Absolut keine Muskulatur

Rund um die klassische Reitkunst

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amara
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Beitrag von amara »

Kann der Sattel sein – oder aber das Pferd war mal sehr krank. Dann fallen sie auch oft gerne am Rautenmuskel ein...

Beste Erfahrungen habe ich damit gemacht, die Kammer so weit zu stellen, wie man den Rücken „gerne hätte“, und solange mit einem Pad die Stelle aufzupolstern (man kann einfach mit einem doppelseitigen Klebeband die Pads auf eine Schabracke kleben – muss dann aber IMMER kontrollieren, dass sie richtig liegen, oder eben mit einem Correction Pad, kann da das Mattes empfehlen).

Das würde sich anbieten EGAL woher die Löcher kommen. Bedingt aber, dass vorher der Sattel geweitet wird auf „Wunschzustand“. Mein Beritt-Hafi hat so innerhalb von 4, 6 Wochen (!!) das Loch fast ganz aufgemuskelt.
Geholfen hat v/a Longieren ala amara *gg* (ich war bei Schöneich, nur nach Schöneich longieren ist mir allerdings zu extrem... also viel biegen, aber mindestens doppelt so viel einfach v/a am Kappzaum ohne Ausbinder), und viel v/a Arbeit in der Halle und im Gelände.

So schlimm finde ich das Stütchen für das Alter auch nicht! Hab es mir viel schlimmer vorgestellt.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Poetin absolut zustimme, und hinzufüge, so wie der Rücken in der Lendenpartie aussieht, könnte der Sattel auch brückig liegen und/ oder zu lang sein. Neben dem Trapezus, sind auch die Muskeln die darunterliegen verkümmert. Das Pferd "hängt zwischen den Schultern " ( tut es zwar sowieso "g"- aber hier eben ohne die Möglichkeit, sich zu tragen) .
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Kleenes
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Beitrag von Kleenes »

Also ok, mit den Muskeln denke ich das eventuell der alte Sattel auch nicht richtig gepasst hat (habe diesen jedoch nicht gesehen). Den neuen trägt sie ja jetzt erst knapp 4 Wochen. Ich denke es könnte auch damit zusammen hängen das sie ja eben von etwa 1 1/2 Jahren fast verhungert war und seitdem nur ein bissl im Gelände geritten wurde. Vielen Dank für die Tipps dann weiß ich ja was wir jetzt zu tun haben und das es doch nicht so aussichtslos ist. Bei uns am Stall habe ich mir schon einige blöde Sprüche anhören müssen wie ich es mir nur antun kann etwas mit so einem Pferd zu machen, gerade weil sie auch so im Umgang und beim reiten nicht ganz einfach ist.

Grüße :D
Petite
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Beitrag von Petite »

Hätte auch mal eine Frage, für die ich nicht unbedingt einen extra Thread aufmachen möchte- ich hoffe die Erstellerin von diesem hat nichts dagegen:
Wieviel Muskulatur kann man nur im Schritt eigentlich aufbauen? Ich habe nämlich eine Stute bei der es aufgrund einer Verletzung vermieden werden soll, bergauf oder bergab zu reiten, weswegen Klettern flach fällt, die aber sonst im Schritt wirklich jede Bewegung, von kleinsten Wendungen über jeglichen Seitengang alles machen kann.
Da ich sie an die Belastungen von Trab und Galopp sehr langsam heran führen aber schon jetzt gerne Muskulatur aufbauen möchte, würde mich interessieren, wie man dies eben mittels Seitengängen und anderen Lektionen besonders effektiv (Denke da so an bestimmte Übungsreihen und -folgen, kenne mich selbst aber zu wenig aus, welche Lektion im einzelnen welche Muskulatur in welchem Maße beansprucht) erreichen kann.

Lg, Petite
PS: Die Stute ist übrigens bis M ausgebildet und hat durch den Unfall vor eineinhalb Jahren und die damit verbundene Rekonvaleszenz an Muskulatur abgebaut, da sie aber trotzdem viel V/A Schritt geritten werden konnte, ist zumindest nicht "gar nichts" da. V/A wird sie natürlich weiterhin fleißig geritten oder auch geführt.
Poetin
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Beitrag von Poetin »

Hallo Petite,

auf jeden Fall, wie ich oben schon schrieb, Seitengänge v.a. Schulterherein ist super für die Rückenmuskulatur. Dann vielleicht die Schaukel, wenn sie das darf? Also Rückwärts-vorwärts im Wechsel. Dann Übertreten in Volten, Passade, Vorhandwendung i.d. Bewegung und Temopunterschiede im Schritt.

Hoffe, das reicht erst einmal ;-)

Liebe Grüße,
Poetin
lalala

Beitrag von lalala »

@ Petite:

darf die Stute nur Schritt gehen ? Kommt sie auf die Wiese ? Darfst du longieren ?

Grundsätzlich würde ich anfangen sie ganz normal zu arbeiten, natürlich in kurzen Reprisen, aber durchaus alle Gangarten, Wechsel zwischen Arbeits - und Dehnungshaltung, Übergänge ...bei einem bis M ausgebildeten Pferd ist es ein leichtes sie sofort in die richtige Haltung zu schicken und es kommt nur auf die richtige Dosierung der Arbeit an. Also nicht gleich 45min durchpowern (aber das versteht sich ja von selber)

Wenn sie darf auf jeden Fall Stangenarbeit und freispringen mit ins Training einbeziehen.
Petite
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Beitrag von Petite »

Poetin hat geschrieben: Also Rückwärts-vorwärts im Wechsel. Dann Übertreten in Volten, Passade, Vorhandwendung i.d. Bewegung und Temopunterschiede im Schritt.
Danke Poetin, jaja, Schaukel darf sie. Nur was meinst du mit "Passade"? Passage? Pesade?? Mhm...

lg, petite
Poetin
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Beitrag von Poetin »

Hups, sorry :) Passade: Hinterhandwendung in der Bewegung, also quasi Travers auf der Volte...

Lg
moreno
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Beitrag von moreno »

Hallo,

Nur zur Klärung der Begriffe: ist eine Hinterhandwendung in der Bewegung nicht ein "Kurzkehrt"?

Dörr
Reiten sie ihr Pferd glücklich. (N. Oliveira)
Poetin
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Beitrag von Poetin »

@ Moreno:

"In der Wiener Hofreitschule ist die Passade ebenfalls eine Bahnfigur, jedoch wie folgt: Renvers parallel zum (aber nicht auf dem) Hufschlag, vor der Ecke eine halbe Volte in der Traversbewegung, auf dem Hufschlag zurück im Travers."

Quelle: http://tanzende-hufe.de/?page_id=92

Im Unterricht habe ich eine Passade ohne das Renvers parallel zur Bande gemacht. Also nur durch die Ecken im Travers. Ein Kurzkehrt ist wahrscheinlich noch etwas enger, als die Passade. Da dreht sich das Pferd ja mit der HH um einen minimal kleinen Kreis. Bei der Passade ist der Kreis etwas größer, quasi die Größe einer viertel Volte.

LG Poetin
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Die Kurzkehrt-Wendung wird aus der Bewegung heraus- und dann wieder in die Bewegung hineingeritten, also quasi eine halbe Schrittpirouette, die aus dem Schritt oder Trab eingeleitet wird und nach Beendigung wieder in dieser Gangart weitergeführt wird.
Was Poetin meint, ist eine Schrittpirouette, die auf größerem Bogen geritten ist, so dass das Pferd sich traversartig auf der Bogenlinie bewegt. Dadurch bringt man das Pferd mit der Hinterhand stärker zum Übertreten als beim Kurzkehrt, wo die Hinterbeine fast auf der Stelle treten.
Viele Grüße
Sabine
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Petite
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Beitrag von Petite »

lalala hat geschrieben:@ Petite:

darf die Stute nur Schritt gehen ? Kommt sie auf die Wiese ? Darfst du longieren ?

Grundsätzlich würde ich anfangen sie ganz normal zu arbeiten, natürlich in kurzen Reprisen, aber durchaus alle Gangarten, Wechsel zwischen Arbeits - und Dehnungshaltung, Übergänge ...bei einem bis M ausgebildeten Pferd ist es ein leichtes sie sofort in die richtige Haltung zu schicken und es kommt nur auf die richtige Dosierung der Arbeit an. Also nicht gleich 45min durchpowern (aber das versteht sich ja von selber)

Wenn sie darf auf jeden Fall Stangenarbeit und freispringen mit ins Training einbeziehen.
Sorry, hab deinen Beitrag irgendwie übersehen....
Zu deinen Fragen: Die Stute darf auf jeden Fall Schritt gehen und alles (außer Klettern) machen, solange es eben im Schritt ist- was und wieviel sie sonst noch machen darf, kann man jetzt noch nicht sagen, wird sich aber im Laufe des Antrainierens zeigen.
"Auf die Wiese" kommt sie nicht, steht aber in einem Offenstall (die ständig leichte Bewegung war einerseits zur Genesung enorm wichtig, andererseits war es mit einem derart temperamentvollen und bewegungsfreudigen Tier ein Ding der Unmöglichkeit, sie in eine Box einzusperren). Dass sie jemals wieder (Frei-)springen darf, ist hochgradig unwahrscheinlich, Stangenarbeit macht sie aber schon jetzt insofern, dass sie einfach über 4 oder mehr hintereinander hoch aufgestellte Cavaletti steigt und so die Hinterbeine ordentlich heben muss.

Wie sieht es eigentlich beim Auftrainieren mit der von Tierärzten oft erwähnten Tatsache aus, dass Sehnen und Bänder bis zu 6 Monate brauchen um nach verletzungsbedingten Stehpausen wieder ausreichend belastbar zu sein (im Gegensatz zu Muskeln). Wie wirkt sich das konkret aus? Welche Art von Belastung sollte in diesem Fall (anfangs) vermieden werden? Wie ist das Training aufzubauen und zu steigern um hier den bestmöglichen Effekt (bzw. keinen negativen) zu erzielen?

Lg, Petite
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Kleenes
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Beitrag von Kleenes »

So ich wollte nur nochmal Berichten, falls es euch noch Interessiert. Leider hat die Besitzerin damals beschlossen noch 2 weitere Mädels als RB draufzusetzen die leider beide nicht besonders gut reiten einfach mangels gutem Unterricht. Habe dann damals auch für eine Weile aufgehört sie zu reiten weil ich einfach zu wenig Zeit hatte und mich auf so ein eh schon recht nerviges Pferd nicht abends gestresst drauf setzen wollte. Seid etwa 6 arbeite ich mit einer der Reitbeteiligungen zusammen weiter am Muskelaufbau, und reite sie selbst jetzt auch wieder so ca. 3 mal die Woche für etwa 30minuten. Die andere Reitbeteiligung geht 1-2mal die Woche mit ihr ins Gelände. Insgesamt sieht sie schon etwas besser aus und da sie endlich auch etwas zugenommen hat merkt man langsam auch das Muskeln kommen. VW/AW geht mittlerweile im Schritt und Trab zumindest unter mir fast schon auf Knopfdruck. Galopp ist nach wie vor eher schwierig aber man merkt das sie sich große Mühe gibt und ist eigentlich immer Motiviert.

Grüße
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Kleenes hat geschrieben:Also ok, mit den Muskeln denke ich das eventuell der alte Sattel auch nicht richtig gepasst hat (habe diesen jedoch nicht gesehen). Den neuen trägt sie ja jetzt erst knapp 4 Wochen. Ich denke es könnte auch damit zusammen hängen das sie ja eben von etwa 1 1/2 Jahren fast verhungert war und seitdem nur ein bissl im Gelände geritten wurde. Vielen Dank für die Tipps dann weiß ich ja was wir jetzt zu tun haben und das es doch nicht so aussichtslos ist. Bei uns am Stall habe ich mir schon einige blöde Sprüche anhören müssen wie ich es mir nur antun kann etwas mit so einem Pferd zu machen, gerade weil sie auch so im Umgang und beim reiten nicht ganz einfach ist.

Grüße :D
Hi Kleenes,

bei deiner Beschreibung "losgehen auf Besi beim Longierversuch" fällt mir außer der Kombi Angst und/oder Unwillen wg. Unverständnis auch Unwillen wg. Schmerzen ein. Ich habe die Bilder nicht gesehen, aber die Meinung hier war ja eindeutig, dass da was nicht ganz gut ist in der Muskulatur. Das kann Grund sein für etwas, das am Bewegungsapparat Probs macht, oder umgekehrt gibt es dort eine Ursache für diese Muskelprobleme.

Ich rate in solchen Dingen einen guten Osteopathen mit weiterer Ausbildung darüber hinaus (TA mit guter Zusatzausbildung oder Osteo mit THP Ausbildung oder... oder..) zu Rate zu ziehen. Bei meiner Vollblutstute waren es früher Nierenprobleme und ISG zusammen und vom TA leider lange nicht erkannt, Zufallsfund leider später erst, aber bei sonst liebem Umgang wurde sie bei Longierversuchen zum Tier. Auch HWS-Blockkade, Schulterklemmen etc können Grund sein.

Berichte doch mal, wie es jetzt ist, letzter Bericht ist ja schon eine Weile her.

Gruß,

Silke
lalala

Beitrag von lalala »

Berichte doch mal, wie es jetzt ist, letzter Bericht ist ja schon eine Weile her.
Ähhh... der letzte Bericht ist von gestern :wink:
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