Piaffen

Rund um die klassische Reitkunst

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sab
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Beitrag von sab »

In meinen Augen ist der Pferd schon mit der Piaffe überfordert ganz zu schweigen von der Wendung ; er kommt schon da aus dem Takt und tritt breitbeinig, bevor es überhaupt in die Wendung geht. Inder Wendung wird es dann schlimmer , er kommt noch mehr aus der Balance, daher das breitbeinige Treten. Das zirkusmässige (schlechter Zirkus, der grosse Knie hat tollen Zirkus gemacht !) soll vermutlich die schlechte Vorstellung überdecken....Sorry,aber das ist für mich ganz typische Blenderei und hat mit reellem Reiten nix zu tun. Meine Meinung.


LG

Sabine
Gast

Beitrag von Gast »

Noch'n OT ..
horsmän hat geschrieben: Und nur weil die Jambette nicht im GP-Zirkus vor kommt, muss es ja nicht immer gleich schlechter Zirkus sein. Und wenn doch, gefällt mir pers. dieser Zirkus sehr gut. Was gibts groß dagegen einzuwenden? Unnatürlich? Nicht klassisch? Nicht "reel" erritten?
Nichts gibt's dagegen einzuwenden.
Wir kritteln ja auch nicht an den, bis anhin noch nicht vorgekommenen, hochweiten Bewegungen von Totilas oder Fuego herum. Oder?
horsman
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Beitrag von horsman »

würden die beannten Pferde ihre Übungen mit solch schöner leichter Anlehnung und offenem Genick bestreiten, die Reiter so wenig wie dieser hier mit den Beinen drücken oder mit den Sporen prokeln (was bei Gal und Totilas zumindest ansatzweise in Ordnung ging) und das Heben der Vorderbeine nicht durch irgendwelches Schühchen- oder Gewichtetraining erreicht worden sein, why not.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben:und das Heben der Vorderbeine nicht durch irgendwelches Schühchen- oder Gewichtetraining erreicht worden sein, why not.
du versteigst dich jetzt aber nicht in deiner argumentationsnot dazu, mit dieser uralten, und zudem völlig unbewiesenen schühchen-geschichte daher zu kommen, oder… :?:
das video von dem lusinger zeigt doch eins eindeutig. es gibt diese hochweite aktion der vorhand, und entweder man hält sie für nicht reell oder halt doch.
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Gast

Beitrag von Gast »

horsmän hat geschrieben:... nicht durch irgendwelches Schühchen- oder Gewichtetraining erreicht worden sein, why not.
Genau. Oder durch Touchieren und Hochhalten des Beines mit der Gerte.
Lässt man das alles weg, ist alles in Ordnung.
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Cubano hat geschrieben: du versteigst dich jetzt aber nicht in deiner argumentationsnot dazu, mit dieser uralten, und zudem völlig unbewiesenen schühchen-geschichte daher zu kommen, oder… :?:
In diesem Fall muss ich mich mal auf die Seite von Horsi stellen. Ich weiß auch, dass es diese Methoden gibt und dass sie angewandt werden. Natürlich läßt sich dabei kein Ausbilder filmen oder fotografieren.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

medusa. natürlich gibt es diese methode. sie stammt aus der niederländischen friesen-szene. das meinte ich auch nicht. mir ging es darum, dass es eben nicht bewiesen ist, dass z.b. ein totilas mit diesen schühchen zu seiner vorhandaktion gebracht wurde. oder aber man geht davon aus, dass auch der lusi von der haute ecole im von mir verlinkten video damit ausgebildet wurde. was in meinen augen GAR NICHT geht. man kann nicht ständig mit zweierlei maß messen. aber das sagte ich ja schon :D
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Gast

Beitrag von Gast »

Unbestritten gibt's das. Die Methoden haben technisch eine Weiterentwicklung erfahren, "früher", sehr viel früher, hat man unnachgiebige Pferde halt noch ausgebunden über nacht in den Stand gestellt. Oder Klingel-Kandaren mit 30cm-Anzügen und Sporen mit 5 Zacken benutzt. Oder sie wurden, um die Beugung der Hanken zu verbessen nächtens kurz gehobbelt.
Gast2

Beitrag von Gast2 »

über Nacht im Stall ausbinden ist leider auch heute noch eine beliebte Methode. Hier in Deutschland. Nicht irgendwo. :(
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Bitte jetzt nicht weiter erörtern, welch tierquälerischen Maßnahmen es auf dieser Welt gibt.
Danke.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
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esge
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Beitrag von esge »

1. Vorhandaktion kriege ich bei sehr gehwilligen und halbwegs schulterfreien Pferden auch, indem ich sie genügend aufspanne und vorn nicht ganz weglasse. Da fliegen die vorderbeine vom Feinsten, auch ohne Gewichte. persönlich glaube ich, dass das bei Totilas der Fall ist, wissen weiß ich aber gar nix.
2. Unterhals bei Piaffen: Meiner Meinung nach dann, wenn das Pferd entweder aufgrund anatomisch bedingter Schulterlastigkeit trotz Lastaufnahme hinten die geforderte Aufrichtung (noch) nicht schafft. Man kann dann entweder mit weniger Aufrichtung piaffieren lassen und akzeptieren, dass das Pferd sich halt auch weniger setzen wird, evt. auch mal mit dem Vorderbein rückständig wird, oder man akzeptiert den Unterhals.
Beides halte ich für gestattet, je nach Fall und Anwendungsnutzen der jeweiligen Piaffe. Die Reiterhand darf bloß nicht aktiv halten dabei, was die Unterhalstendenz verstärken würde.

Leichte Unterhalsspannung (die natürlich aus falschem Zug der Oberhalsmuskulatur entsteht...!) ist in meinen Augen nicht schlimm, sofern der Rest des Pferdes gelöst wirkt, die Piaffe taktmäßig getreten wird und Unterkiefer und Genick des Pferdes entspannt udn tätig wirken.
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horsman
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Beitrag von horsman »

also wie gesagt, mir gefällt das Jambette Video, und die paar Piafftritte vor der ersten Beinstreckung find ich nahe am Optimum. Für die unorthodoxe Piaff-Wendung gäb es natürlich in einem Wettbewerb Abzüge. Klaro. Und wenn Totilas so eine Jambette zeigen würde und korrekt geritteten spanischen Trab, würds mir auch gefallen. Nur den Richtern eben nicht. Denen gefällt es halt anders.

Dass Totilas mit "Schühchen" oder Gewichten trainiert wurde unterstelle ich ja gar nicht. Gott bewahre. Dass aber seine Form von "Schulterfreiheit" möglicherweise das Resultat von zumindest über einige Zeit lang recht exzessiver Rollkuranwendung ist, ist doch sehr wahrscheinlich. Und das finde ich pers. einen schlechteren Weg, als den Weg über Jambette-Übungen. Man probiere mal die Jambette-Übung mit einem aufgerollten Pferd und fester Anlehnung. Es wird nicht funktionieren.
Zuletzt geändert von horsman am Mi, 30. Mär 2011 15:06, insgesamt 2-mal geändert.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Puh, dann müsste aber der Lusinger im 2. Haute-Ecole-Video ganz massiv gerollkurt worden sein. Armes Pferd :wink:
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AdrWgl
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Beitrag von AdrWgl »

horsmän hat geschrieben:Dass aber seine Form von Schulterfreiheit möglicherweise das Resultat von zumindest über einige Zeit lang recht exzessiver Rollkuranwendung ist, ist doch sehr wahrscheinlich.
Es gehört zwar nicht hier her, aber kann mir jemand diesen Satz erklären. Warum ist es sehr wahrscheinlich das Pferd mit solcher Schulterfreiheit dieser von der Rollkur bekommen haben? Ich habe ja normalerweise mit Gangpferden zu tun und habe täglich Pferde vor mir, die mehr die Beine werfen als dieses Pferd, und diese wurden teilweise nicht mal angeritten. Warum fällt es euch so schwer die Schulterbewegung dem Gebäude zuzusprechen?

Grüsse
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Gawan
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Beitrag von Gawan »

Cubano hat geschrieben:
Gawan hat geschrieben: Nun würde ich gerne wissen, ob ein Pferd mit einem dicken kurzen Hals
sich überhaupt versammeln und halbwegs beizäumen kann, ohne einen Unterhals zu zeigen.
moin,
doch, doch, das geht. ein dicker, kurzer hals bedingt nämlich nicht automatisch einen unterhals. wunderbares beispiel. invasor. dieses pferd kenne ich nun persönlich, und es hat einen der fettesten und ungünstigsten iberer-hälse, die ich je gesehen habe :D
(...)

http://69.89.31.130/~thehors5/thm/wp-co ... Piaffe.jpg
Auch der hat je nach Aufnahme einen vorgewölbten Unterhals:
http://cyberhorse.net.au/cgi-bin/tve/di ... sage18.txt
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
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