Cubano hat geschrieben:Tossi hat geschrieben:Nach meiner Erfahrung funktioniert Pferdeausbildung nicht, ohne auch mal einen Kompromiss einzugehen.
Das ist definitiv richtig. Und Pferdeausbildung verläuft vor allem auch nicht linear.
Nicht linear ist richtig, aber Kompromisse und damit zulassen von No-Gos wie z.B. HdS darf es meiner Meinung nach nicht geben.
@Gast: Wie so häufig, hast Du in der Theorie zum großen Teil recht – mit Ausnahme der falschen Knicke, die Du siehst, und die ich nicht sehe
Nicht nur in der Theorie
Allerdings frage ich mich allen Ernstes, woher Du bei den von Dir postulierten hohen Ansprüchen an die Pferdeausbildung das Wissen nimmst, die Dinge Deinem Youngster auch nur annähernd optimal beibringen zu können. Allein mit Geduld und dem richtigen theoretischen Wissen kann man vielleicht Klavier spielen lernen – ein Pferd ausbilden allerdings nicht.
Weil ich genügend Erfahrung mit versauten Pferden gesammelt habe?!Weil ich, nachdem ich nun ein eigenes versautes Pferd einigermassen hinbekomen habe, mir gesagt habe, das nächste versaue ich selbst?! Da weiss ich dann wenigstens woher die Fehler kommen.
Nein mal ehrlich, gerade was z.B. meine Stute anbegeht, so hat die jeder sogenannte "Profi" aufgegeben. Aber ich hatte mich für sie entschieden und heute habe ich eine motivierte Stute, die mit mir durch dick und dünn geht und die sich dieses Jahr schon als Buschpferd bewiesen hat. Unvorstellbar vor 3 1/2 Jahren, da war sie ein schlagendes, buckelndes Ungetüm, die mit der Zusammenarbeit mit dem Menschen abgeschlossen hatte. Vor 1 1/2 Jahren war es noch undenkbar mit ihr alleine ins Gelände zu reiten. Und heute ist sie an jeglicher Arbeit interessiert und ich fahre sie im Moment sogar ein.
Und ich denke ich kann auf das Ergebnis und die Rückmeldungen meiner heutigen Ausbilder stolz sein.
Und was soll schwieriger sein ein junges Pferd in Ruhe, mit Rückkoppelung zu meinen Ausbildern, auszubilden, als ein versautes Charakterpferd wieder hin zu bekommen?
Und ich gebe offen zu: Nach vier oder fünf Jahren Reiterfahrung hätte zumindest ich mich im Leben nicht getraut, an so etwas wie Jungpferdeausbildung auch nur zu denken. Von daher bleiben – in meinen Augen – viele Deiner goldrichtigen Beiträge eben in der Theorie stecken.
Andrea, da Du Journalistin bist dachte ich eigentlich das Du auf gut recherchierten Tatsachen argumentierst, aber leider überliest und "vergisst" Du auch gerne manche Dinge.
Ich reite WIEDER seit 4 Jahren, habe als Jugendlicher 6 Jahre geritten. Diese Erfahrung, die ich noch aus der Jugend in mir habe hat mir den Wiedereinstieg mehr als leicht gemacht. Der instinktiv richtige Umgang mit dem Pferd war noch da, das lesen und verstehen funktioniert einfach - ich muss z.T. überlegen was ich gemacht habe, dass die Pferde auf mich direkt reagieren und mich als Leitpferd akzeptieren. Dies hat mir viel erspart und ich nutzte die Zeit, intensivst zu lernen, im Sattel, auf sehr vielen gute Schulpferden.
Würdest Du mich und meine Geschichte mit den Pferden genauer kennen, und nicht nur das Negative suchen, so würdest Du einen anderen Eindruck haben. So bleibt es mir nur immer zu versuchen zu entkräften was Du schreibst, wo Du versuchst mein Wissen und meine Möglichkeiten abzuwerten. Ich könnte das auch bei Dir öffentlich tun, aber dies entspricht nicht meiner positiven Lebenseinstellung und meinem Respekt dem Mensch gegenüber ihn nicht öffentlich immer in ein schlechtes Licht zu rücken.
Und was die goldrichtige Theorie anbegeht, so durfte ich, wie oben beschrieben, diese auch goldrichtig in der Praxis erlernen und lernen jede Minute in der ich mit Pferden zusammen bin. Und ich habe/hatte alles dabei, vom Youngster, über Versaute aller Alterklassen, bis hin zu feinen Schulpferden der hohen Schule sowie Hand-/Sporen gerittene GP Pferde. Ich konnte also einen recht guten und breiten Einblick gewinnen und somit etwas an Erfahrung sammeln.
Und Du kannst teilweise keine konkreten Verbesserungsvorschläge machen, weil Dir das praktische Wissen fehlt. Was an sich überhaupt kein Problem wäre; wenn Du nicht dummerweise oftmals den Eindruck erwecken würdest, Du hättest bereits Jahrhunderte an praktischer Erfahrung auf dem Buckel.
Konkret könnte und würde ich, wenn mir auf meine Fragen auch konkret geantwortet werde würden (das schreibe ich nun wohl zum 3. Mal, aber manche wollen es wohl einfach auch zigmal lesen).
Und den Eindruck erwecke ich nicht und habe ich nie, den Stempel versuchst Du mir immer aufzudrücken. Ich weiss nicht warum Du das versuchst, wirst Deine Gründe haben und ich werde nicht öffentlich drüber spekulieren.
Wenn ich dem gegenüber Marquisa stelle, die ganz offenbar mehr reitet als postet

sind das für mich schlicht Welten in der Betrachtungsweise – und persönlich denke ich, dass man gerade in einem Jungpferdethread von Praxis mehr profitiert als von Theorie – denn darauf pfeift so manche Remonte des Öfteren mal…
Ja, die Remonte kann schon drauf pfeiffen, aber meiner Meinung und Erfahrung nach immer dann, wenn man sie überfordert. Negativergebnisse habe ich zu Genüge verfolgen dürfen. Sobald man sich die Zeit nimmt und Geduld, und auch dies durfte ich ein paar Mal bei Pferdemenschen mit dem richtigen Gefühl sehen und mit erarbeiten, dann macht die Remonte auch immer gerne mit.
Wiederstände oder Unverständnis liegen nicht am Pferd, sondern sind immer in der Verantwortung des Ausbilders. Das ist naturgegeben und all was nicht funktioniert oder schief geht ist nicht dem Pferd anzulasten. Meine Meinung und Erfahrung.