Der Jungpferde-Erfahrungsaustausch-Thread
So, wir waren letztes Wochenende wieder mal auf Kurs (Jörg Vosseler).
Ich reite seit ca. 3 Jahren bei Jörg. Wir haben viel am Takt und Geraderichten gebastelt. Hokuspokus war wieder sehr relaxt und hat gut mitgemacht.
Ich reite seit ca. 3 Jahren bei Jörg. Wir haben viel am Takt und Geraderichten gebastelt. Hokuspokus war wieder sehr relaxt und hat gut mitgemacht.
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Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
So jetzt hatte ich endlich mal wieder jemand zum filmen und hab ein aktuelles Video von unserem Longieren.
Auf dem Video sieht das dann irgendwie alles halb so spektakulär aus, wie ich es selbst empfinde aber immerhin, ich bin schon recht zufrieden.
Bei der Hinterhandaktivierung/Schwung ist natürlich noch viel Luft nach oben, aber innere Schulter, Takt und Losgelassenheit finde ich schon echt ganz gut und das ist doch schon mal was ganz fundamentales, gell?
http://www.youtube.com/watch?v=8y_7BD6G49w
Auf dem Video sieht das dann irgendwie alles halb so spektakulär aus, wie ich es selbst empfinde aber immerhin, ich bin schon recht zufrieden.
Bei der Hinterhandaktivierung/Schwung ist natürlich noch viel Luft nach oben, aber innere Schulter, Takt und Losgelassenheit finde ich schon echt ganz gut und das ist doch schon mal was ganz fundamentales, gell?
http://www.youtube.com/watch?v=8y_7BD6G49w
Hallo Rosana,
ganz ehrlich gesagt gefällt mir Dein Video nicht so gut. Ich würde mir schon im Schritt mehr Zug nach vorne wünschen (der Hinterhuf fußt fast zwei Hufbreit hinter dem Vorderhuf). Den "Trödeltrab" würde ich vollkommen aus dem Programm nehmen, Aufwärmen ist für das Pferd besser im Arbeitstrab.
Insgesamt fehlt mir die Freude an der Bewegung und die Rückentätigkeit, das finde ich fundamentaler wie Losgelassenheit und Takt in dem m. E. viel zu untertourigen Trab.
LG Lisa
ganz ehrlich gesagt gefällt mir Dein Video nicht so gut. Ich würde mir schon im Schritt mehr Zug nach vorne wünschen (der Hinterhuf fußt fast zwei Hufbreit hinter dem Vorderhuf). Den "Trödeltrab" würde ich vollkommen aus dem Programm nehmen, Aufwärmen ist für das Pferd besser im Arbeitstrab.
Insgesamt fehlt mir die Freude an der Bewegung und die Rückentätigkeit, das finde ich fundamentaler wie Losgelassenheit und Takt in dem m. E. viel zu untertourigen Trab.
LG Lisa
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
Gerade im Schritt würde ich nicht mehr vorwärts sehen, da sonst die Gefahr zum Pass bei diesem Pferd ist.Tossi hat geschrieben:Hallo Rosana,
ganz ehrlich gesagt gefällt mir Dein Video nicht so gut. Ich würde mir schon im Schritt mehr Zug nach vorne wünschen (der Hinterhuf fußt fast zwei Hufbreit hinter dem Vorderhuf). Den "Trödeltrab" würde ich vollkommen aus dem Programm nehmen, Aufwärmen ist für das Pferd besser im Arbeitstrab.
Insgesamt fehlt mir die Freude an der Bewegung und die Rückentätigkeit, das finde ich fundamentaler wie Losgelassenheit und Takt in dem m. E. viel zu untertourigen Trab.
LG Lisa
Der "Trödeltrab" ist zum aufwärmen meiner Meinung nach sinnvoll und installiert eine gute Zwanglosigkeit. Egal ob Remonte oder altes Pferd, ein gutes Mittel um dahin schnell zu kommen.
Der Arbeitstrab sollte sicher etwas "mehr" zeigen, aber die Basis "Takt" und "Losgelassenheit" sollte immer da sein, sonst nützt mir die ganze vermeintliche Rückentätigkeit nichts, denn dann baut man auf Sand und die Fehler ziehen sich durch. Dann fängt nämlich immer das Gefrickel bei höheren Lektionen an, da wird dann rumgedoktert und das nur, weil man die Basis nicht zu 120% immer parat hat und abrufen kann.
Siehe schiefen Turm von Pisa, auch auf Sand gebaut, bekommt man nie wieder richtig hin...
also ich finde es enorm wichtig das das Pferd erstmal lernt nicht auf die innere schulter zu fallen und schön in der Spur zu laufen.
Allerdings habe ich die erfahrung gemacht, dass daraus automatisch eine aktivere hinterhand resultierte, da das pferd sich nicht mehr selbst blockiert und das hinterbein dann weit vorschwingen kann. Aber ich würde nicht versuchen die aktive Hinterhand zu erzwingen, wenn dadurch das Pferd wieder auf die innere Schulter kippt....
Nachdem- wie bei dir- das Problem mit der inneren Schulter gelöst ist und das Pferd gelernt hat auf einer Kreisbahn zu laufen, würde ich mich um die aktive Hinterhand bemühen, ansonsten kannst Du keine korrekt und damit effektive Dehnungshaltung bekommen.
Allerding würde ich das nicht anhand der Breite der Übertritts messen ob das Pferd eine aktive Hinterhand hat oder nicht, das hängt sehr vom Gebäude ab.
Ich finde ihr seid da auf dem richtigen Weg, im Arbeitstrab gibt es sehr schöne Phasen in denen das Becken abgekippt und ein Spannungsbogen aufgebaut wird.
Allerdings habe ich die erfahrung gemacht, dass daraus automatisch eine aktivere hinterhand resultierte, da das pferd sich nicht mehr selbst blockiert und das hinterbein dann weit vorschwingen kann. Aber ich würde nicht versuchen die aktive Hinterhand zu erzwingen, wenn dadurch das Pferd wieder auf die innere Schulter kippt....
Nachdem- wie bei dir- das Problem mit der inneren Schulter gelöst ist und das Pferd gelernt hat auf einer Kreisbahn zu laufen, würde ich mich um die aktive Hinterhand bemühen, ansonsten kannst Du keine korrekt und damit effektive Dehnungshaltung bekommen.
Allerding würde ich das nicht anhand der Breite der Übertritts messen ob das Pferd eine aktive Hinterhand hat oder nicht, das hängt sehr vom Gebäude ab.
Ich finde ihr seid da auf dem richtigen Weg, im Arbeitstrab gibt es sehr schöne Phasen in denen das Becken abgekippt und ein Spannungsbogen aufgebaut wird.
Vielen Dank für das Feedback! Finde ich sehr interessant wie ihr das seht.
Das mit dem Vorwärts ist so eine Sache - auch beim reiten. Rosana neigt sehr zum klemmen und mit Druck erreicht man da gar nichts, da verhält sie sich immer mehr bzw. wehrt sich. Man muss deshalb sehr behutsam und allmählich steigern. Es wird aber schon besser - wir arbeiten auf jeden Fall daran
Ich habe jetzt gerade aktuell von der "Meisterin" Tipps bekommen, wie ich die HH noch besser aktiviert bekomme. Und sie meinte auch, ich könne den Trödeltrab jetzt weglassen und direkt von Anfang an mehr Power fordern.
Das mit dem Vorwärts ist so eine Sache - auch beim reiten. Rosana neigt sehr zum klemmen und mit Druck erreicht man da gar nichts, da verhält sie sich immer mehr bzw. wehrt sich. Man muss deshalb sehr behutsam und allmählich steigern. Es wird aber schon besser - wir arbeiten auf jeden Fall daran

Ich habe jetzt gerade aktuell von der "Meisterin" Tipps bekommen, wie ich die HH noch besser aktiviert bekomme. Und sie meinte auch, ich könne den Trödeltrab jetzt weglassen und direkt von Anfang an mehr Power fordern.
Was Krisi sagt, ist mir auch aufgefallen. Meiner würde bei der Körperposition stehen bleiben, bzw. ich nutze sie so auch zum "ausbremsen". Gut, Deine Stute kennt es so, aber vielleicht wäre es ja ein Versuch wert?
Das mit dem "Trödeltrab" finde ich eine zwiespältige Sache. Meine Stute - 22 Jahre und gerne mal etwas steif am Anfang - braucht ihn einfach. Irgendwann kommt dann ein Pupser
und ein Kopfschlenkerer und dann weiß ich, dass ich jetzt mehr Vorwärts und Schwung verlangen kann. Der kommt dann aber auch. Schicke ich sie vorher schon mehr vorwärts, kommt ein Tralopp raus. Und ein hektisches Pony. Meiner Mutter ihr Wallach braucht allerdings das energische Vorwärts (gegen seinen Willen), damit er sich länger machen muss. Sonst bleibt er in seiner "Vorzugshaltung".
Also ich denke, es ist sehr pferdeabhängig.
Ich fände für MEINE Optimalvorstellung im Endergebnis etwas mehr Kontakt an der Longe schön, weil man dann kleinere Paraden geben kann - falls nötig (ich hab leicht reden, daran arbeite ich selbser
. Und dann mehr Aktivität und mehr Schwung.
Aber ich ihr seid ja auf dem Weg dahin. Und das finde ich sieht man schon.
Das mit dem "Trödeltrab" finde ich eine zwiespältige Sache. Meine Stute - 22 Jahre und gerne mal etwas steif am Anfang - braucht ihn einfach. Irgendwann kommt dann ein Pupser

Also ich denke, es ist sehr pferdeabhängig.
Ich fände für MEINE Optimalvorstellung im Endergebnis etwas mehr Kontakt an der Longe schön, weil man dann kleinere Paraden geben kann - falls nötig (ich hab leicht reden, daran arbeite ich selbser

Aber ich ihr seid ja auf dem Weg dahin. Und das finde ich sieht man schon.
Ich finde auch, dass sowohl deine Position als auch die Longenführung suboptimal ist. Bei einem fortgeschritteneren Ausbildungsstand wie dem deiner Stute solltest du weiter weg von ihr sein können und nicht mehr so viel mitlaufen müssen. Dein Pferd muss lernen, die Longe von selbst auf leichter Anlehnung zu halten, so dass du nicht ständig mit Raustreiben und Schulter anheben beschäftigt bist und einen konstanten Fixpunkt hast, an dem du sie dann auch korrekt durch Übergänge und Tempowechsel führen könntest. Die fehlen nämlich ganz eindeutig bei eurer Arbeit. Dann hättest du auch das gesamte Pferd besser im Blick und könntest gezielt an der HH-Aktivität arbeiten. Hervorragend, um die HH zu aktivieren, ist auch Übertreten mit extrem starker Abstellung auf dem Zirkel, allerdings geht das nicht wirklich ohne Ausbinder, da 99 % der Pferde sind dann durch Überstellen der Arbeit entziehen. Insgesamt "arbeitet" dein Pferd nicht, sondern es lässt sich´s gutgehen. Ich finde es übrigens auch reichlich üppig für ein junges Pferd.
mir gefällt das Video eigentlich ganz gut. Natürlich dürfte sie manchmal im Tab etwas frischer sein. Aber sie hört unheimlich gut hin. Was mir nicht gefällt ist der wippende Sattel. Damit würde meine Stute auch klemmig laufen. Es sieht aus, als wenn der Sattel hinten bei jedem Trabtritt auf den Rücken aufkommt. Läuft sie ohne Sattel auch etwas klemmig?
Oh noch mal so viel Feedback - super, grade auch die kritischen Anmerkungen sind hilfreich!
Ich habe heute morgen wieder longiert und dabei schon diverse Anregungen aufgegriffen. Beipsielsweise gleich von Anfang an mehr vorwärts und das ging auch sehr gut. Ich brauchte den Trödeltrab früher, weil sie sich bei mehr vorwärts sonst raushob, bevor sie ganz locker war. Jetzt habe ich gemerkt, dass der lange tiefe Hals doch schon viel stabiler ist und ich mehr und früher fordern kann, als ich dachte.
Außerdem war ich heute auf dem großen Platz und habe viele geradeaus-Strecken eingebaut, auch das war sehr "erfrischend". Auch das Angaloppieren, dass ich heute mal wieder dazu genommen habe, hatte eine entsprechende Wirkung.
Ich hätte wirklich gerne wieder einen Filmer dabei gehabt, denn die ganze Energie war heute ganz anders.
Ich habe heute morgen wieder longiert und dabei schon diverse Anregungen aufgegriffen. Beipsielsweise gleich von Anfang an mehr vorwärts und das ging auch sehr gut. Ich brauchte den Trödeltrab früher, weil sie sich bei mehr vorwärts sonst raushob, bevor sie ganz locker war. Jetzt habe ich gemerkt, dass der lange tiefe Hals doch schon viel stabiler ist und ich mehr und früher fordern kann, als ich dachte.
Außerdem war ich heute auf dem großen Platz und habe viele geradeaus-Strecken eingebaut, auch das war sehr "erfrischend". Auch das Angaloppieren, dass ich heute mal wieder dazu genommen habe, hatte eine entsprechende Wirkung.
Ich hätte wirklich gerne wieder einen Filmer dabei gehabt, denn die ganze Energie war heute ganz anders.
Diese Position habe ich mir durch den Longenkurs angewöhnt, wo man damit das hereinkommen des Pferdes verhindert, wenn man es nach innen stellt. Aber ich werde mal drauf achten, ob ich nicht inzwischen wieder weiter nach hinten komme.*Krisi* hat geschrieben:Kleiner gutgemeinter Hinweis: Du gehst in dem letzten Video beim Longieren ziemlich weit vorne, manchmal sogar vor dem Pferdekopf. Ich denke mal, daß auch dies ein mehr an vorwärts des Pferdes verhindert.
Die Art des Longierens mit dem Mitgehen stammt vom Longenkurs und mir liegt das. Das mit dem Raustreiben der Schulter stimmt aber, damit habe ich heute auch schon aufgehört und gemerkt, dass ich es gar nicht brauche. Tempowechsel und Übergänge stimmt - muss ich mehr einbauen.Rapunzel hat geschrieben:Ich finde auch, dass sowohl deine Position als auch die Longenführung suboptimal ist. Bei einem fortgeschritteneren Ausbildungsstand wie dem deiner Stute solltest du weiter weg von ihr sein können und nicht mehr so viel mitlaufen müssen. Dein Pferd muss lernen, die Longe von selbst auf leichter Anlehnung zu halten, so dass du nicht ständig mit Raustreiben und Schulter anheben beschäftigt bist und einen konstanten Fixpunkt hast, an dem du sie dann auch korrekt durch Übergänge und Tempowechsel führen könntest. Die fehlen nämlich ganz eindeutig bei eurer Arbeit. Dann hättest du auch das gesamte Pferd besser im Blick und könntest gezielt an der HH-Aktivität arbeiten. Hervorragend, um die HH zu aktivieren, ist auch Übertreten mit extrem starker Abstellung auf dem Zirkel, allerdings geht das nicht wirklich ohne Ausbinder, da 99 % der Pferde sind dann durch Überstellen der Arbeit entziehen. Insgesamt "arbeitet" dein Pferd nicht, sondern es lässt sich´s gutgehen. Ich finde es übrigens auch reichlich üppig für ein junges Pferd.
Mit Ausbinder will ich definitiv nicht arbeiten, übertreten machen wir regelmäßig.
Dass sie ziemlich üppig ist stimmt, auch daran arbeite ich...
Dass mit dem "nicht arbeiten" und sich gutgehen lassen: Also dass es meinem Pferd bei der Arbeit gutgeht, ist mein Ziel

Das mit dem Sattel ist mir auf dem Video auch aufgefallen. Heute habe ich sie ohne longiert und sie lief ja viel besser, muss ich beim nächsten Mal mit Sattel gucken, ob sie dann auch wieder so gut oder wieder schlechter läuft.Nakim hat geschrieben:mir gefällt das Video eigentlich ganz gut. Natürlich dürfte sie manchmal im Tab etwas frischer sein. Aber sie hört unheimlich gut hin. Was mir nicht gefällt ist der wippende Sattel. Damit würde meine Stute auch klemmig laufen. Es sieht aus, als wenn der Sattel hinten bei jedem Trabtritt auf den Rücken aufkommt. Läuft sie ohne Sattel auch etwas klemmig?
Paula hat geschrieben:@Rosanna, mir gefällt dein Longenfilm gut,
weil ich die Vertrautheit und Verbundenheit zwischen dir und deinem Pferd sehe,
weil du dich feinfühlig prima mit dem Pferd verständigen kannst
und du das Pferd nicht überforderst
sondern nur verlangst was es leisten kann und will
prima!h


