Wegrennen unterm Reiter.

Rund um die klassische Reitkunst

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KilKenny
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Beitrag von KilKenny »

Also er trabt und galoppiert mit mir im Gelände sehr sicher, Nur in der halle haben wir es bis jetzt zum großen teil gemieden weil es immer in gerenne ausarten und im gelände eben nicht! (Da reite ich auch immer ohne gebiss)

Ich habe nie gesagt das seitwärts im trab unser nächster schritt ist! das ist quatsch! Ich möchte ihn nur flüssig und ruhig traben können! Gradeaus! In der Halle mehr nicht. Und kein rennendes Pferd unter mir haben! Das ich ständig mit sitz und zügel zurückhalten muss!
So wie im gelände locker und entspannt!

Ich denke das es schon am gebiss liegt weil er damit einfach nicht glücklich ist! und ich habe keine Harte hand! Eher im Gegenteil!

Und nochmal zu den seitengängen! Ich habe erst im schritt alle seitengänge reiten wollen und können bevor ich ihn Trabe wegen der balance! Das ist übrigens bei vielen Reitern so die nach "alten" Reitlehren reiten und ich sehe daran nichts verwerfliches!
Ich denke wenn ein Pferd alles Seitengänge im schritt beherscht scollte ihm der Trab leichter fallen. Tut es aber nun leider bei uns nicht!
KilKenny
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Beitrag von KilKenny »

Hier nochmal ein Bild ohne Gebiss und sattel. deutlich ruhiger und entspannter...

Aber ich kann doch mein Pferd nicht nur so ausbilden! :?
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Keine Sorge, es hat dir keiner einen Vorwurf bezüglich Seitengänge gemacht. Es war nur einfach unklar wie du das genau gemeint hast.

Hast du vielleicht ein Video?
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Kilkenny, auf dem zweiten Bild, auf dem du auf Trense reitest, stet dein Pferd auf dem Kopf. Das Genick ist geschlossen, nicht mehr der höchste Punkt und die Stirnlinie hinter der Senkrechten. Auf den anderen Bildern ohne Gebiß ist das nicht der Fall.
Es kann 2 Gründe dafür geben, daß dein Pferd mit Gebiß so eine Haltung annimmt: entweder, es dehnt sich nicht wirklich nach vorne ans Gebiß sondern geht hinter den Zügel , oder aber, es stützt sich auf den Zügel.

Die Ursachen hierfür können sein : das Pferd hat Angst vor der Wirkung des Gebisses, die Einwirkung darauf ist ihm unangenehm, weil es übersensibel ist ( wobei sich immer die Frage stellt wer das Maß für "übersensibel" stellt- der Reiter der nicht fein genug einwirkt?) oder um es anders auszudrücken, es sensibler als ein anderes Pferd ist, welches du schon geritten hast. ( das soll jetzt keine Kritik sein, sondern versucht nur auszudrücken, wo das Problem liegen könnte)
Oder aber, es ist unausbalanciert und stützt sich auf dem Gebiß ab.
Zweiteres vermute ich hier eher nicht.

Wenn das Pferd, wie du ja beschrieben hast, aber sehr sensibel auf das Gebiß reagiert, versuche doch einmal, deine Handhaltung ein wenig zu modifizieren. Wie reagiert es denn, wenn du die Hände etwas breiter und höher trägst, so, daß du nur den Maulwinkel ansprichst und nicht die Zunge und Laden ?
Dann solltest du m.M.n. überprüfen, ob du vielleicht unbewußt oder bewußt versuchst, das Pferd mit Trense mehr zu formen. Sprich, du wünscht die einen schönen runden Hals, diesen zu geben, ist dein Pferd aber ( vielleicht auch im Hinblick auf sein Problem mit dem Gebiß) nicht in der Lage.
Vielleicht hilft es dir, das Pferd sehr bewußt NICHT in Haltung reiten zu wollen. ( die sich ja eigentlich erst aus Balance und Losgelassenheit ergeben sollte)

Eine weiter Idee wäre, die Trense zwar anzuziehen, aber gebißlos zu reiten und somit erst mal die Verknüpfung von Einwirkung und dem Zustand, daß sich das Gebiß im Maul befindet zu trennen.
Das mache ich mit Vorliebe bei Pferden, die verdorben sind, z.B. bei Durchgängern.

Wie verhält sich dein Pferd denn in den Ecken ? Kippt es eher ? Geht es omnibusartig hindurch ? Wenn das der Fall ist, mußt du vermehrt an der Schulterbalance / -aufrichtung arbeiten und das Rennen ist ein Zeichen von Balanceverlust.

Vielleicht wäre ein Videoclip hilfreich. Was sagt deine RL dazu ?

Als Problemlösung immer nur auf den Schritt zurückzugreifen halte ich aus verschiedenen Gründen nicht für sinnvoll : erstens bei DIR ( in deinem Kopf) wird das Problem immer größer. Zweitens, wen du diesen Weg schon 2 Jahre versuchst, ist es Zeit, die Taktik zu ändern. Zeit zu geben ist richtig, aber 2 Jahre sind genügend Zeit. Wenn sich hier nichts geändert hat, muß man andere Wege gehen. Drittens hat das Pferd keine Möglichkeit zu üben, wie es seinen Körper innerhalb des Trabes ausbalancieren kann, wenn du ihn immer wieder unterbrichst.

Das alles sind nur Vermutungen, einzelne Möglichkeiten und Anregungen. Ohne konkret zu sehen, wie du reitest, ist aber ein genauerer Rat schlecht möglich.
KilKenny
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Beitrag von KilKenny »

Ich danke dir für deine ausführlichen Rat!
Also ich versuche da mal drauf zu antworten.
Das Problem mit dem gebis beginnt schon beim Auftrensen. Er geht schon zur Seite wenn er das gebiss nur sieht. ich bekomme es auch nur ins Maul wenn ich den Dauemen zwischen seine Laden schiebe. Ich habe sooo lange dran geübt. es war auch schonmal eine Zeit besser aber er hat einfach Angst vor dem Ding!

Sensiebel im maul könnte ich vieleich so erklären: Sobald ich die Zügel leicht annehme kippt er im geick ab und verkriecht sich! ich bekomme garkeinen gleichmäßigen Kontakt hin! er läuft also vor dem gebiss weg und nimmt es NICHT an. er dehnt sich keineswegs dran oder sucht es gar!

Reite ich OHNE ist das anders, da bekomme ich ihn leicht VA der Rücken ist SOFORT da und er Biegt sich sehr schön! Seitengänge ohne sind eigentlich auch kein Problem... wenn er sich nach einer weile nicht auf meine Hand legen würde und das genze in ziehen endete... :(

Die letzten 4 Monate bin ich konsequent mit gebiss geritten weil ich dachte vieleicht legt es sich und er wird ruhiger. nein im gegenteil es wird schlimmer. und desshalb habe ich auch hier die Frage an euch gestellt.

Durch die Ecken geht er eigentlich recht gut, mehr gebogen. fällt nicht auf die schulter!

Meine Reitlehrerin ist der meinung das wir es einfach weiter probieren sollen. ICH habe aber so keinen Spaß mehr am reiten! ich möchte langsam aber sicher weiter kommen. Traben ohne stress und dauerndes rennen!

Ich bin ihn, als ich ihn angeritten habe, mit der Kombination Kappzaum mit blind eingeschnalltem gebiss geritten. habe es also nicht benutzt.
Es ist auch heute noch so. egal ob ich das gebiss nutze oder nicht er rennt sobald er es drin hat!
Er kaut wie ein irrer. es stört ihn einfach!

Ich habe mit meiner freundin gesprochen vieleicht bekommen wir morgen mal ein Video hin! Mal sehn...
LordFado

Beitrag von LordFado »

hast Du es schonmal mit anderen Gebissformen versucht? z.B. Gummistange statt Metall oder doppelt gebrochen?
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Was ist das für ein Mundstück auf dem ersten Bild?
Es sieht nicht nach einer Wassertrense aus, weil die Zügel nicht direkt zur Maulspalte führen.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
Lou mit Lucy
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Beitrag von Lou mit Lucy »

Verstehe ich das richtig?

Mit Gebiss - Pferd mag es nicht, rennt weg, sträubt sich total
Gebisslos - Pferd legt sich drauf?

Ich muss sagen, ich würde da eher an der zweiten Variante arbeiten, weil das Pferd dir ja erstens überdeutlich sagt, dass es das Gebiss so nicht will, und zweitens das Problem auch erstmal deutlich leichter zu bearbeiten ist.
Wie reagierst du denn, wenn du gebisslos reitest und er sich drauflegt? Wäre es vielleicht ein Weg, ihm das entweder nicht zu gestatten indem du dich vom losen Zügel ganz langsam an den Kontakt heranarbeitest, oder aber ihn durch Zupfen und Nachtreiben daran zu erinnern, dass er seinen Kopf selber tragen soll?

LG, Lou
KilKenny
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Beitrag von KilKenny »

Ja nach langem hin und her denke ich auch das die gebisslose Variante die bessere ist!
Du hast es richtig verstanden Lou!

Gebisse habe ich verschiedene ausprobiert. zZ läuf er mit einer Konststoff Stange am gesten. Hatte ein doppelt gebrochenes KK ultra probiert das war die hölle! da ist er statt zu traben sofort in den Galopp und weg gerannt!
Vieleicht sollte ich wirklich die gebisslose variante voziehn. Und an dem drauflegen arbeiten. ich bin mir nur nicht sicher wie weit man ein Pferd damit ausbilden kann!
Die Videos auf der LG Zaum Seite sind ja gruselig! ganz schlimm!
Und SO möchte ich nicht das es endet!
Ich habe halt noch nie jemanden gesehn der sein Pferd von anfang an vollkommen Gebisslor WEIT ausgebildet hat!
Lou mit Lucy
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Beitrag von Lou mit Lucy »

Aber es geht doch um dich, um dein Pferd, und um euren Weg!
Und nur weil irgendein Meister damals das ganz mit Gebiss erarbeitet hat, muss das noch lange nicht euer Weg sein. Dein Pferd sagt dir, dass es mit Gebiss unzufrieden ist - was nicht zwangsläufig am Gebiss liegen muss, sondern evtl auch an deiner Hand o.ä. Man kann hier argumentieren, dass man das Problem umgeht, wenn man nun erstmal nur noch gebisslos arbeitet. Aber mein Gott, was spricht dagegen? Solange ihr beide damit zufrieden seid, ist es ein guter Weg.

Nur weil du jetzt einige Zeit auf den LG- Zaum arbeitest, heißt das ja nicht, dass du dich für immer und ewig vom Gebiss verabschieden musst. Du kannst das Problem später von einem anderen Ausgangspunkt aus ja auch wieder angehen. Wenn du irgendwann auf LG-Zaum in der Ausbildung partout nicht weiter kommst, und es definitiv am fehlenden Gebiss liegt, kannst du dies deinem Pferd ja wieder anbieten. Und vielleicht habt ihr dann beide auch einen etwas anderen Startpunkt und es fällt euch deutlich leichter.

LG, Lou
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smilla
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Beitrag von smilla »

KilKenny hat geschrieben:Vieleicht sollte ich wirklich die gebisslose variante voziehn. Und an dem drauflegen arbeiten. ich bin mir nur nicht sicher wie weit man ein Pferd damit ausbilden kann!
Naja, aber wenn es so bleibt wie bisher, kommst du ja GAR NICHT weiter. Du kannst dir sämtlich hohen Ziele schenken, wenn das Pferd nach 2 Jahren nicht mal im Trab entspannt läuft.

Ich sehe das wie Lou, würde in dem Fall auch gebisslos bevorzugen. Lieber eine angenehme und gute Basis mit Trab und ohne Gebiss, als wie bisher weitermachen.
"Reiter und Pferd sind zu einer geistigen und körperlichen Einheit verschmolzen, sind zwei Herzen und ein Gedanke- die wunderbare Alchemie des Reitens hat aus den zweien in Wahrheit eins gemacht. Solche Kunst ist klassische Kunst!"
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Beitrag von emproada »

Aber ist gebisslos wirklich eine Alternative wenn er dabei so auf die Vorhand kommt wie auf den Fotos?
Viele Grüße Tina
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Beitrag von KilKenny »

Sorry aber mein Pferd ist auf den Bilder 4 Jahre alt... da muss er sich noch nicht auf den Hintern setzten. Vor allem sind das alles Trab bilder!!!!

Unser Problem.

Wie sollte er denn deiner meinung nach JTZT im Trab laufen? versammelt? Wenn er sich im Trab noch nicht ausbalancieren kann. versteh ich nicht ganz...
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smilla
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Beitrag von smilla »

Ist Gebiss eine Alternative, wenn er so hinterm Gebiss ist, wie auf den anderen Bildern?

Naja, für einen Weg muss man sich entscheiden. Ich glaube, dass der Hund wo ganz anders begraben liegt, als nur in der Gebissfrage. Mag sein, dass ich mich festbeiße: Aber es entsetzt mich ehrlich, dass ein Pferd 2 Jahre lang dressurmäßig nur im Schritt geritten wurde.

Da stimmt doch was am Konzept nicht!!! Ich würde die Grundausbildung nochmal von Grund auf überdenken und mit einem Profi checken, was genau falsch gelaufen ist. Das können wir gar nicht beurteilen, das will ich mir auch bestimmt nicht anmaßen.
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Beitrag von chica »

smilla hat geschrieben: Da stimmt doch was am Konzept nicht!!! Ich würde die Grundausbildung nochmal von Grund auf überdenken und mit einem Profi checken, was genau falsch gelaufen ist. Das können wir gar nicht beurteilen, das will ich mir auch bestimmt nicht anmaßen.
Diesen Gedanken teile ich. Mmn hapert es schon an ganz grundlegenden Dingen und das helfen zu beseitigen kann nur ein Trainer. Deine aktuelle RL scheint Dir ja nun nicht wirklich weiterzuhelfen. Und dass Du mit diesem Zustand unzufrieden bist, glaub ich Dir gerne!
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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