Diagnose Sehnenschaden ohne Ultraschall???

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Mondkind
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Diagnose Sehnenschaden ohne Ultraschall???

Beitrag von Mondkind »

Seit Anfang der Woche hat mein Pferd vorne rechts eine dicke Sehne. Hat auch im Schritt deutlich gelahmt.
Der TA war da und hat Metacam sowie Tensolvet dagelassen, Ultraschall wurde nicht gemacht. Seine Anweisungen: Boxenhaft,
2-3 mal täglich kühlen&Tensolvet und 5 Minuten Schritt führen auf hartem Boden. Ende der Woche soll ich noch mal anrufen.
Hab ich dann heute gemacht. Ich hab sie dann noch mal „ausgefragt“, weil ich bei der 1. Untersuchung wegen Arbeit nicht dabei sein konnte.
Es soll ein Loch in der oberflächlichen Beugesehne sein.

Die Schwellung ist mittlerweile etwas zurückgegangen, aber noch gut sichtbar. Im Schritt lahmt sie etwas weniger. Ich soll nun mit dem Programm weitermachen, nächste Woche ist noch mal Kontrolltermin. Ich habe wegen Ultraschall gefragt, aber mir wurde gesagt, dass die Diagnose auch ohne
Sicher ist, er würde lieber ein Ultraschall am Ende der Behandlung – laut TA in einigen Wochen – machen.

Da ich keinerlei Erfahrungen mit Sehnenschäden habe: kann man so was tatsächlich ohne US feststellen?
Diejenigen die schon mit so was zu tun hatten: auf wie viele Wochen kann ich mich da einstellen (Erfahrungswerte)?
Was haltet ihr von der ganzen Sache?
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KatiS
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Beitrag von KatiS »

Ich kann nur von meiner Erfahrung berichten - ist bei manchen TA üblich, ich würd mich aber nicht wirklich darauf verlassen.

Mein Kleiner hatte zwei mal mit den Sehnen Probleme. Ein mal wars angeblich eine Fesselträgerzerrung (Fesselträger war geschwollen und Pferd war deutlich lahm) - da gabs keinen Ultraschall und tatsächlich wars ein riesengroßer Hufabszess :(.

Vorletzten Winter war die Strecksehne hinten rechts geschwollen (keinerlei Lahmheit). Diagnose ohne Ultraschall: Eingerissene Strecksehne. 2 Monate Pause (war mir egal zu dem Zeitpunkt, Zwerg hat sich die Pause sowieso verdient gehabt, also hab ich die Diagnose nicht angezweifelt bzw hab nicht gleich einen Ultraschall machen lassen) und danach sollts wieder gut/besser sein.

Nachdems nicht besser wurde, hatte ich dann einen anderen TA da und der meinte, dass man bei frischen Verletzungen mit dem Ultraschall eh kaum eine Chance hat etwas zu sehen, sondern dass ein Ultraschall erst nach einer gewissen Zeit Sinn macht. Am Ultraschall waren noch deutlich die vielen kleinen Einrisse in der Sehne zu sehen (und die Vernarbungen vom tatsächlichen Riss). Weitere 3 Monate später war die Sehne dann endlich dünner und wir haben wieder langsam mit dem Aufbautraining begonnen.

Dazwischen: BOT-Gamaschen, eine Blutegel-Kur, viel auf hartem Boden und geradeaus spazieren gegangen und keine Boxenhaft (war für uns die richtige Entscheidung, so hat er sich im Offenstall kontinuierlich bewegt und hat nicht in der Box irgendwelche Ausraster bekommen). Heute merkt man quasi nix mehr von der Verletzung. Sehne is minimal dicker aber nicht verklebt und TA is überrascht, dass da nicht mehr zurückgeblieben ist.
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Natürlich kann man ohne Ultraschall nicht 100% sicher sein, aber da die Sehne ja auch schon dick ist, würde ich auch darauf verzichten. Bei den meisten üblichen Behandlungen würde ich auf die Stehzeit des Tierarztes gut und gerne noch einmal 1/4 der selben Zeit drauf rechnen.
Je nach schwere des Schadens gäbe es für mich heute nur noch zwei Möglichkeiten.

1. ca. 1/2 jahr Wiese, vobei die Gefahr einer Verklebung sehr hoch ist. Dafür hast du beim Anreiten nicht das Risiko, das das Pferd einen falschen Sprung macht und ihr wieder von neuen beginnt.

2. Die bessere aber teurere Variante (bei einem guten Tierarzt mit Zusatzaubildung) Stammzellen oder ähnliche Therapie. Hier hat man neben der schnelleren Heilung den Vorteil das KEIN Narbengewebe entsteht und die Elastizität der Sehne wieder im selben Mass wie vorher besteht.
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Janina
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Beitrag von Janina »

Welche Sehne genau ist denn betroffen?
Die genaue Diagnosestellung ist meiner Ansicht nach extrem wichtig, einmal um die genaue Therapie festlegen zu können (je nachdem, welche Sehne betroffen ist, kann unterschiedlicher Beschlag angezeigt sein), zum Anderen um den Heilungsverlauf abschätzen und kontrollieren zu können.
Eine der größten Schwierigkeiten bei Sehnenverletzungen ist ja, dass sie keine Schmerzen mehr verursachen, obwohl die Gewebsstruktur noch nicht vollständig wiederhergestellt ist. Deshalb werden viele Pferde zu früh wieder zu stark belastet, weshalb die Rezidivenquote bei Sehnenschäden wahnsinnig hoch ist.
Bei uns war es so, dass wir von Anfang an immer wieder zum US gefahren sind und ich habe die Bilder ausgedruckt mitbekommen. So können wir jetzt auch mit den Anfangsbildern vergleichen.
Zeitraum bei uns: Die Verletzung war im März 2009. Danach Führen im Schritt und schließl. etwas Trab für gut 6 Monate. Im Herbst habe ich dann angefangen im Schritt zu reiten. Mittlerweile gehen wir unsere normalen Runden im Schritt und Trab. Bei dem US vor zwei Monaten war noch eine Stelle in der Peripherie der Sehne auszumachen, die noch keine normale Faserstrutkur aufweist. Deshalb haben wir den Galopp noch nicht dazugenommen und warten auf den nächsten Termin Ende Juli.
Zeitraum insgesamt also 1 Jahr und 4 Monate (+ x, wenn es dann immer noch Auffälligkeiten gibt). Allerdings ist mein Pferd 24, das kann bei der Heilungsdauer natürlich eine Rolle spielen.
Ich würde also immer zum US raten, zumal es dort ja nicht, wie beim Röntgen, eine Strahlenbelastung gibt, die man evtl. vermeiden möchte.
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Ich würde bei Verdacht auf einen Sehnenschaden, und auch wenn es von außen eindeutig sichtbar ist, immer einen Ultraschall machen lassen. Von außen weiß man nicht, wie sehr die Sehne geschädigt ist, dazu ist ein Ultraschall erforderlich. Wie kann der TA sagen, dass die oBS ein Loch hat, ohne US? Röntgenblick? Wie groß ist das "Loch"? Sieht man nur mit US.

Wie stark die Sehne geschädigt ist, ist aber u.a. wichtig für die weitere Behandlung und auch für die Dauer der Genesung.

Insofern würde ich immer einen US machen lassen, weil ich es genau wissen wollen würde.

Wenn es ein Loch in der oBS ist, dann würde ich persönlich das Pferd ca.
5-10 Tage komplett stehen lassen, und ab dann mehrmals täglich 10 Minuten Schritt auf hartem Boden spazierengehen. Schmerzmittel/Entzündungshemmer würde ich nicht länger als 14 Tage geben. Bei allem, was man draufschmiert muss man die Haut sehr gut beobachten, denn sowohl Tensolvet als auch andere Salben/Pasten können die Haut angreifen und wenn es blöd läuft, dann löst sich das Fell ab. Man muss darauf achten, dass ´das Narbengewebe das sich bildet, elastisch wird. Dafür muss das Pferd sich kontrolliert im Schritt bewegen.

Wenn die oBS tatsächlich ein Loch hat, also aufgefasert ist, dann würde ich mal ca. 6 Monate rechnen. Wobei ich lieber länger warten würde als der TA sagt, ehe ich das Pferd wieder antrainiere.

Ich habe damals bei meinem Pferd sehr gute Erfahrungen mit pulsierendem Magnetfeld gemacht (kann man auch leihen). 2 x täglich 30 Minuten - bei meinem Pferd sieht man kaum, dass es Narbengewebe ist, hat sich sehr schön erneuert. Magnetfeld aber erst nach der akuten Entzündungsphase (nach ca. 2-3 Wochen) anwenden.
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Natürlich weiß man nur mit Ultraschall wie schwer der Schaden ist, aber diese Erkenntnis hat mir noch nie wirklich weiter geholfen.
Sofern man nicht im Geld schwimmt kann man daher darauf verzichten.

Ein Ultraschall vor dem Antranieren ist da meines Erachtens sinnvoller.

Ein guter Tierarzt kann den Schaden aufgrund der Art der Lahmheit Diagnostizieren und wenn man sicher sein will durch eine Lokalanestisie genau festmachen.
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Janina
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Beitrag von Janina »

@Excalibur:
Die Geldfrage braucht man bei Sehnengeschichten wohl kaum stellen, da kommt´s ehrlich gesagt auf die Kosten für die paar US-Untersuchungen auch nicht mehr an :roll: :(
Ansonsten siehe oben: Gerade in Bezug auf die richtige Beschlagswahl muss man den genauen Schaden kennen und das kann auch der beste TA nicht anhand der Lahmheit. Und den Zeitpunkt für das Schallen vor dem Antrainieren muss man ja auch irgendwie festlegen. Wie gesagt, das kann in 6 Monaten der Fall sein oder wie bei uns über ein Jahr dauern (und das ist ja nun doch ein nicht geringer Zeitunterschied). Kann man unmöglich vorher sagen. Also macht man doch besser vorher schon mal ein Bild, um wenigstens zu einer ungefähren Einschätzung kommen zu können.

Und die Lokalanästhesie setzt man eigentlich nur zur ungefähren "Ortung" der Lahmheitsursache ein (wenn es keine äußerlich sichtbaren Anzeichen gibt, wie hier eine Schwellung). Ihr folgen normalerweise aber immer weitere Untersuchungen, um eben zu einer genauen Diagnose kommen zu können.
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Ein Ultraschall kostet kaum 50 EUR, da wirds am Geld wohl kaum hängen. Auf die paar Euros käm es mir bei so einer Verletzung nicht an.

Ich habe damals bei meinem Pferd sowohl zur Diagnose als auch zur Endkontrolle einen US machen lassen.

Und meines Erachtens ist es schon wichtig, zu wissen, wie stark die Sehne geschädigt ist. Das betrifft nicht nur die Dauer der Ruhephase und der Rekonvaleszens, sondern auch den Beschlag, die Behandlung usw. Ich würd's wie gesagt wissen wollen und mich nicht auf eine "nur von außen Diagnose" verlassen wollen.
Mondkind
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Beitrag von Mondkind »

Vielen Dank für eure Antworten.
Mich macht halt stutzig, dass sie von einem Loch redet und gleichzeitig sagt, dass könne ein paar Wochen dauern. Ich mach mich wohl eher mal auf längere Zeit gefasst...
Dass mit dem Hufbeschlag wusste ich nicht. Das Pferd wurde erst vor ca. 14 Tagen beschlagen. Sollte ich dann bis zum nächsten Termin warten?

Der TA sagte auch klar , dass wir jetzt schon Schritt führen sollen. Dann kann es wohl nicht sooo schlimm sein?
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Die Zeiten, in denen man Pferde mit Sehnenschäden komplett eingesperrt hat, sind vorbei.

Wichtig ist bei Sehnenschäden zur Regeneration des Gewebes dosierte kontrollierte Bewegung. Zum einen, um die Regeneration des Gewebes und die Durchblutung der eh schon schlecht durchbluteten Sehnen zu fördern und zum anderen um das gebildete Narbengewebe elastisch zu bekommen. Denn Sehnen-Narbengewebe ist im Prinzip stabiler als Sehnengewebe, jedoch fehlt es ihm an Elastizität.

Deshalb Bewegung im Schritt auf hartem Boden, keine engen Wendungen, kein tiefer Boden, kein unebener Boden.

Beim Beschlag solltest Du abwarten, wie die genaue Diagnose ist (ich würde auf US bestehen!) und dann mit Deinem Schmied und TA besprechen, ob man unterstützend was mit einem anderen Beschlag machen kann. Bei oBS stellt man laut Lehrbuch den Huf hinten hoch. Aber: wenn man einen Bereich entlastet, belastet man einen anderen Bereich. Insofern muss man sich gut überlegen, ob man einen derartigen orthopädischen Beschlag verwendet und ob man daducrh nicht Probleme in einem anderen bereich schafft.
Mondkind
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Beitrag von Mondkind »

Ich hab mal Fotos von dem Bein gemacht. Laut Ta ist die oberflächliche Beugesehne betroffen. Die Schwellung ist etwas zurückgegangen, das Bein ist nicht warm aber druckempfindlich. Momentan lahmt sie nicht, aber sie hat bis heute Metacam gekriegt.

Bild

Hier mal im Vergleich zum gesunden Bein Links. Ich hoffe, man kann was erkennen.

Bild

Das vordere Bein ist das Gesunde. An den Anderen istcnich ein Bigen zu erkennen.
Muriel
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Beitrag von Muriel »

Hallo,
willkommen im Club *tröst*

Mein Connemara hat sich vor vier Wochen einen Anriß des Unterstützungsbandes der tiefen Beugesehne zugezogen. Zwei Tage später haben wir einen US gemacht, der den Schaden deutlich zeigte. Ich finde solche Bilder sehr hilfreich, um den Heilungsfortschritt einschätzen zu können.
Zwei Wochen später haben wir wieder US gemacht, und die Bilder zeigten eine deutliche Verbesserung.

Vielleicht muss das nicht jeder sehen, aber mir helfen die Bilder, den Schaden einschätzen zu können. Meine TÄ meint übrigens, dass es gut gewesen sei, vom frischen Schaden ein Bild zu haben, da man es eine Woche später schon nicht mehr so genau sehen könne.

Wenn Du ein Loch in der oberflächlichen Beugesehne hast, ist die Aussage "Wochen" um "viele" zu ergänzen.
Ein Loch in der Sehne braucht mindestens 6 Monate zum ausheilen.
Dabei ist kontinuierliche Bewegung auf hartem Boden sehr wichtig.

Diese Bewegung sollte so schnell wie möglich beginnen, und regelmäßig durchgeführt werden, idealerweise zwei bis dreimal pro Tag, und wöchtentlich steigern.

edit: Gerade Fotos gesehen - uffta.
Da wirst Du wirklich einige Monate mit zu tun haben. Also, Schritt gehen, Schritt und nochmals Schritt.
Erst wenn das Bein auch bei einer Stunde Schritt unverändert gut bleibt, keine Schwellung mehr da ist, darf minutenweise tieferer Boden hinzugenommen werden.

Ich würde Dir auf jeden Fall zu einem US raten, damit Du das Ausmaß des Schadens einschätzen kannst.
Um den Schaden zu diagnostizieren, braucht es das tatsächlich nicht - die Bilder zeigen den "klassischen Sehnenbogen", den ein Schaden der oberfl. Beugesehne macht.

wenn Du die Möglichkeit hast, das Pferd in einen Fluss zu stellen wäre das Optimal. Ansonsten viel kühlen mit tagwarmen Wasser (mit Schwamm drucklos am Bein entlangfliessen lassen).
Ich verwende zur Unterstützung Profelan (eine Arnikasalbe). Vielleicht für Euch auch nützlich.

Gute Besserung!!!
Wenn die Richtung nicht stimmt, nützt auch Galoppieren nichts.
wenn der Galopp aber besonders schön ist, ist die Richtung auch egal.
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

Es muss im Grunde jeder selber für sich wissen. Ich habe einiges mit meinem Pferd durch und kann für mich sagen, dass ich von anderen Beschlag und Ultraschall nichts mehr halte.
Es gibt einfach effektivere Methoden.
Und ein guter Tierarzt kann das .... auch ohne US.

Mein Pferd wurde fast ein Jahr hin und her behandelt und keiner hat es gefunden. Selbst das falsche Bein wurde diagnostiziert. (auch von ner Klinik). Mit Röntgen, OP, Ultraschall und allem schnick und schnack...

Mein jetziger Tierarzt hat das Pferd zwei runden laufen sehen und sofort die richtige Stelle abgespritzt und behandelt... Das Pferd lief nach 12 Wochen mit Stammmzellen Therapie wieder.
Er macht aber generell keine Rötgenbilder, US oder ähnliches.

Das Pferd von der Frau, die ihn mir empfohlen hat, wurde auf Grund des Wunsches der Besitzerin geröntgt(sie kommt selber aus der Medizin). Mein T. hat ihr die Bilder erst gezeigt als das Pferd wieder lief. Sie sagte, wenn sie die Bilder vorher gesehen hätte, hätte sie das Pferd "weggetan".

Laut meinen T. ist das Meiste Geldschneiderrei....Er hat nicht gerade ein gutes Verhältnis zu seinen Kolegen.

Aber wie gesagt, die Erfahrung muss jeder für sich selber machen.
Ganz lieben Gruß und gute Besserung
Wo wir uns denke ich alle einig sind..."Lasst euch ZEIT"
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Janina
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Beitrag von Janina »

Excalibur hat geschrieben: Er macht aber generell keine Rötgenbilder, US oder ähnliches.
Also wenn das einen guten TA ausmacht... :shock: Aber das Problem hat man als Arzt wohl immer: Dort, wo Untersuchung + Behandlung am wenigsten aufwendig sind, gehen die Leute hin, auch wenn es langfristig gesehen Alternativen gibt, die medizinisch schlicht mehr Sinn machen *schulterzuck*
Mal abgesehen davon, dass du in der Humanmedizin gar nicht behandeln darfst, wenn du die Notwendigkeit nicht auch später nachweisen kannst, aber anderes Thema...
Und ansonsten schließen US, Röntgen, etc. weiterführende Behandlungsmaßnahmen (Stammzelltherapie, PRP, Laser, etc.) doch nicht aus. Ganz im Gegenteil: Idealerweise sollte ein guter TA eben beides bieten: Eine fundierte Diagnosestellung und entsprechende Behandlungsmethoden.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Excalibur

irgendwie vermischst du da zwei Dinge: Diagnose ist nicht gleich Therapie!

US, Röntgen etc. sind keine Therapie, sie sind nur Diagnosemittel.

Die richtige Therapie kann man nur wählen, wenn man eine genau Diagnose hat. Sonst therapiert man ev. am falschen Ort oder völlig im Dunkeln. so zb. oben genanntes Beispiel, wo auf Fesselträgerverletzung therapiert wurde, aber es war eigentlich ein Hufabszess!

Das ist doch völlig *sorry* hirnrissig, auf ein Diagnosemittel zu verzichten. Das ändert doch nichts an den Wahlmöglichkeiten für die Therapie! Für Sehnenverletzungen gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, sei es Stammzellentherapie, was auch immer.

Ich würde IMMER ein US machen, wenn Verdacht auf Sehnenverletzung besteht, sowohl am Anfang, in der Mitte als auch bei Trainingsbeginn. nicht zuletzt um den Heilungsverlauf zu sehen. Tut sich was oder ist es ev. die falsche Therapie? Muss man länger warten oder soll man bereits beginnen? Denn sowohl zu lange warten und Pferd "zu" ruhig stellen (Weil Narbengewebe verkleben kann) als auch zu schnell beginnen und Pferd zu früh antrainieren kann sehr schädlich sein (zu schwaches Gewebe reisst)!

@Mondkind

oje, die Schwellung ist ja sogar auf dem Foto sehr deutlich zu sehen. :( Wünsche gute Besserung!
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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