Kennt jemand: http://www.barocktrio.de/

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-Tanja-
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Kennt jemand: http://www.barocktrio.de/

Beitrag von -Tanja- »

Kennt jemand diese Ausbilder:

http://www.barocktrio.de/

Ich überlege, ob ich nicht Mitte August mal zum Damensatteltag hinfahre und mittags auch mal selbst in den Sattel steige. :wink:
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Butterfly1
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Beitrag von Butterfly1 »

Ja, ganzganz liebe nette Leute, durfte ich an einem WoE bei R.H. kennenlernen. Habe leider nur Joao reiten sehen, fand ich aber sehr schön.
LordFado

Beitrag von LordFado »

Ich hab AW schonmal kennengelernt und denke, das ist ne gute Adresse, so wie ich sie einschätze, hab sie aber noch nicht reiten oder unterrichten sehen.
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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Ich habe AW reiten und unetrrichten sehen, wir haben zusammen den Trainer B gemacht. Ich fand sie sehr gut. Sie ist auch die Prüfung im Damensattel geritten, das war klasse. Sicher eine gut Adresse.
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Danke für die Meinungen. Ich denke also, für einen Tag Damensattel-Seminar kann man da nix falsch machen.

Und nachdem mir mein Göga vorgestern auch noch zufällig eröffnet hat, daß er noch einen Hotelgutschein ausgerechnet für das Ramada-Hotel, ca. 5 Minuten vom Schwanenhof entfernt, für zwei Übernachtungen hat, haben wir uns also angemeldet. Freue mich schon, mittags mal aktiv im Damensattel sitzen zu können. Und falls es zu anstrengend wird, werde ich mich sonntags in der Taunus Therme erholen. :wink: :lol:

Werde dann berichten.
lg, Tanja

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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Ein Bericht:

Mein Göttergatte und ich sind freitags schon gemütlich angereist, haben im Hotel einen Fernsehabend verbracht und waren nach einem reichlichen Frühstück also sehr entspannt und neugierig, was uns da auf dem Schwanenhof erwartet.

Obwohl eigentlich ziemlich nah an der Messe gelegen, ist man auf dem Schwanenhof gleich "draußen". Es handelt sich um einen ehemaligen Milchviehbetrieb; die letzten Kühe wurden auch erst vor kurzem abgeschafft. In jedem Winkel sind Pferde untergebracht, meist in Boxen. Es gibt eine Reithalle (allerdings leider mit einem ziemlich maroden, äußerst unebenem Boden - man sieht richtig, wie dieser "Wellen" schlägt) und einen Teppichschnitzelplatz, der auch nach starkem Regen oder im Winter bei Frost angabegemäß ohne Probleme bereitbar ist.

Als wir ankommen, werden gerade ettliche Pferde auf die Weiden gebracht. Wir machen uns auf die Suche nach Anne Wölert, die den Kurs organisiert und mitgestaltet. Kurz dürfen wir noch ein 6 Monate altes Lusi-Stütchen besichtigen, dann treffen nach und nach die weiteren Teilnehmer ein und es geht erst mal ins Reiterstübchen. Nach einer kurzen Vorstellung aller Teilnehmer (mein Göttergatte ist, wie zu erwarten *gg*, der einzige männliche Teilnehmer) erfahren wir ein bißchen was über die klassisch-barocke Reitkunst und steigen gleich tiefer in die Thematik des Damensattels ein. Hierzu hat Anne Sattlerin Saskia von Ehrenkrook (s. http://www.sattlerei-sve.de/) eingeladen, die Anne auch sonst in Sachen Damensattel betreut.

Anhand zweier Damensättel wird uns der Aufbau von Damensätteln demonstriert, auch, wie er nicht sein sollte: ein Modell ist eines der auf dem Markt kursierenden Billigvarianten. Diese sind häufig im Schnitt einem Herrensattel nachempfunden, haben auch einen entsprechenden Baum, der für's Reiten im Damensattel aufgrund der anderen Gewichtsverteilung jedoch nicht geeignet ist. Richtig ist jedoch ein nahezu ebener Sitz, damit man im Sattel nicht nach hinten in Rückenlage gezogen wird. Man kann anhand dieser beiden Modelle auch sehr gut die notwendige unterschiedliche Polsterung erkennen: die Billigvariante ist wie ein normaler Herrensattel gepolstert, der "gute" Damensattel asymetrisch, weil ja viel mehr Gewicht auf der linken Seite liegt.

Eingehend thematisiert wird hierbei natürlich auch der Kostenfaktor. Da es anscheinend keine qualitativ guten Damensättel von der Stange gibt, was aufgrund der notwendigen Paßformgenauigkeit für Pferd und Reiterin ohnehin sehr schwierig ist, werden von Frau Ehrenkrook ausschließlich maßgefertigte Sättel favorisiert, deren Preise bei gut und gerne 4.500 EUR aufwärts beginnen. Daneben besteht die Möglichkeit, gute, ältere Damensättel (Anfang 1900 bis ca. 1950) aufzuarbeiten. Eine entsprechende Anzahl dieser Sättel hat sie ebenfalls immer auf Lager. Doch auch diese Variante ist mit mind. 2.500 EUR aufwärts nicht billig. Frau Ehrenkrook ist aktuell auch gerade wieder aus England zurückgekommen, wo Damensattelreiten noch ganz andere Prioritäten hat. Sie hatte dort auf dem hier im Forum auch schon besprochenen großen Damensattel-Event einen Stand.

Hiernach geht es dann auch gleich an die Pferde. In die Halle kommen zwei Lusitanos und wir teilen uns in zwei Gruppen auf. Wir werden longiert. Bei den meisten klappt das ruhige Sitzen im Damensattel ganz gut, einige wenige dürfen schließlich auch mal galoppieren.

Ich bin gespannt und steige als eine der letzten über eine Aufstiegshilfe (wichtig: ohne sich an den Hörnern festzuhalten!) mit einem Schupps meines Göttergatten von hinten zunächst per Herrensitz auf und wurschtle mich erst mal so zurecht. Aufsteigen über den Steigbügel ist nicht möglich, da dieser aus Sicherheitsgründen das Gewicht nicht aushielte. Mmmh, komisches Gefühl. Ich muß erst einmal weiter nach vorne rutschen, weil zwischen meiner rechten Kniekehle und dem oberen Horn immer mind. 2 cm Platz sein sollen. Der Steigbügel muß für mich auch länger geschnallt werden, da ich mein rechtes Bein am unteren Horn nicht einklemmen soll/darf.

Kaum macht mein brauner, sehr, sehr braver Lusi, zwei Schritte merke ich: eiwei, das wird happig! Sofort verkrampfen irgendwelche Muskeln. Das kann ja heiter werden! Ich entsinne mich auf die Hinweise in der vorherigen Theorie und konzentriere mich darauf, daß mein Schwerpunkt bei meinem rechten Oberschenkel liegt. Fünf Jahre Yoga machen sich hier nun auch äußerst bezahlt. Siehe da: es funktioniert! Ich passe auch sehr auf, daß mein rechter Fuß schön locker an meinem linken Schienbein liegt und ich die Zehen nicht nach oben ziehe. So geht es und ich kann antraben.

Herrlich! Man fühlt sich gleich wie Sisi! :lol: Wo ist die nächste Rosenhecke zum Springen??? :wink:

Das waren meine ersten Runden rechte Hand. Dann geht's linksrum. Igitt!!! Ich fühle mich komplett schepps. Nix isses mit über Rosenhecken springen. Auch Anne, die mich longiert, mahnt immer wieder, daß ich mich rechts mehr strecken und in diese Richtung drehen muß. Irgendwie scheinen meine Muskeln dort ziemlich kurz zu sein. Ok, wenn Damensattel, dann reite ich nur rechtsrum, denke ich. Wie war das mit der guten und schlechten Seite...? :wink:

Nach 10 Minuten mit mehreren Handwechseln ist dann auch meinerseits erst mal Schluß: die Muckis, von denen ich gar nicht wußte, daß es da überhaupt welche gibt, machen nicht mehr mit. Zum Absteigen nehme ich mein rechtes Bein über beide Hörner, setze mich etwas in Richtung Pferdebobbes und rutsche - ohne mich an den Hörnern festzuhalten - runter.

Nun dürfen sich Pferde und Reiterinnen erholen und es geht zur Mittagspause. Es gibt vorbestellte Pizzas und leckere Muffins, die eine Teilnehmerin spendiert hat.

Nach der Mittagspause sind zunächst zwei Teilnehmerinnen dran, die eigene Pferde mit eigenen Damensätteln mitgebracht haben. Ich freue mich: es ist auch ein Hafi dabei. An diesem und dem Friesen wird demonstriert, wo nun die Unpässlichkeiten dieser Damensättel liegen. Der Damensattel des Friesen paßt leider gar nicht, der vom Hafi ist ebenfalls äußerst grenzwertig. Daneben dürfen wir auch gleich nochmals aufsteigen. Da wir mittags noch einen anderen Termin haben, hatte ich gebeten, daß ich recht frühzeitig dran bin. So darf ich diesmal als erste in den Sattel.

Es klappt wesentlich besser, als am Vormittag - es tun mir nicht gleich irgendwelche Muskeln weh. Wenn ich wirklich locker sitze, komme ich auch mal zum Mitschwingen. So muß sich das also anfühlen. Schön! Allerdings habe ich wiederum Probleme, sobald es auf die rechte Hand geht. Aber das dürfte, wie mir Anne versichert, nur Gewohnheit sein und ist bei vielen wohl auch äußerst unterschiedlich. Manche haben mehr Probleme, wenn es linke Hand geht. Na dann...

Nach ca. 15 Minuten ist dann allerdings doch wieder muskulär Schluß bei mir. Bevor ich allzu sehr verkrampfe, will ich doch lieber mit einem schönen Erlebnis abschließen.

Fazit: Der Tag hat mir viel Spaß gemacht. Es war sehr interessant, erste Erfahrungen im Damensattel zu sammeln. Mein brauner Lusi war sehr brav, Anne hat sich uns mit viel Engagement gewidmet. Besonders gut haben mir die theoretischen Einblicke gefallen; so hat man zumindest ansatzweise einen Eindruck, auf was alles zu achten ist.

Für mich wird das Damensattelreiten jedoch wohl erst mal nicht - regelnmäßig - in Frage kommen:
1. Mache ich mit meinen äußerst barocken Ausmaßen nicht gerade eine elegante Figur und
2. wäre mir das vom Finanziellen her bei einem zwischenzeitlich 17-jährigen Pferd zu aufwendig, einen passenden Damensattel zu finden (wobei wir derzeit ja ohnehin genug andere Baustellen haben).

Was ich mir jedoch sehr gut vorstellen könnte, wäre, dies hin und wieder zur Balance-Schulung einzusetzen. Ich finde, man lernt im Damensattel recht schnell, daß man nicht krampfen darf und locker sein muß. Damit ist man im Herrensattel schneller bei der Sache.




Ach ja, und ps.: Es war äußerst richtig, danach einen ausgiebigen Tag in der Therme mit viel Wärme, Sauna und Massage einzulegen. Rechts war mein Nacken ziemlich lädiert, ebenso wie meine rechte Leistengegend. Ein echter Muskelkater!
lg, Tanja

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