Rückwärtsrichten - entlasten oder nicht?

Rund um die klassische Reitkunst

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Julia
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Beitrag von Julia »

Barbara I hat geschrieben:Ich würde es sogar nicht Entlasten nennen, sondern höchstens "nach vorne zu machen, nach hinten auf machen"
Sehr schön. So mache ich es auch ! Gedanklich vorne zu hinten auf und dann streichen die Schenkel leicht nach hinten. Im Idealfall brauche ich die Hand nicht....das ist aber von Pferd zu Pferd verschieden und vom Ausbildungsstand abhängig.
Liebe Grüße, Julia
knowi
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Beitrag von knowi »

Ich entlaste je nach Ausbildunsstand mehr oder weniger. Zu Beginn entlaste ich tatsächlich, beginne ich ein Pferd aus dem RR zu versammeln, sitze ich dann schon ein.

Zur Hilfengebung noch schnell: Ich richte auch über ein leicht zurückgelegtes Bein rückwärts - ohne Hand. Das beginnt in der Handarbeit i.d. das Pferd den Einsatz der Gerte vor der Brust + ein Stimmsignal kennenlernt, sodass ich mir mit beidem später aus dem Sattel helfen kann. Sprich: Oberkörper leicht zurück, Becken abkippen, Beine zurück und der Rest geht über Gerte und Stimme. Später fallen die natürlich wieder weg.
So kann ich über mein Rückwärtsbein jeder Zeit das Tempo reduzieren, anhalten und rückwärtsrichten und später dann mein Pferd versammeln (und auch versammelt rückwärtstreten lassen) ohne mit der Hand einwirken zu müssen - wobei ich die ggf. Brauche um die Balance zu verändern/verbessern.
Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.
Dietrich Bonhoeffer
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Barbara I
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Beitrag von Barbara I »

Ich würde gerne mal meinen eigenen Beitrag von vor ein paar Monaten in Frage stellen :D
Also, so habe ich es gelernt:
Das mit dem nach-vorne-Entlasten mache ich nur so, dass ich das Becken etwas nach vorne rolle. Dadurch "blockiere" ich gleichzeitig die Vorwärtsbewegung und belasten den Sattel etwas mehr vorne als hinten.

Ansonsten mache ich es auch so, dass ich mit Körperspannung (einatmen, aufrichten) und Schenkeldruck anreite, und mit der Hand sage "nicht nach vorne". Wenn das Pferd nach vorne will, hält die Hand passiv gegen, wenn das Pferd nach hinten geht, wird die Hand weicht. Die Pferde lernen schnell, dass bei "nach vorne blockiertem Becken" die Bewegung nach Rückwärts gehen soll, im Idealfall braucht man den Zügel dann nicht mehr.
So.
Zwecks besseren Körperbewusstseins habe ich in letzter Zeit vieles hinterfragt, und festgestellt, dass in der Regel das "Körpergefühl" zum Reiten geeignet ist, das man auch hat, wenn man die Bewegung selbst macht.
Ich bin also, hoffentlich unbeobachtet beim Joggen im Wald, traversiert, passagiert und piaffiert :wink: .
Dabei ist mir aufgefallen: Beim Rückwärtsgehen bleibe ich gerade und meine Lendenwirbelsäule wölbt sich ein wenig , dabei kippt der obere Beckenrand ganz leicht nacht hinten. Nicht viel, nur "einen Zentimeter".
Wenn ich dagegen beim Rückwärtsgehen die oben beschriebene Hilfe gebe, stört das eher und stellt meinen Rücken fest.

Gestern habe ich nun mal bei meinem Pferd ausprobiert, ob es versteht, wenn ich dieses Gefühl abrufe, als ob ich selbst rückwärts gehen möchte: es klappte auf Anhieb, und zwar flüssiger und runder als vorher. Obwohl mein Pferd wirklich gut konditioniert ist auf die "alte" Hilfe und ich dafür keine Zügel mehr brauche.

So, was meint ihr? Ist diese Hilfe korrekt, wenn nicht, warum nicht?
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hi

ich mache das ähnlich. Aber erst beim weiter ausgebildeten Pferd. beim noch jungen Pferd entlaste ich eher.

Grund: das junge Pferd geht mit tiefem Kopf und langen Schritten zurück, gerne weichen dabei die Hinterbeine etwas breit zur Seite aus, der Rücken wird passiv durch den tiefen Kopf hochgezogen, die HH bleibt jedoch auch rel "steif" oder hoch.

Beim weiter ausgebildeten Pferd möchte ich versammelter rückwärtsrichten, d.h. mit mehr abkippen vom Becken und kleineren Tritten, das Pferd bleibt in der relativen Aufrichtung und muss die Hanken mehr beugen, den Rücken oben halten. in dieser Variante entlaste ich nicht, sondern stelle mir vor, ich gehe rückwärts und streiche dabei mit den beinen ohne jeglichen Druck etwas nach hinten.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Barbara I
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Beitrag von Barbara I »

Danke Jen!
(Auf eine Antwort von Dir hatte ich gehofft :wink: )

Juhuu dann bin ich ja auf dem richtigen Weg :D
Bebe
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Beitrag von Bebe »

Also man sagte mir das man das nach vorne entlasten nicht machen sollte, den wenn dein Pferd mal nicht steht kann man wenn man Senkrecht sitzt sofort gegen treiben/ nach vorne/ anhalten.
Darum bleibt man so sitzen wie man ist,ausser das ich glaubig nur das Becken Kippe, aber sofort einwirken kann, wenn das Pferd mal zu viel oder zu wenig macht
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