Aus: de la Guérinière: Reitkunst
Selbst Guérinière schreibt hier im Konjunktiv....

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Die Kenntnis dieser Weisheit, hätte vielleicht bei manchen Autoren so unnötige pseudowissenschaftliche Diskussionen z.B. über die Längsbiegung der Wirbelsäule verhindert.…Eine jede Kunst hat ihre eigene Sprache und muß nur selten bei den Sprachen der Wissenschaft Anleihen machen. Die Reitkunst findet sich sogar zuweilen in ihrer Ausdrucksweise zu den Grundsätzen in Widerspruch, welche die Wissenschaft ausmachen…
…Die Reitersprache kann eine Einheitlichkeit nicht bieten, wie sie in der wissenschaftlichen Ausdrucksweise sich findet; diese stützt sich auf Denkvorgänge, erstere hingegen ist zutiefst erfüllt von des Bereiters persönlichem Empfinden. Von daher rührt es, daß Reiten, in seinen übergreifenden Partien vor allem, mit Worten sich darstellen lässt, dazu unter dem Blickpunkt, daß sie des Bereiters Eigen werden – des erfahrenen versteht sich und gescheiten – aus welcher Schule er auch immer kommen sollte, was wert die Meister, welche ihn herangebildet.
Die Formulierung im Konjunktiv ist wohl deshalb gewählt, da es zu der Zeit nicht allzu viele „wohlgeordnete Reitschulen“ auf der Welt gab, in denen für einen unbedarften Reitschüler Pferde zur Verfügung standen, die Piaffe, Courbetten, Capriolen, Balotaden und Crupaden sicher beherrschten.esge hat geschrieben:
Selbst Guérinière schreibt hier im Konjunktiv....
*zustimm* und beide (O'Brien u. Seel) sind Reiter und schaffen es, den Bogen zwischen "Tradition und Moderne" zu spannen und ihren Schülern eben jenes Sitzgefühl zu vermitteln, das einen guten Reiter ausmacht.mariiie hat geschrieben: dass sich die traditionen und das wissen der spanischen reitschule sehr wohl mit moderner sportwissenschaft und bewegungslehre vereinbaren lassen, beweist desmond o'brien. er und eckart meyners haben es offensichtlich geschafft eine gesprächsbasis zu finden. auch marion seel, langjährige schülerin von eckart meyners und desmond o'brien sieht hier scheinbar keinen widerspruch.
Das kann ich bis dato nicht beurteilen, weil ich ihn ja noch nie live gesehen habe. Aber mittlerweile haben mich einige Beiträge hier so neugierig gemacht, dass ich mir den Mann auch mal anschauen werde, wenn er in der Nähe meiner neuen Heimat gastiert.saltandpepper hat geschrieben:
Cubano : Meyners kann auch wärend dem Reiten ganz hilfreich sein- im Bezug darauf WIE man seinen Körper anders bedienen kann. Er hat nämlich Ahnung von dem, was er da tut.
Es gibt verschiedene Lerntypen. die einen verstehens so, die anderen so. Dem einen erzählst du, dass er sich vorstellen soll, er habe eine warme, schwere Kugel in seinem Becken, die seine Energiequelle darstellt, mittels derer er sein Pferd aktivieren kann, ans Gebiss zu treten. dem anderen sagst du schlicht, er soll sich mal mehr hinsetzen und zur Hand treiben. Modell A ist mit Ansage B völlig hilflos. Modell B ist mit Ansage A einfach nur genervt. Wie fürs Pferd auch, muss der Reitlehrer halt auch für jeden Schüler die richtige Ansprache finden.Cubano hat geschrieben:Danke Francois,
Wobei ich mal davon ausgehe, dass kein RL auf der Welt im Unterricht sagt, der Schüler möge jetzt doch bitte mal seine Adduktoren entspannen…
Klar. Aber das meinte ich so auch nicht - wobei ich (wer hätte es gedachtesge hat geschrieben:Es gibt verschiedene Lerntypen. die einen verstehens so, die anderen so. Dem einen erzählst du, dass er sich vorstellen soll, er habe eine warme, schwere Kugel in seinem Becken, die seine Energiequelle darstellt, mittels derer er sein Pferd aktivieren kann, ans Gebiss zu treten. dem anderen sagst du schlicht, er soll sich mal mehr hinsetzen und zur Hand treiben. Modell A ist mit Ansage B völlig hilflos. Modell B ist mit Ansage A einfach nur genervt. Wie fürs Pferd auch, muss der Reitlehrer halt auch für jeden Schüler die richtige Ansprache finden.Cubano hat geschrieben:Danke Francois,
Wobei ich mal davon ausgehe, dass kein RL auf der Welt im Unterricht sagt, der Schüler möge jetzt doch bitte mal seine Adduktoren entspannen…