Schulterherein ab wann?

Rund um die klassische Reitkunst

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

esge hat geschrieben:WENN das Pferd einen taktmäßig losgelassenen Trab von Haus aus mitbringt...
Nicht zwingend, Esge.
Men 6jähriger Iberer hat von Natur aus einen sehr guten Schritt und einen mittelmäßigen Trab, dafür wieder eine sehr gute Galoppade.
Dummerweise ist das Tier von ein wenig hitzigem Temperament und bei ihm bringt Schrittarbeit, vor allem zu Anfang vergleichsweise wenig. Dann neigt er zum Zackeln und Hampeln. Nach vernünftiger Trabarbeit dagegen ist der Schritt absolut in Ordnung. Den macht also der Trab erst taktmäßig und losgelassen.
Zuletzt geändert von Cubano am Di, 16. Aug 2011 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
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sinsa
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Beitrag von sinsa »

@lalala Du meinst doch jetzt nicht ernsthaft, das einreiten und grüßen und eine halbe Bahn Schritt mit Zügel langlassen und wieder aufnehmen echt voll die Integration von Schritt in die Prüfungen ist, oder?

Ich meine, mir soll das egal sein und die Prüfungen würden wohl auch sehr lang werden, wenn man in allen Klassen noch was im Schritt machen müsste. Von daher ist es mir togal.
Kann ja auch immer an den jeweiligen Orten liegen, an denen man sich so rumtreibt, aber in den mir bekannten Orten (fernab der Prüfungswelt) wird Schritt aussen rum geritten, jeweils zum "Warm-" und zum "Trockenreiten".
Das Ding ist, dass ich das nicht reiten nennen würde, sondern Fleischtransport :mrgreen: Dass das den Schritt nicht unbedingt schöner macht, ist eh klar - und letztendlich bin ich ja auch immer schon positiv überrascht, wenn der Schritt überhaupt wenigstens vorher mal für 3-5 Minuten eingebaut wird, eh die voll wichtigen Trab- und Galopptouren dran kommen. 8)
horsman
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Beitrag von horsman »

:lol: "togal" und "Fleischtransport" ... :lol: muss ich mir merken, kannt ich noch gar nicht. Berliner Schnauze ?? Nett.
Zuletzt geändert von horsman am Di, 16. Aug 2011 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
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lalala

Beitrag von lalala »

sinsa hat geschrieben:@lalala Du meinst doch jetzt nicht ernsthaft, das einreiten und grüßen und eine halbe Bahn Schritt mit Zügel langlassen und wieder aufnehmen echt voll die Integration von Schritt in die Prüfungen ist, oder?
Ich weiss ja nicht welche Prüfungen du mit dieser Schritttour jemals so gesehen hast - in D wird es zumindest so nicht gewesen sein ;-)
Lala
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Beitrag von Lala »

lalala hat geschrieben:
sinsa hat geschrieben: Das denke ich mir auch nur zu oft und weiß dann wieder, warum in WB-Prüfungen der Schritt immer aussen vor bleibt :roll:
Seit wann bleibt der Schritt aussen vor ? *wunder*
Aussen vor ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber bei den Schweizer Programmen zumindest ist es so, dass von 20-30 Noten vielleicht 2-3 dem Schritt gewidmet sind. Schritt wird zudem immer fast gleich geforder àla Wechseln durch die Bahn und zulegen. Seitengänge, Volten und andere Bahnfiguren funktionieren wohl im Schritt nicht :?: (Achtung Ironie)

PS: Schwung wird da übrigens unter Gesamteindruck nochmals mit einer Note bewertet:" Schwung( Frische, Elastizität der Bewegungen, Rückentätigkeit und Engagement der Hinterhand.)"
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

...dann versteh ich nicht,warum mich eine schlechte Schritt-Tour schon desöfteren einige Zehntel an der Wertnote gekostet hat... Bis L-Niveau in D kann ich jedenfalls aus Erfahrung sagen, der Schritt wird sehr wohl bewertet. Und im Bereich bis L ist wohl auch die Mehrzahl der Turnierreiter unterwegs
horsman
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Beitrag von horsman »

natürlich wird der Schritt bewertet. Es ging ja nur um die Feststellung, dass in so einer Prüfung recht wenig an Schritt vor kommt. Aber nu hat man ja auch wenig Zeit für sone Prüfung und naturgemäß dauern die Meter im Schritt länger.

Allerdings muss man neuerdings auch leider feststellen, dass Tendenzen bestehen, den Schritt im intern. Dressursport noch weniger vor kommen zu lassen. Zum einen wohl, weils wenig spektakulär ist und man doch sehr mediengeil (sprich geldgeil) geworden ist, zum anderen aber womöglich auch, um Ausbildungsmängel, die durch schlechten Schritt zu Tage treten könnten, gar nicht erst sichtbar werden zu lassen.

Hier könnte man ja zB mal ein Pflichtprogramm einfügen, in dem eine Prüfung ausschließlich Schritt geritten wird (incl. Schaukel). Muss das TV ja nicht übertragen.
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sinsa
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Beitrag von sinsa »

Ielke hat geschrieben:...dann versteh ich nicht,warum mich eine schlechte Schritt-Tour schon desöfteren einige Zehntel an der Wertnote gekostet hat... Bis L-Niveau in D kann ich jedenfalls aus Erfahrung sagen, der Schritt wird sehr wohl bewertet. Und im Bereich bis L ist wohl auch die Mehrzahl der Turnierreiter unterwegs
@Ielke ich wollte eigrentlich gar keinen angreifen oder die ewige Turnierdiskussion wieder anfachen. Sorry daher für meine zu flappsige Ausdrucksweise in diesm Fall, wenn sich daran jemand stört.

Das Ding ist doch folgendes: WENN der Schritt eine so schwierig zu reitende Gangart ist, dann macht es keinen Sinn, wenn in den unteren Klassen Schritt noch einigermaßen in Anteilen mit in die Wertung kommt, während es in den höheren Klassen beinahe nur noch eine Randerscheinung ist (ich gebe es zu: ich geh nicht zu Turnieren - egal welcher Art- und schaue daher auch nur höchst selten das, was dann doch mal im Fernsehen oder auf youtube und co zu sehen ist) . Versemmelt man eine ganze Schrittour, wird man vielleicht nicht Sieger, aber man kommt womöglich sogar noch ein paar Punkte, so dass man nicht im Boden versinken muss. Versemmelt man die Trabtour, kann man definitiv den Weg nach Timbuktu buddeln gehen.
Das ist von der Vorgehensweise her unsinnig, wenn man dem Postulat folgt, dass der Schritt so schwierig ist und in diesem Sinne, die Ausbildung im Schritt weit nach hinten in die Ausbildung stellt.
Es müsste genau anders rum sein: Spätestens ab S müsste dem Schritt wesentlich mehr Wertnotenanteil zukommen, da er erst ab hier bewertbar gezeigt werden kann.
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Beitrag von esge »

Cubano, über Iberer mit hitzigem Temperament, kurzem Rücken etc. musst du mir nun wirklich nichts erzählen.

ich erlaube mir nochmals, Dr. Ritter zu ziteren:
Es führen nicht nur viele Wege nach Rom, sondern Rom sieht auch für jeden ein bisschen anders aus.

Belassen wir es dabei.


Sabrell: Wenn viel traben den Schritt so doll verbessern würde, dann würde man nicht so verdammt viel schlechten Schritt genau dort sehen, wo Schritt nur als Gangart nach dem Auf- und vor dem Absteigen, sowie zum Handyquatschen und Smalltalk halten angesehen wird.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

esge hat geschrieben:Cubano, über Iberer mit hitzigem Temperament, kurzem Rücken etc. musst du mir nun wirklich nichts erzählen.

ich erlaube mir nochmals, Dr. Ritter zu ziteren:
Es führen nicht nur viele Wege nach Rom, sondern Rom sieht auch für jeden ein bisschen anders aus.

Belassen wir es dabei.


Sabrell: Wenn viel traben den Schritt so doll verbessern würde, dann würde man nicht so verdammt viel schlechten Schritt genau dort sehen, wo Schritt nur als Gangart nach dem Auf- und vor dem Absteigen, sowie zum Handyquatschen und Smalltalk halten angesehen wird.
Das Dr-Ritter-Zitat paßt für meinen Geschmack ganz hervorragend an diese Stelle dieser Diskussion! Danke dafür! :)

Und der Hinweis bzgl. Trab verbessert den Schritt... eben, wenn es so "leicht" wäre, dann hätten wir die Schrittgurken nicht zu Hauf - aber eben, so leicht isses nicht, und ich bin überzeugt, wer "gut" den Trab arbeiten kann, so dass dieser wirklich den Schritt verbessert, der kann es so gut, dass er auch die Schrittarbeit heranziehen kann, um den Schritt zu verbessern. Nicht dass ersteres Quatsch ist, aber nicht nur über die Trabarbeit kann der Schritt optimiert werden meiner Meinung nach.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

esge hat geschrieben:Cubano, über Iberer mit hitzigem Temperament, kurzem Rücken etc. musst du mir nun wirklich nichts erzählen.

ich erlaube mir nochmals, Dr. Ritter zu ziteren:
Es führen nicht nur viele Wege nach Rom, sondern Rom sieht auch für jeden ein bisschen anders aus.

Belassen wir es dabei.


Sabrell: Wenn viel traben den Schritt so doll verbessern würde, dann würde man nicht so verdammt viel schlechten Schritt genau dort sehen, wo Schritt nur als Gangart nach dem Auf- und vor dem Absteigen, sowie zum Handyquatschen und Smalltalk halten angesehen wird.
Moins,
also ich verstehe gerade Deine Bemerkung mit dem Ritter-Zitat in diesem Kontext nicht. Das Beispiel von meinem PRE war genau DAS – ein BEISPIEL dafür, dass bisweilen durchaus die Trabarbeit auch den Schritt verbessert. Das ist keine allgemeingültige Weisheit und wurde von mir auch nicht als solche verkauft!
Und was den schlechten Schritt angeht: Der wird dort wo viel getrabt wird, nur dann schlecht, wenn zeitgleich auch zuviel gefummelt, durchgestellt und festgehalten wird. Dieses Phänomen hat überhaupt nichts mit der Reitlehre, die hinter dem Sinnspruch mit dem Schritt und dem Trab steht, zu tun, sondern mit schlechter Reiterei. Und gottlob kenne ich aus dem FN-Lager auch ein paar Beispiele, wo das ganz und gar nicht stattfindet.
Mich würde übrigens mal interessieren, wo der Sinnspruch "Der Trab verbessert den Schritt und bereitet den Galopp vor" eigentlich herstammt - Hess wird ihn ja kaum gebracht haben :wink:
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Fliehendes Pferd
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Beitrag von Fliehendes Pferd »

Sinsa, das ist so nicht ganz richtig, in den oberen Klassen wird der Schritt nicht vernachlässigt, je nach Aufgabe macht der Schritt ein Viertel bis ein Drittel die Note.

In den unteren Klassen wird nur Mittelschritt verlangt, starker Schritt ab M* und versammelter Schritt ab M**. In der M 10 beispielsweise gibt es fünf Noten auf den Schritt und die Schrittlektionen, zwei (starker und versammelter) davon zählen doppelt. Hinzu kommen noch die Fußnoten. Auf zwei der vier Fußnoten hat der Schritt wiederum Auswirkungen (die Fußnoten zählen auch doppelt). Dieser Gesamtanteil Schritt ist in den S-Prüfungen genauso. Den GP-Notenbogen habe ich nicht im Kopf. Aber in der S 10 (Nachwuchs-GP) zählen z. B. nur die Schrittnoten doppelt.
Grundlegende Fehler summieren sich hier gewaltig auf. Das kostet nicht nur den Sieg, das kostet die Placierung.

Richtig ist allerdings, dass es international immer wieder Bestrebungen gibt, den Schritt zu "entwerten".
horsman
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Beitrag von horsman »

naja, Rusty von Ulla Salzgeber zB wurde mit Schritt mit Tendenz zum Pass (aus meiner Erinnerung heraus) desöfteren auch Sieger
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Ravina
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Beitrag von Ravina »

Um die Informationen zu stärken: ab morgen startet die Europameisterschaft der Dressurreiter, die Aufgaben findet ihr unter: http://www.ecdressage2011.com/starting_order___results/
In der jeweiligen Prüfung steht in rot: diagrams - protocol

:wink: ok, es ist in englisch, aber auch grafisch dargestellt. Damit kann jeder die Abläufe und Gewichtung erkennen.
sinsa
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Beitrag von sinsa »

Ich habe für Schritt 40 von max. 470 Punkten gefunden :kopfkratz:
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