Totilas - Eine eigene Klasse?

Allgemeines rund ums Pferd

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horsman
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Beitrag von horsman »

Ob die Linsenhoffs so gute Reiter waren?? - Ich will mal so sagen: zuerst mal haben sie viel Geld (VDO-Erbe usw.).

Über Herrn Rath sen. weiss ich nix.

Ein erfahrener Berufsreiter sollte aber grundsätzlich in Etwa wissen, was auf einen zukommen kann, ein Rollkurpferd umzuarbeiten und ob und wie man sowas schafft.
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

sab hat geschrieben:Hallo,
ich möchte doch mal darauf hinweisen, dass das interessante doch ist, dass die Linsenhoff-Sippe ja mal erklärte Anti-Rollkur-leute waren. Also müssen doch Dinge passiert sein, die sie zu der überzeugung kommen lassen, dass es nur och mit einer solchen Brachialmethode geht.
Hmmm, wie fasse ich das so kurz, daß ich kein Buch schreiben muss? Linsenhoffs dachten, sie haben ein Rollkurpferd bekommen, dem wollten sie mit dem, was sie unter Klassisch verstehen entgegentreten. Was sie aber bekommen haben, ist ein Pferd, daß mit Sicherheit mit unklassichen Methoden eine exaltierte Vorderbeinaktion beigebracht bekommen hat, aber sich darin gefällt. Sie haben kein geknechtetes "hilfloses" Pferd bekommen, sondern eines, daß weiß, was es tut (oder meint es zu wissen) und sich dabei schön fühlt. UND: Es hatte einen Reiter, der es darin bestärkt hat und DAS ist klassisch! Und genau dieser Aspekt der klassischen Reiterei ist mir in Deutschland bisher auschließlich! bei Vielseitigkeitsreitern begegenet, die brauchen nämlich ein selbstbewusstes Pferd. Wobei die VS-ler das leider zu verlieren scheinen, wenn sie anfangen professionell Dressur zu reiten. *hmpf* *heul*
Wir ahbend a shier shcon diskutiert aber ich bleibe dabei, dass ich die Galschen Ausbildungsmethoden für sozusagen "klassisches Rollkur-Training" halte. Erlernte Hilflosigkeit kann man im übrigen nicht sehen,dass ist eine Reaktion auf Brachialmethoden. In der ursprünglichen testreihe bezog e ssich auf Hunde, die gelernt hatten, dass sie in Käfigen Elektroschocks NICHT ausweichen konnte. Gab man ihnen nun die Möglichkeit, auszuweiche - weil man ein Trenngitter entfernte - dann taten das diese Hunde nicht mehr sondern hielten winselnd die Schocks aus. Ihre vorher nicht so behandelten Kollegen rannten dagegen vor den schocks weg.

LG

Sabine
Sabine, ich weiß, was learned helplessness ist und glaub mir, man kann es sehen. Und was die meisten Reiter leider nicht wissen, man braucht bei Pferden nicht mal Brachialmethoden dazu, es ist völlig ausreichend, über Jahre den Charakter eines Pferdes zu ignorieren und es zum funktionierenden Sportgerät zu machen.

@Cubano: Reichst du mir den roten Stift? :mrgreen:
Wobei, für diesen Beitrag wahrscheinlich nicht mehr ;)

@Paula: Nein. Hier siehst du ein selbstbewusstes Pferd, daß gelernt hat "das des so gehört" und es aktzeptiert, auch weil es dem Reiter vertraut. Klingt komisch, ist aber so... ;)
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Och doch,Collo, damit kann ich prima leben. Auch wenn ich in einigen Punkten nicht ganz so denke wie Du. :wink: Dafür gefällt mir der Aspekt: „Sie haben kein geknechtetes "hilfloses" Pferd bekommen, sondern eines, daß weiß, was es tut (oder meint es zu wissen) und sich dabei schön fühlt. UND: Es hatte einen Reiter, der es darin bestärkt hat und DAS ist klassisch! " ziemlich gut.
Rotstiftreicht :P
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sab
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Beitrag von sab »

Hallo,


wenn ich Euch richtig verstehe, dann seid Ihr der Meinung, dass das Pferd von Gal gar nicht in Rollkurmethode geritten worden ist, oder ?

DAS sehe ich nach all den Gal-Videos völlig anders. Ich sehe da auch kein selbstbewusstes, strahlendes Pferd sondern ein zusammengezogenes , strampelndes Tier. Und die Gal-Videos sprechen da eine eigene Sprache, dass hat mit pferdefreundlicher Ausbildung nichts zu tun. Aber die Diskussion brauchen wir nicht noch mal zu führen, da haben wir verschiedene Standpunkte.

Wir wissen nicht, was sich hinter den Kulissen abgespielt hat und abspielt.



LG

Sabine
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

sab hat geschrieben:Hallo,


wenn ich Euch richtig verstehe, dann seid Ihr der Meinung, dass das Pferd von Gal gar nicht in Rollkurmethode geritten worden ist, oder ?
Nein, du verstehst mich nicht richtig. :wink:
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Nilspferd
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Beitrag von Nilspferd »

Woher kommen eigentlich immer diese Spekulationen um Totilas' Gesundheit? Heidenei, der Gaul hat RICHTIG Schotter gekostet, wird sicherlich für richtig Schotter versichert sein, warum sollten die nen platten Krüppel kaufen? (und versichert kriegen?) Mal abgesehen davon, dass Eiereisen kein Indiz für Hufrollensyndrom sind. Die meisten Dressurpferde sind "elastisch", sprich Bänder und Sehnen sind nicht so straff sondern sehr loker und hier sollen Rundeisen unterstützen. Das hat nicht zwangsläufig was mit Hufrolle zu tun. Mal abgesehen davon, dass Hufrollenpferde (wenn sie Probleme haben) eine Hangbeinlahmheit zeigen, das kann man von Toti nun nicht wirklich behaupten :P

Ich glaube auch, dass Gal einfach "DEN Arsch" hatte um dieses Pferd richtig zu reiten und MAR hat diesen "Arsch" nicht, MAR ist bestenfalls ein geschickter Handwerker. Und ich glaube auch nicht, dass die dubiosen Rollkurmethoden da irgendwas dran ändern werden, denn MAR wird weiterhin zuviel AA in der Hose haben um das Pferd mal gehen zu lassen. Der wird dadurch nur noch viel mehr versuchen das Pferd zu dominieren...
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.
Paula

Beitrag von Paula »

Nö Eiereisen sind kein Indiz für dafür ich schrieb ja auch ich vermute es zum Rest Abwarten, abwarten....
horsman
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Beitrag von horsman »

jemand sollte denen mal das Aufzäumen erklären :
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1275097

(vermutlich jedoch ein Presse-Fehler :lol: )

Graf Breido zu Irgendwas leidet wohl an Realitätsverlust, erwartet er doch auch mit Janssen ein Training nach der dt. Reitlehre, oder aber er hat sie auch nie verstanden. Was soll man da glauben?? Dass PS mit dem Rollen kein Problem hat ja nix neues, im Springlager ist es ja seit Alwin S. Gang und Gäbe, allerdings wird ja hier auch nicht die reele Ausbildung abgeprüft.

Man kann PS zugute halten, dass er die Vorstellungen nicht beschönigt.
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Hier sehe ich ein Pferd, das für meinen Geschmack am Stück zu eng eingestellt ist, aber einen Reiter, der nur dann "dransitzt", wenn es für eine Einwirkung erforderlich ist und sonst das Pferd im Rücken mit einem geschmeidigen eher leichten Sitz erfreut. Dieser Reiter kann sitzen !
MAR kann das nicht, der quetscht und zwar sowohl mit dem Oberschenkel, als auch indem er sich am Zügel gegen denselben in den Sattel zieht.
Er stellt das Pferd auch nicht nur eng ein, sondern er hält es fest, was ebenfalls ein großer Unterschied zu dem ist, was Gal da reitet. Gal stellt das Pferd leicht hinter den Zügel, wärend MAR es draufstellt und dann hinten zu macht.
Wenn vorne zu ist und hinten auch und der Rücken noch durch dieses druckvolle Schieben blockiert, muß ja die Bewegung irgendwo hin = in die Luft.
Und wehe, das Pferd ist eben mitnichten "hilflos" sondern ein kraftstrotzender Macho. Der sagt dann nämlich :" Unter diesen Umständen kann ich nicht arbeiten, ich reise ab ! " Oder besser, er lässt abreisen. " Bremsen oder Gas geben ? Überlege dir bitte, was du willst, du kannst so lange in dieser Ecke warten !"
Paula

Beitrag von Paula »

hier wird das Pferd nicht leicht hds eingestellt, sorry, das ist rollen...gucks mal ganz an...auch wenn er das nicht brutal macht, bisher hat MAR nicht gerollt..also passt der Vergleich gar nicht..
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

@horsmän: :lol: :lol: Wie schön wäre es gewesen, wenn er die Zunge unter dem Gebiss gelassen hätte! :lol: :lol:

Mannomann, die Presse macht ja richtig Stimmung gegen SJ und seine Methoden. Blätter, die definitiv einen Großteil der Bevölkerung erreichen ... sogar das Blatt mit den 4 großen Buchstaben ... 8) Damit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet.

Die Unterschriften unter diesen Brief von Klaus Balkenhol sind übrigens erst 2 Jahre alt ... http://www.dressur-studien.de/index.php ... e-fei.html

Ich finde, Collo hat es sehr gut ausgedrückt, das ist auch mein Eindruck: Gal hat sich (in den Prüfungen) zurückgenommen und ihn strahlen und sich präsentieren lassen. Um das in einer Prüfungssituation zu können, muss das Vertrauen zwischen beiden sehr groß gewesen sein. Genau das schien dem Hengst gefallen zu haben. Er konnte dem Publikum seine Persönlichkeit zeigen und hat den Beifall genossen.
Viele Grüße
Sabine
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

saltandpepper hat geschrieben:
Hier sehe ich ein Pferd, das für meinen Geschmack am Stück zu eng eingestellt ist, aber einen Reiter, der nur dann "dransitzt", wenn es für eine Einwirkung erforderlich ist und sonst das Pferd im Rücken mit einem geschmeidigen eher leichten Sitz erfreut. Dieser Reiter kann sitzen !
Okay, es WIRD unheimlich – ich sehe das Gleiche :D Vielleicht sollten wir beide mal unser Leitungswasser überprüfen lassen. :wink:
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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Beitrag von Junito »

Etwas, was und Deutschen ab und an etwas fehlt? Einfühlungsvermögen?
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Junito hat geschrieben:Etwas, was und Deutschen ab und an etwas fehlt? Einfühlungsvermögen?
Protest! :lol: Auch wir Deutschen sind empathisch veranlagt! :lol: Wir neigen höchstens manchmal dazu, zu viel Kontrolle ausüben zu wollen und zu direkt zu sein. :lol:
Im Ernst: Loslassen können ist sehr schwer, dabei ist es eines der wichtigsten Dinge in der Reiterei.
Viele Grüße
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Janina
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Beitrag von Janina »

Um hier auch mal wieder was netteres zu schreiben:
http://www.equitacao.com/noticia.php?n=8624&#pro
Vlt. kann ich den Mini-Toti-Luso-Knirps 8) nächste Woche live sehen :P Die Mutter muss jedenfalls eine hervorragende Stute sein!
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