Meine Kernfrage lautet etwa: In wie weit ist es möglich, dem Pferd zu sagen was es tun soll, anstatt/ohne ihm zu sagen, was es NICHT tun soll.
Gleich dazu noch ein paar Erläuterungen, zunächst der "auslösende" Abschnitt aus dem anderen Thread:
Wie Jen in ihrer dortigen Antwort schon richtig korrigiert hat, geht es dabei nicht eigentlich um das Thema "positive Bestärkung". Sondern es geht sozusagen um "positives Erfragen".Rosana hat geschrieben:Jen: Dazu wollte ich kurz eine Frage stellen, ich hoffe die anderen Mitleser verzeihen das Offtopic.Jen hat geschrieben:Genau dieses "unbequem" machen ist ein ganz grundlegend anderer Ansatz, als ich es haben möchte. Wenn ich dem Pferd beibringen möchte, auf Kommando den Kopf runterzunehmen, dann lerne ich es ihm eben nicht so, dass ich ihm die unerwünschte Haltung unbequem mache, sondern ich lerne ihm das Signal für das runternehmen. Das ist ein um 180Grad umgekehrter Ansatz! So habe ich jederzeit ein Signal, mit welchem ich dem Pferd mitteile, was ich von ihm möchte, anstatt dass ich ihm ständig (indirekt) mitteile, was es alles falsch macht.
Im Prinzip ist mir klar was du mit mit dem Zitat meinst (ich mache selbst Clicker-Training, habe mich also mit positiver Bestärkung und Lernverhalten beschäftigt). Ich wollte nur gerne wissen, wie du damit beginnst bei einer neue Bewegung, also wie bringst du das Pferd dazu, diese neue Bewegung zum ersten Mal auszuführen, um sie dann belohnen und mit einem Signal verknüpfen zu können? Wendest du dazu niemals Druck an? Also beispielsweise Druck mit der Hand im Genick, unbequem, Pferd senkt Kopf, Belohnung? Die einzige andere Möglichkeit, die ich kenne, ist das Vormachen, aber das eignet sich nicht für alles und ich selbst benutze deshalb auch immer wieder das "unbequem machen" bzw. Druck, (beispielsweise lästig werden mit der Gerte) um eine neue Bewegung zu "erklären" bzw. erstmals auszulösen. Da ich es meinem Pferd aber so wenig wie möglich unbequem machen möchte, würde ich sehr gerne wissen, ob du dazu noch andere Wege/Ideen hast.
Wie Jen bin ich der Ansicht, dass es wesentlich sinnvoller ist, dem Pferd zu sagen, was es tun soll, anstatt ihm zu sagen, was es nicht tun soll. Also beispielsweise ein unerwünschtes Verhalten nicht zu bestrafen, sondern dem Pferd stattdessen eine andere, sinnvollere Aufgabe zu stellen und es so von seinem "Fehlverhalten" abzulenken/bringen. Oder halt beim Longieren ihm die erwünschte Haltung nahezulegen, anstatt die unerwünschte unbequem zu machen.
Meine Frage ist nun, wie konsequent ist das eigentlich umsetzbar?
Wie lehrt man einem Pferd das Signal für eine erwünschte Bewegung, ohne ihm das Unerwünschte unangenehm zu machen? Wenn ich beispielsweise am Kappzaum einwirke, übe ich doch letztlich auch Druck aus, der die momentane Körperhaltung unangenehmer macht?
Jen (oder auch andere): Wie verknüpfst du das Signal mit der erwünschten Bewegung, ohne Druck zu machen? Beim Kopf runternehmen im Stand ist das noch einigermaßen einfach, man könnte den Kopf herunter locken, dann loben und mit Signal verknüpfen - fertig.
Bei anderen Bewegenung/Aufgaben ist das aber viel schwieriger...
Das soll jetzt wirklich keine Korinthenkackerei

Andere Sachen habe ich auf diese Weise allerdings überhaupt nicht hinbekommen - zum Beispiel Reiten...

Wenn es aber Wege gibt, dem Pferd Dinge drucklos zu vermitteln, die ich noch nicht kenne, wäre ich daran sehr interessiert!
Also ich hoffe, ich denke da nicht viel zu komplizert
