Hohe Kunst ?

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

horsman
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Beitrag von horsman »

also ob die Pferd da nun alle furchtbar schlecht bemuskelt sind sehe ich (und andere auch) nicht so. Auch sehe ich kein "Kampfkauen". Es gibt das sicherlich, aber hier denke ich, ist man einfach die Bilder der völlig verstummten Mäuler gewöhnt und sieht ein gut tätiges Maul schon als "Kampfkauen" an. Inwieweit man abwehrendes Schweifschlagen sieht müßte ich mir noch mal anschauen, hab ich nicht vor Augen.
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Julia
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Beitrag von Julia »

Ich habe die Videos meiner Osteopathin gezeigt, einfach um mal eine Fachmeinung zu bekommen...sie war entsetzt über den schlechten Zustand der Muskulatur !


Und ich denke schon dass das die überwiegende Meinung hier ist.
Zumindest lese ich das so raus.

Hm, ich kenne den Unterschied zwischen einem toten Maul und kampfkauen sehr wohl.Ich sehe in der Regel ein lockeres Pferd wenn ich ein leichtes Lutschen oder auch weiches kauen bekomme. Dieses, okay nennen wir es übertriebene Kauen, verhindert m.M.n. ein loslassen.
Liebe Grüße, Julia
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Hörsi, dann sag mir doch mal wie Du Anchy auf den Videos empfindest, Du hast sie ja auch in Natura gesehen. Seihst Du da eine positive Tendenz? Ich habe hier noch eines vom letzen Kurstag, ist aber noch nicht freigeschaltet.

Liebe Grüße
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
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Julia
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Beitrag von Julia »

Ach und horsmän, Du bist doch der erste hier der schreit wenn auf einem GP Video z.B. ein Pferd mit dem Schweif schlägt oder das Maul mal ein Stück weiter aufgeht.. ich komme da bei Dir echt nicht hinterher :?
Liebe Grüße, Julia
skywalker

Beitrag von skywalker »

Julia hat geschrieben: Soviel Unwillen wie die Pferde zum Teil in den Videos, Rücken weg, Kampfkauen, Schweifschlagen etc. hat meine Kleine bisher noch nicht einen Tag gezeigt !
Ich glaub ich gebs langsam auf sehen zu wollen was ihr seht. :oops: kampfkauen seh ich nicht. Schweifschlagen seh ich exakt 2x im ganzen video (ich habs jetzt von vorn bis hinten im Hinblick auf den Schweif angeschaut): 1x der Schekce in seiner ersten Sequenz, und 1x der weiße, als er vom Seitwärts-treten aus angaloppiert. Sonst pendelt überall alles nur ganz normal rum (ehrlich gesagt hab ich selten so wenig schweifschlagen gesehen). Der ARab trägt den Schweif schief und hoch, schlägt aber nicht.

Fehlende Muskulatur sehe ich beim Schecken und Arab ein (wobei ich kaum Arabs kennen, die anders ausschau'n, und beim Traben mit einbilde, einen Oberhalsmuskel arbeiten zu sehen, was z.B. schon mal mehr wäre als bei meinem Pferd...), die andern sehen für mich nach ganz normal gebauten und bemuskelten Pferden aus.

*seufz*
Ich seh sowas einfach nicht :cry:
horsman
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Beitrag von horsman »

ich sagte doch dass ich da noch mal gucken muss nach dem Schweifschlagen. Auch hier muss man natürlich difffernzieren und das tu ich auch den GP-Korephäen, ob das nun permanentes Schweifschlagen ist (was ich auch hinterfragen würde) oder sich gelenentlich Bewegen des Schweifes bei ansonsten ruhiger Pendeltendenz handelt (das fänd ich nicht kritisch).

@Anchy
nein, eine sichtbare Verbesserung seh ich da auch noch nicht. Nun sind 2 mal 2 Minuten aber auch nicht so viel, dass man da nun viel erreichen könnte. Möglicherweise hat Racinet schon bestimmte kleine Reaktionen bekommen, die er gesucht hat, hat sie gefühlt und wir nicht gesehen. Aber (und wer würde das ernsthaft erwarten?) in 2 mal 2 Minuten wird man ein (sorry - ist ja keine Schande) eher ziemlich festes Pferd nicht zu einer geschmeidigen Elfe wandeln können.

So grob erahne ich schon was er da macht:
Zum einen soll das Pferd ohne unterstüzende Schenkelhilfe selbstständig weiter laufen (deshalb benutzt er ab und an die Gerte und eher weniger den Schenkel). Zum zweiten will er durch das Übertreten in der Wendung den Körper des Pferdes lockern um Verspannungen abzubauen die sich dann auch in einem festen Maul wider spiegeln (Stichwort Pferd von hinten nach vorne locker reiten) und als Drittes versucht er durch seine Handeinwirkung direkte Kieferflexionen auszuüben, die er möglicherweise sogar bekommt - kann ich nicht genau erkennen.
Zuletzt geändert von horsman am Fr, 05. Aug 2011 10:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Hörsi, das ist ein Zusammenschnitt aus 1 1/2 Stunden. Ich bastel noch mal den letzten Tag zusammen.
Klar, dass in 2 Minuten nichts bei rumkommen kann, nach 3 Tagen sollte eine Tendenz sichtbar sein. Eine Nuance, wohin es gehen kann. Anchy ließ sich darauf nicht ein und wie gesagt, sie ist ein sehr kooperatives Pferd.

LG
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Apropo Schweif, der spricht auf meinem ersten Video 1.50 Minuten eine eigene Sprache. In wie weit das immer ein Parameter ist sei mal dahin gestellt, aber wegzudiskutieren ist es auch nicht.
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Beitrag von Motte »

maurits hat geschrieben:
Anchy hat geschrieben:Cubano, da müßte Du mal Silence fragen, sie selbst hat ja ihren Menes , der seit Jahren strikt nach diesem System ausgebildet wird.

Anchy
meinst Du den hier:
http://www.arbeitskreis-legerete.de/201 ... -berthier/
:shock:
Ok - die Halle ist ungefähr doppelt so gross wie unsere Boxen....
Aber abgesehen davon: Was genau passiert da?
horsman
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Beitrag von horsman »

Ja Anchy, in sagen wir mal drei Tagen (jeweils eine Reiteinheit oder ggf. auch zwei kürze) sollte man schon Verbesserungen sehen. Das können aber auch (und das ist ja Baucher-typsich) zunächst nur noch kleine Reaktionen sein, meist jedoch wird das Gesamtbild schon deutlich besser, zumindest sollte es kurze bessere Momente geben, die man dann peu a peu wiederholen und später dann vermehrt zusammen fügen kann.

Viele Leute, die diese Reaktionen gar nicht kennen, erkennen sie dann auch gar nicht und meinen da tut sich ja gar nix. Aber in deinen Video seh ich auch nicht viel an Veränderungen.

Zum Thema Schweifschlagen noch mal:
Während des Prozesses der Gymnastizierung kann es durchaus mal vorkommen, dass man (gewollt) das Pferd zu einer Dehnung veranlasst, die es "zwickt" und es deshalb auch mal mit dem Schweif reagiert, auch mal heftiger. Bei einem gut durch gearbeiten Pferd sollte aber schon überwiegend ein ruhig pendelnder Schweif zu sehen sein.
Zuletzt geändert von horsman am Fr, 05. Aug 2011 10:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von horsman »

@skywalker
da sieht du in etwa das selbe wie ich. wahrscheinlich haben wir beide bloss den selben schlechten Optiker :lol: Ach... und ... ich seh die Erde auch als Scheibe :wink:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben: Es gibt das sicherlich, aber hier denke ich, ist man einfach die Bilder der völlig verstummten Mäuler gewöhnt und sieht ein gut tätiges Maul schon als "Kampfkauen" an.
Definitiv nein. Es gibt einen himmelweiten Unterschied zwischen dem Kampfkauen und dem tätigen Maul. Das Kampfkauen klappert, das Pferd nimmt also die angebotene Anlehnung nicht wirklich an. Das tätige Maul dagegen kaut zwar, klappert aber nicht. Mein 6jähriger hat ein so tätiges Maul, da hättest Du Deine helle Freude dran :wink: . Bei dem hört das Klappern genau in dem Moment auf, in dem er locker ist und von hinten nach vorn ans Gebiss tritt. Erst dann übrigens fängt er auch an zu schäumen.

Zu diesem Absatz hier: „Natürlich soll das Pferd sich auch hier an die Hand heran dehnen und nicht dahinter verkriechen. Der dann folgende Punkt ist aber der entscheidende, nämlich dass das Pferd dann wenn es sich soweit gedehnt hat, dass das Gebiss bei durch "main fix" hin gestellter Hand anfängt Druck auszuüben (bestenfalls schon nach wenigen Gramm), das Pferd dies "quittiert" mit einer Unterkiefernachgiebigkeit und so den Druck wieder abstellt" habe ich noch eine Frage. Im Prinzip ist das exakt die gleiche Vorgehensweise, die ich auch kenne, nämlich die der stehenden Hand, bis das Pferd reagiert. So weit, so gut. Warum aber wird dann dabei so unglaublich viel gezuppelt und Aktion mit der Hand verbreitet. Ich nehme mal wieder meine 6jährige spanische Mimose als Beispiel: Der quittiert Spielen, Klingeln und all diesen "Unsinn" sofort und auf der Stelle damit, dass er hinter dem Gebiss verschwindet…
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
Julia
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Beitrag von Julia »

horsmän, wie soll man da noch sachlich bleiben ?

Du warst es doch der vor ein paar Seiten nach der Meinung eines Fachmenschen bezüglich der Muskulatur gefragt hat, oder ? Ich bin mir nich ganz sicher, aber ich habe wie gesagt die Videos meiner Osteo/Physio geschickt, ihre Meinung habe ich bereits geschrieben.

Nun kann man natürlich anfangen ihre Fähigkeiten in Frage zu stellen, man kann es aber auch einfach als Meinung von jemandem der total ab von Reitweise und diesem Tread hier weiss wovon er / sie redet !

Es ist doch zum Mäuse melken, hier. Wenn an mal auf etwas einfach sitzen bleibt wird es ins lächerliche geschoben, das nenne ich mal Diskussionskultur :roll: kein Wunder dass alle die Plan haben in diesen Threads irgendwann die Segel streichen :twisted:
Liebe Grüße, Julia
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chica
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Beitrag von chica »

Mädels, Jungs, reißt euch am Straps! Es muss bitte nicht jeder Thread aus dem Ruder laufen. Seid euch halt einfach mal einig, dass ihr euch nicht einig seid. Was ist so schlimm daran?
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Ich muss ständig an Pippi Langstrumpf denken: "Ich mach mir die Welt wiedewiedewie sie mir gefällt ..."

Zu der Muskelfrage: Ich war mal auf einem Dressurkurs, auf dem einige Distanzpferde mitgemacht haben, die neben dem Langstreckenlaufen auch ein wenig gymnastiziert werden sollten. Die sahen ungefähr aus wie die auf dem Video und haben sich auch so bewegt (ungeschmeidig, wenig Anwinkelung der Gelenke, schwache Oberlinie, fester Rücken) - nur dass es in dem Zusammenhang auch okay war, da sie ja eigentlich einen ganz anderen "Job" hatten und für diesen auch entsprechend bemuskelt waren. Für ein reines Dressurpferd ist die Bemuskelung dieser Pferde kümmerlich (Braunfalbe) bis komplett verkehrt (Araber, Schecke, JCRs Fuchs).
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