Unterhals

Rund um die klassische Reitkunst

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horsman
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Beitrag von horsman »

also wer bei Oliveira nicht die sofortige Wirkung der "main fixe" auf die Losgelassenheit des U-kiefers sieht ist blind (und taub). Oder anders rum gesagt, wenn wir es schaffen die Hand so zu benutzen wie NO, dass unsere Pferde so gut tätig im Maul sind (und bleiben), dann nutzen wir die Hand richtig (ob man das dann main fixe ist weich fühlende Hand nennt ist dem Pferd dann auch wurscht.) Ich fürchte nur mit der blossen Erlärung von Anhemen und nachgeben ist man da auf dem Holzweg.

Und wenn er schreibt, dass zwischen fixierter Hand und ziehender Hand Welten liegen, dann sind diese Welten mE genau in dem Grund zu suchen, den Racinet, und auch Dr. Ritter über die Wirkung der main fixe auch beschreibt.

Und wenn wir uns alle einig sind, dann in keiner RL mit der Hand zurückgezogen wird, na dann passt´s doch. Dann benutze wir alle die Hand so wie Baucher es noch auf seinem Sterbebett an seine Schüler empfohlen hatte ("...immer so, niemals so ..." - nachzulesen im l´Hotte) und wie sie auch in den RL empfohlen werden (ausser eben das man annimmt). Dann isses eh eins.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Horsmän, was ist denn nun mit deinen Fotos?
Motte
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Beitrag von Motte »

Danke S&P für deine aufschlussreiche Erklärung.

So kann ich das Ganze auch durchaus nachempfinden.

Zu Begrifflichkeiten:

Ich persönlich finde den Begriff "main fixe" z.B. nicht so gelungen. Da hab ich immer "festgestellte Reiterschultern" als Assoziation dazu im Kopf.
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ich wäre gespannt auf bessere Begriffe? ich kapier die idee hinter der main fxe nämlich nicht vollständig.
Scholli
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Beitrag von Scholli »

Von mir auch ein Danke an S&P nun ist mir auch einiges klarer!
Fliehendes Pferd
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Beitrag von Fliehendes Pferd »

Ebenfalls Danke an S&P. Genau so verstehe ich die Beschreibung nämlich auch. Und das ist 1. etwas ganz anderes als das, was Horsmän beschreibt und 2. exakt das, was u. a. die FN-Richtlinien wiedergeben. Aufschlussreich in diesem Zusammenhang finde ich auch die Artikel von Dr. Ritter auf seiner HP. An seiner Auffassung der Hilfengebung gibt es nix zu meckern, auch wenn er andere Begriffe benutzt.

Für die NO-Bücher hatte ich leider noch keine Zeit, aber ich hole das nach.

Und Horsmän, ich habe leider keine Gelegenheit, Dr. Ritter zu befragen.
skywalker

Beitrag von skywalker »

Skywalker, da Du mich im Zusammenhang mit Deiner Meinung nach unangemessenen Äußerungen zitiert hast (ja, ich gebe zu, sie waren sehr emotional, weil ich völlig entsetzt war): um etwa 1:20 herum sowie um die 1:50 hebt Dame auf dem Araber trotz Schlurftempo sehr deutlich mehrere Zentimeter vom Sattel ab. Bitte schau mal genau hin. Außerdem klappt der Sattel bei jedem Tritt..
Danke für die Erklärung, max. Ich gebe dir ja inhaltlich recht, es ging mir nur um den Ton. Hättest du's so wie jetzt objektiv beschrieben, hätt ich mich eh nicht dran gestoßen...

Ich trau mich und stellein Vergleichsfoto ein, ganz aktuell (bevor sich wer wundert - ich hab das Bild gespiegelt, damit man besser vergleichen kann... das ist eigentlich die linke seite, daher andere Scheckung!).

... Ich seh das grad so nebeneinadner auch selbst zum ersten Mal so... interessant.
Der Hals sieht m.M. nach etwas besser aus als zuvor (natürlich nicht soviel wie es in der Zeit sein sollte).
Pferd steht nicht mehr so rückständig (nicht nur auf diesem Foto, sondern insgesamt selten - früher war es die Normalstellung).
Pferd ist zw. 4 und 6 jährig 4-5 cm noch gewachsen, und leider hinten mehr als vorn - finde das sieht man auf dem Foto sogar (vgl. die Fensterkante, es ist genau der gleiche Ort)...pfuh, er sieht völlig überbaut aus
Irgendwie sieht der hals nun kürzer aus, das restliche Pferd länger.

Sonstige Infos:

Zahnspezialist kommt 1x pro Jahr, findet alles unauffällig bis gut. Osteopath (mehrmals da in den 4 Jahren) bemerkte außer einer Verspannung von Kiefer und Genick nichts auffälliges.

Reiterlich "arbeiten" tu ich erst seit ca. 1/2 Jahr, d.h. mit Plan und Ziel. Daran war zuvor nicht zu denken, da mussten wir uns erstmal einig werden, dass der Reiter derjenige ist, der Richtung, Tempo und Gangart bestimmt.
Nein, ich habe keinen RL. Nicht weil ich glaube dass ich so toll bin, dass ich keinen bräuchte, sondern weil keiner zu uns kommt; die, die zu uns kommen, mag ich nicht (und die danach gearbeiteten Pferde sehen nicht besser aus als das hier). Also behelfe ich mir mit alelr LEktüre, die ich kriegen kann, diesem Forum und Videokamera zwecks Sitz- und Gangwerkanalyse so gut ich kann.
Größtes Problem: Anlehnung, da völlige Ablehnung jeglichen GEbisses. Seit über 1 Jahr vesuche ich es ihm schmackhaft zu machen - und jetzt hab ichs glaub ich endgültig aufgegeben. Vor 2 Wochen konnte ich ein second-hand-Glücksrad ergattern und hab mit diesem jetzt mal vorerst die besten Ergebnisse, was Kontakt (Anlehnung kann mans wohl nicht nennen) betrifft.
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2011, 8-jährig
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Alix_ludivine
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Beitrag von Alix_ludivine »

@Skywalker
Der Hals sieht definitiv besser aus. Und das ganze Pferd paßt mehr zusammen :D

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
skywalker

Beitrag von skywalker »

Außerdem noch ein Foto vom "aktuellen" Unterhals in nahaufnahme. Ist da was besser geworden? :?: Nicht wirklich, oder ? :cry:
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skywalker

Beitrag von skywalker »

Und so wird der Unterhals so richtig gut trainiert, denk ich (schließlich geht das über Stunden: Kopf rauf, ausweichen, Kopf runter/vor, zurückschnappen, kopf rauf, zurück, ausweichen, kopf vor, runter, zurückschnappen.... :oops:
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Beitrag von Alix_ludivine »

Ich finde trotzdem, dass der Hals besser geworden ist. Die Drosselrinne ist besser erkennbar, also ist da muskulär was (Positives) passiert.
Zumindest sehe ich das so.. :oops:

LG Alix
"Erst gehen lernen, dann dressieren" (Udo Bürger)
skywalker

Beitrag von skywalker »

Danke Alix.
Ich werd jetzt monatlich fotos machen in möglichst exakt gleicher Position, um vergleichen zu können.
horsman
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Beitrag von horsman »

Motte hat geschrieben:Danke S&P für deine aufschlussreiche Erklärung.

Zu Begrifflichkeiten:

Ich persönlich finde den Begriff "main fixe" z.B. nicht so gelungen. Da hab ich immer "festgestellte Reiterschultern" als Assoziation dazu im Kopf.

der Begriff "main fixe" stamm nicht von mir. Er hat sich in der französisch sprachigen Literatur, die sich logischerweise mit der Reitweise in fanz. Tradition befasst, herausgebildet und dahinter steht ein ganzes Konzept, also weit mehr als die blosse Anweisung die Hände so oder so ruhig hin zu stellen. Wen es interessiert, dem empfehle ich diesbezüglich mal Nachforschungen (auch in praktischer Hinsicht) anzustellen. Für mich pers. war dies zu begreifen ein Meilenstein, der mir beim Reiten sehr gut weitergeholfen hat. Bleibt aber jedem unbenommen.
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Motte
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Beitrag von Motte »

Horsmän -

ich wollte damit auch nur zum Ausdruck bringen, dass es auch "im anderen Lager" Begrifflichkeiten gibt, die durchaus irreführend sein können.
Was nichts daran ändert, dass die Begrifflichkeiten nunmal so sind wie sie sind und um sie zu verstehen, muss ich mich damit halt auseinandersetzen.

Das ist allerdings hüben wie drüben so, nur hüben wird das gerne mal als unverständlich angekrittelt, gelle?
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cinnamon
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Beitrag von cinnamon »

sabrell hat geschrieben:Nee. Weil das Ellbogengelenk als "Puffer" dient, der die Bewegungen des Rumpfes abfängt und ausgleicht. Pinn Dir gedanklich die Zügel an die Hinterseite der Ellbogen, dann fühlst Du das.
dh. die "festgestellte" hand kommt dann zum einsatz, wenn reiter + pferd im ggw. sind und schon ein gewisses ausbildungsprogramm durchschritten haben und auf einem level der versammlungsfähigkeit sind?
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