Unterrichtseinheit Dr. Thomas Ritter - Equitana 2011
Moderator: Josatianma
- Josatianma
- Admin
- Beiträge: 12317
- Registriert: Di, 19. Sep 2006 20:50
- Wohnort: Reichshof
Unterrichtseinheit Dr. Thomas Ritter - Equitana 2011
Letzter Tag Equitana für uns. Bei Herrn Dr. Thomas Ritter ist eine Schülerin ausgefallen und er hat die Damen vom RID gefragt, ob wir ihm vielleicht helfen können. Können wir und ich habe das Glück die Einheit von diesem Tag zu ergattern.
Nach einer etwas hektischen Anreise schaffen wir es rechtzeitig zum Ring. Herr Ritter kommt zu uns und erkundigt sich kurz zu dem Pferd. Als Info gebe ich ihm den Leistungsstand und unser Problem - den Rechtsgalopp.
Auf geht es in den Ring. Herr Ritter stellt Pylonen auf der ML auf. Nach ein paar Runden Schritt auf jeder Hand soll ich beginnen, Schlangenlinien durch die Pylonen zu reiten. Die Pylonen stehen ziemlich eng, aber Pico ist bemüht sie nicht mitzunehmen. Ich erhalte die Anweisung vor den Pylonen stehen zu bleiben. Gertenwechsel und eine Vorhandwendung in der Bewegung nach rechts um die Pylone. Die Vorhand soll im Gegensatz zu einer normalen Vorhandwendung nicht am Platz stehen bleiben, sondern den Bogen mitgehen. Die Größe der Vorhandhandwendung in der Bewegung kann der Reiter selbst bestimmen. Wichtig ist, daß der Pferdekörper sich ähnlich eines Zeigers zu dem gewünschten Mittelpunkt bewegt. Dann im Schritt weiter mit Bogen bis zu den Pylonen. Vorhandwendung nach links. Pico macht sich etwas fest dabei und als Herr Ritter seine Hand an seine Nüstern legt, um das Vortreten nach vorne zu verhindern, findet er das ganz doof.
Ein erster Trab ist fällig. Pico trabt völlig locker an und ich bin das erste Mal etwas verblüfft. Er dehnt sich an den Zügel ohne sein übliches Rumgezicke beim ersten Trab. Der Trab fühlt sich locker und schwungvoll an. Dafür brauche ich sonst wesentlich länger. Nach ein paar Runden Trab wieder Übergang zum Schritt und zurück zu den Schlangenlinien. Halten vor dem zweiten Pylonenpaar, Vorhandwendung rechts. Durch die Pylonen, Halten, große Hinterhandwendung nach rechts. Nach einer zweiten Wiederholung wieder Trab.
Im Trab in Schlangenlinien durch die Pylonen und dann hinter der Pylone eine ganze Parade. Passade (360°-Wendung um die Hinterhand) um die Pylonen. Das können wir sichtlich besser als die Vorhandwendung. Ist ja auch klar, reite ich ja auch regelmäßig. Wieder antraben und bei den Kegeln eine Passade nach links. Antraben und ganze Bahn. In jeder Ecke nun eine Volte - in der ersten Ecke ist -hoppla- der Pfeiler da, aber wir kommen noch rum. Aus der Volte in der nächsten Ecke zur langen Seite Schulterherein. An der nächsten langen Seite soll ich nach der Volte nur 2/3 Drittel der Bahn im Schulterherein gehen, dann rechts um durch die Pylonen und nach den Pylonen links angaloppieren. Oh Gott, wie soll ich das hinkriegen? Wir bekommen es hin und der Galopp ist schön. Die gleiche Vorbereitung für den Rechtsgalopp. Und? Kein Herausheben beim Angaloppieren, kein Rennen. Ich genieße.
Wieder weiter in SL und durch die Pylonen. Nach der Pylone Halten und Rückwärts richten. Pico weicht nach rechts aus und nimmt eine Pylone mit. Wieder Vorhandwendung nach links und anschließend Hinterhandwendung nach links. Antraben auf der Schlangenlinie und hinter den nächsten Pylonen wieder Halt. Das Rückwärtsrichten ist gerader. Der Trab wird immer lockerer und besser. Vorhandwendung nach links, Hinterhandwendung nach links. Nach dem letzten Bogen nochmal auf den Zirkel und angaloppieren. Der Galopp ist relativ ruhig (gegenüber dem Rasen, das ich in der heimischen Halle habe). Damit der Galoppsprung mehr nach oben rauskommt soll ich etwas ans Leichttraben denken und mich gering nach vorne lehnen. Wow, das klappt. Leider ist nun die Einheit zu Ende.
Ich gebe es zu, ich war etwas skeptisch als Dr. Thomas Ritter plötzlich mit seinem Buch "Reiten nach den Grundsätzen der Biomechanik" in Deutschland auftauchte und doch einen kleinen "Hype" bei einigen auslöste. Diese 20-minütige Einheit hat mich jedoch vollkommen überzeugt.
Nach einer etwas hektischen Anreise schaffen wir es rechtzeitig zum Ring. Herr Ritter kommt zu uns und erkundigt sich kurz zu dem Pferd. Als Info gebe ich ihm den Leistungsstand und unser Problem - den Rechtsgalopp.
Auf geht es in den Ring. Herr Ritter stellt Pylonen auf der ML auf. Nach ein paar Runden Schritt auf jeder Hand soll ich beginnen, Schlangenlinien durch die Pylonen zu reiten. Die Pylonen stehen ziemlich eng, aber Pico ist bemüht sie nicht mitzunehmen. Ich erhalte die Anweisung vor den Pylonen stehen zu bleiben. Gertenwechsel und eine Vorhandwendung in der Bewegung nach rechts um die Pylone. Die Vorhand soll im Gegensatz zu einer normalen Vorhandwendung nicht am Platz stehen bleiben, sondern den Bogen mitgehen. Die Größe der Vorhandhandwendung in der Bewegung kann der Reiter selbst bestimmen. Wichtig ist, daß der Pferdekörper sich ähnlich eines Zeigers zu dem gewünschten Mittelpunkt bewegt. Dann im Schritt weiter mit Bogen bis zu den Pylonen. Vorhandwendung nach links. Pico macht sich etwas fest dabei und als Herr Ritter seine Hand an seine Nüstern legt, um das Vortreten nach vorne zu verhindern, findet er das ganz doof.
Ein erster Trab ist fällig. Pico trabt völlig locker an und ich bin das erste Mal etwas verblüfft. Er dehnt sich an den Zügel ohne sein übliches Rumgezicke beim ersten Trab. Der Trab fühlt sich locker und schwungvoll an. Dafür brauche ich sonst wesentlich länger. Nach ein paar Runden Trab wieder Übergang zum Schritt und zurück zu den Schlangenlinien. Halten vor dem zweiten Pylonenpaar, Vorhandwendung rechts. Durch die Pylonen, Halten, große Hinterhandwendung nach rechts. Nach einer zweiten Wiederholung wieder Trab.
Im Trab in Schlangenlinien durch die Pylonen und dann hinter der Pylone eine ganze Parade. Passade (360°-Wendung um die Hinterhand) um die Pylonen. Das können wir sichtlich besser als die Vorhandwendung. Ist ja auch klar, reite ich ja auch regelmäßig. Wieder antraben und bei den Kegeln eine Passade nach links. Antraben und ganze Bahn. In jeder Ecke nun eine Volte - in der ersten Ecke ist -hoppla- der Pfeiler da, aber wir kommen noch rum. Aus der Volte in der nächsten Ecke zur langen Seite Schulterherein. An der nächsten langen Seite soll ich nach der Volte nur 2/3 Drittel der Bahn im Schulterherein gehen, dann rechts um durch die Pylonen und nach den Pylonen links angaloppieren. Oh Gott, wie soll ich das hinkriegen? Wir bekommen es hin und der Galopp ist schön. Die gleiche Vorbereitung für den Rechtsgalopp. Und? Kein Herausheben beim Angaloppieren, kein Rennen. Ich genieße.
Wieder weiter in SL und durch die Pylonen. Nach der Pylone Halten und Rückwärts richten. Pico weicht nach rechts aus und nimmt eine Pylone mit. Wieder Vorhandwendung nach links und anschließend Hinterhandwendung nach links. Antraben auf der Schlangenlinie und hinter den nächsten Pylonen wieder Halt. Das Rückwärtsrichten ist gerader. Der Trab wird immer lockerer und besser. Vorhandwendung nach links, Hinterhandwendung nach links. Nach dem letzten Bogen nochmal auf den Zirkel und angaloppieren. Der Galopp ist relativ ruhig (gegenüber dem Rasen, das ich in der heimischen Halle habe). Damit der Galoppsprung mehr nach oben rauskommt soll ich etwas ans Leichttraben denken und mich gering nach vorne lehnen. Wow, das klappt. Leider ist nun die Einheit zu Ende.
Ich gebe es zu, ich war etwas skeptisch als Dr. Thomas Ritter plötzlich mit seinem Buch "Reiten nach den Grundsätzen der Biomechanik" in Deutschland auftauchte und doch einen kleinen "Hype" bei einigen auslöste. Diese 20-minütige Einheit hat mich jedoch vollkommen überzeugt.
Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Vielen Dank für deinen Bericht. Es klingt aber recht anspruchsvoll, toll wie du das im Messestress hinbekommen hast.
Ich hätte Herrn Ritter gerne gesehen aber leider war ich immer zur falschen Zeit in der falschen Halle.
Grüsse
Gelchen
Ich hätte Herrn Ritter gerne gesehen aber leider war ich immer zur falschen Zeit in der falschen Halle.

Grüsse
Gelchen
„In jedem Pferd
gibt es ein Zauberpferd.
Nur den Schlüssel muss man finden."
gibt es ein Zauberpferd.
Nur den Schlüssel muss man finden."
Hallo, das klingt ja spannend! Du könntest das nicht evtl. mal aufmalen
? Besonders interssiert mich die Kombi Vorhandwendung/ HH-Wendung (VH-Wendung ohne Biegung, wie üblich?)- und wie war das genau mit dem SH 2/3 der langen Seite, und dann abwenden, und wie genau weiter???
Die Passade war aber wohl im Schritt, oder
?

Die Passade war aber wohl im Schritt, oder

Ich habe seinen Unterricht auf der Equitana auch wieder angeschaut und war auch wieder begeistert. Er sieht das Problem sofort und weiß genau, welche Übung das Pferd braucht, damit man es ihm leichter macht, die eigentlich gewollte Übung gut abzuschließen. Das ist etwas, was ich bei vielen anderen RL vermisse. Bei Ritter ist das nach dem, was ich bisher von ihm an Unterricht gesehen habe, unheimlich effektiv.
Ich bin weiterhin gespannt auf den Kurs im Mai.
Ich bin weiterhin gespannt auf den Kurs im Mai.

lg, Tanja
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
- Josatianma
- Admin
- Beiträge: 12317
- Registriert: Di, 19. Sep 2006 20:50
- Wohnort: Reichshof
@Ennah2: Mit dem Malen habe ich es nicht so. Da ich vor der Passade eine ganze Parade mache und die Passade nicht im Stehen geht - ja im Schritt
. Zu dem Angaloppieren: ich sollte die ersten zwei Drittel der langen Seite im SH traben, dann ein rechts (bzw. links) um reiten. Im Prinzip auf die ML zu und dort zwischen den dort stehenden Pylonen zu. Zwischen den Pylonen umstellen und dann angaloppieren.


Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Ich habe auch eine Unterrichtseinheit auf der Equitana gesehen, habe mich auch eine Weile mit ihm unterhalten und fand es ebenfalls sehr spannend. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch von Reitertyp abhängt - also wie man sich was erarbeitet und lernt. Aber gut - das ist ja eigentlich immer so. Ich bin halt auch jemand, der immer noch was liest und gedanklich "rumbuddelt" wieso weshalb und warum das so war und was ich anders machen könnte.
Ich überlege, im Spätsommer/Herbst einen Kurs im Süden zu organisieren. Würde mir seinen Unterricht einfach gern mal genauer "ansehen". Wenn da jemand eine Anlage weiß (Problem der Gastboxen..*seufz*) - her mit der Idee!
Ich überlege, im Spätsommer/Herbst einen Kurs im Süden zu organisieren. Würde mir seinen Unterricht einfach gern mal genauer "ansehen". Wenn da jemand eine Anlage weiß (Problem der Gastboxen..*seufz*) - her mit der Idee!

Frag mal beim Schörghof in Weilheim nach - die bieten sowas glaub ich an. Und wenn der Kurs geplant wird hätte ich gerne Infosalimat01 hat geschrieben:Ich überlege, im Spätsommer/Herbst einen Kurs im Süden zu organisieren. Würde mir seinen Unterricht einfach gern mal genauer "ansehen". Wenn da jemand eine Anlage weiß (Problem der Gastboxen..*seufz*) - her mit der Idee!
