2. Ausbildungsjahr-Erarbeitung Arbeitshaltung im Trab ;Fotos

Rund um die klassische Reitkunst

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birdy
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Beitrag von birdy »

marquisa hat geschrieben: Ach so,sie ist ein Warmblut mit Rheinischem Brand und Oldenburger Vater.Ich hatte sie von einer Bekannten übernommen,die sie hat anreiten lassen und der die Stute jedoch für sie selbst reiterlich zu schwierig war .
Die hätte mir auch sehr gut gefallen :))
Melde dich mal, wenn du wieder etwas zu verkaufen hast. Wäre genau mein Typ!!
...

Ich finde nicht das du lose im Sattel sitzt, sondern zu passiv, ein wenig zu ängstlich- aber das ist ja auch das, was du von dir selber sagst. Du wolltest nicht zu viel Druck aufbauen und das zeigt dein Körper auch. Wie gesagt finde ich die Bügel zu lang und demnach kommst du nichts ins Sitzen. Mein Tipp: Steigbügel weg, und nach einigen Runden mal wieder nehmen, dann merkst du, ob die Bügel zu lang waren oder nicht ;-)

Zum Galoppbild- für die Stute ist das vielleicht in dem Moment ein gutes v/a, aber grundsätzlich ist das natürlich nicht der Fall. Nur leider sieht man genau solche Pferde ständig- überall, getreu dem Motto "rund=gut", aber hier geht der Spannungsbogen verloren, das Pferd kann gar nicht seine HH genug aktivieren, weil es vorne in den Boden tritt. Aber bei deinem Pferd sind das Gebäude und die Gänge so gut, dass es leider auch täuscht und man glaubt, dass alles in Ordnung ist :wink:

LG
calme
avant
droit

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esge
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Beitrag von esge »

Solltest du ein Sally Swift Buch da haben, schau dir mal das Kapitel über den "Krokodilsschwanz" an. Mir hilft das, tiefer zu sitzen, ohne zu blockieren.
es kann auch helfen, sich mal ausatmend im Sattel ganz zusammensinken zu lassen, und dann von oben nach unten langsam aufzurichten. Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und ab Lendenwirbelsäule wird dann nicht mehr bewusst aufgerichtet, sondern man konzentriert sich auf eine weiche LWS, sowie einen breiten, weichen Po.
Versucht man aktiv einzusitzen, sprich, die viel zitierte Kreuzhilfe, anzuwenden, hilft mir die Vorstellung, dass ich mein schambein nach vw-aufwärts richtung meiner Hände ziehe. Nicht zum Dauereinsatz gedacht, sondern als einzelne, aktive Hilfe, z.B. zum Heranschließen des Pferdes vor einem Übergang oder zum VErsammeln.

Dein Pferd gefällt mir in seinem Ausbildungsstand schon sehr gut.
Loslassen hilft
Gast

Beitrag von Gast »

marquisa hat geschrieben:.. komme dann auch noch zeitweise mit den Oberschenkeln ans Klemmen,
Eben. Wobei das nicht mal nötig ist, denn Du sitzt ja schon drauf, auf den Oberschenkeln ;)
Also, Bügel 1 Loch kürzer, Oberschenkel noch ein wenig zurücknehmen, damit Du ins Gleichgewicht kommst, Luft rauslassen, Gesäßmuskeln entspannt halten und tragen lassen. Und das Obige nicht vergessen :)
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

danke euch,für die lieben Tips! Super!


Birdy,ja,wahrscheinlich war ich bei der Stute immer etwas zu vorsichtig,da sie,als ich mit ihr anfing,extremst vor dem Schenkel weggelaufen ist,ich bekam das Pferd gar nicht vor mich.Bein-einrollen und tschüss.Ist ein blödes Gefühl,eine Rutschbahn vor sich zu haben und so ohne "Bremse" unterwegs zu sein *kicher*

Tu du mir nix,tu ich dir nix *lach*,nee ganz so wars dann doch nicht.
Aber das war für mich schon ne Menge Pferd....


Esge,wärst du vielleicht so lieb,mir was zu dem Krokodilsschwanz zu erzählen,leider habe ich das Sally Swift Buch nicht?
Gast

Beitrag von Gast »

birdy hat geschrieben:.. für die Stute ist das vielleicht in dem Moment ein gutes v/a, aber grundsätzlich ist das natürlich nicht der Fall. Nur leider sieht man genau

Naja, von V/A oder gar Dehnungshaltung sind die Bilder ja meilenweit entfernt. Was aber auch nix macht, denn das Topic war ja Arbeitshaltung. In diesem Kontext - und den Ausbildungsstand des Pferdes berücksichtigend - ist das "auf die Schulter fallen" normal, muss man sich keinen Kopf machen.

Nochmal, marquisa.. mit einigen wenigen Sitzkorrekturen kommst Du besser über den aktuellen Schwerpunkt des Pferdes, es nimmt sich daher ohne Schubverlust selbst auf und mit zunehmender Kraft in der Oberlinie kommt es ganz von alleine hoch.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Mir gefällt der Sitz sehr. Die Meinung von Sabrell teile ich nicht. Das was "lose" erscheint, entsteht nach meinem Dafürhalten daraus, daß du die Arme zu weit nach vorne führst und das Pferd noch eine zu starke Abwärtstendenz/ Vorlastigkeit hat. Auf diese Weise verlierst du deine Mitte und klemmst daher auch minimal mit dem Oberschenkel. Das würde nicht passieren, wenn ihr zusammen im Gleichgewicht bleiben würdet.

Bei mehr zurückgenommenen Oberschenkeln denke ich das das Hüftgelenkt blockiert würde. Außerdem käme mir so zu viel Spannung in den Sitz und zuviel Hebel in den Oberkörper. Aber das ist eine Geschmacksache. Die jeder für sich selbst entscheiden muß.
Mir schwebt ein loser, sich ins Pferd einschmiegender, mit dem Pferd verschmelzender Sitz vor, keiner der Zwang ausüben kann ( ich schreibe bewußt nicht daß er es zwingend tut!) . Ich mag keine von Spannung und Dynamik dominierten Erscheinungsbilder - ich schätze mehr Weichheit, Sanftheit, Fluß und Leichtigkeit.

Nach meiner Erfahrung wäre es hilfreich, dem Pferd bevor du es in die Dehnung fragst, genau zu zeigen, wohin du die Dehnung möchtest. Wenn es also beim leichter werden deines Kontaktes dem Zügel nur nach unten folgt, eine kleine kurze Aufwärtskorrektur und eine erneute Anfrage zum Dehnen. Sehr fein, sehr fühlend, aber so, daß bei einer Antwort : " nach unten" direkt ein "Nein, falsche Antwort, probier es nochmal! " kommt.

Wichtig ist m.E. auch, daß du eben nicht, weil das Fragen zur Dehnung nicht wunschgemäß beantwortet wird, MEHR nachgibst und versuchst, zu treiben, sondern daß du ERST die richtige Richtung erklärst- nämlich nach vorne und ERST, wenn das Pferd sich wirklich lang macht und nach vorne sucht, den Vorwärtsimpuls in die Bewegung bringst. Ob das Pferd in die richtige Richtung drängt spürst du. Du mußt den Moment erhaschen, und erst DANN wirklich dehnen lassen.
Es bringt m.E. nichts, den Kontakt leichter zu gestalten, wenn das Pferd die Anlehnung in die falsche Richtung sucht.

Gibst du Vorwärtsimpuls, obwohl das Pferd nach unten sucht,t kommt das Pferd zwar vielleicht höher, aber nur, weil es über die vermehrte Schubentwicklung das Gleichgewicht zu verlieren droht und daher den Kopf höher nimmt.

Auch das ist Ansichtssache: man kann eine Haltung erreichen, indem man das Pferd sozusagen "in Schwierigkeiten bringt" und es so nötigt, wie gewünscht zu reagieren, oder aber man kann eine klare vorgabe machen und das Pferd genau und klar ind die gewünschte Position führen.

Das entspricht dem baucherschen Prinzip " Position vor Bewegung".

Ich persönlich halte die zweite Variante für die "feinere" , das Pferd ist so m.E. besser angeleitet und kann entspannter mit einer klaren Situation umgehen.
Grüße von S&P
myNio
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Beitrag von myNio »

@ s&p: ich liebe deine Beiträge 8)
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amara
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Beitrag von amara »

Naja, da Arrets ja nun auch alles andere als angenehm sind, ist das ja auch irgendwo "das Pferd in Schwierigkeiten bringen". Halt auf eine andere Art und Weise...
ich verstehe schon, was du damit meinst, aber das Pferd in eine Haltung zu bringen, die es evt. noch gar nicht von sich aus bietet, funktioniert manchmal gut, manchmal auch nicht so gut.

Ich hab beides kennengelernt, Situationen in denen das hilft (Position vor Bewegung, Pferd erst in Balance bringen, dann Bewegung dazuaddieren), und Situationen, in denen das schöner, eleganter und einfacher geht indem man das Pferd sich selber finden / sich selber balancieren / sich selber einfinden und den Körper einsetzen lernen lässt.


Fein finde ich, das schnell oder gar automatisch zu wissen, was jetzt besser für das Pferd funktioniert - es ist toll, wenn man sojemandem mal über die Schulter linsen kann...
Gast

Beitrag von Gast »

saltandpepper hat geschrieben: Die Meinung von Sabrell teile ich nicht.
Seltsam ...


Denn das hier
saltandpepper hat geschrieben:.. entsteht nach meinem Dafürhalten daraus, daß du die Arme zu weit nach vorne führst und das Pferd noch eine zu starke Abwärtstendenz/ Vorlastigkeit hat. Auf diese Weise verlierst du deine Mitte und klemmst daher auch minimal mit dem Oberschenkel. Das würde nicht passieren, wenn ihr zusammen im Gleichgewicht bleiben würdet.

deckt sich ziemlich genau mit dem, was ich oben schrieb. Nur mit weniger Worten ;)


Macht aber nichts, ihr kriegt das schon hin :)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

sabrell schrieb : "Die Korrektur ist aber recht einfach: Zügel eine Handbreit länger lassen und dafür die Hände ein Handbreit zurück nehmen, etwas nach innen fallen lassen (Daumen näher als die kleinen Finger) und die Fäuste schliessen. Dann noch das Becken aufstellen - und der Fisch ist geputzt :) "

Ich bezog mich hierauf, als ich meinte, ich teile deine Meinung nicht. Längere Zügel bei einem Pferd, das auf den Kopf zu kommen neigt und tendentiell verdeckte Hände halte ich für nicht sinnvoll. Diese Bewegung verbunden mit einem aufgestellten Becken führen nach meiner Meinung zu einem druckvollen Sitzen, welches ich persönlich nicht gutheiße.

Daher hatte ich marquisa erst gefragt, ob mein Eindruck richtig war.
Und ich teile die Meinung auch nicht im Sinne von Oberschenkel zurück. Die Begründung steht dabei.
Mit dem Rest deines letzten Beitrages sabrell, kann ich nicht viel anfangen.
( Schulter zuck) Ich kann kaum eine Übereinstimmung entdecken.
Amara, angemessen ausgeführt sind " Arrets" bzw. demi arrêts in keiner Weise unangenehm. Ich sprach von sanft und einfühlsam- kein olveres nach oben Gereisse !
Der Ton macht die Musik.
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amara
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Beitrag von amara »

Natürlich, s&p, aber auch ein Vorwärts damit das Pferd hochkommt kann sanft und angemessen sein…

Es ist nie das eine stets brutal und das andere immer sanft, denke ich. Und natürlich sind Arrets, auch korrekt und einfühlsam ausgeführt, eine positive Strafe (hinzufügen von Unangenehmen oder Druck) bzw. wenn der Arret endet negative Verstärkung (Wegnahme von Unangenehmen).
Das heisst NICHT, dass arrets WEH tun, sondern nur dass sie eine Art von Druck sind. Andernfalls würde es ja auch nicht funktionieren. Das Pferd öffnet das Genick oder nimmt seinen Kopf hoch, WEIL es beim nach-unten-Drücken per Arret-Einwirkung darauf aufmerksam gemacht wird, dass man das jetzt nicht möchte.

Nirgendwo schrieb ich, dass Arrets autschen.

Nur – manchmal ist es genauso möglich, das Ungleichgewicht einfach mal bestehen zu lassen und zu sehen, ob und wie das Pferd sich mit der Zeit selbst balanciert. Das ist wie gesagt nicht immer möglich, aber eben doch oft genug, dass man es durchaus hier und da einsetzen kann.
Gast

Beitrag von Gast »

saltandpepper hat geschrieben:.. führen nach meiner Meinung zu einem druckvollen Sitzen, welches ich persönlich nicht gutheiße.
Nö, bis anhin führte das allenfalls zu einem guten Gleichgewichtssitz mit elastischer Zügelführung.
Aber Du hast recht .. man kann's auch anders machen.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

amara schrieb : "da Arrets ja nun auch alles andere als angenehm sind..."

amara, wie soll ich das interpretieren ? Auch das Wort "positive Strafe" kann ich nicht nachvollziehen. Offenbar hast du davon eine andere Vorstellung als ich.

sabrell schrieb :"Aber Du hast recht .. man kann's auch anders machen."
sabrell : na, dann sind wir uns ja in dieser Hinsicht einig :wink:
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emproada
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Beitrag von emproada »

Keine Ahnung ob irgendjemand versteht was ich meine, aber mir fehlt auf allen Bildern die Länge im Hals. :kopfkratz:
Viele Grüße Tina
Gast

Beitrag von Gast »

saltandpepper hat geschrieben: sabrell : na, dann sind wir uns ja in dieser Hinsicht einig :wink:
Wenn Du das sagst ..
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