Riegler vs. Meyners - der richtige Sitz
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Max: Sehr einverstanden, dass man bei Pferden mit großen Übersetzungen durchaus antrainierte Muckis braucht, allein um sie zu sitzen.
Und natürlich gibts und gabs schon immer Reitlehrer, die auch Lösungsmöglichkeiten auftaten. Es ist halt traurig, dass es noch nicht einmal in den Landesreit- und Fahrschulen angekommen zu sein scheint.
Übrigens bekam ich auf meinen Aufschrei hin dann tatsächlich den richtigen Lösungsansatz. Aber ich musste halt erst schreien.
In der heutigen Reitlandschaft , wo es einfach viele Späteinsteiger gibt, sowie durchaus sportliche (und weniger sportliche)Leute, die aber halt einen großen teil des Tages einfach gezwungen sind, auf einem Bürostuhl zu sitzen (um Brötchen und Hafer zu verdienen) halte ich einen Ansatz a la Meyners für sehr sinnvoll. (Kein Widerspruch zu deinem Posting, einfach nochmal Unterstrich)
Cinnamon: Das kommentiere ich hier lieber nicht.
Und natürlich gibts und gabs schon immer Reitlehrer, die auch Lösungsmöglichkeiten auftaten. Es ist halt traurig, dass es noch nicht einmal in den Landesreit- und Fahrschulen angekommen zu sein scheint.
Übrigens bekam ich auf meinen Aufschrei hin dann tatsächlich den richtigen Lösungsansatz. Aber ich musste halt erst schreien.
In der heutigen Reitlandschaft , wo es einfach viele Späteinsteiger gibt, sowie durchaus sportliche (und weniger sportliche)Leute, die aber halt einen großen teil des Tages einfach gezwungen sind, auf einem Bürostuhl zu sitzen (um Brötchen und Hafer zu verdienen) halte ich einen Ansatz a la Meyners für sehr sinnvoll. (Kein Widerspruch zu deinem Posting, einfach nochmal Unterstrich)
Cinnamon: Das kommentiere ich hier lieber nicht.
Loslassen hilft
@esge: guckst Du hier:
). Du bist also der gleichen Meinung wie ich?
@chica: zum Loslassen und auch zum Ausbrechen aus falschen Angewohnheiten sind die Meyners-Übungen bestimmt gut. Ich würde definitiv einen Kurs belegen.
Und trotzdem hat mir auch ein zeitweises Reiten ohne Bügel geholfen. Meine Sitzbaustelle war mal, dass ich mich in den Paraden Galopp-Schritt etwas zu sehr in die Steigbügel gestellt habe und nicht mehr tief genug zum Einsitzen kam. 2-3 Mal selbstverordnet ohne Steigbügel geritten, und das Problem war erledigt. Ich glaube nicht, dass ich persönlich das anders besser und schneller hinbekommen hätte.

Genau das habe ich gestern gefragt (und keiner hat geantwortetIch könnte mir vorstellen, dass Meyners gerade bei Reitern, die als Erwachsene angefangen haben, besonders gute Erfolge erzielt, kann das jemand bestätigen? Erwachsene sind oft schon vom Kopf her nicht locker genug, und da helfen die Übungen sicherlich.

@chica: zum Loslassen und auch zum Ausbrechen aus falschen Angewohnheiten sind die Meyners-Übungen bestimmt gut. Ich würde definitiv einen Kurs belegen.
Und trotzdem hat mir auch ein zeitweises Reiten ohne Bügel geholfen. Meine Sitzbaustelle war mal, dass ich mich in den Paraden Galopp-Schritt etwas zu sehr in die Steigbügel gestellt habe und nicht mehr tief genug zum Einsitzen kam. 2-3 Mal selbstverordnet ohne Steigbügel geritten, und das Problem war erledigt. Ich glaube nicht, dass ich persönlich das anders besser und schneller hinbekommen hätte.
Und ich bin gespannt, was Du dann berichtestMax1404 hat geschrieben: @chica: zum Loslassen und auch zum Ausbrechen aus falschen Angewohnheiten sind die Meyners-Übungen bestimmt gut. Ich würde definitiv einen Kurs belegen.


Hallo,
die Meyners-Übungen kommen zum grossen Teil aus der Physiotherapie bzw der Kranken / Rückengymnastik Und die hat wiederum einen Teil ihrer Übungen aus dem Yoga bzw. auch Pilates.
Da ich im Sommer 2009 mir bei einem schweren Reitunfall 5 Rückenwirbel gebrochen habe, mache ich seit der Ausheilung .praktisch seit Juli 2009 - täglich Rückengymnastik, mittlerweile hauptsächlich Yoga. Der Effekt ist, dass ich erheblich bewgeglicher (dehnbarer) geworden bin und Körperspannung sehr viel leichter herstellen und auch halten kann (Bauchmuskeln!). Auch das Aufrichten der WS - ich spüre jetzt die einzelnen Wirbel - hat sich völlig verändert. Beim reiten macht es sich insofern bemerkbar als ich nicht mehr steif bin. Auch kann ich mich nach einer 4wöchigen Reitpause aufs Pferd setzen, ohne Steifheiten. Und ja, ich weiss jetzt auch, wo körperbedingt meine eigenen Schwächen sind. Aber reitenlernen ersetzt es natürlich nicht , es befähigt einen eher dazu, korrekt Reiten zu erlernen bzw zu können. Mehr nicht ! Und aus meiner Erfahrung muss ich auch sagen ; ein Kurs dürfte es nicht bringen sondern nur tägliches Üben. Es dauert nämlich durchaus lange bis (durch ständiges Sitzen) verkürzte Muskeln wieder dehnbar sind. Das geht nicht in 4 Wochen.
Ich kann jedem nur empfehlen, ein derartiges Programm zu machen. Ich würde es allerdings weniger des Reitens wegen machen sondern weil man einfach sich selbst sehr viel besser fühlt . Wenn ich meine Yoga-Übungen beendet habe, fühle ich mich regelmässig leicht und wunderbar.
LG
Sabine
die Meyners-Übungen kommen zum grossen Teil aus der Physiotherapie bzw der Kranken / Rückengymnastik Und die hat wiederum einen Teil ihrer Übungen aus dem Yoga bzw. auch Pilates.
Da ich im Sommer 2009 mir bei einem schweren Reitunfall 5 Rückenwirbel gebrochen habe, mache ich seit der Ausheilung .praktisch seit Juli 2009 - täglich Rückengymnastik, mittlerweile hauptsächlich Yoga. Der Effekt ist, dass ich erheblich bewgeglicher (dehnbarer) geworden bin und Körperspannung sehr viel leichter herstellen und auch halten kann (Bauchmuskeln!). Auch das Aufrichten der WS - ich spüre jetzt die einzelnen Wirbel - hat sich völlig verändert. Beim reiten macht es sich insofern bemerkbar als ich nicht mehr steif bin. Auch kann ich mich nach einer 4wöchigen Reitpause aufs Pferd setzen, ohne Steifheiten. Und ja, ich weiss jetzt auch, wo körperbedingt meine eigenen Schwächen sind. Aber reitenlernen ersetzt es natürlich nicht , es befähigt einen eher dazu, korrekt Reiten zu erlernen bzw zu können. Mehr nicht ! Und aus meiner Erfahrung muss ich auch sagen ; ein Kurs dürfte es nicht bringen sondern nur tägliches Üben. Es dauert nämlich durchaus lange bis (durch ständiges Sitzen) verkürzte Muskeln wieder dehnbar sind. Das geht nicht in 4 Wochen.
Ich kann jedem nur empfehlen, ein derartiges Programm zu machen. Ich würde es allerdings weniger des Reitens wegen machen sondern weil man einfach sich selbst sehr viel besser fühlt . Wenn ich meine Yoga-Übungen beendet habe, fühle ich mich regelmässig leicht und wunderbar.
LG
Sabine
Beim Bewegungslernen gibt es in meinen Augen drei Ebenen:
1. die "Idee", wie ich eine Bewegung am besten (schonensten, leichtesten) ausführen kann. Oft hat man sich irgendwann eine Idee zueigen gemacht und behält sie bei, obwohl man sogar irgendwie weiß, dass die Bewegung einem so nicht gut tut. Das ist wie eine Route zu einem bestimmten Ziel. Hat man sich einmal eine Route zurechtgelegt, weicht man nur schwer davon ab, selbst wenn man feststellt, dass eine andere vielleicht kürzer oder schneller ist.
2. Die nötige Dehnfähigkeit, um die Idee umzusetzen
3. Die nötige Kraft, um die Idee umzusetzen
Um jemandem eine neue Idee von einer Bewegung zu geben, kann ein Kurs ausreichen.
Für Punkt 2 und 3 braucht es in der Tat Übung, Training, Selbstdisziplin.
1. die "Idee", wie ich eine Bewegung am besten (schonensten, leichtesten) ausführen kann. Oft hat man sich irgendwann eine Idee zueigen gemacht und behält sie bei, obwohl man sogar irgendwie weiß, dass die Bewegung einem so nicht gut tut. Das ist wie eine Route zu einem bestimmten Ziel. Hat man sich einmal eine Route zurechtgelegt, weicht man nur schwer davon ab, selbst wenn man feststellt, dass eine andere vielleicht kürzer oder schneller ist.
2. Die nötige Dehnfähigkeit, um die Idee umzusetzen
3. Die nötige Kraft, um die Idee umzusetzen
Um jemandem eine neue Idee von einer Bewegung zu geben, kann ein Kurs ausreichen.
Für Punkt 2 und 3 braucht es in der Tat Übung, Training, Selbstdisziplin.
Loslassen hilft
Hallo esge,
nun habe ich mich bisher erfolgreich um die Meynersphilosophie gedrückt, immer nach dem Motto: wenn der nicht selber reitet..... und es war schon erschreckend, wie wenig sich Herr Meyners und sein Gesprächspartner aus Wien zu sagen hatten.
"Meyners kann einem nicht zeigen, wie man reiten lernt. Aber er kann einem hervorragend zeigen, wie man vom Reiten lernen mehr haben kann"
Okey! Überzeugt! Muss ich mich mal damit beschäftigen und ein Buch ist schon unterwegs.
Werde bei Gelegenheit berichten!
Schöne Grüße
Dörr
nun habe ich mich bisher erfolgreich um die Meynersphilosophie gedrückt, immer nach dem Motto: wenn der nicht selber reitet..... und es war schon erschreckend, wie wenig sich Herr Meyners und sein Gesprächspartner aus Wien zu sagen hatten.
"Meyners kann einem nicht zeigen, wie man reiten lernt. Aber er kann einem hervorragend zeigen, wie man vom Reiten lernen mehr haben kann"
Okey! Überzeugt! Muss ich mich mal damit beschäftigen und ein Buch ist schon unterwegs.
Werde bei Gelegenheit berichten!
Schöne Grüße
Dörr
Reiten sie ihr Pferd glücklich. (N. Oliveira)
Es ist schon erstaunlich, da will ein Herr Meyners, der offen zugibt nicht allzu viel vom praktischen Reiten zu verstehen, einem langjährigen Oberbereiter aus Wien erklären, wie und wann ein Schenkel bei einem Pferd treibend wirken kann. Noch mal zur Erinnerung: Herr Riegler ist ein Reiter der schwierigst zu sitzende Lektionen über der Erde wie Courbette und Kapriole in Perfektion beherrscht. Herr Meyners wirkt in diesem Interview für mich stellenweise überheblich, zu oft kommt von Ihm ein „Basta“-Nein und stellt quasi die Longenarbeit in der Elevenausbildung an der Spanischen Hofreitschule in Frage. Die dort praktizierte Ausbildungsarbeit aber führt zu der weltweiten Anerkennung gerade für einen harmonischen, ruhigen Sitz mit sehr dezenter Hilfengebung. Wenn also Herr Meyners der Meinung ist, er könne ein solches reiterliches Niveau schneller, bequemer und besser hervorbringen, dann sollte er es einfach beweisen. Ansonsten empfehle ich ihm etwas mehr Bescheidenheit und eine Besinnung auf das, was seine Methode in meinen Augen darstellt: eine den Sport unterstützende Anleitung zur Wahrnehmung eigener Körperteile und do-it-yourself-Physiotherapie.
Die Idee mit der Wahrnehmung von eigenen Körperteilen ist übrigens nichts Neues. Schon im Guérinière ist folgendes zu lesen:
Leider wird sich in dem Interview auch von Herrn Riegler zu sehr auf den Schenkel fokussiert. Das wird dem Sitz, wie er in Wien gelehrt wird, nicht gerecht, denn er besteht aus einer Reihe weiterer und auch wichtigeren Komponenten.
Auch die Frage, ob ein Sitz nun Spannung haben sollte (nicht Verspannung) wird in Guérinière beantwortet, indem er einen Sitz frei von Schlaffheit und Nachlässigkeit in der Ausbildung der Eleven anstrebt.
Viele Grüße
Francois
Die Idee mit der Wahrnehmung von eigenen Körperteilen ist übrigens nichts Neues. Schon im Guérinière ist folgendes zu lesen:
In diesem Zusammenhang empfehle ich immer wieder sehr gerne „Balance in Bewegung“ von Susanne v. Dietze. Gegenüber der Arbeit von Meyners sehe ich den markanten Vorteil, dass Frau v. Dietze passionierte Reiterin ist, die zeigen kann wovon sie schreibt, ohne sich hinter wissenschaftlichen Fachbegriffen zu verstecken. Ich habe sie mehrfach erlebt, wie sie das Wirken reiterlicher Hilfen demonstriert.„Der Schüler muss noch ehe er zu Pferde kommt, seine Körperstellung und den Gebrauch seiner Glieder kennen.“
Leider wird sich in dem Interview auch von Herrn Riegler zu sehr auf den Schenkel fokussiert. Das wird dem Sitz, wie er in Wien gelehrt wird, nicht gerecht, denn er besteht aus einer Reihe weiterer und auch wichtigeren Komponenten.
Auch die Frage, ob ein Sitz nun Spannung haben sollte (nicht Verspannung) wird in Guérinière beantwortet, indem er einen Sitz frei von Schlaffheit und Nachlässigkeit in der Ausbildung der Eleven anstrebt.
Viele Grüße
Francois

C'est dans la légèreté que repose l'équitation savante.
Ich habe schon viele begnadete Reiter erlebt, die didaktisch betrachtet, eine echte Katastrophe waren. Und auch was Herrn Riegler betrifft (ich habe seine aktuelle DVD über den Reitersitz) wiederholt dieser gebetsmühlenartig die üblichen Standardphrasen "gerade sitzen" "Beine lang" und "Knie tief".
Solange mir jemand reiterliches Gefühl vermitteln kann, ist es für mich nachrangig, ob dieser selber bis Klasse S reitet, oder nicht. Man neigt zwar dazu, einen Lehrer nur dann als "gut" zu betrachten, wenn er einen "Meister" hat und mindestens bis Klasse S erfolgreich war, aber das sind nicht zwingend die besten Lehrer.
Solange mir jemand reiterliches Gefühl vermitteln kann, ist es für mich nachrangig, ob dieser selber bis Klasse S reitet, oder nicht. Man neigt zwar dazu, einen Lehrer nur dann als "gut" zu betrachten, wenn er einen "Meister" hat und mindestens bis Klasse S erfolgreich war, aber das sind nicht zwingend die besten Lehrer.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
Medusa888 hat geschrieben:Und auch was Herrn Riegler betrifft (ich habe seine aktuelle DVD über den Reitersitz) wiederholt dieser gebetsmühlenartig die üblichen Standardphrasen "gerade sitzen" "Beine lang" und "Knie tief".
Wobei man allerdings nicht vergessen darf, dass diese üblichen Standardphrasen definitiv richtig sind, weil man z.B. ohne langes Bein leider nun mal nicht zum sitzen kommt. Und bisweilen frage ich mich dann heute schon, zu was man eigentlich stets und ständig ellenlange Erklärungen benötigt. Manchmal ist Reiten dummerweise eben keine intellektuell-philosophische Angelegenheit auf meditativem Level, sondern schlichtes Handwerk, zu dem man eben auch schlichte Anweisungen braucht. Persönlich möchte ich z.B. gar nicht wissen, wie oft ich im RU schon gehört habe. Innere Hand vor. Vor. Voooooooooor (brüll

Anders verhält es sich, wenn z.B. körperliche Gegebenheiten es unmöglich machen, eine Sitzkorrektur auch auszuführen. Dann sollte ein vernünftiger RL sowohl Ursachenforschung betreiben, als auch Lösungsvorschläge anbieten.
Wer Meyners erlebt hat, wird feststellen, daß der erste Teil des Satzes Wunschdenken bleiben wirdFrancois hat geschrieben:Ansonsten empfehle ich ihm etwas mehr Bescheidenheit und eine Besinnung auf das, was seine Methode in meinen Augen darstellt: eine den Sport unterstützende Anleitung zur Wahrnehmung eigener Körperteile und do-it-yourself-Physiotherapie.

Zum zweiten Teil: wer die eigenen Körperteile nicht wahrnehmen kann, wird nie gut reiten. So what?
Zumindest bei den Kursen legt Meyners auch selber (zugegeben zum Teil auch ziemlich kräftig) Hand an, und ich habe keinen Reiter gesehen, bei dem es an AHA-Effekt gemangelt hätte...
Das Problem ist doch eher, daß wir in falsche Verhaltensweisen zurückfallen und gelockerte / gelöste Bänder / Muskeln / Sehnen / Gelenke nicht da bleiben wo sie sollten - und wir zu faul zum Üben sind, mal deutlich ausgedrückt.
Die meisten Pferde laufen ja auch so ziemlich gut, auch wenn der Reiter nur suboptimal per Körper unterstützen kann.
Francois hat geschrieben:Leider wird sich in dem Interview auch von Herrn Riegler zu sehr auf den Schenkel fokussiert. Das wird dem Sitz, wie er in Wien gelehrt wird, nicht gerecht, denn er besteht aus einer Reihe weiterer und auch wichtigeren Komponenten.

Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)