Hohe Kunst ?

Rund um die klassische Reitkunst

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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Silence mit Raushebeln meine ich, bei den Übergängen benutzt sie den Kopf nach oben,weil hinten die Kraft fehlt.
Die Probleme, die ich hier schilderte wie z.B mangelnde konstante (bitte leichte) Anlehnung war nicht das von mir damals gewünschte Ziel. Hatte zum damaligen Zeitpunkt ja schon länger Unterricht bei einer Dir bekannten Person, welche "versucht"( wer kann das schon wirklich!) nach Racinet zu arbeiten.
Von daher war meine Erwartungshaltung eine andere. Leichtigkeit in der Hilfengebung, Balance vor und in der Bewegung, "Feines Reiten" in den Grundlagen vermittelt zu bekommen.

ch strebte weder nach Pi und PA,noch hatte ich den Ausbildungsstand meines Pferdes falsch eingschätzt.

Siehst Du in den Sequenzen eine positive Entwicklung? Ein Balanceverschiebung auf die Hinterhand?

Und ja, in meinen eingestellten Videos ( bis auf das SH) sieht man ein Pferd welches vorhandlastig ist. Daran arbeiten wir. Die HH ist schwach, ohne Schwung holen mit dem Kopf wird es für sie schwerig und das OHNE das ich meilenweit im vorwärts / abwärts schrubbe :cry:
Aber, es wird besser

Anchy
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Pascale: Erst mal danke für Deine Ausführungen. Die haben allerdings exakt das in meiner Meinung manifestiert, was ich ohnehin anhand der Videos von Anchy und auch anderer Videos gesehen habe. Bei der Racinet-Schule handelt es sich um schlichtes Handgereit. Und eine freundliche Hand sieht eindeutig anders aus, als das, was JCR da zeigt. Das ist in meinen Augen nichts anderes als von vorn nach hinten reiten. Für mich eine komplett unverständliche Herangehensweise, weil der Motor eines Pferdes nun mal hinten sitzt. Und wie man an dem – weit ausgebildeten – Chester sehen kann, funktioniert diese Methodik ganz offenbar nicht. Denn dieser Fuchs ist eben NICHT auf der Hinterhand. Darüber hinaus ist es definitiv widersinnig, ein Pferd so zu reiten, wie JCR es tut, nämlich mit den Beinen vor dem Sattel. Denn damit sitzt er der Stute von Anchy definitiv noch mehr auf der Schulter, was zu noch mehr Vorhandlastigkeit führt.
So langsam erschließt sich mir persönlich mehr und mehr, warum Baucher bereits zu seinen Lebzeiten so umstritten war.
Nimm es bitte nicht persönlich: Wir reiten alle das, wovon wir aus tiefstem Herzen überzeugt sind.

@Anchy: Noch mal lieben Dank fürs Einstellen der Videos
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
maurits

Beitrag von maurits »

Anchy hat geschrieben:Silence mit Raushebeln meine ich, bei den Übergängen benutzt sie den Kopf nach oben,weil hinten die Kraft fehlt.



Anchy
Und wie löst Du das Problem im herkömmlichen Unterricht zu Hause?
Du musst doch das Problem da lösen wo es herkommt, aus der Hinterhand.
Also so reiten,dass die Hinterhand stärker und aktiver wird, dann kommt der Rest doch von alleine.

lg
maurits
Gast

Beitrag von Gast »

Auch wenn's nicht relevant ist, hier bin ich raus.
Das ist dermaßen retro, vergleichbar nur mit der Therapie der Manie mit der vor 100 Jahren benutzen Mundbirne. Was für einen Sinn soll es machen die natürliche Nickbewegung des Schrittes unterbinden zu wollen, ausser ich möchte erreichen, dass das Pferd die Bewegungen auf gar keinen Fall mehr durchlässt?
Die Welt birgt mehr Stümper, als ich bisher dachte.
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Maurits, ich möchte die reiterlichen Probleme von Anchy hier lieber nicht diskutieren, weil sie auch nicht wirklich Gegenstand der Diskussion sind.
Vor der Trächtgkeit zogen wir halt das übliche Programm durch, Übergänge bis zum Erbrechen, viel SH und was vor allem das meiste brachte Geländetraining. :D
Nun stehen wir wieder am Anfang, aber das ist ein anderes Thema.

Liebe Grüße
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
maurits

Beitrag von maurits »

war gar nicht gewünscht, ist mir so rausgerutscht.
Sorry, aber trotzdem danke dass Du die Videos eingestellt hast.

lg
maurits
Fliehendes Pferd
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Beitrag von Fliehendes Pferd »

sabrell hat geschrieben:Auch wenn's nicht relevant ist, hier bin ich raus.
Das ist dermaßen retro, vergleichbar nur mit der Therapie der Manie mit der vor 100 Jahren benutzen Mundbirne. Was für einen Sinn soll es machen die natürliche Nickbewegung des Schrittes unterbinden zu wollen, ausser ich möchte erreichen, dass das Pferd die Bewegungen auf gar keinen Fall mehr durchlässt?
Die Welt birgt mehr Stümper, als ich bisher dachte.
Die zu unterbindende Nickbewegung irritiert mich auch schwerst ! Aber, genau genommen, man hätte es wissen können. Ist es doch auch das, was bei Totilas unter dem neuen Reiter stört.
silence
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Beitrag von silence »

Ines,
gern geschehen. Man kann -wenn dann- nur in der Praxis definitiv überzeugt werden. Da aber auch nur, wenn man selbst loslässt. Nicht einfach aber wohl möglich, sonst würde ich selbst unten die Brücke leben :wink:
Und zw uns...Du hast nicht alle Bilder davon gesehen 8)

Anchy,
"Siehst Du in den Sequenzen eine positive Entwicklung? Ein Balanceverschiebung auf die Hinterhand? "
Ja, weil die Stute fang gerade an nicht mehr nur auf die VH zu laufen.
Weiter viel Erfolge mit deiner süße Rappe!

Cubano,
Wenn du die "main-fixe" nicht kenne, diese Qualität die erlaubt mindestens so schnell wie das Pferd zu nachgeben zu können, dann
1) kann ich deine Meinung total vertehen und
2) du bist nicht allein: ob das bei das Labiat-Projekt oder alle andere bekannte Baucher'sche-Projekt ist: keine diesen Leuten wissen um was es geht mit dieser "main-fixe", keine! mit oder ohne Dr-Titel.
Also deine Reaktion wundert mich absolut nicht.

"weil der Motor eines Pferdes nun mal hinten sitzt" sagst du. Ja, es ist richtig denke ich auch. Aber der Zünder ist vorne!

Ich wundert mich auch schon lange nicht mehr dass oft, Fahrpferdebesizer vermeiden dass irgendwelche Dressurreiter auf ihren Pferde sitzen. Da werden sie oft, um Sabrell zu "unterstützen", hinter die Kutsche sein, statt vor die hängende Leine zu laufen.
Ich nehme es nicht persönnlich Cubano weil sowas ist schon lange kein persönnliches problem mehr...für mich, meine Pferde und meine Schülern (der Esel nennt sich immer zu erst ;-)

VG
Pascale
"Die Pferde versuchen immer uns zu verstehen, das aber muss ihnen erlaubt werden; nur Gehorsam zu fordern, macht sie dumm." Jean-Claude Racinet
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

Anchy hat geschrieben:Genau kann ich Dir das leider nicht sagen, er versuchte wohl , das Maul zu lockern und eine Gleichgewichtsverschiebung auf die HH zu verlagern.
Und damit habe ich ein Problem und das geht weiter auf diese gesamte Reiterei.

Wenn ein RL auf mein Pferd steigt, dann will ich wissen was er genau macht und warum. Und wenn er wieder absteigt, dann will ich das bitte so erklärt bekommen, dass ich das Nachreiten kann. Was bringt es, wenn man danach wie ein Schwein ins Uhrwerk schaut? Nichts wirklich Greifbares, oder?

Und auch dass die Lehre so komplex ist, dass man sie gar nicht erklären kann..
Ich meine wir sind hier ja nun alle keine Reitkinder mehr, die nur wissen wo beim Pferd die Möhre hinmuss..
Wir haben alle schon ein bissl Plan von der Materie und auch mehr als nur ein paar haben mehr oder weniger Berührung mit der baucheristischen Lehre gemacht. Da verstehe ich nicht, was daran so ominös sein soll, dass das keiner versteht? Die Bücher von Herrn Racinet habe ich ja auch verstanden oder zumindest lebe ich in der Luftblase mit dem Glauben daran. Und das war nicht sooo schwer zu verstehen. Was also ist am praktischen Teil daran so unerklärlich - ich verstehe es nicht... Und die Bilder passen nicht zur Theorie. Aber das war auch das Problem, dass ich mit Herrn Karl habe/hatte..

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Da schaue und lese ich hier sehr aufmerksam, um einen Einblick zu bekommen, was und wieso bei der Methode angestrebt wird, immer in der Hoffnung, dass ich erstens mal gute Ergebnisse sehe und zweitens mal inhaltlich nachvollziehbare Begründungen/Erklärungen für das eine oder andere bekomme.

Beides ist irgendwie nicht gelungen - mag an mir liegen, aber ich halte mich bzgl. der gezeigten Videosequenzen für relativ neutral - hatte an anderer Stelle erwähnt, dass ich gar nicht alles schlecht finde. Dennoch erschließt sich mir beim besten Willen nicht der Grund für die betonte Trennung von Balance und Bewegung im Anfang. Mag ein jeder für sich anders rausfinden, ich selber balanciere wesentlich sicherer, wenn ich das nicht im Stillstand versuche.

Die Arbeit in manchen Videos, die ich gesehen habe, zB zum Projekt Lippizanerhof, ist zwar auch nicht meine, aber findet in einer für meine Augen vertretbaren Art wenigstens statt. JCR empfinde ich dagegen als alles andere als weich in der Hand - darüber ein gelöstes und entspanntes Pferd bekommen zu wollen finde ich wie den Bock zum Gärtner machen. :?

An Anchy einen Dank für die Videos - sie haben mir die Arbeit auf diese Art nicht näher gebracht, aber noch ein wenig mehr verdeutlicht, was mir daran nicht gefällt!
silence
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Beitrag von silence »

allez...weil ich noch gerade Zeit habe:
Finchen,
"Die Arbeit in manchen Videos, die ich gesehen habe, zB zum Projekt Lippizanerhof, ist zwar auch nicht meine, aber findet in einer für meine Augen vertretbaren Art wenigstens statt."

Ja. nach mehrere Wochen, ein Schimmelchen zeigt tolle Lektionnen...und im Schritt, nach eben alle diese Wochen, geht passartig.
Ja, ist wirklich vertretbar.

Aber, habt Ihr hier alle bemerkt? Ob bei Gd-Px-Pferde oder anderen: dieser "Detail" der Ausbildungszustand, der realer Ausbildungszustand, interessiert kein ...hmmm... Mensch hier!
Keine Antwort darüber! Keine Meinung! Keine Erklärung!
Sehr vertretbar. Ja, salonfähig. Weiter so!

Gute Nacht
Pascale
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chica
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Beitrag von chica »

Ganz einfach, weil sie hier nicht zur Diskussion stehen. Punkt.
LG Ines
................................................
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(Noël Pierce Coward)
Bild
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Pascale, sorry, aber das wird jetzt wirklich Zeit: ich muss mal in aller Deutlichkeit sagen, dass deine ironischen, bissigen und offenbar eingeschnappten (Über-)reaktionen nun so gar nicht dazu beitragen, mir irgendetwas zu verdeutlichen! :?

Statt mal ein Beispiel rauszunehmen und einen Verlauf zu erklären, zu beschreiben, was mit der Reiterei erreicht werden soll und wieso, ziehst du pausenlos darüber her, dass es in anderen Lagern auch schlechtes Reiten gibt. Jo, das war hinreichend bekannt und bedarf keiner weiteren Erklärung.

Über sachliche Erläuterungen würde ich mich wirklich sehr freuen - nicht aber wenn bei Rechtfertigung unschöner oder nicht guter Ding die anderen schlechten als "Entschuldigung" herangezogen werden.
horsman
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Beitrag von horsman »

Alix
JCR hat sehr wohl und ausgiebig und meist auch sehr anschaulich alles erklärt. Nur kann er schlecht beides gleichzeitig - reiten und erklären und dann noch den Übersetzer dazwischen schalten. Ich denke dass kann ihm nach sehen.

Die "Gegner" dieser Dinge sehen dies ganze Zeugs ja auch im völligen Widerspruch zu dem, was sie tun und anstreben und gelernt haben. Deshalb gibt es meist direkt Denkblokaden und Abneigungen. Das ist insofern schade, weil diese Dinge mE gar nicht so sehr im Widerspruch stehen, sondern sich bestens ergänzen können, wenn mans mal erfühlt hat. In Theorie und Praxis lässt sich das alles gut ineinander führen. Ich seh das größte Problem dann darin, das die verbindenden Begriffe wie "Abstossen am Gebiss", "Schwung", "Anlehnung" zu stark trennenden Begriffen werden, je nach dem wie man sie definiert und mit Leben füllt.
Zuletzt geändert von horsman am Do, 04. Aug 2011 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

horsmän hat geschrieben: Das ist insofern schade, weil diese Dinge mE gar nicht so sehr im Widerspruch stehen, sondern sich bestens ergänzen können, wenn mans mal erfühlt hat. In Theorie und Praxis lässt sich das alles gut ineinader führen.
Das glaube ich sogar - aber ergänzt wird soweit ich das erkennen kann recht wenig, sondern sehr einseitig das eine oder das andere umgesetzt.

Und das Ergebnis zählt da für mich - zwar nicht nur, nein, der Weg hat natürlich auch eine Bedeutung - dabei gilt "Ergebnis" aber nicht nur für die Endstadien der Ausbildung, sondern auch das Ergebnis einer Einheit, einer Korrekturmaßnahme während einer Einheit etc - vieles in dem Video würde ich für mein Pferd als "Zwischenergebnis" während der Arbeit nicht haben wollen, drum kann ich keinen wirklichen Zugang dazu finden, was dort vorgestellt wird.
Gesperrt