Die ersten Schritte mit einer Remonte
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Die ersten Schritte mit einer Remonte
Ich habe kein ähnliches passendes Thema gefunden, daher schreibe ich einfach mal so meine ganzen Fragezeichen auf.
Ein jetzt 6-jähriger Friesenwallach. Stand 5 Jahre seines Lebens mehr oder minder als Hengst in NL in einer Box. Weide so gut wie gar nicht möglich, da beim Züchter nach eigener Aussage keine Hengstweiden vorhanden waren.
Wurde mit 5 Jahren im Schnellverfahren angeritten und eingefahren, da er für die Abstammungskörung des Vaters vorgeführt werden sollte. Die Ergebnisse waren besonders beim Reiten sehr schlecht, angeblich wegen einer Zahn OP.
Im Juni 2009 kam er zu uns und wurde sofort gelegt. Die angebliche Zahn OP stellte sich als ein gebrochener Backenzahn im Oberkiefer heraus. Die Nerven lagen bereits frei. Der Zahn wurde heraus operiert.
Es folgten das professionelle Einfahren und anschließende professionelle Einreiten.
Nach acht Wochen Grundausbildung unter dem Sattel kam er wieder zu mir. Wir kämpfen mit einer völlig überfüllten Reithalle, 5-6 Wochen Frost ohne viel Auslauf, Problemen beim Aufsteigen und und und.
Meine Fragen: wie habt Ihr die ersten Monate mit Euren jungen Pferden gestaltet? Ich wechsel Reiten und Longe täglich ab. Mich interessiert hier insbesondere die Arbeit unter dem Sattel.
Bei ihm derzeit konkrete Probleme: zuviel Führung und er heizt sich sofort auf. Dann geht er auch massiv gegen den Zügel. Zuwenig Führung und er kreiselt auf Minivolten um sich herum, aber so habe ich zumindest die Chance, dass er fein kaut und irgendwann auch entspannt. Er hat natürlich kein Gleichgewicht und reagiert auf Schenkeldruck nur mit vorwärts.
Was geht für Euch vor, die Einhaltung einer Linie oder Anlehnung und Stellung? Ich habe derzeit allergrößte Mühe überhaupt den Hufschlag zu erreichen, finde aber auch wenig Ruhe, weil - wie gesagt - die Halle leider immer voll ist.
Vielen Dank für Eure Erfahrungen und Ideen. Mir schwebt vor, es vielleicht auch mit Pilonen zu versuchen o.ä. Auch hier bin ich für Eure Erfahrungsberichte und Ideen dankbar!
Ein jetzt 6-jähriger Friesenwallach. Stand 5 Jahre seines Lebens mehr oder minder als Hengst in NL in einer Box. Weide so gut wie gar nicht möglich, da beim Züchter nach eigener Aussage keine Hengstweiden vorhanden waren.
Wurde mit 5 Jahren im Schnellverfahren angeritten und eingefahren, da er für die Abstammungskörung des Vaters vorgeführt werden sollte. Die Ergebnisse waren besonders beim Reiten sehr schlecht, angeblich wegen einer Zahn OP.
Im Juni 2009 kam er zu uns und wurde sofort gelegt. Die angebliche Zahn OP stellte sich als ein gebrochener Backenzahn im Oberkiefer heraus. Die Nerven lagen bereits frei. Der Zahn wurde heraus operiert.
Es folgten das professionelle Einfahren und anschließende professionelle Einreiten.
Nach acht Wochen Grundausbildung unter dem Sattel kam er wieder zu mir. Wir kämpfen mit einer völlig überfüllten Reithalle, 5-6 Wochen Frost ohne viel Auslauf, Problemen beim Aufsteigen und und und.
Meine Fragen: wie habt Ihr die ersten Monate mit Euren jungen Pferden gestaltet? Ich wechsel Reiten und Longe täglich ab. Mich interessiert hier insbesondere die Arbeit unter dem Sattel.
Bei ihm derzeit konkrete Probleme: zuviel Führung und er heizt sich sofort auf. Dann geht er auch massiv gegen den Zügel. Zuwenig Führung und er kreiselt auf Minivolten um sich herum, aber so habe ich zumindest die Chance, dass er fein kaut und irgendwann auch entspannt. Er hat natürlich kein Gleichgewicht und reagiert auf Schenkeldruck nur mit vorwärts.
Was geht für Euch vor, die Einhaltung einer Linie oder Anlehnung und Stellung? Ich habe derzeit allergrößte Mühe überhaupt den Hufschlag zu erreichen, finde aber auch wenig Ruhe, weil - wie gesagt - die Halle leider immer voll ist.
Vielen Dank für Eure Erfahrungen und Ideen. Mir schwebt vor, es vielleicht auch mit Pilonen zu versuchen o.ä. Auch hier bin ich für Eure Erfahrungsberichte und Ideen dankbar!
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
Ein junges Pferd würde ich grundsätzlich da halten, wo es täglich die Möglichkeit zum Auslauf hat. Das ist für alle Pferde wichtig, aber Eurer hat ja eh schon die meiste Zeit in der Box verbracht, da finde ich es umso wichtiger, dass das Pferd raus kommt und sich frei bewegen kann und auch mal toben kann.
Ansonsten würde ich ein junges Pferd (und jung bezieht sich in diesem Fall auf den Ausbildungsstand, nicht zwingend auf's Alter des Pferdes) nicht jeden Tag arbeiten, auch nicht einen Tag Longe, einen Tag reiten. Aber dann muss sichergestellt werden, dass es genügend Auslauf bekommt.
Als grobe Richtline bei jungen Pferden sagt man, man soll sie so oft arbeiten, wie sie alt sind - also 3 jährige 3 x pro Woche, 4 jährige 4 x pro Woche. Wenn ich das mit Deinem Pferd gleichsetze, ist er 3 - vom Ausbildungsstand her. Ich würde daher nicht mehr als 3-4 x pro Woche mit ihm arbeiten.
Beim jungen Pferd geht immer Takt und Losgelassenheit vor. Selbst wenn Du nur außen rum trabst, das wichtigste ist Takt und Losgelassenheit, dann die Anlehnung. Die korrekten Linien ergeben sich dann von selbst.
Die wirst Du beim jungen Pferd schwer erreichen, wenn die Halle voll ist und dort immer "action" ist. Gibt es keine Zeit, wo Du alleine arbeiten kannst?
Ansonsten würde ich ein junges Pferd (und jung bezieht sich in diesem Fall auf den Ausbildungsstand, nicht zwingend auf's Alter des Pferdes) nicht jeden Tag arbeiten, auch nicht einen Tag Longe, einen Tag reiten. Aber dann muss sichergestellt werden, dass es genügend Auslauf bekommt.
Als grobe Richtline bei jungen Pferden sagt man, man soll sie so oft arbeiten, wie sie alt sind - also 3 jährige 3 x pro Woche, 4 jährige 4 x pro Woche. Wenn ich das mit Deinem Pferd gleichsetze, ist er 3 - vom Ausbildungsstand her. Ich würde daher nicht mehr als 3-4 x pro Woche mit ihm arbeiten.
Beim jungen Pferd geht immer Takt und Losgelassenheit vor. Selbst wenn Du nur außen rum trabst, das wichtigste ist Takt und Losgelassenheit, dann die Anlehnung. Die korrekten Linien ergeben sich dann von selbst.
Die wirst Du beim jungen Pferd schwer erreichen, wenn die Halle voll ist und dort immer "action" ist. Gibt es keine Zeit, wo Du alleine arbeiten kannst?
Ich habe auch gleich gedacht dass es für Stellung und Biegung noch viel zu früh ist.
Ich bin auch für Takt und Losgelassenheit, die Anlehnung ergibt sich daraus ja meist von selber.
Das mit der Halle ist natürlich total blöd, gibt es keinen Stall in der Nähe evtl. einen Offenstall, wo er erstmal ein wenig seine Jugend nachholen kann ? Spielen, laufen nichtstun mit Bewegung wann und wie er will ?
Es wäre ja vielleicht für Euch auch gut wenn ihr nochmal ein wenig Pause voneinander bekommt und zum Sommer hast Du doch bestimmt auch andere Trainingsmöglichkeiten, oder ?
Ich bin auch für Takt und Losgelassenheit, die Anlehnung ergibt sich daraus ja meist von selber.
Das mit der Halle ist natürlich total blöd, gibt es keinen Stall in der Nähe evtl. einen Offenstall, wo er erstmal ein wenig seine Jugend nachholen kann ? Spielen, laufen nichtstun mit Bewegung wann und wie er will ?
Es wäre ja vielleicht für Euch auch gut wenn ihr nochmal ein wenig Pause voneinander bekommt und zum Sommer hast Du doch bestimmt auch andere Trainingsmöglichkeiten, oder ?
Liebe Grüße, Julia
Die Wetterverhältnisse lassen derzeit nicht mehr Auslauf zu, weil alle Paddocks tiefgefroren und mit Eis bedeckt sind.
Ein Offenstall kommt für mich auch nicht in Frage, da ich gerade erst seine chronische Mauke in den Griff bekommen habe.
Die Longe (Kappzaum) dient hier in erster Linie dazu ihm etwas mehr Bewegung zu verschaffen. Arbeiten in dem Sinne tun wir eher nicht.
Ich würde gerne "nur außen rum traben". Dann wäre ich schon ganz glücklich. Daher die Frage, besteht ihr auf Einhaltung der Lininen (Ganze Bahn, Zirkel) oder lasst ihr die Pferde zwanglos vorwärts traben, auch wenn das in spontanen Richtungswechseln und kleinen Volten auf der bevorzugten Hand endet?
Ein Offenstall kommt für mich auch nicht in Frage, da ich gerade erst seine chronische Mauke in den Griff bekommen habe.
Die Longe (Kappzaum) dient hier in erster Linie dazu ihm etwas mehr Bewegung zu verschaffen. Arbeiten in dem Sinne tun wir eher nicht.
Ich würde gerne "nur außen rum traben". Dann wäre ich schon ganz glücklich. Daher die Frage, besteht ihr auf Einhaltung der Lininen (Ganze Bahn, Zirkel) oder lasst ihr die Pferde zwanglos vorwärts traben, auch wenn das in spontanen Richtungswechseln und kleinen Volten auf der bevorzugten Hand endet?
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
Unter den Umständen würde ich das Reiten erstmal stark zurückstellen.
Was bringt es dir, wenn er entweder nur Mini-Volten dreht oder du ständigen Kampf hast?
Bewegung, wenn es als freien Auslauf nicht möglich ist, würde ich ins Gelände verlegen. Bei einem unsicheren Pferd und den Bodenverhältnissen, heisst das halt primär spazieren. Das hat aber auch den angenehmen Nebeneffekt, dass der Kopf mitbeschäftigt wird. Wir gehen im Winter, wenn der Boden im Gelände bei uns häufiger zur Eisbahn mutiert häufiger ins Dorf Autos und Menschen gucken...
In der Halle würde ich vorwiegend Bodenarbeit machen (nicht nur "klassisches" Longieren), über Stangen, mit Plane, Jacke, usw. Auch das Spielen nach Pat Parelli wäre für mich als Beschäftiguns und Bewegungsübung nicht schlecht.
Und vielleicht besteht ja die Möglichkeit, dass die Halle irgendwann mal frei ist und der Stallbesitzer die Pferde laufen lassen kann?
Und ehrlich? Für mich ist Mauke das kleiner Übel vor dem fehlen von jeglicher freien Bewegung (Kämpfe auch gerade wieder damit, leider). Aber lieber ein glückliches, schmutziges Pferd mit Mauke als ein sauberes unglückliches ohne, meine Meinung.
Was bringt es dir, wenn er entweder nur Mini-Volten dreht oder du ständigen Kampf hast?
Bewegung, wenn es als freien Auslauf nicht möglich ist, würde ich ins Gelände verlegen. Bei einem unsicheren Pferd und den Bodenverhältnissen, heisst das halt primär spazieren. Das hat aber auch den angenehmen Nebeneffekt, dass der Kopf mitbeschäftigt wird. Wir gehen im Winter, wenn der Boden im Gelände bei uns häufiger zur Eisbahn mutiert häufiger ins Dorf Autos und Menschen gucken...
In der Halle würde ich vorwiegend Bodenarbeit machen (nicht nur "klassisches" Longieren), über Stangen, mit Plane, Jacke, usw. Auch das Spielen nach Pat Parelli wäre für mich als Beschäftiguns und Bewegungsübung nicht schlecht.
Und vielleicht besteht ja die Möglichkeit, dass die Halle irgendwann mal frei ist und der Stallbesitzer die Pferde laufen lassen kann?
Und ehrlich? Für mich ist Mauke das kleiner Übel vor dem fehlen von jeglicher freien Bewegung (Kämpfe auch gerade wieder damit, leider). Aber lieber ein glückliches, schmutziges Pferd mit Mauke als ein sauberes unglückliches ohne, meine Meinung.
Ich bestehe schon auf die Einhaltung der Linien. Das ist ja der Anfang von allem. Und wenn das klappt ( natürlich noch nicht der absolut perfekte Zirkel ) geht damit einher dass ich Takt und Losgelassenheit versuche herzustellen. Aber dieses geeiere und die Volten....dafür ist er zu alt und das versuche ich auch wenn ich das allererste Mal draufsitze schon zu unterbinden bzw. zu vermeiden. Da heisst es einfach erstmal vorwärts, vorwärts, vorwärts 

Liebe Grüße, Julia
Meine Pferde stehen seit Jahr und Tag im Offenstall und haben keine Mauke. Früher stand der Wallach auf einer etwas feuchteren Weide, da hatte er ab und an welche. Das Argument finde ich daher an den Haaren herbeigezogen.
Der Junge muss raus. Denk dran - wenn er permanent in der Box stand, hinkt er von der körperlichen Entwicklung Gleichaltrigen massiv hinterher. Ich würde ihm tatsächlich erstmal einen langen Urlaub gönnen, wo er einfach nur Pferd sein darf.
Und dann schließe ich mich an: Auch jeden zweiten Tag Reiten bzw. Longe sind zuviel und zudem langweilig. Mit einem so jungen Pferd würde ich wesentlich mehr Bodenarbeit machen und nur vielleicht 2x wöchentlich reiten. Antischeutraining, Führtraining, Blödeleien, Spazierengehen etc. fördert das Vertrauen und macht das Kerlchen selbstbewusster und nimmt ihm die ständige Fluchtbereitschaft.

Und dann schließe ich mich an: Auch jeden zweiten Tag Reiten bzw. Longe sind zuviel und zudem langweilig. Mit einem so jungen Pferd würde ich wesentlich mehr Bodenarbeit machen und nur vielleicht 2x wöchentlich reiten. Antischeutraining, Führtraining, Blödeleien, Spazierengehen etc. fördert das Vertrauen und macht das Kerlchen selbstbewusster und nimmt ihm die ständige Fluchtbereitschaft.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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Ich schließe mich den meisten Vorschreibern an. Ich würde schon möglichst oft was mit ihm machen aber eben auch andere Dinge als Longieren und Reiten. Wenn er schon gefahren ist, dann wäre auch Doppellonge vielleicht nicht schlecht. Die überfüllte Halle allerdings ist ein Problem. Denn da kannst Du weder ordentlich Bodenarbeit, Doppellonge oder andere Spielchen machen. Was mir bei meiner jungen Stute (wird im April 4) gerade sehr hilft ist ein bisschen Bodenarbeit nach Linda Tellington-Jones. Es gibt Tage für ernsthafte Arbeit (so 3-4) und solche für Spaziergänge oder nette Bodenarbeit.
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
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hm
ich kenne das Problem......
habe so ein Pferd zum Beritt ( Stute )
Halle habe wir keine,wenn müssen wir hinfahren.......
aber bei dem Wetter im Moment, einfach zu gefährlich......
also lass ich sie einfach, bis zum Frühjahr stehen,geh mit ihr an der Hand mal auf den Hof und mach nen bissl Gymnastik und ab und zu gehen wir nen Stück spazieren
ich mache dieses alles am Kappzaum, denn sie soll ja auch mich achten und auf mich hören...
macht sie Blödsinn, wird Druck auf die Nase ausgeübt, ist sie nett und brav und geht an meine Seite, wird nachgegeben und sie wird ganz entspannt geht an der hingegebenen Longe neben mir her.....
und in einer überfüllten Halle, würde ich sowas schon mal gar nicht üben, hat keinen Sinn, wenn er immer so reagiert, dann achtet er nicht auf dich,sondern nur auf das Geschehen um dich herum
>>oh habe ich vergessen unsere Pferde sind jeden Tag auf der Weide bzw auf nem großen Sandplatz......<<
l.g.
habe so ein Pferd zum Beritt ( Stute )
Halle habe wir keine,wenn müssen wir hinfahren.......
aber bei dem Wetter im Moment, einfach zu gefährlich......
also lass ich sie einfach, bis zum Frühjahr stehen,geh mit ihr an der Hand mal auf den Hof und mach nen bissl Gymnastik und ab und zu gehen wir nen Stück spazieren
ich mache dieses alles am Kappzaum, denn sie soll ja auch mich achten und auf mich hören...
macht sie Blödsinn, wird Druck auf die Nase ausgeübt, ist sie nett und brav und geht an meine Seite, wird nachgegeben und sie wird ganz entspannt geht an der hingegebenen Longe neben mir her.....
und in einer überfüllten Halle, würde ich sowas schon mal gar nicht üben, hat keinen Sinn, wenn er immer so reagiert, dann achtet er nicht auf dich,sondern nur auf das Geschehen um dich herum

>>oh habe ich vergessen unsere Pferde sind jeden Tag auf der Weide bzw auf nem großen Sandplatz......<<
l.g.
Zuletzt geändert von Fuchsstute am Fr, 29. Jan 2010 13:23, insgesamt 1-mal geändert.
Reiten ist erst dann eine wahre Freude,wenn du durch eine lange Schule der Gedult, der Feinfühligkeit und der Energie gegangen bist, die dir das Pferd erteilt.
Rudolf G. Binding
Rudolf G. Binding
Hallo,
zunächst einmal sollte meiner Meinung nach jedes Pferd so gehalten werden, dass sein Bewegungsdrang durch das Haltungssystem befriedigt wird. Das heisst für mich mindestens ganztägiger Koppelgang in der Herde, besser Offenstall. In ordentlicher Weide- oder Offenstallhaltung gibt es übrigens keine erhöhte Gefahr für Mauke.
Im Umkehrschluss braucht sich niemand zu wundern, dass gerade ein junges Pferd "heiss" ist, wenn man es viel in einer Box hält oder die Auslaufmöglichkeit fehlt. Das ist ganz natürlich und dafür kann das Pferd nichts. Ein solches Pferd zu reiten ist ein Sicherheitsrisko und unnötiger Stress und Frust für alle Beteiligten.
Ansonsten würde ich ein junges Pferd immer überwiegend im Gelände reiten.
Der erste Schritt für mich ist eine solide Bodenarbeit (Respekt/Grundgehorsam, Gewöhnung an "Schrecknisse" und Strassenverkehr, Longenarbeit), dann Gewöhnung an Sattel, Zäumung und Reitergewicht, dann Installation von Gas, Bremse, Rückwärts, Schritt und Trab.
Sitzt das sicher, würde ich schlicht und einfach (evtl. mit einem braven Begleitpferd) ins Gelände und dort entspannt reiten gehen, am losen Zügel. Das Pferd sollte ersteinmal lernen, sich mit Reiter wohl zu fühlen und beginnen sich auszubalancieren. Das Pferd sollte viel sehen, klettern etc. Auch der Galopp ergibt sich geradeaus im Gelände erstmal viel leichter als in einem kleinen Viereck. Die Gymnastizierung kann man dann immer wieder spielerisch einbauen. Ich bin zwar "nur" Freizeitreiter und habe noch nicht viele Pferde angeritten, aber bei "meinen" habe ich immer gute Erfahrung mit dem Geländereiten gemacht. Die "Dressurarbeit" ergibt sich mit dieser Basis dann sehr leicht und die Pferde sind schon gelassen und balanciert.
Ich würde nicht täglich reiten, das überfordert das junge Pferd.
Wenn das Pferd momentan so geladen ist, würde ich einfach eine Pause mit Bodenarbeit einlegen und danach entspannt wieder anfangen. Alles andere wäre mir zu gefährlich für meine Knochen.
Gruß Tina
zunächst einmal sollte meiner Meinung nach jedes Pferd so gehalten werden, dass sein Bewegungsdrang durch das Haltungssystem befriedigt wird. Das heisst für mich mindestens ganztägiger Koppelgang in der Herde, besser Offenstall. In ordentlicher Weide- oder Offenstallhaltung gibt es übrigens keine erhöhte Gefahr für Mauke.
Im Umkehrschluss braucht sich niemand zu wundern, dass gerade ein junges Pferd "heiss" ist, wenn man es viel in einer Box hält oder die Auslaufmöglichkeit fehlt. Das ist ganz natürlich und dafür kann das Pferd nichts. Ein solches Pferd zu reiten ist ein Sicherheitsrisko und unnötiger Stress und Frust für alle Beteiligten.
Ansonsten würde ich ein junges Pferd immer überwiegend im Gelände reiten.
Der erste Schritt für mich ist eine solide Bodenarbeit (Respekt/Grundgehorsam, Gewöhnung an "Schrecknisse" und Strassenverkehr, Longenarbeit), dann Gewöhnung an Sattel, Zäumung und Reitergewicht, dann Installation von Gas, Bremse, Rückwärts, Schritt und Trab.
Sitzt das sicher, würde ich schlicht und einfach (evtl. mit einem braven Begleitpferd) ins Gelände und dort entspannt reiten gehen, am losen Zügel. Das Pferd sollte ersteinmal lernen, sich mit Reiter wohl zu fühlen und beginnen sich auszubalancieren. Das Pferd sollte viel sehen, klettern etc. Auch der Galopp ergibt sich geradeaus im Gelände erstmal viel leichter als in einem kleinen Viereck. Die Gymnastizierung kann man dann immer wieder spielerisch einbauen. Ich bin zwar "nur" Freizeitreiter und habe noch nicht viele Pferde angeritten, aber bei "meinen" habe ich immer gute Erfahrung mit dem Geländereiten gemacht. Die "Dressurarbeit" ergibt sich mit dieser Basis dann sehr leicht und die Pferde sind schon gelassen und balanciert.
Ich würde nicht täglich reiten, das überfordert das junge Pferd.
Wenn das Pferd momentan so geladen ist, würde ich einfach eine Pause mit Bodenarbeit einlegen und danach entspannt wieder anfangen. Alles andere wäre mir zu gefährlich für meine Knochen.
Gruß Tina
Solche (unqualifizierten) Äußerungen können nur von Menschen kommen, die noch nie eine chronische Mauke gesehen haben, die bis zum Vorderfußwurzelgelenk hochgekrochen ist. Wenn ein Pferd einen Einschuss bekommt und lahm ist, weil die Schmerzen so massiv sind.Carmen hat geschrieben:Meine Pferde stehen seit Jahr und Tag im Offenstall und haben keine Mauke. Früher stand der Wallach auf einer etwas feuchteren Weide, da hatte er ab und an welche. Das Argument finde ich daher an den Haaren herbeigezogen.![]()
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
Ich kann mich eigentlich auch nur den Vorrednern anschließen. Auslauf ist grade für ein junges Pferd das Allerwichtigste. Und in einem anständigen mit Verstand angelegtem und betriebenem Offenstall gibts keine Mauke.
Bzw. - gibts nicht zumindest die Möglichkeit vielleicht in einen Stall zu wechseln, wo Auslauf möglich ist? Gefrorene Matschpaddocks sind ein No-Go - da geb ich dir recht. Es gibt aber ja auch Ställe, die im Winter z.B. auch Weidegang beinhalten. Und wenn es zumindest stundenweise ist.
Ansonsten würde ich ebenfalls versuchen, den Kopf zu beschäftigen. Dass er sich ohne genügend Auslauf in einer überfüllten Halle ziemlich schnell aufheizt, ist ganz normal. Lange Spaziergänge wären sicherlich nicht schlecht. Da kann man auch die eine oder andere Übung an der Hand einbauen oder mal die eine oder andere Böschung rauf- und runterkraxeln. Ansonsten würd ich versuchen, vielleicht einmal pro Woche zu einer Zeit in die Halle zu kommen, wo es nicht proppevoll ist. Und da würde ich hauptsächlich an großen, gebogenen Linien arbeiten. Kleinere Wendungen, etc. sind in dem Ausbildungsstand einfach noch nicht angebracht.
Bzw. - gibts nicht zumindest die Möglichkeit vielleicht in einen Stall zu wechseln, wo Auslauf möglich ist? Gefrorene Matschpaddocks sind ein No-Go - da geb ich dir recht. Es gibt aber ja auch Ställe, die im Winter z.B. auch Weidegang beinhalten. Und wenn es zumindest stundenweise ist.
Ansonsten würde ich ebenfalls versuchen, den Kopf zu beschäftigen. Dass er sich ohne genügend Auslauf in einer überfüllten Halle ziemlich schnell aufheizt, ist ganz normal. Lange Spaziergänge wären sicherlich nicht schlecht. Da kann man auch die eine oder andere Übung an der Hand einbauen oder mal die eine oder andere Böschung rauf- und runterkraxeln. Ansonsten würd ich versuchen, vielleicht einmal pro Woche zu einer Zeit in die Halle zu kommen, wo es nicht proppevoll ist. Und da würde ich hauptsächlich an großen, gebogenen Linien arbeiten. Kleinere Wendungen, etc. sind in dem Ausbildungsstand einfach noch nicht angebracht.
*tiefdurchatme*
Nicht in jeder Gegend gibt es (winter-)taugliche Offenställe und nicht jedes Pferd fühlt sich in einem Offenstall wohl. Das Pferd kommt doch raus, soweit es eben zur Zeit möglich ist.
Geländeritte oder Spaziergänge mit einem Youngster sind wohl im Moment bei den Wetter- und Bodenverhältnissen und dann auch noch im Dunkeln eher weniger angebracht. Mir wäre das definitiv zu gefährlich.
Als arbeitender PB kommt man nun mal zur Zeit nur in der meist begehrtesten Hallenzeit zum reiten.
Wenn du die Chance hast würde ich ihn wieder zu Marit bringen. Dort kann er wenigstens in mehr Ruhe gearbeitet werden. In einer überfüllten Halle stresst ihr euch doch nur...
Nicht in jeder Gegend gibt es (winter-)taugliche Offenställe und nicht jedes Pferd fühlt sich in einem Offenstall wohl. Das Pferd kommt doch raus, soweit es eben zur Zeit möglich ist.
Geländeritte oder Spaziergänge mit einem Youngster sind wohl im Moment bei den Wetter- und Bodenverhältnissen und dann auch noch im Dunkeln eher weniger angebracht. Mir wäre das definitiv zu gefährlich.
Als arbeitender PB kommt man nun mal zur Zeit nur in der meist begehrtesten Hallenzeit zum reiten.
Wenn du die Chance hast würde ich ihn wieder zu Marit bringen. Dort kann er wenigstens in mehr Ruhe gearbeitet werden. In einer überfüllten Halle stresst ihr euch doch nur...
- Josatianma
- Admin
- Beiträge: 12317
- Registriert: Di, 19. Sep 2006 20:50
- Wohnort: Reichshof
Danke, lalala! Dem schließe ich mich komplett an.
Gibt es eventuell die Möglichkeit, daß du ab und zu zu Marit fährst und ihn dort reitest? Unter Marits Aufsicht?
Gibt es eventuell die Möglichkeit, daß du ab und zu zu Marit fährst und ihn dort reitest? Unter Marits Aufsicht?
Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi