Totilas - Eine eigene Klasse?
Also ich weiß nicht, für mich ist es ein RIESENunterschied, wie Herr Gal hier lächelt und lobt und dabei wirklich großteils extrem dezent einwirkt ( ja mit der Kandare in Vollkontakt, aber den haben die werkelnden Zerrer auch) und z.B. einer Isabell Werth, deren Lächeln im Gesicht versteinert ist, bei jedem Fotoblitz nochmal nachgetunt wird und abends sicher mit dem Bügeleisen entfernt werden muß., und dabei mit Schmackes ihren Zausel den Kopp zur Seite zerrt, und die Sporen reinrammt.
Die Pferde merken ganz genau, ob Gefühle echt sind. Sie spielgeln sie und wenn man genau hinschaut, sieht man das dann sehr genau.
Die Pferde merken ganz genau, ob Gefühle echt sind. Sie spielgeln sie und wenn man genau hinschaut, sieht man das dann sehr genau.
@Jen, ich wollte nur nochmal kurz meine Bemerkung von heute früh klarstellen, weil sie offenbar nicht ganz so rübergekommen ist, wie sie gemeint war. Ich habe mich rein darauf bezogen, dass durchaus Reiter an der Weltspitze mitreiten, die nicht nach der "holländischen Methode" reiten. Wie klassisch-korrekt die Reiterei dann ist, naja, da gibt es zahlreiche Grauschattierungen zwischen "weiß" (=klassisch) und "schwarz" (=Rollkur à la Hollandaise). Trotzdem bin ich froh um diese Reiter, denn Lieschen Müller in der Reithalle im Nachbardorf nimmt sich vielleicht diese Reiter zum Vorbild. Da ist es schon gut, wenn Pferde vorne mit dabei sind, die keine Spanntritte zeigen und die nicht zu eng sind. Ich denke, dass die meisten heutzutage einfach ein falsches Bild im Kopf haben, und glauben, das was da so gezeigt und gestrampelt wird, ist korrekt. Es wird Zeit, dass sich dieses Bild wieder in die richtige Richtung verschiebt, und da bin ich froh, dass es wenigstens diese Reiter gibt, die ihre Pferde nicht wie aufgezogene Marionetten präsentieren.
Und dass der Sport in vielen Fällen nicht sauber ist, das ist klar und das ist schlimm genug, das finde ich auch.
Hoffe, Du verstehst mich jetzt etwas besser.
Und dass der Sport in vielen Fällen nicht sauber ist, das ist klar und das ist schlimm genug, das finde ich auch.
Hoffe, Du verstehst mich jetzt etwas besser.

Interessanter Kommentar in einem englischsprachigen Blog:
http://hay-net.co.uk/member/debzl/blog/ ... -be-bought
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Zur Kandare im Dressursport möchte ich noch einen Satz loswerden, ohne diese Praxis zu werten:
Soweit mir bekannt ist, stellen die meisten Dressurreiter an der Spitze die Kandare mit sehr loser Kette ein, die Kandare "greift" also erst sehr spät. Dadurch kann der Kandarenzügel auch "dran" sein.
Ich habe gelernt, dass man die Kinnkettenlänge so einstellt, dass die Kandare bei 45 Grad "greift", aber soweit ich weiß, wird das im Sport anders gehandhabt. Die Gründe kenne ich nicht wirklich. Jedoch muss man das mE bei einer objektiven Betrachtung berücksichtigen. Für das Pferd ist das schon ein Unterschied.
Soweit mir bekannt ist, stellen die meisten Dressurreiter an der Spitze die Kandare mit sehr loser Kette ein, die Kandare "greift" also erst sehr spät. Dadurch kann der Kandarenzügel auch "dran" sein.
Ich habe gelernt, dass man die Kinnkettenlänge so einstellt, dass die Kandare bei 45 Grad "greift", aber soweit ich weiß, wird das im Sport anders gehandhabt. Die Gründe kenne ich nicht wirklich. Jedoch muss man das mE bei einer objektiven Betrachtung berücksichtigen. Für das Pferd ist das schon ein Unterschied.

Bernie, ich weiss nicht, wie das heute gemacht wird, aber bei den Sportreitern, bei denen ich vor 15 Jahren Unterricht hatte, haben die Kinnkette nicht (zu) lose verschnallt. Es stimmt zwar schon: die Kinnkette greift später beim lockeren verschnallen, aber der Oberbaum wirkt dabei schon längst auf das Genick ein, sowie besteht die GEfahr, dass sich die Stange der Kandare anhebt und gegen die oberen Zähne schlägt. Deshalb sperren die Pferde dann und die Nasenbänder werden in der Konsequenz zugezogen. Es machts mE nicht besser. Ich bin auch dafür in Anlehnung zu reiten, aber es heisst nicht umsonst: Das Pferd geht am Zügel und nicht die Reiterhand geht an den Zügel.
Der Reiter stellt den Kontakt her, das Pferd die Anlehnung. Was ich aber bei dieser Reitweise hier sehe: das Pferd bringt soviel Schub mit, dass der Sitz des Reiters diesen gar nicht kanalisieren mag und deshalb muss mit der Hand kompensiert werden, was das Pferd vorne zusammenziehen und abkippen lässt. Ich finde die Konsequenz daraus sieht man sehr schön bei dem einen Video von Steffen Peters warm up, wo er "locker vorwärts abwärts" reitet und das Pferd je mehr der Zügel vorgeht, desto mehr nach unten und hinten kippt. Und das ist eben genau das Bild, was man heutzutage überall sieht (-> an Max). Dabei wird der Kopf im v/a nicht aktiv nach hinten gezogen, aber das Pferd tritt nicht von hinten nach vorne an die Hand heran und kippt deshalb nach unten (und die HH kommt dabei schön hoch). Weil dieses Bild heutzutage "normal" ist, wird das auch landauf landab überall in den Reithallen geritten und als "korrektes v/a" angesehen. Dabei müsste sich, je tiefer das Genick kommt, desto mehr die Ganasche öffnen und die Nase nach vorne kommen, um an der Senkrechten oder leicht davor zu bleiben. Und genau das fehlt, das Pferd ist nicht ehrlich von hinten geschlossen und deshalb ist das fehlerhaft. Das ist vielleicht nicht so schlimm, wie Rollkur, weil es weniger zwanghaft ist und die modernen Pferde mit dem leichten Genick und den langen Hälsen diese Haltung sehr schnell anbieten. Logisch schiebt das Pferd dann mit der hohen HH auf die Hand drauf (in eine vermeintliche Anlehnung) und wenn das Pferd hochgeholt wird, und die HH halt eben immer noch schiebt und nicht trägt, muss vorne die Kandare stark zum Einsatz kommen, um das Pferd einigermassen zusammenzuhalten. Nach meiner Ansicht aufgrund meiner Interpretation der Klassischen Reitlehre ist das einfach von vorn und hinten falsch. 


Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Bin ja gespannt, ob da was wahres dran is
- Geld wär jedenfalls genug da.
http://www.kleinezeitung.at/sport/mehrs ... rden.story

http://www.kleinezeitung.at/sport/mehrs ... rden.story
Ich glaube nicht, dass sie das Risiko eingehen würden und Gal auf Totilas die Olympiade reiten lassen würden. Ob der nun erfolgreich sein würde oder nicht, sei dahingestellt. Aber das Risiko ist aus Sportsicht viel zu gross. WENN (und da kann ich die Wahrscheinlichkeit nicht einschätzen), dann sicher erst nach der Olympiade.
Liebe Grüesslis, Jen
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Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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