Teilberitt: Erfahrungen und Gedankenaustausch
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Teilberitt: Erfahrungen und Gedankenaustausch
Mein Jungpferd wird jetzt seit einem Jahr geritten, bislang ausschliesslich von mir, mit Begleitung durch Reitunterricht (einmal pro Woche).
Insgesamt läuft es soweit ganz gut. Und doch überlege ich immer mal wieder, ob meinem Pony nicht sehr gedient wäre, wenn meine RL es zusätzlich zum Reitunterricht einmal die Woche reiten würde, um ihr Sachen, die mir schwer fallen, einfacher zu erklären. Daneben würde ich weiterhin einmal pro Woche selbst im Unterricht reiten.
Wer hat Erfahrungen gemacht mit Teilberitt?
Bringt einmal pro Woche überhaupt etwas?
Wenn ihr Erfahrungen damit gemacht habt - wie habt ihr das gemacht? Über welche Zeiträume?
Momentan sehe ich folgende Vorteile:
- die RL könnte meinem Pony vieles besser erklären, als ich das kann
- sie könnte, wenn ich reite, besser nachvollziehen, wo die Probleme liegen
Nachteile:
- Kosten
- Aufwand (ich würde mein Pony hinbringen, zuschauen, wieder heimbringen)
- ansonsten fällt mir kein Nachteil ein, ich bin nicht der Meinung, dass mein Pony nur von mir lernen soll und wir unbedingt alles zusammen erarbeiten müssen. Letztlich soll die Situation fürs Pony stimmen.
Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, es eilt auch nicht, aber ich bin neugierig auf Gedankenanstösse.
Insgesamt läuft es soweit ganz gut. Und doch überlege ich immer mal wieder, ob meinem Pony nicht sehr gedient wäre, wenn meine RL es zusätzlich zum Reitunterricht einmal die Woche reiten würde, um ihr Sachen, die mir schwer fallen, einfacher zu erklären. Daneben würde ich weiterhin einmal pro Woche selbst im Unterricht reiten.
Wer hat Erfahrungen gemacht mit Teilberitt?
Bringt einmal pro Woche überhaupt etwas?
Wenn ihr Erfahrungen damit gemacht habt - wie habt ihr das gemacht? Über welche Zeiträume?
Momentan sehe ich folgende Vorteile:
- die RL könnte meinem Pony vieles besser erklären, als ich das kann
- sie könnte, wenn ich reite, besser nachvollziehen, wo die Probleme liegen
Nachteile:
- Kosten
- Aufwand (ich würde mein Pony hinbringen, zuschauen, wieder heimbringen)
- ansonsten fällt mir kein Nachteil ein, ich bin nicht der Meinung, dass mein Pony nur von mir lernen soll und wir unbedingt alles zusammen erarbeiten müssen. Letztlich soll die Situation fürs Pony stimmen.
Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, es eilt auch nicht, aber ich bin neugierig auf Gedankenanstösse.
Ich kann nichts über Jungpferde sagen, aber meiner Alten und mir bringt das super viel!
Mein RL und ich reiten abwechselnd einmal die Woche.
Er also 14-tägig und ich auch. Ich schaue zu, wenn er reitet und versuche was zu lernen (bin vor allem begeistert, was meine Alte so alles kann) und in der Woche drauf reite ich und versuche auch Dinge umsetzen zu können.
Hab ich letztes Jahr auch schonmal gemacht und es hat uns beide richtig vorwärtsgebracht.
allerdings meinte mein RL auch, dass meine extrem gut mitmacht und sich die Sachen auch wirklich merkt.
Mein RL und ich reiten abwechselnd einmal die Woche.
Er also 14-tägig und ich auch. Ich schaue zu, wenn er reitet und versuche was zu lernen (bin vor allem begeistert, was meine Alte so alles kann) und in der Woche drauf reite ich und versuche auch Dinge umsetzen zu können.
Hab ich letztes Jahr auch schonmal gemacht und es hat uns beide richtig vorwärtsgebracht.
allerdings meinte mein RL auch, dass meine extrem gut mitmacht und sich die Sachen auch wirklich merkt.
Ich finde das auch eine gute Ausbildungsmöglichkeit.
Ielke wird auch gelegentlich von meiner RL geritten, regelmäßig machen wir es so dass ich beim Unterricht die ersten 30 Minuten reite und dann noch 15 Minuten die RL. Oft übt sie mit Ielke Dinge, die für uns beide neu sind (ich bin ja eher "Späteinsteiger" und zum Dressurreiten kam ich erst durch Ielke), da fällt es ihm leichter z.B. Seitengänge oder Außengalopp zu lernen, wenn der Reiter sich dessen, was er tut, sicher ist.
Für mein Ego brauche ich es nicht, alles "mit meinem Pferd alleine erarbeitet zu haben", außerdem bin ich ehrlich gesagt auch ein bischen stolz, wenn ich sehe, wie gut er laufen kann
Ielke wird auch gelegentlich von meiner RL geritten, regelmäßig machen wir es so dass ich beim Unterricht die ersten 30 Minuten reite und dann noch 15 Minuten die RL. Oft übt sie mit Ielke Dinge, die für uns beide neu sind (ich bin ja eher "Späteinsteiger" und zum Dressurreiten kam ich erst durch Ielke), da fällt es ihm leichter z.B. Seitengänge oder Außengalopp zu lernen, wenn der Reiter sich dessen, was er tut, sicher ist.
Für mein Ego brauche ich es nicht, alles "mit meinem Pferd alleine erarbeitet zu haben", außerdem bin ich ehrlich gesagt auch ein bischen stolz, wenn ich sehe, wie gut er laufen kann

- Finchen
- User
- Beiträge: 8526
- Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
- Wohnort: im Norden zwischen HB und HH
Ich kann nur eine weitererzählte positive Meinung berichten, da ich mein Pony aus bestimmten Gründen gar nicht von anderen reiten lasse. Eine Freundin war heilfroh, als sie ihrer RL durch diese Mitberitt-Situation dann mal zeigen konnte, was diese "von unten" nicht glauben wollte. Das ist meiner Meinung nach ein guter Vorteil, der RL erkennt noch viel besser, wenn was hakt, ob es an den Hilfen, also am Reiter, oder doch auch am Unverständnis (oder Unwillen
) des Ponys liegt. Na und klar denke ich kann ein besserer Reiter als ich auch besser neues vermitteln, weil eben doch Kleinigkeiten in Bezug auf die Hilfen nicht falsch laufen (hoffentlich zumindest, soll ja ein guter Reiter sein
) und meist ja auch deutlich mehr Erfahrung = "Übung" = im Idealfall Einfühlungsvermögen zum Beibringen vorhanden ist.
Wie auch immer die Entscheidung fällt, euch beiden viel Spaß beim weiteren Lernen!
Gruß,
Silke


Wie auch immer die Entscheidung fällt, euch beiden viel Spaß beim weiteren Lernen!
Gruß,
Silke
Ich habe meine beiden Pferde schon in Teilberitt gehabt, den Wallach, als ich schwanger war, 3mal die Woche, den jungen Hengst vor 2 Jahren, als ich das Gefühl hatte, ich stecke fest und den muss jetzt mal jemand reiten, der ein bis zwei Stufen besser, reaktionsschneller und souveräner ist als ich (2mal die Woche über 3 Monate). Beides bei unterschiedlichen, aber "ganz normalen" FN-Reitlehrern/Bereitern. Beide Teilberitte waren ein voller Erfolg, würde ich jederzeit wieder machen, hat genau das gebracht, was ich wollte. Ich bin aber auch schon lange nicht mehr der Meinung, dass nur ich meine Pferde ordentlich reite
. Besonders beim Hengst hat es uns über den "toten Punkt" geholfen und danach ging es super weiter, ich habe schon nach den ersteb beiden Beritteinheiten deutliche Fortschritte gemerkt. Ich war allerdings immer dabei, das würde ich auch immer wieder so machen, schon allein zum nachzuvollziehen, was der Bereiter genau macht mit welchem Ergebnis.

Tja, zwar ist mein RL auch gleichzeitig mein Kerl
, aber die Gründe, die dazu geführt haben, dass ich meine beiden Pferde aktuell in Teilberitt bei ihm habe, sind im Prinzip ganz ähnlich wie die von Rapunzel:
Bei dem Herrn Schimmel bin ich schlicht am Ende dessen angelangt, was ich mit ihm erreiten kann. Was nebenbei bemerkt, nicht sonderlich viel ist.
Der soll also weiter gefördert werden. Nicht zuletzt auch, damit ich mal auf ihm für meinen Braunen was lernen kann.
Bei dem Braunen steckte ich vor meinem Umzug nach Deutschland in einer Sackgasse. Und auch da war jemand gefragt, der deutlich reaktionsschneller und souveräner ist.
Aktuell ist vor allem der Lütte in Teilberitt für 2 x in der Woche, weil der Schimmel sich immer noch ein wenig schwer tut mit seiner neuen Lebenssituation und erst mal runter kommen muss. Bisher bin ich mit den Ergebnissen mehr als zufrieden - ganz objektiv unter reiterlichen Kriterien betrachtet.

Bei dem Herrn Schimmel bin ich schlicht am Ende dessen angelangt, was ich mit ihm erreiten kann. Was nebenbei bemerkt, nicht sonderlich viel ist.

Bei dem Braunen steckte ich vor meinem Umzug nach Deutschland in einer Sackgasse. Und auch da war jemand gefragt, der deutlich reaktionsschneller und souveräner ist.
Aktuell ist vor allem der Lütte in Teilberitt für 2 x in der Woche, weil der Schimmel sich immer noch ein wenig schwer tut mit seiner neuen Lebenssituation und erst mal runter kommen muss. Bisher bin ich mit den Ergebnissen mehr als zufrieden - ganz objektiv unter reiterlichen Kriterien betrachtet.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
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@cubano,naja wer würde sich nicht kostenlosen Teilberitt geben lassen?
vor Ort im Stall mit Unterricht und immer Zusehen usw.
Ich glaube nicht, das diese Konstellation so ohne weiteres übernehmbar ist. oder?
Hat vermutlich auch Nachteile einen RL als Mann zu haben.
Ich finde Teilberitt sehr sinnvoll, denn so kann der RL spüren ausfühlen ob auch alles gut läuft.Und das Pferd bleibt fein, weil es nicht alles von mir lernt im Systhem "learning by doing "Letzlich kann es so feiner geritten werden.
vor Ort im Stall mit Unterricht und immer Zusehen usw.
Ich glaube nicht, das diese Konstellation so ohne weiteres übernehmbar ist. oder?
Hat vermutlich auch Nachteile einen RL als Mann zu haben.
Ich finde Teilberitt sehr sinnvoll, denn so kann der RL spüren ausfühlen ob auch alles gut läuft.Und das Pferd bleibt fein, weil es nicht alles von mir lernt im Systhem "learning by doing "Letzlich kann es so feiner geritten werden.
- Finchen
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- Registriert: Di, 19. Apr 2011 22:30
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Paula hat geschrieben:@cubano,Hat vermutlich auch Nachteile einen RL als Mann zu haben.
.

Wg. "leisten können" - vermutlich würde die TE die Frage nicht stellen, wenn die Überlegung schon das Ergebnis "nicht finanzierbar" gebracht hätte!?
Und Rapunzel ist ja Beweis dafür, dass nicht jeder, aber doch einige das ermöglichen können.

Ich bin nicht mehr ganz sicher, aber ich meine, ich habe vor 2 Jahren 17 Euro pro Einheit bezahlt (oder waren´s sogar nur 13?), das sollte ja über ein paar Wochen durchaus machbar sein - so viel latzt man ja u.U. für einen einzigen Wochenendkurs. Es gibt dann bei uns im Verein noch ganz offizielle Staffelpreise, sprich, je öfter man pro Woche bereiten lässt, desto günstiger ist die einzelne Einheit.
DAS ist aber wirklich sehr günstig. Ich hab ja auf der Insel schon 30 Euro pro Einheit bezahlt, wobei der Beritt seeeeehr kurzfristig warRapunzel hat geschrieben:Ich bin nicht mehr ganz sicher, aber ich meine, ich habe vor 2 Jahren 17 Euro pro Einheit bezahlt (oder waren´s sogar nur 13?

@Paula: Man muss das halt trennen können – kann vielleicht aber nicht jeder.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
Nach der SdA unterwegs

Danke Euch für die Beiträge! Weitere sind natürlich sehr willkommen.
Die Kosten sind nicht der entscheidende Punkt, aber irgend einen Nachteil wollte ich doch aufschreiben ... ich sehe (ausser dem Aufwand) nämlich keinen.
Ich habe nicht den Ehrgeiz, mein Pony unbedingt allein ausbilden zu wollen. Und ich habe auch nicht den Anspruch, alles immer selber machen zu wollen. Meine reiterlichen Fähigkeiten sind durchschnittlich, keine Frage, dass meine Reitlehrerin meinem Pferd einiges beibringen könnte. Da ich hie und da von ihr ausgebildete Pferde reite, weiss ich auch, wie die sich anfühlen - wenn mein Pferd so zu reiten wäre, hätte ich nichts dagegen.
Klar für mich ist, dass ich dabei sein wollen würde (muss ich aber sowieso, da ich mein Pferd in den Stall der Reitlehrerin bringen müsste).
Was ich mich eben frage ist, ob einmal pro Woche überhaupt was bringen würde. Mehr (zusätzlich zu einmal Unterricht) liegt aber nicht drin.
Ich werde mich darüber natürlich auch mit der Reitlehrerin unterhalten müssen, wie sie das sieht, weiss ich noch nicht. Erstmal möchte ich das Thema für mich durchdenken.
Die Kosten sind nicht der entscheidende Punkt, aber irgend einen Nachteil wollte ich doch aufschreiben ... ich sehe (ausser dem Aufwand) nämlich keinen.
Ich habe nicht den Ehrgeiz, mein Pony unbedingt allein ausbilden zu wollen. Und ich habe auch nicht den Anspruch, alles immer selber machen zu wollen. Meine reiterlichen Fähigkeiten sind durchschnittlich, keine Frage, dass meine Reitlehrerin meinem Pferd einiges beibringen könnte. Da ich hie und da von ihr ausgebildete Pferde reite, weiss ich auch, wie die sich anfühlen - wenn mein Pferd so zu reiten wäre, hätte ich nichts dagegen.
Klar für mich ist, dass ich dabei sein wollen würde (muss ich aber sowieso, da ich mein Pferd in den Stall der Reitlehrerin bringen müsste).
Was ich mich eben frage ist, ob einmal pro Woche überhaupt was bringen würde. Mehr (zusätzlich zu einmal Unterricht) liegt aber nicht drin.
Ich werde mich darüber natürlich auch mit der Reitlehrerin unterhalten müssen, wie sie das sieht, weiss ich noch nicht. Erstmal möchte ich das Thema für mich durchdenken.
Einmal die Woche ist natürlich nicht so effektiv wie mehrmals, aber wenn es nicht häufiger geht, ist es eben so. Wenn ihr gezielt an einer bestimmten Sache arbeiten wollt, könntest du ja auch mal eine Weile den Unterricht zugunsten von Beritt vernachlässigen oder sie ne halbe Stunde reiten lassen und danach selbst nochmal 15 Minuten drauf oder so.
Ich hätte früher nie geglaubt, dass 1x pro Woche Beritt was bringen würde. Aber ich hab zu meinem eigenen Erstaunen die Erfahrung gemacht, dass es gerade auch für eher schwächere Reiter schon einen deutlichen Nutzen bringt. Manchmal reichen sogar bereits 1-2 Lektionen um einen Knopf zu lösen. Sicher würde häufiger einen schnelleren Fortschritt bringen. Vielleicht kannst du ja in der Anfangsphase über eine kurze Zeit sogar 2x die Woche Beritt machen lassen. zb wenigstens in deiner Reitstunde die erste Hälfte deinen RL reiten lassen und du dann in der zweiten Hälfte gleich nachreiten. So kommst du zumindest auf 1.5 lektionen Beritt. 
Nachtrag: was einfach ganz wichtig ist: der RL muss das Pferd so bereiten, dass es für den Reiter nachreitbar ist!

Nachtrag: was einfach ganz wichtig ist: der RL muss das Pferd so bereiten, dass es für den Reiter nachreitbar ist!
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa