korrektes Leichttraben

Rund um die klassische Reitkunst

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Jarit
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Beitrag von Jarit »

Ich kann Morenos Argumente gut nachvollziehen.

Zum Thema Aussitzen im Gelände: Aufgrund einer Behinderung fällt mir das Leichttraben extrem schwer. Heißt, ich habe das Reiten im Aussitzen gelernt und sitze inzwischen immer noch schneller und länger aus als "normale" Reiter. Auch ein leichter Sitz im Galopp ist mir nicht möglich. So lange man gut sitzt, also dem Pferd nicht in den Rücken plumpst, sondern sich mittragen lässt, sehe ich nichts, was dagegen spricht, im Gelände auszusitzen. Und genauso sahen es die RL, mit denen ich zu tun hatte.
LG
Jarit

Erfahrung heißt gar nichts. Man kann etwas auch 35 Jahre lang falsch machen. - Tucholsky
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Meg
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Beitrag von Meg »

Ich weiss nicht in wieweit das mit geschädigtem Rücken geht, vielleicht kann Sab etwas dazu sagen. Ich habe zu Weihnachten einen Hula-hupp Reifen mit Gewicht (1,2kg) geschenkt bekommen und war überrascht, wie schnell sich da positive Veränderungen im Sitz einstellten. Hervorragende Übung zur Festigung des Rumpfes, aber auch der Beweglichkeit. Man muss natürlich beide Seiten trainieren, also den Reifen zu beiden Seiten kreisen lassen. Ich glaube, wenn man es so macht, dass der Ring wirklich in der Mitte bleibt, kann man seinen Rücken gar nicht schaden, weil man sowohl Bauch als auch Rückmuskulatur gut anspannen muss. Es ist halt super, weil es statische Muskalanstrengungen sind, die man für den Sitz braucht. Eine stabile Mittelposition bei beweglichem Becken.

Aber Vorsicht, anfangs nur kurze Einheiten, ich habe das nicht beherzigt und war ziemlich steif ein paar Tage 8)

Viel Glück!
LG
Meg
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sab
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Beitrag von sab »

Hi,


ich denke, alle Übungen bei denen KEINE Schmerzen auftreten, sind in Ordnung. Man sollte auf keinen Fall in den Schmerz hineintrainieren, dass ist nicht gut. Ich vermute mal, dass Du mit dem Reifen sehr gut die Bauch-und Lendenwirbelpartie trainieren kannst.


Es gibt übrigens von dem deutschen "Rückenpapst" Grönemeyer (ja, ist der Bruder von Herbert) ein Rückenbuch, in dem er ausführlich darstellt, welche Übungen genau welche spezielle Muskulatur trainieren. Da kann man sich dann für seinen eigenen Baustellen das passende zusammenstellen. Ich kann hier jedem, der irgendwelche Rückenprobleme hat, nur warm ein Training ans Herz legen. Es kann wirklich langfristig kleine und grosse Wunder bewirken. Alles andere (Massagen ect) ist meiner Meinung nach nett, führt aber nicht zu dauerhafter Besserung. Man sollte nicht unterschätzen, wie verkürzt die Muskulatur wird, wenn man einen normalen Bürojob (Sitzen !) hat. Dafür sind Yoga-Übungen prima - die dehnen nämlich wunderbar. Und nebenbei fühlt man sich übrigens nach so einem Training einfach toll! Ich habe mir inzwischen eine tägliche Übungseinheit angewöhnt und fahre damit sehr gut. Und ja , beim Reiten merke ich auch den Unterschied; meine Balancegefühl hat sich erheblich verbessert, weil ich nicht mehr so steif bin.


LG

Sabine
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Meg
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Beitrag von Meg »

Danke Sab, ein weiterer Vorteil des Ringes, er nimmt kaum Platz weg, ist schnell bei der Hand und man kann gleichzeitig fernsehen 8) 8)

LG
Meg
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charona
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Beitrag von charona »

Danke Sab, auch für den Hinweis mit der verkürzten Muskulatur von uns Bürohockern :-) Habe in den letzten Tagen auch mal ganz kritisch versucht zu analysieren, welche Sitzbaustellen mit dem "Rücken" zusammenhängen und welche eben mit der verkürzten Muskulatur ob des Bürohockens. :oops:

Hab' morgen meine erste Yoga-Stunde, bin wirklich gespannt, auch wenn Yoga ja eher so gar nicht mein Ding ist.
sab
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Beitrag von sab »

Na, dann erzähl mal, wie das Yoga war. Weisst Du, was für eine Art Yoga es ist ?


LG

Sabine
Trissa
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Beitrag von Trissa »

Mal anders gefragt: Welche Art Yoga ist denn sinnvoll für den Rücken bzw. gegen Rückenbeschwerden? Worauf sollte man achten?

Gruß,
Eva
charona
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Beitrag von charona »

sollten wir zu diesem Thema vielleicht ein neues Thema öffnen, driftet doch immer weiter ab von der ursprünglichen Fragestellung ?

@ Eva, bin zwar noch nicht bei der Probestunde gewesen, hatte gestern jedoch ein telefonisches "In-take" Gespräch. Da ich hier im Dorf nur einen Hattah Kurs finden konnte, habe ich mich kurzfristig angemeldet. Grundsätzlich hatte/habe ich bei Yoga Bedenken, das es zu sehr "Ying-Yang" wird :wink: und dass ich nach spätestens 5 minuten in den tiefentspannten Schlaf falle (denke da mit Grauen an meine Probestunde Schwangerschaftsyoga zurück). was zu beachten ist: nun ja, solange man keine Einzelstunden bucht, erklärte die Kursleiterin mir, sei es wichtig, auf sich und seinen Körper zu hören. Power-Yoga, weil mehr Action, wollte ich gerne machen, aber das scheint, vor allem für Rückenproblemler eher nicht so gut zu sein, weil da mehr Tempo reinkommt und weniger Wert auf grounding und eine gute Atmung gelegt wird. Aber gut, dies ist vom Hören Sagen.
Wenn's interessiert, dann schreib ich morgen gerne mal, wie's war (obwohl ich natürlich viel lieber über einen tollen neuen klassischen Reitlehrer schreiben würde, wenn ich ihn dann gefunden hätte)

Herzliche Grüsse
sab
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Beitrag von sab »

Hallo,



ich mache Power-Yoga, dass klappt bei mir gut. Das reine Entspannugsyoga ist mir persönlich zu langweilig.

Für den Unterricht; ich würde darauf achten, dass der Lehrer die Haltungen korrigiert. Bei einigen Übungen ist es (rückentechnisch) wichtig, dass man ordentlich in die Übung rein bzw. wieder rauskommt. Da braucht man jemanden, der auf sowas achten kann. Und einige Übungen sind auch sehr anspruchsvoll, da muss man sich langsam rantasten,

LG

Sabine
jackelino
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Beitrag von jackelino »

Hallo charona,

zum Thema Feldenkrais (ich bin ein sehr großer Fan davon) hier ein Link: http://www.modern-riding.de/trickkiste/
da gibt es ein paar Anmerkungen zum Thema Füsse. Und auch ein paar Feldenkraisanweisungen, wenn man das so sagen darf.

lg Susanne
charona
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Beitrag von charona »

Danke Susanne für den Link.

Und was die Yoga-Stunde angeht: gähn, räkel... da bin ich dann doch ein wenig zu nüchtern für, für mich persönlich zu viel Meditation und zu wenig "ACtion" wink zu Sabine ;-) die Übungen hingegen haben mir sehr gut getan, fühlte mich irgendwie federleicht und heute morgen erstaunlich beweglich. Nun ja, suche jetzt doch mal weiter in Richtung Power Yoga.

Herzliche Grüsse
Trissa
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Beitrag von Trissa »

Danke für eure Erfahrungen.
le_bai
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Beitrag von le_bai »

ich trabe nicht klassich leicht, sondern sozusagen "unsichtbar" - entwickelt hat sich das bei uns aus dem schwebsitz (beim distanzreiten) ... aber ich habe mehr kontakt und komme nicht aus dem gleichgewicht.
es ist trotzdem mit lockerheit des beckens und rückens verbunden - aber verursacht keinerlei schmerzen.

ich befürchte, die art den trab zu sitzen, wird auch wesentlich vom sattel beeinflusst! evtl. da mal ansetzen?
charona
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Beitrag von charona »

le_bai, könntest Du das mal näher erklären, kann ich mir grad nicht so gut vorstellen.

Mit dem Sattel hast Du recht. obwohl ich keinen Tiefsitzer habe, fühle ich mich in meinem BarockSattel mit Lederbaum und ohne Pauschen wesentlich wohler, als im Dressursattel.
le_bai
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Beitrag von le_bai »

ich reite auf einem malibaud randonee, der "leider" oder doch glücklicherweise? die steigbügelaufhängung bedingt durch die ausgesessene reitweise sehr weit vorn hat.

sehr lange bin ich mit einem sommer marathippo geritten - der ist konzepiert für wirklichen schwebsitz. dabei sind die bügel kurz genug (nicht lang genug! :wink: ) um bei leichter winkelung der knie "auf den füßend stehend" gerade so nur noch mit dem hosenboden die sitzfläche zu berühren. jedoch ist der abstand schon groß genug, um die schwingung des pferde hauptsächlich über die leicht federnden unterschenkel (spannung über den muskel) bei waagerechter ferse zu erspüren.

beim malibaud würde ich mit diesem "sitz" in vorlage kommen. daher löse ich mich da leichttrabend nicht mehr optisch aus dem sattel, sondern spanne wieder nur die wadenmuskel "etwas" an. umschreiben könnte ich es mit: ich strecke rhytmisch beide beine länger und mehr in die bügel - und das für die jeweillige hand.
äußerlich sieht man nur, dass meine "bewegungsamplitude" sichtbar abnimmt - spürbar ist für mich weniger energie - aber ich habe meinen kleinen trotzdem noch "am sitz" - sobald ich die muskulatur in der wade voll loslasse, sitz ich wieder in der ausgangsposition.
hoffe es kommt ungefähr rüber :roll:

da ich auch fremde pferde mit fremden sätteln reite, kann ich nur sagen, es klappt nicht mit jedem sattel - aber ich gehe davon aus, dass es in individueller umsetzung mit jedem pferd klappt!

EDIT: fotos
echter schwebsitz
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"unser leichtsitzen"
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