Es fehlt dem Pferd, so wie ich es rauslese, noch an ausreichender Balance und dies auch schon an der Longe. Umso schwieriger natürlich unter dem Sattel. Dies ist natürlich auch der Schiefe des Pferdes zu zu zurechnen, aber da erzähle ich jetzt nichts Neues.
Ich würde den Galopp unter dem Sattel so oder so erstmal noch auslassen, Du bist im 1. Ausbildungsjahr, in der Ausbildung der jungen Remonte, wo man viel ganze Bahn, grosse Bögen reitet mit dem Ziel einer sauberen Anlehnung (natürlich mit Takt und Losgelassenheit), hauptsächliche lösende Arbeit (viel VA) und einer ersten leichten von der Hinterhand gelieferten Anlehnung. Die Hauptarbeit findet hier natürlich im Trab statt. Hier würde ich dann mehr auch die rechte Hand arbeiten, da hier die größeren Balanceprobleme sind. Somit stellt sich hier auch entsprechend eine verbesserte Balance ein.
Galopp würde ich weiter an der Longe erarbeiten und dem ganzen noch ein paar Monate Zeit geben, bis sich die Balance sowohl an der Longe im Galopp, als auch allgemein in der Arbeit unter dem Sattel verbessert hat.
Schritt-Galopp-Übergänge würde ich auch erstmal garnicht dran denken, die Belastung kann man sich für später aufheben, die Arbeit dahin geht dann auch eher ins späte 2. bis Anfang 3. Ausbildungsjahr, wenn man mit den Seitengängen anfängt. Schritt-Galopp-Übergänge kann man dann, um es dem Pferd gut erklären zu können, aus dem Schulterherein erarbeiten, da man hier schon einen Großteil der Hilfen hat die man für den Galopp bzw. das angaloppieren braucht, es macht dem Pferd dann auch einfacher gleich in den Handgalopp einzuspringen. Das verfeinert man dann mit der Zeit (Schulterherein immer weniger bis nur noch die Stellung und Biegung übrig bleiben), so dass das Pferd dann irgendwann nur noch auf die Sitzhilfe (das vorschieben des inneren Beckens) in den Galopp einspringen wird - leicht und unsichtbar an Hilfen für den Aussenstehenden. Aber das ist ein anderes Kapitel und natürlich erst später, aber kurz erklärt wie man dann sowas erarbeiten kann, wenn das Pferd von der Ausbildung her soweit ist.
Gut verstehen kann ich auf jeden Fall das Du mehr machen möchtest, gerade wenn es dem Pferd viel Spass macht. Aber das ist genau das Schwierige, was ist gut für die Pferde und was überfordert sie bzw. wo überfordert sich das Pferd selbst, weil es geistig viel Motivation hat, aber körperlich noch nicht soweit ist und man es ruhiger und gezielter angehen lassen muss. Schwierige Gradwanderung in der Ausbildung des Pferdes
