Piaffen

Rund um die klassische Reitkunst

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sab
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Beitrag von sab »

Zum Thema Takt; der Takt ist das Gleichmaß der Bewegung. Und jedes Pferd hat seinen Takt. Und dieses Gleichmass muss beim Reiten erhalten werden bzw. möglichst auch verbessert werden. Natürlich gibt es Pferde, die von Natur aus mit einem besseren bzw. schlechteren Takt ausgestattet sind. Taktfehler gelten immer als schwere Fehler. Karl - dem ich persönlich nichts abgewinnen kann - rügt zu Recht, dass soviele Dressurpferde keinen taktklaren Schritt (mehr) gehen können. Die eingestellten Videos des gruseligen Braunen und des hübschen Schimmels zeigten beide zum Teil schwere Taktfehler; bei dem Braunen war eigentlich gar kein Takt mehr zu erkennen. Das ist ein schwerer Reiterfehler.

Der Schimmel (Jambette) kommt aus dem Takt, weil er vermutlich für diese schwere Lektion noch nicht genügend Balance hat, man sieht es ja auch an dem breiten Treten. Auf jeden Fall zeigt er deutliche Taktfehler. Und das sind eben Fehler, Punkt. Die Maßstäbe des Taktes gelten für alle Gäule, ganz egal, wie sie geritten sind. reiten soll das Pferd im Idealfalle schöner machen nicht schlechter.



LG

Sabine


P.S.: Ich verirre mich in den Geodreicken von . Ich empfehle aber allen die Seite von Theresa Sandin; die ist wirklich hervorragend.
Gast

Beitrag von Gast »

KStengler hat geschrieben:
Zum Thema" Takt "..ich denke, hier sprechen wir vielleicht über 2 verschiedene Auffassungen. Die deutsche und die franz. unterscheiden sich da ..
Worin?
Der Takt beschreibt lediglich die Rythmik eines Bewegungsablaufes, der taktmäßig schnell oder langsam sein kann, und gibt letztendlich keine Auskunft über dessen Qualität. (Stodulka)
Ja, das ist eine epochale Erkenntnis.

KStengler hat geschrieben: Er sagt aber auch, dass ein Pferd "seinen Takt finden muss", also nicht über das Tempo/mit künstlicher schwebe geritten werden sollte, da es sonst nicht losgelassen gehen kann.
Vermutlich ist das der Grund, wieso Takt vor Losgelassenheit kommt.
Muss ich mal drüber nachdenken ...
KStengler hat geschrieben: Wenn meine Pony- Stute ,die sehr ungünstig gebaut ist, im gleichbleibenden Takt läuft, dann sagt das nichts über ihre Losgelassenheit aus.
Nö. Wie auch.

KStengler hat geschrieben: andersrum lässt sie sich aber nur los, wenn sie ihren Takt findet.
Nach den obigen Ausführungen liegt dieser Schluss quasi auf der Hand.

KStengler hat geschrieben: Ich finde, es ist ziemlich viel verlangt, wenn man bei jedem Pferd immer die ganze Zeit den Takt mitklatschen
Stimmt. Das ist viel verlangt. Aber dafür sitzt der Vogel ja oben drauf, um das Pferd im Zuge der Ausbildung dorthin zu führen. Wenns geht schon recht früh.

KStengler hat geschrieben: Das Schritt ein 4 Takt ist usw., ist ja eh klar.
Ja, klar.

KStengler hat geschrieben: Ich habe ne interessante Studie von Ollivier (franz. Hippologe) aufgearbeitet durch Stodulka gefunden.
Sehr fleissig :)
Warum aber, wie horsmän dankenswerterweise schon bemerkt hat, die blaugrüne Spitze des Rhombus auf die Mitte des Röhrbeins (Totilas) weist und bei allen anderen auf die Bugspitze, kann ich mir auch nicht erklären. Abgerutscht vielleicht? Oder war vielleicht doch Pipi am Werk? Wir malen uns die Welt, wie sie uns gefällt?
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chica
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Beitrag von chica »

Ich finde es unglaublich, mit wieviel Vehemenz alle Sportreiter verurteilt und alle "Barockpferd"-Reiter in den Himmel gelobt werden. Wenn ich mich hier so durchwühle fällt mir nur auf, dass hier deutlich mit zweierlei Maß gemessen wird.

Deswegen geh ich auch lieber kopfschüttelnd Reiten und Fühlen, anstatt hier großartig mitzudiskutieren.
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

chica hat geschrieben:Ich finde es unglaublich, mit wieviel Vehemenz alle Sportreiter verurteilt und alle "Barockpferd"-Reiter in den Himmel gelobt werden. Wenn ich mich hier so durchwühle fällt mir nur auf, dass hier deutlich mit zweierlei Maß gemessen wird.
Nun ja, aber ich habe immerhin was gelernt. Zum Beispiel, dass es "Sportreiter-Taktfehler" gibt und "klassische Taktfehler". Und ich habe gelernt, dass enorme Schulterfreiheit bei Sportpferden durch Rollkur erreicht wird, und bei klassisch gerittenen Pferden einzig und allein durch Ausbildung. Ich finde, das sind schon ziemlich epochale Erkenntnisse zu dieser Uhrzeit. :D
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Motte
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Beitrag von Motte »

sabrell hat geschrieben:
Warum aber, wie horsmän dankenswerterweise schon bemerkt hat, die blaugrüne Spitze des Rhombus auf die Mitte des Röhrbeins (Totilas) weist und bei allen anderen auf die Bugspitze, kann ich mir auch nicht erklären. Abgerutscht vielleicht? Oder war vielleicht doch Pipi am Werk? Wir malen uns die Welt, wie sie uns gefällt?

Ich denke mal, dass liegt daran, dass aus der Perspektive (!) die Kreismitte eben da ist.
Was aber - wie gesagt - an der Perspektive liegt.
Man könnte, der Fairness halber, natürlich auch ein Bild verwenden, was aus gleicher Perspektive wie die anderen Bilder fotografiert ist. Da würde dann aber wahrscheinlich ein anderes Ergebnis bei herauskommen :wink:

Beispielsweise eben genau dieses Bild:
Dateianhänge
edwardgaltotilas3percent5b1percent5d_320.jpg
edwardgaltotilas3percent5b1percent5d_320.jpg (9.2 KiB) 6258 mal betrachtet
Gast

Beitrag von Gast »

Ey - DIE Piaffe ist aber sch...
Warum auch immer.
Motte
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Beitrag von Motte »

sabrell -

:wink: :D

Ein Grund find' sich immer.....
sab
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Beitrag von sab »

Ines, Du hast recht - ich verstehe mittlerweile hier das Diskussionsniveau auch nicht mehr...Zum wirklich ersten Mal in meinem Leben tun mir Sportreiter leid, denn sie haben es nicht verdient, auf diesem zum Teil doch sehr fachunkundigen Niveau angefeindet zu werden. Natürlich kann man verschiedene Reitstile pflegen und entsprechende Auffassungen haben. Aber es gibt eine Basis, die sich an der Natur des Pferdes orientiert bzw. orientieren muss. Hier wird zum Teil so getan als ob bei sog. Barockreiter - was für mich persönlich bald ein Schimpfwort ist - andere Kriterien gelten und die Natur ausser Kraft gesetzt ist.


kStengler, ich habe mir Deine Homepage angeschaut. Bist Du die Reiterin auf dem braunen Pferd ? Oder ist dies ein Reitschüler von Dir ?

LG

Sabine
alimat01
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Beitrag von alimat01 »

Also mir fällt es immer schwerer, der Diskussion zu folgen...Oder mir den Sinn derselben zu erschließen.
Logisch gibt es Bilder, die mir besser gefallen und andere, wo die Piaffe (oder auch Anderes) nicht so gefällt - und es ist (für mich) durchaus spanndend und wichtig, mich mit dem: Wie soll es sein zu beschäftigen. Zum Sehen lernen.

Mir fehlt nur manchmal der relativierende Moment in manchen Aussagen.
Nicht, dass man den immer bräuchte- aber ich finde, gelegentlich schadet es nicht.

Ob z.B. der Schimmel mit der Jambette dafür schon reif ist oder nicht...mei...kann ich das beurteilen? Ich seh ihn doch sonst nie. Und wenn er da schwankt mag es so wirken, ja. Aber wer weiß, was es für ein Tag war, wie gut die Konzentration vor Publikum war etc.....Wie der Reiter drauf war usw..

Und das Ideal der Piaffe....wer kann das schon zeigen von uns hier? Aber das ist doch nicht Sinn und Zweck der Piaffe - ein schönes Bild zu schaffen (wenn doch, hab ich was falsch verstanden). Und ich würde einen Teufel tun und mein Pferd triezen bis eine gute Piaffe rauskommt - er übt ja noch. Da sind die VB mal rückständig, da pinselt grade der Schweif, da ist der Takt verloren gegangen und da kriegt er die Beine kaum vom Boden. Aber er gibt sich Mühe und es wird immer besser. Und deshalb lobe ich ihn - auch wenn das Foto davon hier vielleicht verrissen werden würde. Und auf einem Video wüsste auch keiner, was vorher oder nachher war. Manchmal hat er geniale Momente und manchmal geht halt gar nichts.
BB sagte mal zu mir: Das Pferd gibt jeden Tag sein Optimum - nur sieht das jeden Tag anders aus. Ich hatte nicht viel mit ihm zu tun, aber das hat sich mir eingeprägt.

Sicher kann man einem Bild sehen üben - ich hoffe, es geht den Meisten da drum.
Und nicht um die Kritik eines Sportreiters(~Pferdes)(man mag sagen, was man will, aber so wie Gal möcht ich erst mal sitzen können und so ein Pferd wie der Totti....*träum*) oder um bestimmte Linien oder sonst was.
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

da kann ich alimat nur recht geben. Und im übrigen finde ich das letzte Toti Bild schön. Bis auf den durchhängenden Trensenzügel.
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

alimat01 hat geschrieben:Das Pferd gibt jeden Tag sein Optimum - nur sieht das jeden Tag anders aus.
Den find ich gut - den merk ich mir!
Bild
Pferdialog.de
Gast

Beitrag von Gast »

FoxOnTheRun hat geschrieben: Bis auf den durchhängenden Trensenzügel.
Stimmt.

Sieht immer irgendwie komisch aus. Oder nicht?
Phanja

Beitrag von Phanja »

<- wirft einfach mal ein neues Bild ein

Die gefällt mir z.B. auch ganz gut (einziges Manko ist das rückständige Vorderbein)

Bild

Aber das sieht locker, leicht, losgelassen aus. Und die Hankenbeugung gefällt mir auch.[/url]
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

sabrell hat geschrieben:
Sieht immer irgendwie komisch aus. Oder nicht?
Jetzt mußte ich endgültig lachen! Danke. :lol:
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

sabrell hat geschrieben:Sieht immer irgendwie komisch aus. Oder nicht?
Nicht immer :wink:
Es grüsst ottilie
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Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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