiede etc.
Alkasar hat geschrieben:aber ich habe eine deutliche Verbesserung des Pferdes wahrgenommen. Wie es vorher geritten wurde gefiel mir viel weniger als das Ergebnis von PK.
Es ist einfach schon so normal und akzeptiert wenn Pferde spannig und eng präsentiert werden.
Ok, ich hab nicht gesehen, wie Tabea geritten ist (gibt es irgendwelche Videos von ihr im Netz??), aber diese Aussage entsetzt mich ehrlich gesagt auch, denn wie schlecht müsste sie dann vorher geritten sein - und das kann ich mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen
horsemän hat geschrieben:Unterm Strich wird das Pferd am Ende der Stunde von Herrn Karl weniger Masseinheiten Gewicht im Maul gehabt haben. Warum soll das jetzt so schlecht für das Maul sein, nur weil es ggf. kurze Arrets von einiger Stärke ertragen mußte?
Aber das sind doch alles nur Mutmaßungen, hat denn jemand mal ein Pferd gefragt?
Ich nehm jetzt mal mein Pferd als Beispiel, man nennt ihn auch "den Aal" weil der wirklich beweglich wie eine Schlange ist. Bei dem muss man sich gleich zu Anfang "einhaken", also eine Verbindung ohne großartigen Druck herstellen, aber dass eben Kontakt zum Maul besteht und wirklich ganz kurzfristig darf der Druck auch mal etwas größer werden, dann findet der tatsächlich "Anlehnung", wird stabil und zieht an die Hand ran. Letztens hatte ich jemanden reiten lassen, den ich sehr schätze, derjenige wollte meinem Pferd nichts tun und war mit der Hand sehr lose. Sie hat ihn nicht reiten können, ewig flitschte der über die Schulter, hob sich raus etc. Und am nächsten Tag musste ich Takt und äußeren Zügel neu installieren. So ein Pferd mit Null Zügelkontakt zu reiten ist fatal. Und wenn der erstmal Anlehnung hat, ist der so fein, wie es auch ein PK wünscht, da tut die Hand gar nix mehr.
Bernie hat geschrieben:Ich kann mir dagegen sehr gut vorstellen, diese Anlehnung (bzw. Selbsthaltung) bei einem bereits weit ausgebildetem Pferd, das gut am Sitz ist, anzuwenden. Aber wie Du selbst sagst, das ist jetzt nichts, was sich mit der Skala der Ausbildung widerspricht. Denn auch dort ist die Selbsthaltung ein Ziel - ebenso wie in der Legerete.
Und das sollte doch das
Ziel allen Gereits, sozusagen die Krone der eines fertigen Pferds sein, oder?

Ich bezweifle aber auch, dass das als Weg dient....
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.