A.a.d.H. - genauso effektiv wie Reiten?
A.a.d.H. - genauso effektiv wie Reiten?
Hallo zusammen!
Ich hatte heute ein Gespräch was mich doch ein bisschen stutzig gemacht hat. Es ging darum, ob man ein Pferd, was ausschließlich vom Boden gearbeitet wird genauso gymnastizieren kann, wie ein Reitpferd. Vor allem ging es darum, ob man bei der Arbeit an der Hand (also nicht beim Longieren oder bei der freien Arbeit) ein Pferd genauso gut biegen und dehnen könne, wie geritten.
Ich bin eigentlich der Meinung, dass das durchaus geht, wenn dabei nicht der Fluss verloren geht und das Pferd durch den Menschen am Boden nicht daran gehindert wird sich frei zu bewegen, also nicht in der Bewegung gestört wird.
Meine Freundin hielt genau das für unmöglich. Das Pferd könne sich per se nicht so frei bewegen, wie unter dem Sattel, da die innere Hand immer hemmend wirken würde und man schlichtweg nicht so einwirken könne, dass sich das Pferd wirklich ganz frei entfalten könne. Die Gymnastizierung sei daher, vorallem in den höheren Gangarten niemals so effektiv, wie unterm Sattel.
Dass das schwierig ist, ist mir schon klar - erlebe ich ja selbst ständig - aber unmöglich?!? Glaube ich eigentlich nicht, und meine sogar, auch das an meinem Helden erleben zu können...
Was meint Ihr? Wie sind Eure Erfahrungen und Beobachtungen da?
Liebe Grüße!
Knowi
Ich hatte heute ein Gespräch was mich doch ein bisschen stutzig gemacht hat. Es ging darum, ob man ein Pferd, was ausschließlich vom Boden gearbeitet wird genauso gymnastizieren kann, wie ein Reitpferd. Vor allem ging es darum, ob man bei der Arbeit an der Hand (also nicht beim Longieren oder bei der freien Arbeit) ein Pferd genauso gut biegen und dehnen könne, wie geritten.
Ich bin eigentlich der Meinung, dass das durchaus geht, wenn dabei nicht der Fluss verloren geht und das Pferd durch den Menschen am Boden nicht daran gehindert wird sich frei zu bewegen, also nicht in der Bewegung gestört wird.
Meine Freundin hielt genau das für unmöglich. Das Pferd könne sich per se nicht so frei bewegen, wie unter dem Sattel, da die innere Hand immer hemmend wirken würde und man schlichtweg nicht so einwirken könne, dass sich das Pferd wirklich ganz frei entfalten könne. Die Gymnastizierung sei daher, vorallem in den höheren Gangarten niemals so effektiv, wie unterm Sattel.
Dass das schwierig ist, ist mir schon klar - erlebe ich ja selbst ständig - aber unmöglich?!? Glaube ich eigentlich nicht, und meine sogar, auch das an meinem Helden erleben zu können...
Was meint Ihr? Wie sind Eure Erfahrungen und Beobachtungen da?
Liebe Grüße!
Knowi
Jedes Werden in der Natur, im Menschen, in der Liebe muss abwarten, geduldig sein, bis seine Zeit zum Blühen kommt.
Dietrich Bonhoeffer
Dietrich Bonhoeffer
Ich sage definitiv: nein.
Ich habe aufgrund jahrelanger Sattelodyssee sehr lange Handarbeit gemacht, sehr intensiv. Klar bin ich kein Profi, aber im direkten Vergleich, was ich vorher an der Hand "weiterbrachte" und jetzt 5x die Woche unter'm Sattel - kein Vergleich.
Ausserdem ist es mir irgendwann auch zu langweilig geworden, Arbeit vom Boden aus ist ja eine sehr nette Abwechslung, ich longiere immer noch mal gerne oder mache Arbeit an der Hand, aber eher vor oder nach der eigentlichen Arbeit. Generell zähle ich mich schon zu den Reitern.
Bzgl. der natürlichen Schiefe habe ich mit der Arbeit unter dem Sattel sehr viel effizienter einwirken können. Auch besteht die sehr große Gefahr, dass man ein Pferd an der Hand langsam arbeitet, nicht versammelt. Denn da kommt der Mensch an sich halt nicht mit - rein vom Tempo her.
Und vor der versammelten Arbeit kommt halt noch das ein oder andere. *grins*
Ich mag Handarbeit gerne zum Erlernen neuer Lektionen und Seitengängen im Schritt. Aber zur Gymnastizierung ist es mir definitiv zuwenig! Aber da muss man bei jedem Reiter-Pferd-Paar sehen, wohin sie wollen/wo die Ziele liegen.
Ich habe aufgrund jahrelanger Sattelodyssee sehr lange Handarbeit gemacht, sehr intensiv. Klar bin ich kein Profi, aber im direkten Vergleich, was ich vorher an der Hand "weiterbrachte" und jetzt 5x die Woche unter'm Sattel - kein Vergleich.
Ausserdem ist es mir irgendwann auch zu langweilig geworden, Arbeit vom Boden aus ist ja eine sehr nette Abwechslung, ich longiere immer noch mal gerne oder mache Arbeit an der Hand, aber eher vor oder nach der eigentlichen Arbeit. Generell zähle ich mich schon zu den Reitern.

Bzgl. der natürlichen Schiefe habe ich mit der Arbeit unter dem Sattel sehr viel effizienter einwirken können. Auch besteht die sehr große Gefahr, dass man ein Pferd an der Hand langsam arbeitet, nicht versammelt. Denn da kommt der Mensch an sich halt nicht mit - rein vom Tempo her.
Und vor der versammelten Arbeit kommt halt noch das ein oder andere. *grins*
Ich mag Handarbeit gerne zum Erlernen neuer Lektionen und Seitengängen im Schritt. Aber zur Gymnastizierung ist es mir definitiv zuwenig! Aber da muss man bei jedem Reiter-Pferd-Paar sehen, wohin sie wollen/wo die Ziele liegen.
ich sage auch definitiv nein... Es kann in der Ausbildung helfenund einen in vielem weiterbringen - aber genauso einwirken und gymnastizieren und trainieren kann man nicht.
horsmän: wüsstest Du tatsächlich, von was du sprichst (bei Stahlecker), wüsstest Du auch, dass er die handarbeit nur als Vorstufe zur Arbeit unterm Sattel benutzt und überhaupt nicht auf die korrekte Ausführung der Lektionen achtet sondern dem Pferd nur eine "Idee" mit auf den Weg geben will, damit es unterm Sattel weiß, was man von ihm will.
horsmän: wüsstest Du tatsächlich, von was du sprichst (bei Stahlecker), wüsstest Du auch, dass er die handarbeit nur als Vorstufe zur Arbeit unterm Sattel benutzt und überhaupt nicht auf die korrekte Ausführung der Lektionen achtet sondern dem Pferd nur eine "Idee" mit auf den Weg geben will, damit es unterm Sattel weiß, was man von ihm will.
oh mann, stahlecker war nur ein beispiell von einem mann, der sich auch viele gedanken über arbeit vom boden aus gemacht hat.
ich pers. kenn von stahleckers arbeit nicht viel.
da ich letztlich schließlich reiten will, sehe ich die arbeit von sattel aus auch nicht als hinderlich an, benutze aber die arbeit an der hand vom boden aus gelegentlich auch sehr gerne und finde sie für pferd und reiter auch sehr hilfreich.
ich denke aber schon, dass echte könner vom boden aus sehr viel hin bekommen, was gymnastizierung und auch verständnis für losgelassenheit, balance und versammlung angeht. es bleibt ja jedem unbenommen.
ich pers. kenn von stahleckers arbeit nicht viel.
da ich letztlich schließlich reiten will, sehe ich die arbeit von sattel aus auch nicht als hinderlich an, benutze aber die arbeit an der hand vom boden aus gelegentlich auch sehr gerne und finde sie für pferd und reiter auch sehr hilfreich.
ich denke aber schon, dass echte könner vom boden aus sehr viel hin bekommen, was gymnastizierung und auch verständnis für losgelassenheit, balance und versammlung angeht. es bleibt ja jedem unbenommen.
Ich sage dazu ein eindeutiges Ja. Wenn man die richtigen Übungen an der Hand beherrscht sowie viel Abwechslung und Motivation reinbringen kann, bauen sie sogar korrekter Muskeln auf.
Da schau ich nur mein Pony an, daß zur Zeit nicht geritten wird, weil ich ja zu schwer bin.
LG Biggi
Da schau ich nur mein Pony an, daß zur Zeit nicht geritten wird, weil ich ja zu schwer bin.
LG Biggi
Menschen, wenn ihr Vorschriften macht, so macht sie doch so, daß sie euch keine Schande und den Tieren keinen Schaden zufügen! (Wolstein)
Nein, was nicht heißt, dass die Arbeit vom Boden sinnlos ist. Aber die Fortschritte, die man mit gutem Reitem erzielt sind weit aus kräftigender. Beides kann sich ergänzen vor allem bei Pferden mit schlechten Voraussetzungen aus Rekonvalenz, junge Pferde mit schlechter Oberlinie oder verittene Pferde. Bei gesunden Pferden mit guten Voraussetzungen würde ich immer auf korrektes Reiten setzen. Aber bevor das Pferd ganz steht, würde ich Arbeit vom Boden wählen.
Mein (gesundes) Pferd wird seit ca. 1,5 Monaten nicht mehr geritten. Bisher konnte ich durch Longieren, Freispringen und Spaziergänge die Muskeln erhalten. Dennoch merke ich, dass das kraftvollere Abfußen und die Stabiltät und Geschlossenheit etwas leiden.
LG Susi
Mein (gesundes) Pferd wird seit ca. 1,5 Monaten nicht mehr geritten. Bisher konnte ich durch Longieren, Freispringen und Spaziergänge die Muskeln erhalten. Dennoch merke ich, dass das kraftvollere Abfußen und die Stabiltät und Geschlossenheit etwas leiden.
LG Susi
Naja, ich glaube aber auch das man durch longieren, freispringen etc. eher die Kondition aufbaut und nicht den Muskel. Unter Bodenarbeit mit Muskelaufbau verstehe ich, Schritt- Trabkadenzen, schaukeln, Volten, Schlangenlinien, Biegen biegen biegen u. Schulterherein, Traver etc. etc.
Gehen wir zum Menschen der Bodybuilding macht, zum Muskelaufbau = wenig Übungen viel Anstrengung, zum straffen = viele Übungen mit wenig Anstrengung. Und der Muskelaufbau eines Pferdes funktioniert genauso. D.h. für mich aus der Erfahrung heraus, daß ich die Seitwärtsgänge Schritt für Schritt auch an der Hand auseinandernehmen kann, diese so herstelle das das Pferd vermehrt unter dem Schwerpunkt tritt. Und beim Reiten reagiert dieses Pferd dann dem entsprechend fein mit den Hilfen. Es weiß dann was es zu tun hat. Weil diese Übungen dann auch im Gehirn des Pferdes bewußt gelandet sind.
Ich glaube eh das die Handarbeit bei den meisten sehr vernachlässigt bis garnicht praktiziert wird aber eben auch, weil es kaum gute Ausbilder gibt die an der Hand unterrichten können.
Gehen wir zum Menschen der Bodybuilding macht, zum Muskelaufbau = wenig Übungen viel Anstrengung, zum straffen = viele Übungen mit wenig Anstrengung. Und der Muskelaufbau eines Pferdes funktioniert genauso. D.h. für mich aus der Erfahrung heraus, daß ich die Seitwärtsgänge Schritt für Schritt auch an der Hand auseinandernehmen kann, diese so herstelle das das Pferd vermehrt unter dem Schwerpunkt tritt. Und beim Reiten reagiert dieses Pferd dann dem entsprechend fein mit den Hilfen. Es weiß dann was es zu tun hat. Weil diese Übungen dann auch im Gehirn des Pferdes bewußt gelandet sind.
Ich glaube eh das die Handarbeit bei den meisten sehr vernachlässigt bis garnicht praktiziert wird aber eben auch, weil es kaum gute Ausbilder gibt die an der Hand unterrichten können.
Menschen, wenn ihr Vorschriften macht, so macht sie doch so, daß sie euch keine Schande und den Tieren keinen Schaden zufügen! (Wolstein)
Ich verstehe unter Longieren auch BiegenBiggi07 hat geschrieben:Naja, ich glaube aber auch das man durch longieren, freispringen etc. eher die Kondition aufbaut und nicht den Muskel. Unter Bodenarbeit mit Muskelaufbau verstehe ich, Schritt- Trabkadenzen, schaukeln, Volten, Schlangenlinien, Biegen biegen biegen u. Schulterherein, Traver etc. etc.

Freispringen kann man so und so gestalten. Mit nur einem Cavaletti, indem das Pferd rundenweise drübergaloppiert, erarbeite ich sicherlich vorwiegend Kondition. Mit einer durchdachten Reihe, indem das Pferd gezwungen ist, mit losgelassenem Rücken ruhig zu springen, kostet das viel Kraft. Da reicht ca. 5 mal eine Sprungreihe auf 30 m und die Pferde werden müde. Damit erarbeite ich keine Kondition.
Es ist immer eine Sache, wie man was erarbeitet. Und ich sehe meine Einwirkung vom Boden gerade in den Seitwärtsgängen als zu gering und zu fehlerbehaftet, so dass ich mich lieber Dingen widme, bei denen ich nicht zuviel falsch machen kann und das Pferd halbwegs korrekt läuft.
LG Susi
das ist schon richtig, aber man kann ja so und so.
Extrembeispiel:
mit Piaffen und insbesondere Levaden an der Hand wirst du serh sehr viel gewicht auch ohne Reiter auf die hinterhand geben können. Das schaffst du zB mit reiter in "einfachem" Reiten nicht in dem masse.
Ergo: alles hängt immer davon ab und ist relativ (frei nach Einstein)
Extrembeispiel:
mit Piaffen und insbesondere Levaden an der Hand wirst du serh sehr viel gewicht auch ohne Reiter auf die hinterhand geben können. Das schaffst du zB mit reiter in "einfachem" Reiten nicht in dem masse.
Ergo: alles hängt immer davon ab und ist relativ (frei nach Einstein)

Will ich ein Pferd nur über Handarbeit ausbilden dann habe ich doch schon im Trab bei normalgroßen Pferden das Problem, dass man eigentlich ständig eine bremsende Wirkung hat. Und wie soll dann erst Galopp möglich sein? Nicht jeder ist gleich auf dem Stand von versammelnden Lektionen.
Auch muss man sein Handwerk schon sehr sehr gut können, um Schiefwerden, Schummeln in Seitengängen o.ä. zu bemerken. Deshalb ist meiner Meinung nach dieHandarbeit eine wirklich schöne Ergänzung zum Reiten, aber es kann es nur in Ausnahmefällen ersetzen.
@horsmän: naja, diese Lektionen sind ja nun meistens aber nicht das was man so als Otto-Normalreiter übt.
Auch muss man sein Handwerk schon sehr sehr gut können, um Schiefwerden, Schummeln in Seitengängen o.ä. zu bemerken. Deshalb ist meiner Meinung nach dieHandarbeit eine wirklich schöne Ergänzung zum Reiten, aber es kann es nur in Ausnahmefällen ersetzen.
@horsmän: naja, diese Lektionen sind ja nun meistens aber nicht das was man so als Otto-Normalreiter übt.

Viele Grüße Tina
Aber warum geht ihr (anscheinend) alle davon aus, dass "Otto-Normalreiter" Schiefwerden, Schummeln oder ähnliche Fehler beim Reiten eher bemerkt als bei der Arbeit vom Boden aus?emproada hat geschrieben: Auch muss man sein Handwerk schon sehr sehr gut können, um Schiefwerden, Schummeln in Seitengängen o.ä. zu bemerken. Deshalb ist meiner Meinung nach dieHandarbeit eine wirklich schöne Ergänzung zum Reiten, aber es kann es nur in Ausnahmefällen ersetzen.
Ich kann nur von mir ausgehen, generell finde ich die Arbeit vom Boden aus wenn ich alleine bin bisher noch einfacher, weil ich da sehen kann wie das Pferd läuft. Beim Reiten muss ich mich auf mein Gefühl verlassen, dem ich da noch nicht so 100% traue.
Denkst Du wenn ein Reiter ein Schummeln bei einem Seitengang an der Hand nicht bemerkt, dann bemerkt er dieses wenn er oben drauf sitzt?
Unter "Aufsicht" eines Reitlehrers ist das natürlich was anderes.