Ok, danke, dann bestätigst du damit das was mir bisher diebezüglich sinnvoll erscheint und erklärt wurde.Jen hat geschrieben:richtig, die sehr tiefe Kopfhaltung ist für mich keine eigentliche Arbeitshaltung.Finchen hat geschrieben:@Jen:
wenn ich dich aber richtig verstehe ist das ganz tiefe aber doch etwas, was für (mehr oder weniger) kurze Etappen zum Einsatz kommt, um damit anderes zu erreichen. Die DH sehe ich aber doch eher als etwas mittelfristiges in den Einheiten, und nehme an dazu gehört dann diese tiefe Haltung nicht. Meinst du das in der ausführlichen Erlärung so?
Dehnungshaltung und richtige Kopfhaltung dabei
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Das habe ich aber doch auch nie gesagt. Wir sind da schon einer Meinung. Nur dass ich halt schon gerne den Kindern Namen gebe. Und so würde ich auch nicht Anlehnung mit DH gleichsetzten. So klang es zumindest.Jen hat geschrieben: . Deshalb gibt es für mich keine "richtige" Position mit dem Zentimetermass ausgedrückt. es ist in der Praxis schlicht nicht relevant.
Und das alles auf jedem Pferd individuell zum tragen kommt sollte doch irgendwie selbstverständlich sein

Liebe Grüße, Julia
also, wenn ich eines in all den Jahren Forumsteilnahme gelernt habe: nimm es niiiiieeee für selbstverständlich, das dein Gegenüber das gleiche meint, wie du!Julia hat geschrieben: hätte nicht gedacht dass es hier noch explizit erwähnt werden muss.


Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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"ZadHkl" - da muss man erst mal drauf kommenemproada hat geschrieben:Klimke nannte es wohl "Zügel herauskauen lassen bis zur Schnalle" und hat das wohl auch immer mal wieder eingebaut. Aber natürlich nicht ewig und eher als Variation des "normalen" ZadHkl.

Da würden mich genaue Details mal interessieren, denn so pauschal glaube ich das einfach mal nichtJen hat geschrieben:Je länger und tiefer der Hals, desto mehr wird der Rücken durch den passiven Zug des Nacken-Rückenbands hochgezogen. Das wurde sogar wissenschaftlich nachgewiesen und gemessen.

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Ok, sehe hier grade mal wieder wie gut man überlegen muß, was man wie ausdrückt - ich muß meine vorherigen Beiträge korrigieren und ergänzen:Cubano hat geschrieben:Wie ich vorhin schon mal geschrieben habe. Für den Spannungsbogen ist nicht nur die Kopf-Hals-Position sondern auch die HH verantwortlich. Und bis die wirklich mitarbeiten kann, wenn das Pferd Kopf und Hals sehr tief trägt, vergeht geraume Zeit. Ist nämlich die sogenannte "Strecker-Muskulatur" nicht dehnfähig genug, KANN die HH anatomisch gesehen, gar nicht weit genug untertreten, um den Spannungsbogen mit schwingendem Rücken zu gewährleisten…
ich habe mit eben der von Cubano genannten Erklärung eben bei dem "Jungpferd" eben den Hinweis bekommen, dass es die HH-Aktivität nicht mehr wie gewünscht leisten kann, wenn der Kopf ganz unten ist, drum dieses nur kurzzeitig dem Pferd zum ganz offensichtlich genüßlichen Abstrecken gewährt wird.
Bin mal gespannt, ob sich diese mir bekannte Erklärung noch als "falsch" rausstellt.
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Ich hatte mal ein Buch über Anatomie und Biomechanik in der Hand wo sehr genau erklärt war wie und warum bei überdehnter Oberlinie (also Nase tiefer als Buggelenk) der Rücken im Lendenbereich blockiert wird.
Das dabei die Hinterhand nicht mehr untertreten kann sieht man an jedem zu tief gerittenen oder longierten Pferd. Dazu braucht man kein Buch
Weil es aber so viele Leute gibt, die meinen tief sei immer gut, je tiefer um so besser, behauptete dann dieses Buch, ein Training in überdehnter Haltung sei gut, weil dabei die Psoas gegen einen Widerstand arbeiten müssen und dadurch trainiert werden.
[/b]
Das dabei die Hinterhand nicht mehr untertreten kann sieht man an jedem zu tief gerittenen oder longierten Pferd. Dazu braucht man kein Buch

Weil es aber so viele Leute gibt, die meinen tief sei immer gut, je tiefer um so besser, behauptete dann dieses Buch, ein Training in überdehnter Haltung sei gut, weil dabei die Psoas gegen einen Widerstand arbeiten müssen und dadurch trainiert werden.
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Jen hat Recht das wurde untersucht , ich werde mal im Net danach suchen .Und Stelle dann den Link ein. Vermutlich hat von Neindorff auch deshalb ein tiefes fallenlassen des Halses ausdrücklich gelobt.Bis das junge Pferd mit tiefer Nase Spuren sucht im Sand stammt auch von ihm.Bilder mit sehr tiefer Nase und Einer gut untertretender Nachhand gibt es viele unter anderen in einer alten Piaffe Ausgabe.Die sich Stricki besorgt hat, cubano lass dir doch mal eine Kopie von dem Artikel geben...
Cubano,
Das ist grundlegende Biomechanik. Zb gut erklärt im buch 'physiotherapie und massage bei pferden' von denoix & pailloux.
S. 28:
"Die nackenplatte (Laminae nuchae) ist eine dicke fibroelastische Bindegewebsplatte. Ihr bedeutendster Abschnitt erstreckt sich über den Bereich zwischen Axis, drittem und viertem Halswirbel einerseits und drn Dornfortsätzen des zweiten, dritten und vierten Brustwirbels andererseits. Diese zwei Teile tragen dank der Höhe der thorakalen Dornfortsätze auf vollkommen passive, aber sehr effektive Weise zur Aufrechterhaltung der Hals- und Kopfbalance bei. Wenn Kopf und Hals abgesenkt sind, üben sie einen vorwärtsgerichteten Zug auf diese langen Hebelarme aus und führen dadurch eine Beugung der Brustwirbelsäule herbei.
Vergleiche auch das Kapitel 2 "Warum reiten wir junge Pferde mit nach vorne-unten gedehntem Hals an" von Udo Bürger 'Der Reiter formt das Pferd'. Auch hier wird dieser Mechanismus des Nackenbands gut erklärt. Dies geschieht auch im Stand, ohne jegliche HH aktivität.
Das hat erstmal gar nichts mit der HH zu tun. Aber als Reiter möchten wir die VH entlasten, deshalb spielt die HH reiterlich so eine grosse Rolle, um auch den Lendenwirbelbereich anzuheben. Und um das Pferd in ein horizontales Gleichgewicht zu bringen, was umso schwieriger beizubehalten ist, je tiefer der Hals. Deshalb muss man am Anfang immer gut überlegen, wo man Abstriche in Kauf nimmt.
Catja: du musst unterscheiden, ob das pferd in der Tiefe in einer engen Position festgestellt ist (Rollkur) oder ob der Hals dabei lang v/a gedehnt ist. Das hat nicht den gleichen Effekt.
Das ist grundlegende Biomechanik. Zb gut erklärt im buch 'physiotherapie und massage bei pferden' von denoix & pailloux.
S. 28:
"Die nackenplatte (Laminae nuchae) ist eine dicke fibroelastische Bindegewebsplatte. Ihr bedeutendster Abschnitt erstreckt sich über den Bereich zwischen Axis, drittem und viertem Halswirbel einerseits und drn Dornfortsätzen des zweiten, dritten und vierten Brustwirbels andererseits. Diese zwei Teile tragen dank der Höhe der thorakalen Dornfortsätze auf vollkommen passive, aber sehr effektive Weise zur Aufrechterhaltung der Hals- und Kopfbalance bei. Wenn Kopf und Hals abgesenkt sind, üben sie einen vorwärtsgerichteten Zug auf diese langen Hebelarme aus und führen dadurch eine Beugung der Brustwirbelsäule herbei.
Vergleiche auch das Kapitel 2 "Warum reiten wir junge Pferde mit nach vorne-unten gedehntem Hals an" von Udo Bürger 'Der Reiter formt das Pferd'. Auch hier wird dieser Mechanismus des Nackenbands gut erklärt. Dies geschieht auch im Stand, ohne jegliche HH aktivität.
Das hat erstmal gar nichts mit der HH zu tun. Aber als Reiter möchten wir die VH entlasten, deshalb spielt die HH reiterlich so eine grosse Rolle, um auch den Lendenwirbelbereich anzuheben. Und um das Pferd in ein horizontales Gleichgewicht zu bringen, was umso schwieriger beizubehalten ist, je tiefer der Hals. Deshalb muss man am Anfang immer gut überlegen, wo man Abstriche in Kauf nimmt.
Catja: du musst unterscheiden, ob das pferd in der Tiefe in einer engen Position festgestellt ist (Rollkur) oder ob der Hals dabei lang v/a gedehnt ist. Das hat nicht den gleichen Effekt.
Liebe Grüesslis, Jen
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(vielen dank für die spannende diskussion, das ist genau das thema, was ich nicht kapiert habe)
- grundlegende biomechanik heisst aber noch nicht wissenschaftlich bewiesen?
- die reining reiter (bei uns) reiten alle trüffelschweinig und wenn ich was dazu sage, höre ich, der rücken käme so hoch. hat jemand hier einen tipp für eine passende antwort??
- grundlegende biomechanik heisst aber noch nicht wissenschaftlich bewiesen?
- die reining reiter (bei uns) reiten alle trüffelschweinig und wenn ich was dazu sage, höre ich, der rücken käme so hoch. hat jemand hier einen tipp für eine passende antwort??
Laut Jens Ausführung wäre die passende Antwort: Stimmtgimlinchen hat geschrieben:- die reining reiter (bei uns) reiten alle trüffelschweinig und wenn ich was dazu sage, höre ich, der rücken käme so hoch. hat jemand hier einen tipp für eine passende antwort??


Jen, das unterschreibe ich auch so noch nicht. Dafür unterschreibe ich mal bei Lord Fado
Es ist richtig, dass die sogenannte obere Verspannung des Pferdes die Dornfortsätze des vorderen Rückens nach vorn zieht. Aber dieser Mechanismus wirkt eben nur vorn, höchstens noch bis zu den Lendenwirbeln. Die aber sind ohnehin schon nach vorn geneigt, für eine korrekte Dehnungshaltung, die IMMER einhergeht mit einem korrekt schwingenden Rücken bringt das allein also auch nicht wirklich was. Dazu MUSS der Rücken auch von hinten aufgewölbt werden, was wiederum durch das Abkippen des Beckens geschieht – sprich, durch eine aktiv untertretende Hinterhand.
Natürlich funktioniert das Sand-fressen als Dehnungshaltung: Aber eben erst dann, wenn das Pferd so gymnastiziert wird, dass es wirklich mit der HH mitarbeiten kann. Sonst verpufft die Dehnung nämlich im hinteren Drittel des Pferdes.

Es ist richtig, dass die sogenannte obere Verspannung des Pferdes die Dornfortsätze des vorderen Rückens nach vorn zieht. Aber dieser Mechanismus wirkt eben nur vorn, höchstens noch bis zu den Lendenwirbeln. Die aber sind ohnehin schon nach vorn geneigt, für eine korrekte Dehnungshaltung, die IMMER einhergeht mit einem korrekt schwingenden Rücken bringt das allein also auch nicht wirklich was. Dazu MUSS der Rücken auch von hinten aufgewölbt werden, was wiederum durch das Abkippen des Beckens geschieht – sprich, durch eine aktiv untertretende Hinterhand.
Natürlich funktioniert das Sand-fressen als Dehnungshaltung: Aber eben erst dann, wenn das Pferd so gymnastiziert wird, dass es wirklich mit der HH mitarbeiten kann. Sonst verpufft die Dehnung nämlich im hinteren Drittel des Pferdes.
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