Eckart Meyners: Übungsprogramm im Sattel
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Eckart Meyners: Übungsprogramm im Sattel
Eckart Meyners: Übungsprogramm im Sattel
Broschiert: 141 Seiten
Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos); Auflage: 1., Aufl. (11. Juni 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3440117804
ISBN-13: 978-3440117804
Preis: 16,95 Euro
Eckart Meyners zum Mitnehmen könnte man dieses Büchlein auch nennen. Es ist in einem kleinen handlichen Format und passt so hervorragend in die Tasche oder den Spind. So hat man das Übungsprogramm immer griffbereit, um sich vor dem Reiten die ein oder andere Übung rauszusuchen bzw. in Erinnerung zu rufen.
Bevor es jedoch zu den Übungen geht, wird der Leser über Grundlagen informiert. Die Skala der Ausbildung des Pferdes wird in einen Zusammenhang mit der Skala der Ausbildung des Reiters gebracht. Beide sind gleich wichtig. Die Kritik an der falschen Umsetzung der Skala der Ausbildung für das Pferd darf nicht fehlen. Ansonsten wird sie nur kurz besprochen.
Sehr viel intensiver widmet sich Herr Meyners der Skala der Ausbildung des Reiters. Diese enthält keine äußeren Bewegungsformen, sondern umfasst eher grundlegende Fähigkeiten. Eines der Hauptprobleme für den Reiter ist es, dass kein Transfer von Bewegungsmustern möglich ist, wie es bei einigen anderen Sportarten der Fall ist. Die beiden Skalas werden in einen engen Zusammenhang gebracht und z.B. die Losgelassenheit des Reiters als Grundvoraussetzung für die Losgelassenheit des Pferdes angesehen. Eine kurze Übersicht der Muskeln des Menschen erklärt deren mögliche Verkürzungen und deren Einfluss auf das Gleichgewicht (Hintergrund: das muskuläre Gleichgewicht reduziert die Rhythmusfähigkeit und kann somit den Takt des Pferdes stören). Die von Herrn Meyners vorgestellten Übungen sollen jedoch nicht nur den Körper trainieren, sondern müssen vor allen Dingen die Funktionen des Gehirns verfeinern. Bevor es zum Praxisteil geht, werden die einzelnen Übungsprinzipien vorgestellt: Tempodifferenz, Haltungsdifferenzen, Bewegtwerden statt Selbstbewegen, Seitendifferenzen, Spannungsdifferenz, Differenzierung von Krafteinsätzen und Gleichgewichtsdifferenz.
Nach der theoretischen Einleitung kommt nun der Praxisteil. Die ersten Übungen betreffen das Gehirn. Das Konzept hinter den Brain-Gym-Übungen: sie sollen von emotionalen Problemen befreien, Blockaden des Unterbewusstseins lösen und es ermöglichen, Prozesse des Neulernens zu unterstützen. Sie sollten zu Routineübungen werden. Die einzelnen Übungen werden vorgestellt und deren Zielsetzung beschrieben. So kann sich jeder Reiter bzw. der Reitlehrer die passenden Übungen aussuchen.
Die vorgestellten Übungen werden wieder in einen engen Zusammenhang mit der Ausbildungsskala des Pferdes gebracht. So sind die Brain-Gym-Übungen zur Gewöhnungsphase zu zählen. Diese umfasst die Punkte Takt, Losgelassenheit und Anlehnung. Die Übungen für die Schubkraftentwicklung umfassen hauptsächlich Rhythmus- und Gleichgewichtsübungen. Wie auch bei der Skala der Ausbildung des Pferdes können die Punkte nicht isoliert betrachtet werden, sondern umfassen immer mehrere Bereiche. So fassen die Übungen der Schubkraftentwicklung die Punkte Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung und Geraderichtung zusammen. Diese Übungen sollten für Reitanfänger an der Longe stattfinden. Später kann es sicher auch ohne Longe immer wieder in den Unterricht bzw. die Reiteinheit einfließen.
Die 3. Phase, die Tragkaftentwicklung, enthält nun das 6-Punkte-Programm auf dem Pferd. Der Leser erhält weitere ausführliche theoretische Erklärungen, die bereits mit einigen praktischen Übungen aufgelockert sind, bevor er nun auf ca. 30 Seiten viele Übungen mit reichlicher Bebilderung erhält.
Aufgrund seiner Größe ist das Buch wirklich praktisch für den täglichen Gebrauch. Man findet die entscheidenden Informationen schnell. Die Übungen sind gut erklärt und entsprechend umsetzbar, zumindest wenn es einem nichts ausmacht, von seinen Mitreitern komisch angeschaut zu werden. Vielleicht nehmen sich die Mitreiter aber auch ein Herz und machen die ein oder andere Übung mit – zum Wohle der Pferde. Denn nicht nur das Pferd hat gut gymnastiziert eine höhere Lebenserwartung mit guter Mobilität – dasselbe gilt auch für den Menschen.
Broschiert: 141 Seiten
Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos); Auflage: 1., Aufl. (11. Juni 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3440117804
ISBN-13: 978-3440117804
Preis: 16,95 Euro
Eckart Meyners zum Mitnehmen könnte man dieses Büchlein auch nennen. Es ist in einem kleinen handlichen Format und passt so hervorragend in die Tasche oder den Spind. So hat man das Übungsprogramm immer griffbereit, um sich vor dem Reiten die ein oder andere Übung rauszusuchen bzw. in Erinnerung zu rufen.
Bevor es jedoch zu den Übungen geht, wird der Leser über Grundlagen informiert. Die Skala der Ausbildung des Pferdes wird in einen Zusammenhang mit der Skala der Ausbildung des Reiters gebracht. Beide sind gleich wichtig. Die Kritik an der falschen Umsetzung der Skala der Ausbildung für das Pferd darf nicht fehlen. Ansonsten wird sie nur kurz besprochen.
Sehr viel intensiver widmet sich Herr Meyners der Skala der Ausbildung des Reiters. Diese enthält keine äußeren Bewegungsformen, sondern umfasst eher grundlegende Fähigkeiten. Eines der Hauptprobleme für den Reiter ist es, dass kein Transfer von Bewegungsmustern möglich ist, wie es bei einigen anderen Sportarten der Fall ist. Die beiden Skalas werden in einen engen Zusammenhang gebracht und z.B. die Losgelassenheit des Reiters als Grundvoraussetzung für die Losgelassenheit des Pferdes angesehen. Eine kurze Übersicht der Muskeln des Menschen erklärt deren mögliche Verkürzungen und deren Einfluss auf das Gleichgewicht (Hintergrund: das muskuläre Gleichgewicht reduziert die Rhythmusfähigkeit und kann somit den Takt des Pferdes stören). Die von Herrn Meyners vorgestellten Übungen sollen jedoch nicht nur den Körper trainieren, sondern müssen vor allen Dingen die Funktionen des Gehirns verfeinern. Bevor es zum Praxisteil geht, werden die einzelnen Übungsprinzipien vorgestellt: Tempodifferenz, Haltungsdifferenzen, Bewegtwerden statt Selbstbewegen, Seitendifferenzen, Spannungsdifferenz, Differenzierung von Krafteinsätzen und Gleichgewichtsdifferenz.
Nach der theoretischen Einleitung kommt nun der Praxisteil. Die ersten Übungen betreffen das Gehirn. Das Konzept hinter den Brain-Gym-Übungen: sie sollen von emotionalen Problemen befreien, Blockaden des Unterbewusstseins lösen und es ermöglichen, Prozesse des Neulernens zu unterstützen. Sie sollten zu Routineübungen werden. Die einzelnen Übungen werden vorgestellt und deren Zielsetzung beschrieben. So kann sich jeder Reiter bzw. der Reitlehrer die passenden Übungen aussuchen.
Die vorgestellten Übungen werden wieder in einen engen Zusammenhang mit der Ausbildungsskala des Pferdes gebracht. So sind die Brain-Gym-Übungen zur Gewöhnungsphase zu zählen. Diese umfasst die Punkte Takt, Losgelassenheit und Anlehnung. Die Übungen für die Schubkraftentwicklung umfassen hauptsächlich Rhythmus- und Gleichgewichtsübungen. Wie auch bei der Skala der Ausbildung des Pferdes können die Punkte nicht isoliert betrachtet werden, sondern umfassen immer mehrere Bereiche. So fassen die Übungen der Schubkraftentwicklung die Punkte Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung und Geraderichtung zusammen. Diese Übungen sollten für Reitanfänger an der Longe stattfinden. Später kann es sicher auch ohne Longe immer wieder in den Unterricht bzw. die Reiteinheit einfließen.
Die 3. Phase, die Tragkaftentwicklung, enthält nun das 6-Punkte-Programm auf dem Pferd. Der Leser erhält weitere ausführliche theoretische Erklärungen, die bereits mit einigen praktischen Übungen aufgelockert sind, bevor er nun auf ca. 30 Seiten viele Übungen mit reichlicher Bebilderung erhält.
Aufgrund seiner Größe ist das Buch wirklich praktisch für den täglichen Gebrauch. Man findet die entscheidenden Informationen schnell. Die Übungen sind gut erklärt und entsprechend umsetzbar, zumindest wenn es einem nichts ausmacht, von seinen Mitreitern komisch angeschaut zu werden. Vielleicht nehmen sich die Mitreiter aber auch ein Herz und machen die ein oder andere Übung mit – zum Wohle der Pferde. Denn nicht nur das Pferd hat gut gymnastiziert eine höhere Lebenserwartung mit guter Mobilität – dasselbe gilt auch für den Menschen.
Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
ich habe das Buch seit einer Weile und kann es nur weiter empfehlen.
So viel mir die Übungen am Boden von Meyners auch bringen, ich mache sie einfach nicht konsequent und dann bringt auch die beste Übung nichts.
Die Übungen im Sattel lassen sich viel besser durchhalten, da man ja eh die Viertelstunde Schritt am Anfang reitet. Ich habe mir einige Übungen zusammengestellt und mache diese jetzt konsequent beim Schrittreiten.
Sie sind sehr effektiv und die meisten Übungen lassen sich auch gefahrlos ohne eine Hilfestellung von unten, die das Pferd hält, machen.
Andere Übungen setzen ein braves, ausgeglichenes Pferd voraus, was nicht losspringt. Es gibt aber eine derartige Fülle von Übungen, dass man sich das passende heraussuchen kann.
So viel mir die Übungen am Boden von Meyners auch bringen, ich mache sie einfach nicht konsequent und dann bringt auch die beste Übung nichts.
Die Übungen im Sattel lassen sich viel besser durchhalten, da man ja eh die Viertelstunde Schritt am Anfang reitet. Ich habe mir einige Übungen zusammengestellt und mache diese jetzt konsequent beim Schrittreiten.
Sie sind sehr effektiv und die meisten Übungen lassen sich auch gefahrlos ohne eine Hilfestellung von unten, die das Pferd hält, machen.
Andere Übungen setzen ein braves, ausgeglichenes Pferd voraus, was nicht losspringt. Es gibt aber eine derartige Fülle von Übungen, dass man sich das passende heraussuchen kann.
Hallo,
kann in diesem Zusammenhang auch sehr folgendes Buch empfehlen:
Reiten als Dialog von Eckart Meyners, Hannes Müller, Kerstin Niemann
Bewegungslehre mit der Reitlehre kombiniert.
Habe das Buch erst bekommen, also noch keine Leseerfahrung, aber endlich mal ein Buch, in dem die Bilder wirklich gut ausgewählt sind!
lg Jessie
kann in diesem Zusammenhang auch sehr folgendes Buch empfehlen:
Reiten als Dialog von Eckart Meyners, Hannes Müller, Kerstin Niemann
Bewegungslehre mit der Reitlehre kombiniert.
Habe das Buch erst bekommen, also noch keine Leseerfahrung, aber endlich mal ein Buch, in dem die Bilder wirklich gut ausgewählt sind!
lg Jessie
Das unersättliche Streben, Achtung bei anderen zu finden, ist so vergänglich wie das Leben selbst (unbekannt)
Damit ich kein neues Thema aufmachen muss versuch ichs mal hier:
Hat jemand das neueste Eckhard-Meyners-Buch "Reiten als Dialog"? Wie findet ihr es? Ist ja leider nicht ganz billig
Beim Durchblättern im Internet fiel mir auf, dass die abgebildeten Pferde alle sehr gut ausgebildet und bemuskelt zu sein scheinen. So ein Pferd reite ich aber nicht
Finde es immer etwas schwierig, wenn Pferde (und deren Reiter) in Pferdebüchern so perfekt sind, und man selber denkt "da komm ich doch nie hin...". Vielleicht macht das aber in diesem Fall nichts, was denkt ihr?
Hat jemand das neueste Eckhard-Meyners-Buch "Reiten als Dialog"? Wie findet ihr es? Ist ja leider nicht ganz billig

Beim Durchblättern im Internet fiel mir auf, dass die abgebildeten Pferde alle sehr gut ausgebildet und bemuskelt zu sein scheinen. So ein Pferd reite ich aber nicht

So, habe mir "Reiten als Dialog" zum Geburtstag schenken lassen und bin bisher begeistert. Es ist gut gegliedert, logisch geschrieben und ausgiebig bebildert. Meine Bedenken, dass die Bilder nur Reiter und Pferde zeigen, die nicht gerade alltäglich sind, waren unbegründet, denn das, was verdeutlicht werden soll, kommt auch bei diesen Upper-class-Reitern rüber
Sehr gut gefällt mir der Aufwärm- und der Hilfengebungsteil. Weiter bin ich auch noch gar nicht gekommen, denn man muss sich ja schon konzentrieren beim Lesen
Fazit: Bewegung von Pferd und Reiter beim klassischen Reiten verständlich erklärt. Ich freu mich drauf, was auszuprobieren

Sehr gut gefällt mir der Aufwärm- und der Hilfengebungsteil. Weiter bin ich auch noch gar nicht gekommen, denn man muss sich ja schon konzentrieren beim Lesen

Fazit: Bewegung von Pferd und Reiter beim klassischen Reiten verständlich erklärt. Ich freu mich drauf, was auszuprobieren
