Heuschmann und Phillipe Karl in Verden

Rund um die klassische Reitkunst

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maurits

Beitrag von maurits »

Belfigor hat geschrieben:Maurits, lies dir mal PKs offenen Brief an H, durch - auf PKs hp - er zitiert H. dort und dessen Stellungsnahmen zu PKs Reiterei...

LG, Lena
das habe ich gelesen. Nur fehlt mir in dem Zusammenhang jegliche Quelle, in der H. das selbst in einem seiner von ihm verfassten Medien gesagt hätte.

PK kann das ja schreiben auf seiner HP, ich hätte es nur gern aus der Feder des Herrn H selbst gesehen. Und das gibt es irgendwie nirgends nachzulesen.
horsman
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Beitrag von horsman »

das hieße dass Herr Karl so unredlich wäre und Zitate von H. bringt, die es gar nicht gegeben hat?? Ehrlich gesagt traue ich ihm sowas nicht zu.
Aber dies werden wir hier nicht klären können und ist eigentlich auch nicht unsere Baustelle.
Julia
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Beitrag von Julia »

Das glaube ich auch nicht, aber man kann halt total aus dem Zusammenhang zitieren und dann kommt leider oft was ganz anderes bei rum, gibt es ja hier auch immer wieder :?
Liebe Grüße, Julia
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Also P.K. benennt die Quellen für die Zitate schon... dürften also zum Großteil sogar "nachprüfbar" sein... Ob die natürlich einem Kontext entnommen sind, um so eine "Darstellungsstrategie" zu verfolgen?

Herr H. war doch auch mal für eine gewisse Zeit ganz "nah" mit Anja Beran... hat das jemand verfolgt? Das scheint ja auch nicht "gut gegangen" zu sein, mit den beiden...

Herr H. sollte sich halt einfach reiterlich unabhängig machen, d.h. seine eigens ausgebildeten Pferde vorstellen, die nach seinen Vorstellungen richtig ausgebildet sind, dann würde er sich den ganzen Ärger ja ersparen und autark bleiben...
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maurits

Beitrag von maurits »

Julia hat geschrieben:Das glaube ich auch nicht, aber man kann halt total aus dem Zusammenhang zitieren und dann kommt leider oft was ganz anderes bei rum, gibt es ja hier auch immer wieder :?
Ja so meinte ich das, ich unterstellte Herrn K keinesfalls Unredlichkeit.
Ich habe damals auch die zweite Auflage des Heuschmannbuches in der Hand gehabt und die Passage gelesen, in der er sich auf die Schule von PK bezieht, er schreibt da relativ neutral, der ungefähre Wortlaut war der, dass dieses den Pferden nicht schade, aber in seinen Augen auch keinen sonderlichen Nutzen habe, von daher wird er sich zu dem Zeitpunkt der Zweitauflage des Buches ja schon damit beschäftigt haben.
Das ist die einzige Aussage die ich jemals aus einer Feder des Herrn H persönlich sah. Und verzeiht mir bitte, dass ich das nicht mehr so auf die Reihe bekomme, ich habe das zweite Buch mal durchgelesen und habe es nicht selbst hier, ich habe nur das erste.

Anja Beran hat H in seinem ersten Buch viel auf Bildern als Beispiel für korrekte Dehnungshaltung, und korrekte Versammlung.
Ich wüsste nicht, ob man sich dafür "nah" sein muss, oder ob er ihre Arbeit nur als Beispiel für in seinen Augen korrekte Ausbildung ansah, und diese im Vergleich zu den oftmals abschreckenden Sportbildern sah. Wobei er ja auch immer gut gerittene Sportpferde abbildete.
Im Vergleich zu schlecht gerittenen.
lg
maurits
horsman
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Beitrag von horsman »

Das sehe ich auch so:

Wenn H. mal ein Dutzend qualitativ eher mittelmäßige Pferden gut, fein und bis zur hohen Schule hat ausgebildet hat, kann er seine reiterlichen Erfahrungen mit mehr Nachdruck untermauern. Ansonsten spricht er m.E. allein aus der tierärztlichen Sicht, was bis dahin natürlich sein gutes Recht ist, dennoch sind Theorie und Praxis eben zwei paar Schuhe (die bestenfalls zusammenpassen).
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben:Das sehe ich auch so:

Wenn H. mal ein Dutzend qualitativ eher mittelmäßige Pferden gut, fein und bis zur hohen Schule hat ausgebildet hat, kann er seine reiterlichen Erfahrungen mit mehr Nachdruck untermauern. Ansonsten spricht er m.E. allein aus der tierärztlichen Sicht, was bis dahin natürlich sein gutes Recht ist, dennoch sind Theorie und Praxis eben zwei paar Schuhe (die bestenfalls zusammenpassen).
Ach, das ist ja interessant. Gilt das auch für die Sportreiter bis GP, die wir alle miteinander so gern bis ins letzte Detail auseinandernehmen. Denn dann müssten wohl die meisten hier (einschließlich meiner Wenigkeit) hübsch die Griffel stillhalten – seit wann bitteschön muss ich denn Pferde selbst bis in die hohen Klassen ausgebildet haben, um Kritik üben zu können??
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

Die Nähe Anja Beran - Heuschmann erklärt sich ja schon dadurch, dass die Druckwerke im gleichen Verlag erscheinen...und die Ziele/Ideale der Verlegerin zeigen sich auch klar in den von ihr herausgegebenen Werken...
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Beitrag von Belfigor »

Da gab es doch damals zwischen B. und H. eine Diskussion um das Verständis des "losen Rückens"... ich glaube, das wurde in den Dressurstudien ausgetragen; B. sagte damals - sofern ich mich recht erinnere - dass sie H's Thesen des losen Rückens nicht nachvollziehen könne und ich hatte den Eindruck, dass die beiden seither keine gemeinsamen "Auftritte" mehr absolvierten... Will da aber auch keine großartigen Interpretationen anstellen.

Ich sehe es so wie horsmän: H. soll doch einfach selbst Pferde ausbilden und diese vorstellen, sonst widerfährt ihm stets das Selbe: nämlich die Diskrepanz zwischen Theorie und Umsetzung vor einem durchaus kritischen Publikum...
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Granit

Beitrag von Granit »

Belfigor hat geschrieben:Ich sehe es so wie horsmän: H. soll doch einfach selbst Pferde ausbilden und diese vorstellen, sonst widerfährt ihm stets das Selbe: nämlich die Diskrepanz zwischen Theorie und Umsetzung vor einem durchaus kritischen Publikum...
Das kann ich wiederum nicht nachvollziehen. Es gibt doch mehr als genug korrekt ausgebildete Pferde, die sicherlich im Sinne von Heuschmann ausgebildet wurden.
Er verurteilt weder die Deutsche Reitlehre, noch die SdL, sondern zeigt bei der ersten schädliche Auswüchse in der Praxis auf und bei der zweiten warnt er vor einer falschen Umsetzung verschiedener Dinge. Bei beiden handelt es sich um eine sehr differenzierte Betrachtung.
Das Ganze tut er aus tierärztlicher Sicht, denn davon versteht er am meisten.

Das Herr Karl da jetzt eine Glaubensfrage raus macht, steht auf einem anderen Blatt, wäre aber völlig unnötig.
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Ja, Granit, das sehe ich auch so.
Aber offensichtlich tut sich H. ja genau hier schwer: vorzeigbare Pferd-Reiter-Paare zu demonstrieren, weshalb er auf "Größen der Reiterei" zurückgreift.
Er wäre halt unabhängiger, würde er sich hier autonom zeigen, ob er die Pferde nun selber ausbildet oder auf korrekt ausgebildete zurückgreift... wichtig scheint es doch nur zu sein, dass er seinem Publikum praktisch vorführt, was er theoretisch meint.
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maurits

Beitrag von maurits »

Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Na, dann paßt es ja.
Er wird schon seinen Weg "zum Wohle der Pferde" gehen, das trau' ich ihm schon auch zu. Schön wäre halt, wenn bei so großen Vorführungen, die von vielen tausend Reitern (mitunter kritisch) beäugt werden, eine bessere Organisation dahinterstünde... falls er so etwas in dieser Art nochmal machen möchte.
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Granit

Beitrag von Granit »

Belfigor hat geschrieben:...wichtig scheint es doch nur zu sein, dass er seinem Publikum praktisch vorführt, was er theoretisch meint.
Das tut er doch bei seinen Seminaren. Dort reitet er jedes Fremdpferd selber.

Die Frage ist jedoch eine ganz andere. Sieht sich ein G. Heuschmann als Reitlehrer, der eine bestimmte Reitlehre propagieren möchte? Oder sieht er sich eher als reitender Tierarzt, der falschen Trends den Kampf angesagt hat, egal aus welcher Ecke die kommen mögen?

Es mag durchaus stimmen, dass er auf dem Pferd nicht der große Held ist, aber er hat das selbst auch nie behauptet. Dennoch war für mich die praktische Vorführung schlüssig und wenn man sich auf das konzentrierte, was er wirklich demonstrieren wollte, kam es sehr deutlich rüber. Das beeindruckende ist, dass dies ohne reiterliche Schaumschlägerei passiert, sondern jeder erreichen kann, wenn er nur ein paar biomechanische Gegebenheiten beachtet.

Das ist nicht so hoch aufgehängt, sondern läuft eher unter dem Motto "Besser Reiten, für Leute wie dich und mich!" :wink:
horsman
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Beitrag von horsman »

maurits hat geschrieben:tut er doch.
http://www.xenophon-classical-riding.or ... 54806.html

lg
maurits
ich seh in diesem link keine von H. ausgebildeten und/oder von H. reitenden Pferde. Du?

Natürlich darf ein jeder Kritik üben, auch alle Nicht-Reiter. Aber sie sollten auch das, was sie kritisieren, sachlich von ihrem Standpunkt aus untermauern können.

Wenn ein Nicht-Reiten zB sagt, das gefällt mir nicht, das sieht in meinen Augen nicht schön aus, dann ist das sein gutes Recht. Denn Schönheit betrachtet jeder sehr individuell.

Wenn ein Nicht-Reiter aber zB sagt, das was er da mit den Seitengängen macht ist doch nicht richtig, dann würde mir hier der fachl. Hintergund fehlen.

Insofern kann und sollte H. natürlich aus tierärtzlicher Sicht mögliche gesundheitliche Gefahren oder gar schädliche Handlungen deutlich kritisieren. In Bezug auf P.K. hat er da aber mE noch keinen Zusammenhang hergstellt.

Falls es dann aus tierärtzlicher Sicht nichts zu kritisieren gibt, dann sollte er doch was dann das rein reiterliche angeht, mE den Leuten dann auch vertrauen, die reiterlich über einen weit größeren Erfahrungsschatz verfügen. Das das dann möglicherweise vom "üblichen" Fn-Reiten in manchen Punkten abweicht, steht doch solange nicht zur Debatte, solange es aus tierärtzlicher Sicht keine Probleme auf wirft.
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