Halswirbel und Aufrichtung
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Halswirbel und Aufrichtung
Wer kennt sich in Anatomie aus und kann mir den Mechanismus erklären, warum (oder ob) die mittleren Halswirbel bei senkrechter Lage (also wenn die Wirbel direkt übereinander liegen) unbeweglicher werden und die seitliche Biegung eingeschränkt wird? (Ich glaube auch Stodulka hat in seinem Vortrag so etwas in diese Richtung erwähnt, weiß jemand was genau er gesagt hat? )
Ich meine jetzt nicht die Beweglichkeit gleich am Kopf-Hals-Übergang oben, sondern darunter, im mittleren Bereich. Und ich meine auch nicht die muskulären Mechanismen, die die Biegung einschränken, sondern rein den knöchernen Bewegungsmechanismus.
Oder ist das ein Märchen und stimmt nicht? Das mit den muskulären Zusammenhängen, dass in hoher Aufrichtung die seitliche Biegung eingeschränkt ist, ist mir schon klar, aber ich habe mehrmals jetzt etwas von den Halswirbeln selber gehört, kann mir das aber schwer vorstellen.
Ich meine jetzt nicht die Beweglichkeit gleich am Kopf-Hals-Übergang oben, sondern darunter, im mittleren Bereich. Und ich meine auch nicht die muskulären Mechanismen, die die Biegung einschränken, sondern rein den knöchernen Bewegungsmechanismus.
Oder ist das ein Märchen und stimmt nicht? Das mit den muskulären Zusammenhängen, dass in hoher Aufrichtung die seitliche Biegung eingeschränkt ist, ist mir schon klar, aber ich habe mehrmals jetzt etwas von den Halswirbeln selber gehört, kann mir das aber schwer vorstellen.
Stodulka schreibt dazu in seinem Buch:
"Die seitliche Beigung des Halses und des Genicks ist eine Folge der geringgradigen Rotation des ersten Halswirbels in die Gegenrichtung der Stellung und des seitlichen Abbiegens der 3.-5. Halswirbel. Wird der Hals stärker seitlich abgebogen, werden naturgemäß mehrere Halssegmente miterfasst. Der Ausmaß der seitlichen Abstellung bei relativer und absoluter Aufrichtung ist durch die stabilitätsgebenden Facettengelenke der einelnen Halswirbel gegeben. Ist ein Pferd korrekt aus dem Widerrist heraus aufgerichtet und in Beizäumung, stehen der 3. und 4. Halswirbel in ihren Facettengelenken fast senkrecht zueinander. Dadurch erfolgt eine leichte Arretierung der Halswirbelsäule und es ist nur eine sehr geringe seitliche Rotation oder Seitenbiegung bzw. -stellung und kein komplettes Abbiegen möglich. Animiert man nun ein Pferd, das sich in tiefer, sprich waagrechter, Kopfposition nach allen Seiten bis zur Schulter gut abbiegen lässt, dies in Aufrichtung zu tun, wird man sofort auf eine Widerstandsreaktion stßen. Nur in der Dehnungshaltung sind die Facettengelenke derart geöffnet, dass auch ein särkeres seitliches Abbiegen biomechanisch möglich ist."
Das hier habe ich beim Googlen gefunden, ist auch reacht interesant:
http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... i_ws07.pdf
Passt nicht ganz zum Thema, fand ich aber lesenswert: (Quelle siehe oben)
"Haben die Gelenkflächen der
Facettengelenke ausreichend Kontakt, können treibende und parierende Hilfen ohne
Unterbrechung weitergeleitet werden. Werden einzelne Abschnitte der
Halswirbelsäule zu stark abgebogen, ist die Kontaktfläche zu klein, und somit die
Weiterleitung der verhaltenden und treibenden Hilfen unterbrochen. Die Wölbung des
Halses entsteht durch zunehmende Biegung der einzelnen Facettengelenke. Diese
Biegsamkeit wird durch das Zusammenwirken von Hand, Schenkelhilfen und Sitz
des Reiters erreicht."
"Die seitliche Beigung des Halses und des Genicks ist eine Folge der geringgradigen Rotation des ersten Halswirbels in die Gegenrichtung der Stellung und des seitlichen Abbiegens der 3.-5. Halswirbel. Wird der Hals stärker seitlich abgebogen, werden naturgemäß mehrere Halssegmente miterfasst. Der Ausmaß der seitlichen Abstellung bei relativer und absoluter Aufrichtung ist durch die stabilitätsgebenden Facettengelenke der einelnen Halswirbel gegeben. Ist ein Pferd korrekt aus dem Widerrist heraus aufgerichtet und in Beizäumung, stehen der 3. und 4. Halswirbel in ihren Facettengelenken fast senkrecht zueinander. Dadurch erfolgt eine leichte Arretierung der Halswirbelsäule und es ist nur eine sehr geringe seitliche Rotation oder Seitenbiegung bzw. -stellung und kein komplettes Abbiegen möglich. Animiert man nun ein Pferd, das sich in tiefer, sprich waagrechter, Kopfposition nach allen Seiten bis zur Schulter gut abbiegen lässt, dies in Aufrichtung zu tun, wird man sofort auf eine Widerstandsreaktion stßen. Nur in der Dehnungshaltung sind die Facettengelenke derart geöffnet, dass auch ein särkeres seitliches Abbiegen biomechanisch möglich ist."
Das hier habe ich beim Googlen gefunden, ist auch reacht interesant:
http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... i_ws07.pdf
Passt nicht ganz zum Thema, fand ich aber lesenswert: (Quelle siehe oben)
"Haben die Gelenkflächen der
Facettengelenke ausreichend Kontakt, können treibende und parierende Hilfen ohne
Unterbrechung weitergeleitet werden. Werden einzelne Abschnitte der
Halswirbelsäule zu stark abgebogen, ist die Kontaktfläche zu klein, und somit die
Weiterleitung der verhaltenden und treibenden Hilfen unterbrochen. Die Wölbung des
Halses entsteht durch zunehmende Biegung der einzelnen Facettengelenke. Diese
Biegsamkeit wird durch das Zusammenwirken von Hand, Schenkelhilfen und Sitz
des Reiters erreicht."
ich frage mich, wozu Du einen aufgerichteten Hals jetzt stark abbiegen willst, bzw. warum du sonst diese Frage stellt? Desweiteren frage ich mich, wie der Hals aus schaut, wenn er so hoch aufgerichtet ist, dass die Wirbelkörper senkrecht aufeinander stehen.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
na SO ungewöhnlich nicht - die mittleren Halswirbel stehen ja so schon beinahe senkrecht aufeinander (google hilft, horsi...):horsmän hat geschrieben:Desweiteren frage ich mich, wie der Hals aus schaut, wenn er so hoch aufgerichtet ist, dass die Wirbelkörper senkrecht aufeinander stehen.
siehe HIER
Sunknuni... Danke!!! Super, auch der Artikel. Und ich finde die von dir zitierte Stelle überhaupt nicht unpassend zum Thema, ganz im Gegenteil:
"Haben die Gelenkflächen der Facettengelenke ausreichend Kontakt, können treibende und parierende Hilfen ohne Unterbrechung weitergeleitet werden. Werden einzelne Abschnitte der Halswirbelsäule zu stark abgebogen, ist die Kontaktfläche zu klein, und somit die Weiterleitung der verhaltenden und treibenden Hilfen unterbrochen"
Das wird der Knackpunkt sein! Bei zu gerader, hoher Halsaufrichtung per Zügeleinwirkung ist zumindest die Biegung im unteren Bereich (6./7. HW?) extrem ausgeprägt. (Und im Genick, wenn man gleichzeitig bei der hohen Halsaufrichtung stärkere Beizäumung einfordert, aber das wird heutzutage ja kaum mehr so praktiziert, da die abslute Aufrichtung in dieser Form ja eher als schädlich anerkannt ist (bei offenem Genick aber durchaus akzeptiert wird)).
Horsmän, wie Lord Fado schon schreibt und am Bild zeigt (danke!) stehen die Halswirbel etwa um den 4. Halswirbel rum in ganz normaler Kopfhaltung immer senkrecht, weil da der Bogen der Halswirbelsäule die Richtung wechselt. Zu dieser leichten Arretierung der HW kommt es wohl erst, wenn mehrere Wirbel übereinander so stehen. Aber vielleicht kommt der Effekt auch eher durch die dadurch entstehende starke Biegung im unteren Bereich.
Nimm mal als Beispiel ein Pferd, das sich, normal geritten, gut biegen lässt. So, der eine Reiter versammelt das Pferd von hinten ohne übermäßige Handeinwirkung -> der Hals wächst aus dem Widerrist nach oben, bleibt lang und gleichmäßig gebogen (!)... dieses Pferd behält seine Biegungsfähigkeit (zumindest in dem Maße wie es der Verkürzung des ganzen Pferdes entspricht) bei. Und jetzt nimm einen Reiter der das Pferd erst mit der Hand aufrichtet, und dann das Pferd versammelt... dieses Mal geht die seitliche Biegungsfähigkeit plötzlich nicht mehr durch den ganzen Körper und die Durchlässigkeit verringert sich deutlich. Wird das Pferd dann wieder mehr ins Vorwärts in eine leichte Dehnungshaltung geritten bei lockereren Zügeln ... verschwindet der beobachtete Unterschied zwischen beiden Reitern wieder und es ist plötzlich wieder die gleiche Biegsamkeit da.
"Haben die Gelenkflächen der Facettengelenke ausreichend Kontakt, können treibende und parierende Hilfen ohne Unterbrechung weitergeleitet werden. Werden einzelne Abschnitte der Halswirbelsäule zu stark abgebogen, ist die Kontaktfläche zu klein, und somit die Weiterleitung der verhaltenden und treibenden Hilfen unterbrochen"
Das wird der Knackpunkt sein! Bei zu gerader, hoher Halsaufrichtung per Zügeleinwirkung ist zumindest die Biegung im unteren Bereich (6./7. HW?) extrem ausgeprägt. (Und im Genick, wenn man gleichzeitig bei der hohen Halsaufrichtung stärkere Beizäumung einfordert, aber das wird heutzutage ja kaum mehr so praktiziert, da die abslute Aufrichtung in dieser Form ja eher als schädlich anerkannt ist (bei offenem Genick aber durchaus akzeptiert wird)).
Horsmän, wie Lord Fado schon schreibt und am Bild zeigt (danke!) stehen die Halswirbel etwa um den 4. Halswirbel rum in ganz normaler Kopfhaltung immer senkrecht, weil da der Bogen der Halswirbelsäule die Richtung wechselt. Zu dieser leichten Arretierung der HW kommt es wohl erst, wenn mehrere Wirbel übereinander so stehen. Aber vielleicht kommt der Effekt auch eher durch die dadurch entstehende starke Biegung im unteren Bereich.
Ich will doch gar keinen aufgerichteten Hals stark abbiegen. Aber ich will ein Pferd, das auch in der stärkeren Versammlung noch einigermaßen gebogen bleibt, z.B. in Volten nicht plötzlich dampfermäßig gerade um die Kurfe eiert.ich frage mich, wozu Du einen aufgerichteten Hals jetzt stark abbiegen willst, ...
Weil es mich interessiert, ob der Verlust von Biegsamkeit und Durchlässigkeit mancher Pferde in der Versammlung unabhängig von der Muskulatur und Sonstigem nicht einfach auch nur ein Ergebnis einer falschen Halsaufrichtung ist....bzw. warum du sonst diese Frage stellt?
Nimm mal als Beispiel ein Pferd, das sich, normal geritten, gut biegen lässt. So, der eine Reiter versammelt das Pferd von hinten ohne übermäßige Handeinwirkung -> der Hals wächst aus dem Widerrist nach oben, bleibt lang und gleichmäßig gebogen (!)... dieses Pferd behält seine Biegungsfähigkeit (zumindest in dem Maße wie es der Verkürzung des ganzen Pferdes entspricht) bei. Und jetzt nimm einen Reiter der das Pferd erst mit der Hand aufrichtet, und dann das Pferd versammelt... dieses Mal geht die seitliche Biegungsfähigkeit plötzlich nicht mehr durch den ganzen Körper und die Durchlässigkeit verringert sich deutlich. Wird das Pferd dann wieder mehr ins Vorwärts in eine leichte Dehnungshaltung geritten bei lockereren Zügeln ... verschwindet der beobachtete Unterschied zwischen beiden Reitern wieder und es ist plötzlich wieder die gleiche Biegsamkeit da.
Padruga, ob ein Pferdauf einer Volte den Eindruck vermittelt, es ginge gebogen ( und nicht wie eine Eisenbahn) , hat mit der Aufrichtung der Schultern und der horizontalen Balance zu tun. Die Biegung des Halses ist dabei eher untergeordet, bzw. nur in soweit interessant, als man feststellen kann, wie geschickt das Pferd bereits Biegung ( des Halses) und Schulterbalance verbinden kann.padruga hat geschrieben: .
Ich will doch gar keinen aufgerichteten Hals stark abbiegen. Aber ich will ein Pferd, das auch in der stärkeren Versammlung noch einigermaßen gebogen bleibt, z.B. in Volten nicht plötzlich dampfermäßig gerade um die Kurfe eiert.
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Weil es mich interessiert, ob der Verlust von Biegsamkeit und Durchlässigkeit mancher Pferde in der Versammlung unabhängig von der Muskulatur und Sonstigem nicht einfach auch nur ein Ergebnis einer falschen Halsaufrichtung ist.
Nimm mal als Beispiel ein Pferd, das sich, normal geritten, gut biegen lässt. So, der eine Reiter versammelt das Pferd von hinten ohne übermäßige Handeinwirkung -> der Hals wächst aus dem Widerrist nach oben, bleibt lang und gleichmäßig gebogen (!)... dieses Pferd behält seine Biegungsfähigkeit (zumindest in dem Maße wie es der Verkürzung des ganzen Pferdes entspricht) bei. Und jetzt nimm einen Reiter der das Pferd erst mit der Hand aufrichtet, und dann das Pferd versammelt... dieses Mal geht die seitliche Biegungsfähigkeit plötzlich nicht mehr durch den ganzen Körper und die Durchlässigkeit verringert sich deutlich. Wird das Pferd dann wieder mehr ins Vorwärts in eine leichte Dehnungshaltung geritten bei lockereren Zügeln ... verschwindet der beobachtete Unterschied zwischen beiden Reitern wieder und es ist plötzlich wieder die gleiche Biegsamkeit da.
Und auch die Sache mit der Versammlung und der Biegsamkeit ist ein Gleichgewichtsproblem. Denn sonst würde es jeder Logik wiedersprechen, daß ein Pferd welches mehr gespannt und verkürzt ist ( nämlich das versammelte) sich gut biegen kann.
Wenn es das in der Versammlung nicht kann, es aber in der Dehnung kann, liegt es daran, daß es in der HH-Tragkraft noch keine Balance für sich gefunden hat, wohl aber in der Schulterlastigkeit.
Es liegt auch daran, daß ein falsch aufgerichtetes Pferd ( ich schreibe absichtsvoll "falsch" und NICHT "mit der Hand"- denn auch wenn man mit der Hand aufrichtet, kann man das richtig tun- wenn man kann)aufgrund des durch das Nackenband nach vorne gezogenen Beckenkammes nicht in der Lage ist, sein Becken zu kippen. Somit ist das dann definitiv KEINE Versammlung, weil die Hanke sich nicht beugt/ beugen kann.
Und selbstverständlich kann ein so behindertes Pferd sich nicht biegen, es ist ja dann völlig verspannt- im wahrsten Sinne des Wortes. l
ich verstehe den Beitrag nicht. Wie man auf der zweiten Skizze in dem link von Lord Fado sehen kann, ist der Hals, wenn die Wirbel wirklich senkrecht aufeinader stehen, beinahe senkrecht in die Höhe gereckt, die Stirnlinie fast waagerecht. Ich hab noch niemanden so reiten sehen und kenne auch niemanden, der solches reiten lehren würde, schon gar nicht dass man nun versuchen würde, einen so hoch gestrecken Hals nun seitlich zu biegen um zB Volten zu reiten o.ä.
Falls Du auf die Aufrichtungen von PK anspielst, dann bist Du mE auf dem falschen Dampfer (wie auch S+P andeutet).
Über folgenden Satz wird man sicher auch mal nachdenken müssen:
"Haben die Gelenkflächen der Facettengelenke ausreichend Kontakt, können treibende und parierende Hilfen ohne Unterbrechung weitergeleitet werden. Werden einzelne Abschnitte der Halswirbelsäule zu stark abgebogen, ist die Kontaktfläche zu klein, und somit die Weiterleitung der verhaltenden und treibenden Hilfen unterbrochen"
Ich kenne diese Erklärung auch, wenn man beschreiben will was bei "Durchlässigkeit" passiert. Ob das allerdings tatsächlich so passiert, dass da die physischen Kräfte einer Zügeleinwirkung über die Knochen (Wirbelreihe usw.) bis zur Hinterhand durch geleitet werden (und umgekehrt die treibenden Kräfte) oder ob das nur ein Denkmodell ohne Anspruch auf Wirklichkeit ist ... ich zweifle stark daran, obwohl die Vorstellung als Denkmodell vielleicht sogar einen gewissen Nutzen hat, weil sie die Notwendigkeit des Geraderichtens erklärt.
Ich denke, man vergisst bei diesem Denkmodell, dass das Pferdehirn hier auch noch eine Rolle spielt und letztlich nicht bloß physische Kräfte umgeleitet werden, sondern Reaktionen, die vom Hirn ausgehen die Schaltzentrale bilden. Das Pferd bestht nicht nur aus Knochen und Musklen und Sehnen, sondern das Hirn ist es, welches diese Muskeln ansteuert, bewusst oder auch unbewusst (instinkthaft). Ich denke, hier müßte noch einiges wissenschatlich erforscht werden, damit man wirklich gültige Aussagen machen kann.
Falls Du auf die Aufrichtungen von PK anspielst, dann bist Du mE auf dem falschen Dampfer (wie auch S+P andeutet).
Über folgenden Satz wird man sicher auch mal nachdenken müssen:
"Haben die Gelenkflächen der Facettengelenke ausreichend Kontakt, können treibende und parierende Hilfen ohne Unterbrechung weitergeleitet werden. Werden einzelne Abschnitte der Halswirbelsäule zu stark abgebogen, ist die Kontaktfläche zu klein, und somit die Weiterleitung der verhaltenden und treibenden Hilfen unterbrochen"
Ich kenne diese Erklärung auch, wenn man beschreiben will was bei "Durchlässigkeit" passiert. Ob das allerdings tatsächlich so passiert, dass da die physischen Kräfte einer Zügeleinwirkung über die Knochen (Wirbelreihe usw.) bis zur Hinterhand durch geleitet werden (und umgekehrt die treibenden Kräfte) oder ob das nur ein Denkmodell ohne Anspruch auf Wirklichkeit ist ... ich zweifle stark daran, obwohl die Vorstellung als Denkmodell vielleicht sogar einen gewissen Nutzen hat, weil sie die Notwendigkeit des Geraderichtens erklärt.
Ich denke, man vergisst bei diesem Denkmodell, dass das Pferdehirn hier auch noch eine Rolle spielt und letztlich nicht bloß physische Kräfte umgeleitet werden, sondern Reaktionen, die vom Hirn ausgehen die Schaltzentrale bilden. Das Pferd bestht nicht nur aus Knochen und Musklen und Sehnen, sondern das Hirn ist es, welches diese Muskeln ansteuert, bewusst oder auch unbewusst (instinkthaft). Ich denke, hier müßte noch einiges wissenschatlich erforscht werden, damit man wirklich gültige Aussagen machen kann.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Du siehst auch immer das, was Du sehen willst... Ich meinte das erste Bild. Wenn Du Dir dort etwas mehr "nicken" im Genick vorstellst, sind die mittleren Halswirbel bei optimaler - leicht vor der Senkrechten befindlicher Nasenlinie auch nahezu senkrecht und s habe ich schon Leute reiten sehen...horsmän hat geschrieben:ich verstehe den Beitrag nicht. Wie man auf der zweiten Skizze in dem link von Lord Fado sehen kann, ist der Hals, wenn die Wirbel wirklich senkrecht aufeinader stehen, beinahe senkrecht in die Höhe gereckt, die Stirnlinie fast waagerecht. Ich hab noch niemanden so reiten sehen und kenne auch niemanden, der solches reiten lehren würde, ...

ja komisch. in dem selben link ist in der zweiten Skizze die halswirbelsäule so abgebildet, dass die mittleren Halswirbel fast senkrecht aufeinander stehen. Daran hab ich mich orientiert. Was ist daran jetzt so falsch?
Und was bitte hat das "nicken " im Genick, also das abknicken 1. Halswirbels (falls du das mit "nicken" meinst) mit den mittleren Halswirbeln zu tun, deren Position zueinander sich ja dadurch gar nicht verändern. Mir scheint, dass hier anatomisch alles mögliche hin und her gewürfelt wird.
Desweiteren seh ich immer noch nicht den Zusammenhang zw. den Bildern und der Idee den Hals stark ab zu biegen???
Und was bitte hat das "nicken " im Genick, also das abknicken 1. Halswirbels (falls du das mit "nicken" meinst) mit den mittleren Halswirbeln zu tun, deren Position zueinander sich ja dadurch gar nicht verändern. Mir scheint, dass hier anatomisch alles mögliche hin und her gewürfelt wird.
Desweiteren seh ich immer noch nicht den Zusammenhang zw. den Bildern und der Idee den Hals stark ab zu biegen???
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Deinem ursprünglichen Post nach konntest Du Dir offenbar so gar nicht vorstellen, wie die Halswirbel des Pferdes denn überhaupt jemals nahezu senkrecht stehen können - noch dazu in "Aufrichtung" im reiterlichen Sinn.
Um Deinen offenbar mangelhaften Kenntnissen der Anatomie des Pferdehalses miittels einer Zeichnung auf die Sprünge zu helfen, habe ich darum stellvertretend für Dich google bemüht, um klarzustellen, dass die HW bei "normaler Kopfhaltung" bereits fast senkreckt übereinanderstehen.
Ich ging weiterhin davon aus, dass deine Phantasie ausreicht, dir das erste Bild mit etwas senkrechterer Nasenlinie vorzustellen - beim Senken der Nasenlinie werden ja signifikant nur die oberen HW beeinflusst (also nicht "nur" der erste - aber ich denke in dem Punkt verstehen wir uns). Dass der
link keine exakte Darstellumg eines aufgerichteten Pferdes zeigt, ist mir bewusst. Dass in einer seitlichen Darstellung auch keine Biegung der Längsachse darstellbar ist, ebenso - das wollte ich mit den Bildern ja aber auch gar nicht zeigen. Ich dachte jedoch, den Vorstellungsvermögen hilft Dir über diese kleine Unzulänglichkeit hinweg... Mein Fehler, sorry
Um Deinen offenbar mangelhaften Kenntnissen der Anatomie des Pferdehalses miittels einer Zeichnung auf die Sprünge zu helfen, habe ich darum stellvertretend für Dich google bemüht, um klarzustellen, dass die HW bei "normaler Kopfhaltung" bereits fast senkreckt übereinanderstehen.
Ich ging weiterhin davon aus, dass deine Phantasie ausreicht, dir das erste Bild mit etwas senkrechterer Nasenlinie vorzustellen - beim Senken der Nasenlinie werden ja signifikant nur die oberen HW beeinflusst (also nicht "nur" der erste - aber ich denke in dem Punkt verstehen wir uns). Dass der
link keine exakte Darstellumg eines aufgerichteten Pferdes zeigt, ist mir bewusst. Dass in einer seitlichen Darstellung auch keine Biegung der Längsachse darstellbar ist, ebenso - das wollte ich mit den Bildern ja aber auch gar nicht zeigen. Ich dachte jedoch, den Vorstellungsvermögen hilft Dir über diese kleine Unzulänglichkeit hinweg... Mein Fehler, sorry

Sorry, bin bis jetzt nicht dazu gekommen zu antworten.
Saltandpepper: ich glaube schon auch dass die Balance und Schulterfreiheit da eine wichtige Rolle spielt
Ich galube nicht nur, es gibt schließlich sehr viele Pferde mit sehr guter Tragkraft in der Hinterhand, die in der Versammlung ohne Biegung sind, und sich halt mehr auf der Hinterhand in die Wendung drehen. Oft ist es ja auch so gewünscht.
Horsmän, auch dir geb ich voll Recht, dass das Hirn des Pferdes das Ausschlaggebende ist. Ohne Losgelassenheit im Kopf und in den Muskeln geht eh nix. Meine Anfrage bezog sich aber auch nicht auf die Ursachen allgemein für fehlende Biegung (da gibts ja viele) sondern auf den isolierten Einfluss der Halswirbelsäule auf den Rest des Rückens (vor allem eben bei hirschhalsigen hoch aufgerichteten Pferden). Kann aber auch sein, dass dies nur ein muskulärer Effekt ist, ich weiß es eben nicht.
Saltandpepper: ich glaube schon auch dass die Balance und Schulterfreiheit da eine wichtige Rolle spielt
.Wenn es das in der Versammlung nicht kann, es aber in der Dehnung kann, liegt es daran, daß es in der HH-Tragkraft noch keine Balance für sich gefunden hat, wohl aber in der Schulterlastigkeit
Ich galube nicht nur, es gibt schließlich sehr viele Pferde mit sehr guter Tragkraft in der Hinterhand, die in der Versammlung ohne Biegung sind, und sich halt mehr auf der Hinterhand in die Wendung drehen. Oft ist es ja auch so gewünscht.
Vollste Zustimmung! Sieht man auch häufigEs liegt auch daran, daß ein falsch aufgerichtetes Pferd ( ich schreibe absichtsvoll "falsch" und NICHT "mit der Hand"- denn auch wenn man mit der Hand aufrichtet, kann man das richtig tun- wenn man kann)aufgrund des durch das Nackenband nach vorne gezogenen Beckenkammes nicht in der Lage ist, sein Becken zu kippen. Somit ist das dann definitiv KEINE Versammlung, weil die Hanke sich nicht beugt/ beugen kann.
Und selbstverständlich kann ein so behindertes Pferd sich nicht biegen, es ist ja dann völlig verspannt- im wahrsten Sinne des Wortes. l
Horsmän, auch dir geb ich voll Recht, dass das Hirn des Pferdes das Ausschlaggebende ist. Ohne Losgelassenheit im Kopf und in den Muskeln geht eh nix. Meine Anfrage bezog sich aber auch nicht auf die Ursachen allgemein für fehlende Biegung (da gibts ja viele) sondern auf den isolierten Einfluss der Halswirbelsäule auf den Rest des Rückens (vor allem eben bei hirschhalsigen hoch aufgerichteten Pferden). Kann aber auch sein, dass dies nur ein muskulärer Effekt ist, ich weiß es eben nicht.