Guter Reitunterricht auf Schulpferden -unmöglich?!

Rund um die klassische Reitkunst

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Maja
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Beitrag von Maja »

Ja, es gibt guten Reitunterricht, auf gut ausgebildeten, sensiblen Schulpferden. Dazu einen guten RL, der sich 50 min am Stück voll auf seinen einzigen Schüler konzentriert. Und dafür bezahle ich 20 €.

Allerdings habe ich sage und schreibe 10 Jahre danach gesucht!!!

Alles wird erklärt. Jede Bewegung wird kommentiert. 50 min am Stück!

Und gleich bei mir um die Ecke. Und dann noch in einem FN-Stall, wo fast nur Tunierreiter wohnen...
Fuchsstute
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jap richtig

Beitrag von Fuchsstute »

das gibt es auch hier 2-4 Personen in der Stunde
Klassisch - Dressur - Western - Springen

ohne jegliche Hilfszügel !

der Unterricht kostet zwischen 10-20 Euro je nachdem welche Art Unterricht
Springen immer nur einzelnd im Unterricht

allerdings besitzen sie noch keine Halle :o(

l.G. a. d. Raum Aurich
Reiten ist erst dann eine wahre Freude,wenn du durch eine lange Schule der Gedult, der Feinfühligkeit und der Energie gegangen bist, die dir das Pferd erteilt.

Rudolf G. Binding
no0815girl
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Beitrag von no0815girl »

Als Kind war ich ebenfalls einige Jahre in einem Reitstall, wo wir 4-8 Kinder auf Ponys waren, die im Kreis herumgeritten sind. Schritt und Trab, machmal auch Galopp, dann aber einzeln auf der Volte. Allerdings brauchte es vollen Bein- und Gerteneinsatz, bis das Pony dann nach drei Volten oder so endlich im Galopp war. Ansonsten wurde auf die Reitlehrerin gehört und wir waren eigentlich nur Passagiere.
Leider kann man das mit 10 Jahren noch nicht differenzieren und ich wusste auch nicht, dass es anders geht. Nach einigen Jahren wollten meine Eltern den Reitunterricht nicht mehr bezahlen und im Nachhinein bin ich doch froh drum :-)

Vor vier Jahren fand ich per Zufall eine Reitlehrerin, die auf ihren Pferden Unterricht gibt. Damals dachte ich nur: oh toll, wieder reiten! Mittlerweile weiss ich: ich habe das grosse Los mit meiner RL gezogen! Sie hat drei Spanier, die alle sehr gut ausgebildet sind (bis L-Niveau), sie gibt nur Privatstunden und sie kann auf Pferd UND Reiter sehr gut eingehen und alles erklären. Am Anfang gabs ewig lange nur Sitzlonge und den ersten Galopp an der Longe etwas nach einem halben Jahr. Mir hat das aber gar nichts ausgemacht, denn der Reitunterricht war immer mit Spass verbunden. Erst vor kurzem ist mir wirklich bewusst geworden, was ich doch für eine tolle Reitlehrerin habe, als ich wieder mal in einem "normalen" Reitschulbetrieb war. Ich wollte nämlich gerne ein paar Springstunden nehmen, die Pferde meiner RL können das allerdings noch nicht wirklich. In dem Reitschulbetrieb steckten sie mich erst in eine Probestunde Dressur, was ja noch verständlich ist. Danach meinten sie allerdings, ich könne noch keine Springstunden nehme, dazu könne ich nicht gut genug reiten... Dabei bin ich schon mein erstes Dressurprogramm (in einer Vereinsdressur - aus Spass) geritten und in den Ferien auch jeden Tag in der Springstunde. Noch nicht hoch, aber an die 100 Hindernisse hatte ich sicher schon bewältigt.
Und da meinen die, ich könne dazu nicht gut genug reiten! Dazu muss ich sagen, dass mir das Schulpferd mehrmals mitten im Galopp stehengeblieben ist, weil ich zuwenig getrieben hatte. Kein Wunder, schliesslich habe ich gelernt, dass wenn das Pferd in der Gangart in dem Tempo läuft, das ich gerne will, treibe ich nicht weiter.

Glücklicherweise habe ich nun aber auch noch das Gegenteil kennengelernt, nämlich einen Reitschulbetrieb, bei dem auch Privatstunden möglich und bezahlbar sind (45Fr. für 30min) und die Schulpferde auch auf feine Hilfen reagieren. Sie sind zwar nicht alle sehr gut ausgebildet, aber dadurch, dass die Reitschüler feines Reiten lernen, stumpfen sie gar nicht erst ab. Dort habe ich dann das Gegenteil erlebt: nach der ersten Stunde hatte ich das Gefühl, überhaupt nicht reiten zu können, ich konnte nicht auf dem äusseren Hufschlag bleiben, angaloppieren ging gar nicht, Schlangenlinien waren eher krakelig und Volten eierig. Ich dachte nur, die RL glaubt mir doch nie, dass ich schon seit 4 Jahren RU nehme... da meint sie nur, sie wünschte sich, alle würden so reiten lernen wie ich! Hach, da war mein Tag gleich gerettet :-)

Mein Fazit ist: Für einen Anfänger ist es kaum möglich, eine gute von einer schlechten Reitschule zu unterscheiden, ab einem gewissen Ausbildungsstand kann man das aber sehr wohl unterscheiden und dann sollte man sich nur mit gutem Reitunterricht zufrieden geben und lieber lange danach suchen und danach auch mehr dafür bezahlen. Lieber kaufe ich einen günstigen Sattel für 500-1000 Fr. (wenn er natürlich passt - was aber nicht unbedingt am Preis liegt) und investiere dafür einige 1000 Fr. in die Ausbildung von mir und meinem Pferd. Ein Masssattel für 4000 Fr. nützt auch nichts, wenn das Pferd den Reiter nicht aktiv tragen kann.
manoleon
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Beitrag von manoleon »

das thema ist ja schon etwas älter, aber vielleicht hat sich doch etwas getan und jemand von euch einen guten ausbildungsstall entdeckt.


ich hab zwar mit meinem pferd ein ziemlich großes los gezogen, er ist sehr fein bis lm ausgebildet worden und ganz toll zu reiten.

trotzdem würde ich mich für einen "schulbetrieb" interessieren, egal wo in europa, wo man mal sozusagen ein intensivwochenende oder so einlegen könnte, um zbsp lektionen zu üben, die mein pferd noch nicht so gut kann, um sich selber mal reinzufühlen.
außerdem denke ich , dass es nie schadet, mal andere pferde zu reiten als immer nur das eigene, dabei lernt man auch oft, genau dieses besser zu reiten.
und drittens würde es einfach mal spass machen :D

es kann also auch eine anreise notwendig sein, es muss aber nicht unbedingt ein klassisches urlaubsland sein (kann aber) und es muss nicht zwingend ein klassischer ausbilder sein, es kann auch nach fn sein- vorausgesetzt im positiven sinne :wink:
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Fürstin
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Beitrag von Fürstin »

Wenn ich Zeit und Geld hätte würde ich wohl nach Lipica zum Lipizzaner Gestüt reisen. Die bieten wohl Unterricht auf Schulpferden an. Das soll echt gut sein und ist bestimmt sehr interessant.
Spuren im Sand verwehen,Spuren im Herzen bleiben.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Zu Lipizza - ich hab dort Ende der 90er ein zweiwöchiges Praktikum gemacht.
Ja - sie haben sehr gute Ausbilder. Dazu mußte man zumindest damals aber zwingend Einzeldressurunterricht nehmen, der Rest war eher normales Gruppenunterrichtsgereit.

Wie die Situation heute aussieht, kann ich nicht beurteilen.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Gabi
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guter reitunterricht auf schulpferden

Beitrag von Gabi »

Lipizza, der Stand vor zwei Jahren- Die Bereiter erteilen keinen Unterricht auf ihren Pferden mehr, Unterricht wird zentral vom Schulstall erteilt, kein Vergleich zur individuellen Förderung von früher-leider.....
lalala

Beitrag von lalala »

Wie siehts denn mit den Landgestüten aus ? Oder Schulze-Niehues ?
LordFado

Beitrag von LordFado »

also meine Erfahrungen mit Unterricht in Landgestüten/Landesreitschulen sind jetzt nicht ausschließlich so, dass man diese Institutionen als Orte guten Reitunterrichts empfehlen möchte... Schwarze Schafe, schlechte Tage und Kostendruck gibts da genau wie in jedem Vereins- oder privatem Schulbetrieb auch.
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

In Langenfeld ist die Landesreit und Fahrschule. Die Pferde und den Unterricht würde ich keinem empfehlen.

Ich fahre seit März ca. 1x im Monat nach Dortmund und bin da sehr zufrieden, mit meinem Lehrpferd, zahle 60,- für eine Einzelstunde. (siehe meinen ersten Beitrag)
Rein klassischen Unterricht /FN auf guten Lehrpferden ist allerdings sehr schwierig, zumindest kenne ich keinen und durfte auch noch keinen miterleben.
lalala

Beitrag von lalala »

Man muss sich jeden Betrieb vorher ansehen. Emproada z.B. reitet doch dann und wann in Marbach und ist begeistert. Aus WAF weiss ich, dass die Qualität durchaus sehr vom Lehrer abhängig sein kann.

Grundsätzlich gibt sicher jeder Profi mit eigener Anlage Intensiv-Wochenendkurse o.ä. wenn der Zeitpunkt passt und der Preis stimmt.
sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


ich war in den Jahren 2005-2008 regelmässig im Landgestüt Moritzburg. Der Unterricht und die Schulpferde fand ich durchweg gut; das kann ich empfehlen.

LG

Sabine
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Excalibur hat geschrieben:In Langenfeld ist die Landesreit und Fahrschule. Die Pferde und den Unterricht würde ich keinem empfehlen.

Ich fahre seit März ca. 1x im Monat nach Dortmund und bin da sehr zufrieden, mit meinem Lehrpferd, zahle 60,- für eine Einzelstunde. (siehe meinen ersten Beitrag)
Rein klassischen Unterricht /FN auf guten Lehrpferden ist allerdings sehr schwierig, zumindest kenne ich keinen und durfte auch noch keinen miterleben.
Langenfeld "kenne" ich nur aus verschiedenen Berichten von Kursteilnehmern dort, die durchweg enttäuscht/enttäuschend waren, aber eben keine eigenen Einschätzung.

Excalibur:
wenn es Moorhof ist/MS dann ist da ja auch Kursmöglichkeit gegeben/Intensivtage individuell und sicher eine gute Kombi aus FN mit klassischen Elementen. :wink:
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emproada
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Beitrag von emproada »

@lalala: ich reite in Ansbach, nicht in Marbach. :wink:

Ich finde den Unterricht dort wirklich gut, allerdings weiß ich nicht ob es immer genau das trifft was sich viele unter klassischen Unterricht vorstellen.
Viele Grüße Tina
Excalibur

Beitrag von Excalibur »

@ Finchen: Ja ist MS. Er ist aber als Branderup Schüler schon stark mit der akademische Reitkunst verbunden. Habe ja keine Vergleiche zu anderen Schülern von BB, würde MS aber schon als jemanden der über den Tellerrand schaut und sehr individuell auf Pferd und Reiter eingeht sehen. Für jemanden der guten FN Unterricht sucht aber vermutlich etwas befremdlich.

Habe in der LruF in Langenfeld selber schon ein Abzeichen gemacht und eine Reitschülerin von mir hat da Praktikum gemacht :shock: . Also ich spreche aus eigener Erfahrung.
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