sab hat geschrieben:Ich will jetzt nicht alles auf die Goldwaage legen, aber der Ausdruck, dass das Pferd auf "den Punkt funktioniert " , dass ist genau dass, was ich meine. Ich möchte eben kein Pferd, dass "funktioniert" sondern ein Pferd, dass Vertrauen und auch einen eigenen Kopf hat.
LG
Sabine
Ich sehe, wir verstehen uns

Mir geht es genauso.
Da auf einen Nenner zu kommen ist wohl fast unmöglich...
Es ist eben einfach eine Frage, was für einen im Vordergrund steht: Das Funktionieren, die Arbeit, die Ergebnisse (und auch das meine ich nicht wertend, für mich ist es völlig in Ordnung, wenn zielorientiert gearbeitet wird) oder ob die Beschäftigung mit dem Pferd an sich und die Beziehung für jemand das Wesentliche ist.
Ich habe mich sehr intensiv mit dem Thema Druck auseinandergesetzt, weil ich eine Weile versucht habe, mit meinem Pferd ganz konsequent ohne jeden Druck zu arbeiten. Reiten hat damit nicht funktioniert aber vieles andere und ich habe viel gelernt und unsere Beziehung hat sich enorm entwickelt (Pferd kam mir in dieser Zeit auf der Weide IMMER im Galopp entgegen, jetzt wieder nur noch im Schritt, sowas kann einem zu Denken geben...).
Also ich kann das beim besten Willen nicht verwerflich finden. Kar, die Sprache ist z.T. schon deutlich. Aber das Pferd versteht sie, wird der Druck weggenommen steht es sofort vertrauensvoll und entspannt da. Es reagiert in natürlicher Weise und für mich hat es nichts von "auf dem Punkt funktionieren müssen". Es funktioniert auf den Punkt weil es versteht. Ich würde mir sehr wünschen, dass mein Pferd auf den Punkt funktioniert weil es körperlich und geistig in der Lage ist, meine Anforderungen zu versteh und umzusetzten. Und mir ist eine klare Sprache lieber als Wischiwaschi und nach meiner Erfahrung geht es den Pferden damit auch besser.
Das ist genau was ich meine: Verwerflich finde ich das auch nciht, aber es ist eben ein gewisser Stil, der im NHS sehr verbreitet ist: Die Pferde wissen genau, dass sie ohne wenn und aber gehorchen müssen, auch wenn sie ihren Unmut durch Mimik und "Gestik" zeigen dürfen. Dabei können sie durchaus Vertrauen haben, wenn die Maßnahmen immer konsequent und folgerichtig sind (wie in dem Video). Und ich denke auch, dass sich ein Pferd damit relativ wohl fühlen kann.
Ich persönlich strebe aber wie sab eher eine Beziehung an, in der das Pferd ein gewisses Mitspracherecht hat und nicht in dieser Habacht-Stellung ist.
Ich gehe einfach davon aus, dass mein Pferd immer kooperieren will wenn es nur versteht was ich will und es körperlich und geistig kann. Deshalb versuche ich mich ihm so gut wie möglich ohne Druck verständlich zu machen. Das schaffe ich nicht immer, das liegt aber nur daran, dass wir halt einfach nicht die gleiche Sprache sprechen. Deshalb brauche auch ich immer wieder die "Methode Druck".