Interessant fand ich, als beide Pferde nebeneinander piaffierten... auch wenn man sich beim freien Pferd einen Ticken mehr Hankenbeugung wünschen würde, fand ich das Ergebnis sehr erstaunlich und ansehnlich!
Und jep - so geschmeidig sitzen zu können wär schon ne Schau
Bei all dem bleibt aber bei mir mehr der der Aspekt der Dressur (im Sinne von andressiert) als der Gymnastizierung, aber das ist halt jedem sein individueller Ansatzpunkt.
Es grüsst ottilie
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Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
chica hat geschrieben:Würde jemand anderer sein Pferd in der Piaffe so auf den Kopf stellen, wäre das Geschrei groß.
Ich finde da ist ein grosser Unterschied, er stellt das Pferd nicht auf den Kopf wie ein Rollkurreiter, das Pferd entzieht sich so lediglich der Lastaufnahme, was es bei der zweiten Piaffe schon nicht mehr so extrem macht.
Sorry Meg, aber so stramm wie der gute Mann seinen Hengst am dünnen Bändel hat... wirklich nicht.
Würd der "Zügel" durchhängen, gäbe ich Dir ggfs. recht. Aber nicht bei dem Kontakt.
Es grüsst ottilie
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Ich denke mal,, ob etwas ein Augenschmausritt ist, liegt ja im Auge des Betrachters und ich denke, es ist dann ein Augenschmaus, wenn ich beim Anblick des Rittes ein schönes Gefühl habe und das ist hier beim Pignon grundsätzlich der Fall. Nach dressurlichen Gesichtspunkten gäbe es einiges zu meckern, aber eben, dann müsste der Thread richtigerweise Beurteilung der Ritte nach geometrischen und dressurlichen Gesichtspunkten heissen. Andersrum kann viell. ein Ritt ziemlich viele harte Fakten gut abhandeln, aber wenn mir am Ende die Harmonie fehlt, dann ist es kein Augenschmaus. Viell. ist das schon allein das wichtigste Kriterium für mich beim Augenschmaus-Ritt: Harmonie.
*Polemik an* Okay, wenn mein Pferd sich das nächste Mal in die Brust beißt, werde ich auch sagen: "Nein, ich rollkure ihn gerade nicht, er entzieht sich lediglich der Lastaufnahme". *Polemik aus*
Ich bleibe leider dabei und empfinde es nach wie vor als "gute Unterhaltung".
Wir hatten wir viele Seiten zuvor ein Video von einer jungen Frau mit einem Hengst der in Freiheitsdressur piaffierte und passagierte. Und das wurde hier ziemlich auseinandergenommen.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
Vielleicht macht es halt auch noch einen Unterschied, ob man ein Paar im realen Leben kennt oder schon mal gesehen hat, oder nicht. Für mich macht es oft viel aus, wenn es noch etwas Kontext drumrum hat. Und für mich ist auch der Weg zum Ziel wichtig. Die Arbeitsweise eines Pignon gefällt mir einfach. Da kann eine Anky oder ein Gal kommen und die perfekte Piaffe zeigen, das wird mir nie so gefallen. Weil für mich das Pferd auf dem Weg dahin nicht als Pferd in seiner Natur respektiert wurde. hm, kann man verstehen, was ich meine?
Liebe Grüesslis, Jen
*** Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Gar nicht, ich habe ihn und auch seinen Bruder mehrfach erleben dürfen und bin auch immer sehr angetan von seiner Arbeit.
Mich bringt aber dieses "mit zweierlei Maß messen" inzwischen regelrecht auf die Palme. Ich bin auch nicht der weltgrößte Totilas Fan, für mich ist das eine Dressurmaschine.
Aber auf der einen Seite wird die Rollkur angeprangert und schlechte Piaffen verteufelt und dann kommt sowas hier und alle finden es toll, weil es von Pignon kommt. Das ist für mich schlichtweg Selbstbetrug und macht mich sauer. Man sollte immer die gleichen Maßstäbe ansetzen, egal ob es sich um Gal, van Grunsven oder Pignon handelt.
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Nein, für mich ist es nicht dasselbe! Das eine ist mit System so abgerichtet, das andere ist einfach nur fehlerhaft. Das ist ganz und gar nicht dasselbe. Der Weg, der Hintergrund, das Ziel... DAS ist für mich genauso wichtig wie der Output! Deshalb das "zweierlei Mass".
Liebe Grüesslis, Jen
*** Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Für mich ist es auch nicht dasselbe. Dasselbe wäre es, wenn es mir beim Anschauen das gleiche Gefühl vermittelt. Und da liegen für mich persönlich einfach Welten dazwischen.
Augenschmaus hängt für mich eben nicht nur davon ab, wie gut das ganze technisch / fachlich ist, sondern was speziell für mich dabei rüberkommt.
Und da gefällt mir eben Pignon sehr gut und Gal eben nicht.
Daran kann ich nichts Verwerfliches finden - ist eben mein Geschmack.
Jen hat geschrieben:Das eine ist mit System so abgerichtet, das andere ist einfach nur fehlerhaft.
Wie meinst Du das jetzt?
"Abgerichtet mit System" sind für mich nämlich beide, P. und v.G. (um mal bei einem Namen zu bleiben).
Auf welchem Weg auch immer erschließt sich mir nicht, weil ich nicht beim Training dabei bin und nur das Endergebnis beurteilen kann.
Und das ist leider bei beiden nicht das was ich als Augenschmaus bezeichnen würde.
Wer ist nun der falschere der beiden?
Es grüsst ottilie
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Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Jen hat geschrieben:Das eine ist mit System so abgerichtet, das andere ist einfach nur fehlerhaft.
Wie meinst Du das jetzt?
Das dem einen die Nase extra auf die Brust runtergezogen wird, weil der Gaul zu parieren hat und dies dann als supergute Gymnastizierung verkauft wird und beim anderen passiert es kurzzeitig ungewollt. Ist zwar nicht wünschenswert, aber shit happens. Deshalb ist das für mich nicht einerlei und kann nicht in denselben Topf geschmissen werden. Deswegen finde ich das auch nicht gleich schlimm und verachtenswert. Sondern da geht es um ganz andere Kriterien. Mich verzaubert ja nicht die Piaffe als solches. Mich verzaubert die sichtbare Verbindung, die feine Kommunikation und die Partnerschaft trotz aller Führung. zb. auch ganz anders als die ganze Parelligeschichten, die mit sehr starker Dominanz arbeiten und dem Pferd unter "Strafandrohung" (sprich negative Verstärkung) die Bindung stärken. Pignon hat auch eine klare Führung, er ist absolut präzise und kontrolliert, behält dabei aber eine gewisse Weichheit und geht viel besser auf die Pferdepersönlichkeit ein und lässt das Pferd strahlen, er arbeitet unter mehr positiven Aspekten. Ich kann es durchaus akzeptieren, wenn man sagt, dass einem die Vorführungen von Pignon nicht gefallen. Ich finde einfach die Argumentation im Vergleich zur Dressurreiterei etwas seltsam. Das ist wie Äpfel mit Birnen vergleichen.
Liebe Grüesslis, Jen
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Jen hat geschrieben:Das eine ist mit System so abgerichtet, das andere ist einfach nur fehlerhaft.
Wie meinst Du das jetzt?
Das dem einen die Nase extra auf die Brust runtergezogen wird, weil der Gaul zu parieren hat und dies dann als supergute Gymnastizierung verkauft wird und beim anderen passiert es kurzzeitig ungewollt. Ist zwar nicht wünschenswert, aber shit happens. Deshalb ist das für mich nicht einerlei und kann nicht in denselben Topf geschmissen werden. Deswegen finde ich das auch nicht gleich schlimm und verachtenswert. Sondern da geht es um ganz andere Kriterien. Mich verzaubert ja nicht die Piaffe als solches. Mich verzaubert die sichtbare Verbindung, die feine Kommunikation und die Partnerschaft trotz aller Führung. zb. auch ganz anders als die ganze Parelligeschichten, die mit sehr starker Dominanz arbeiten und dem Pferd unter "Strafandrohung" (sprich negative Verstärkung) die Bindung stärken. Pignon hat auch eine klare Führung, er ist absolut präzise und kontrolliert, behält dabei aber eine gewisse Weichheit und geht viel besser auf die Pferdepersönlichkeit ein und lässt das Pferd strahlen, er arbeitet unter mehr positiven Aspekten. Ich kann es durchaus akzeptieren, wenn man sagt, dass einem die Vorführungen von Pignon nicht gefallen. Ich finde einfach die Argumentation im Vergleich zur Dressurreiterei etwas seltsam. Das ist wie Äpfel mit Birnen vergleichen.
Danke Jen, genauso empfinde ich es auch (kann es nur nicht so toll formulieren wie du )
Hm, grade bei einem Pignon würde ich mir wünschen, dass er es nicht nötig hätte, dem Pferde in der Piaffe die Nase mit einem Bindfaden auf die Brust zu knallen.
*wieder auf den Scheiterhaufen klettert*
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)