So war meine Frage auch nicht gemeint. Es geht mir um die Art, wie Erkrankungen wahrgenommen werden (siehe Antwort von Jen) und um die Grenzen, die Homöopathen selbst in der Methode sehen.ninischi hat geschrieben:Das Thema ist auch nicht "Tipps für gute homöopatische Mittel austauschen"!
Und dort würde sie vermutlich mit Penicillin behandelt.Sheitana hat geschrieben:Jeder gute Homöopath würde einen Patienten bei eine Blutvergiftung ins Krankenhaus schicken!Gawan hat geschrieben: Was würden mir die Homöopathen als Mittel gegen eine Blutvergiftung nach einem Katzenbiss empfehlen?
Ein Aspekt des Erfolgs einer Methode ist auch ihre Effizienz. Das Problem der ganzen individuellen Befragung bedeutet einen hohen Zeitaufwand, d.h. die Methode eignet sich nicht für allgemeine Stresssituationen, z.B. Epidemien oder Krieg (man stelle sich eine Szene im Lazarett vor, wie ein Arzt mit jedem Patienten ein ausführliches Gespräch führt bis er entscheiden kann, ob der jetzt ein paar Globuli oder besser ein Antibiotikum bekommt).
(Persönliche Anmerkungen: einer meiner kurdischen Bekannten hat sich einmal darüber mokiert, wir würden uns mit Problemchen beschäftigen, während sie mit Problemen zu kämpfen hätten. Daher wiegt für mich der Erfolg eines Medikaments, das z.B. tausenden von Menschen das Augenlicht rettet schwerer, als eine Methode, die dafür sorgt, dass mein Husten statt 14 Tage nur zwei Wochen dauert. Persönlich gehe ich normalerweise auch erst zum Arzt wenn ich so krank bin, dass mich ein sog. guter Homöopath gleich ins Krankenhaus schicken würde, daher kann ich mir den Gang zu diesem sowieso sparen; hat wohl auch damit zu tun, dass ich bei der Krankenkasse eine Franchise von 2000.- Franken habe.

Zur Theorie wüsste ich mal gerne, ob es neben dem Organon neuere homöopathische Theorien gibt, die auch modernes Wissen einbeziehen. Hahnemann ist ja 1843 gestorben, d.h. sein medizinischer Kenntnisstand stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, und seither weiss man doch ein bisschen mehr über Krankheiten. Hahnemann wusste noch nichts von Bakterien, Viren, Krankheitsübertragung etc., von daher sind wohl viele seiner Erkenntnisse völlig überholt. Nebenbei, soweit ich Hahnemann verstehe, sah er die Homöopathie nicht als Ergänzung sondern als Ersatz der Schulmedizin.
Ich habe halt hohe Ansprüche. Und obwohl ich selber nicht Auto fahre, habe ich zumindest eine rudimentäre Vorstellung davon, wie ein Auto funktioniert. Und wenn es um meinen eigenen Körper geht, will ich doch wissen, warum ich jetzt dieses und nicht jenes Medikament nehmen soll und was es bewirkt.Finchen hat geschrieben:Die meisten dürften wohl nicht Auto fahren, hätten sie den Anspruch alles zu verstehen, was sie nutzen!
Tanja Xezal