Anpiaffieren - wie macht ihr es?

Rund um die klassische Reitkunst

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Pia
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Anpiaffieren - wie macht ihr es?

Beitrag von Pia »

Mich würde mal interessieren wie ihr eure Pferde Anpiaffiert habt.

Es gibt ja viele mehr oder weniger schöne Methoden wie man das tun kann und ich möcht einfach mal wissen, wie andere das so handhaben :)
Deine Hand darf unter keinen Umständen das Pferd im Maul stören.
Erziehe dich dazu, in jedem Fall Ruhe zu bewahren und deine Emotionen zu kontrollieren.
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silence
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Beitrag von silence »

Hallo Pia,

wir sind fast "Nubar" :wink:
Wenn du lust hast, ich zeige Dir live was ich hier nich richtig beschreiben kann (Sprachbarriere und anderen Barrieren...).
Hier ein paar Infos, um zu spüren ob die paar 100km sich lohnen werden:

http://www.facebook.com/pa.berthier

Wenn ja, schön. Wenn nicht, kein Problem :)

Viele Grüße aus Oderwitz
Pascale
"Die Pferde versuchen immer uns zu verstehen, das aber muss ihnen erlaubt werden; nur Gehorsam zu fordern, macht sie dumm." Jean-Claude Racinet
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Junito
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Beitrag von Junito »

Wir haben es recht primitiv gemacht - aus der Schaukel heraus. Als Junito so weit war, hat er es ganz von alleine gemacht. Da war er aber schon zwölfeinhalb...
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Pia
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Beitrag von Pia »

Silence, danke für das Angebot :) ichw erds mir mal durch den Kopf gehen lassen.
Und so weit is das gar nich.. das wären nur knapp 70 km, die ich fahren müsste ;)

Junito, aus der Schaukel heraus? klingt interessant. das hab ich noch nie gehört. Ich kann mir gar nich richtig vorstellen, wie das so richtig funktionieren soll..
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Junito
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Beitrag von Junito »

Bei Philippe Karl (Reitkunst, bitte jetzt nicht hauen) war das recht gut beschrieben. Schaukel ist dir ein Begriff?

Wichtig war erstmal, dass das Rückwärts ohne jeglichen Zug am Zügel und auch eher durch Einsitzen als Entlasten erfolgte.

Nun ja, im Moment des Vorwärts eben nicht ganz nach Vorn entlassen, sondern einen winzigen Moment verhalten. Irgendwann hat er dann begonnen, diagonal zu treten. Als es dann richtig gut war (und er genügend Kraft entwickelt hatte), hat er auch keine Schaukel vorher mehr gebraucht.

Leider bin ich sehr schlecht im Erklären. Es gibt hier bestimmt User, die es viel besser können.
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Pia
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Beitrag von Pia »

warum hauen?
Ich denke schon.. Schaukel = ein vor und zurück "wippen" (?) des Pferdes.

Ich denke ich hab verstanden, wie du das Meinst :)
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Junito
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Beitrag von Junito »

Na, dann ists ja gut.
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Pia hat geschrieben:warum hauen?
Ich denke schon.. Schaukel = ein vor und zurück "wippen" (?) des Pferdes.

Ich denke ich hab verstanden, wie du das Meinst :)
Ähm, nein, kein "vor- und zurück wippen" ganz so einfach ist es nicht. Die Schaukel ist eine ziemlich anspruchsvolle Lektion.
Und das Vorwärts aus dem Rückwärts zu Verzögern, stimmt zwar sehrr rudimentär, ganz so einfach ist es aber auch nicht. :shock:

Es bedarf sehr vieler Vorarbeit, tatsächlicher Versammlungsfähigkeit des Pferdes durch diverse, fundierte Gymnastizierung, einen Reiter mit einem sehr guten Feeling und Timing und wünschenswert ist die Anwesenheit einer Person, die sich damit auskennt....
Es sei denn man strebt einfach ein auf der Stelle Gezappel an.
Bei der Aussage " ich denke, ich habe verstanden..." entsteht bei mir in der Magengegend ein ungutes Gefühl.
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Junito
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Beitrag von Junito »

Stimmt, das ist/war es tatsächlich nicht. Das Pferd soll dabei nicht einfach stehen- oder steckenbleiben. Der Schwung darf nicht verlorengehen dabei.

Ich durfte vorher ein komplett ausgebildetes Schulpferd (bis zur Levade) reiten und habe das auf diesem geübt.

Leicht war es deswegen trotzdem nicht. Aber ich wusste, wie der Weg dahin sein musste.

Die Zeit vorher diente tatsächlich der Vorbereitung. Vorher war er gar nicht dazu imstande. Möglicherweise wäre es mit vorbereitender Bodenarbeit schneller gegangen. Aber da hatte ich leider niemanden, der das wirklich konnte (ist in meiner Gegend etwas schwierig).
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Beitrag von Pia »

Ich möchte das ja nicht allein ausprobieren, nicht dass hier jetzt Gedanken aufkommen, dass ich das wissen möchte, weil ichs selbst machen will.
Definitiv nicht. Ich möchte lediglich wissen, wie andere das piaffieren anfagen.
Es gibt wie schon gesagt viele verschiedene Varianten, wie man das amchen kann und ich habe auch schon Sachen gehört da wird mir Himmel und Angst.

Deshalb ist das auch nicht ganz so schlimm, wenn ich nicht 100 pro Verstehe WIE das gemeint ist. Eine grobe Vorstellung reicht mir da um einen Einblick zu bekommen, wie es eben andere machen..
Ich hoffe, das versteht ihr..?
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Pia, das zu lesen beruhigt mich etwas :D
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Pia
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Beitrag von Pia »

Das ist schön :)

man sebst lernt es ja eigl mit einer Variante ohne zu wissen was es noch für Möglichkeiten gibt. Das find ich einafch interessant :)
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Beitrag von anka »

Ich finde dies ist eine Angelegenheit welche sehr vom Pferd abhängig ist.
Nicht jedes Pferd bringt man mit der gleichen Methode zum Piaffieren.
Oft bieten die Pferde es von selber an wenn sie an der Hand genügend vorbereitet wurden und da kann man mit Touchieren nur noch unterstützen und daran feilen.
Ich hatte schon ein Pferd welches an der Hand einfach keine Tritte geschenkt hat, aber unter dem Reiter dann aus den Halben Tritten mit Hilfe einer Person vom Boden sehr schnell verstanden hat um was es geht.
Da diese Art der Arbeit grosses Fehlerpotential birgt , ist es immer schön wenn man jemanden an der Seite hat welcher dich und dein Pferd über längere Zeit bei der Arbeit begleitet und dann entsprechend des Pferde und Menschentypus agiert.

Ich arbeite auch am liebsten mit der Schaukel und auch antraben aus dem Rückwärts welches dann immer mehr verkürzt/aufgefangen wird.
silence
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Beitrag von silence »

Bonjour Pia,

ja, wenn du kannst, willkommen! 70km sind machbar, ich fahre sie oft wenn ich bei Pirna unterrichte.

Ich versuche trotsdem hier dir eine kleine technische Antwort zu geben:
Man kann das Anpiaffieren aus der Bewegung ausbilden oder aus dem Gleichgewicht/Balance des Pferdes.

Persönnlich, wähle ich die 2. Art, also aus dem Gleichgewicht.
Was bedeute das in der Praxis:

-ein Schritt der verlangsam wird hat die Tendenz sich zu diagonalisieren.
Gänge die total diagonalen sind (oder sein sollten...), sind: der Trab, das Rückwärtzrichten, die Passage und die Piaffe.

-wenn ich der Schritt meines Pferdes verlangsame, so das es diese Verlangsamung mit viele Selbstimpuls gibt (ich treibe den absolut nicht und es läuft langsam aber immer weiter), es fang an sich sehr zu diagonalisieren und kommt einen Moment (relativ schnell eigentlich wenn das Pferd gesund ist) wo ich nur einen winzige treibende Hilfe geben muß (oft 1 x Stimme reicht) und das Pferd fang an diagonal zu "springen" stat zu laufen.

Das Anpiaffieren ist da, in eine sehr wohltuhende Ruhe, und später wird man immer mehr die Möglichkeit haben viel mehr "Glanz" zu erziehen ohne diese magische Ruhe des Pferdes zu verlieren.

Es ist einen Weg.

VG
Pascale
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Aus einem diagonalisierten Bewegungsablauf heraus finde ich es auch logischer, allerdings ( kriege das mit dem Pas de Comte`) nicht hin :wink: , so aus dem Rückwärt ins Vorwärts. Im Rückwärts geht das Pferd auch diagonal, daraus immer wieder ruhig antraben, halten und wieder von vorne.

So habe ich wenigstens schon mal ein paar stark verkürzte Tritte vor der Trächtigkeit meiner Anchy hingekriegt. :roll:

LG
Anchy
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