Wie klassich Reiten erklären??
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Wie klassich Reiten erklären??
Guten Morgen!
Bei uns im Stall sind fast alle "moderne" Turnierreiter. Ich möchte jetzt mit einer "klassichen" Reitlehererin zu trainieren beginnen, da mich die klassische Retweise einfach überzeugt. Natürlich tauchen jetzt Fragen auf, warum ich denn nicht mit den üblichen Trainern arbeiten möchte und was denn die klassiche Reitweise eigentlich von der "normalen" Reiterei unterscheidet. Wie erkläre ich das ohne dass sich meine Reiterkollegen auf den Schlips getreten fühlen? Ich möchte ihnen nicht unbedingt ins Gesicht sagen, dass ein Großteil ihrer Reitweise für die Pferde gesundheitsschädigend ist. Das würde nur eine Abwehrhaltung provozieren, fürhte ich.
Wie würdet ihr das argumentieren?
Danke schon im Voraus für eure Unterstützung!
Bei uns im Stall sind fast alle "moderne" Turnierreiter. Ich möchte jetzt mit einer "klassichen" Reitlehererin zu trainieren beginnen, da mich die klassische Retweise einfach überzeugt. Natürlich tauchen jetzt Fragen auf, warum ich denn nicht mit den üblichen Trainern arbeiten möchte und was denn die klassiche Reitweise eigentlich von der "normalen" Reiterei unterscheidet. Wie erkläre ich das ohne dass sich meine Reiterkollegen auf den Schlips getreten fühlen? Ich möchte ihnen nicht unbedingt ins Gesicht sagen, dass ein Großteil ihrer Reitweise für die Pferde gesundheitsschädigend ist. Das würde nur eine Abwehrhaltung provozieren, fürhte ich.
Wie würdet ihr das argumentieren?
Danke schon im Voraus für eure Unterstützung!
mit besten Grüßen
Danschi
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir in der Welt wünschst" (Mahatma Gandhi)
Danschi
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir in der Welt wünschst" (Mahatma Gandhi)
sag einfach:
dein Ziel ist nicht der Turniererfolg, sondern ein gut gymnastiziertes durchlässiges Pferd, welches an leichten Hilfen steht.
dein Ziel ist nicht der Turniererfolg, sondern ein gut gymnastiziertes durchlässiges Pferd, welches an leichten Hilfen steht.
Zuletzt geändert von horsman am Fr, 16. Mär 2012 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Am besten gar nicht auf solche Gespräche einlassen - das geht oft nach hinten los.
Sag einfach, dass dir die Art der anderen Reitlehrerin gut zurecht kommst und es Dir Spaß macht bei Ihr zu reiten.
Vielleicht sehen ein paar Leute, die sehen wollen den Unterschied - die werden Dich dann schon ansprechen!
Sag einfach, dass dir die Art der anderen Reitlehrerin gut zurecht kommst und es Dir Spaß macht bei Ihr zu reiten.
Vielleicht sehen ein paar Leute, die sehen wollen den Unterschied - die werden Dich dann schon ansprechen!

Ich erkläre es immer aus dem historischen Kontext, aber ganz simpel gehalten.
Im Sinne; auf der einen Seite "die alten Meister", die durch ihre verschiedenen Ansätze, das Spektrum an Lösungsmöglichkeiten erweitern, so das Pferd und Reiter, das für Sie richtige "System" finden können.
Und auf der anderen Seite die FN beruhend auf der Kavallerie, wo jedes Pferd für jeden Soldaten gleich funktionieren musste und vor allem sofort.
Sehr einfach formuliert, aber die Meisten verstehen es so ganz gut.
Im Sinne; auf der einen Seite "die alten Meister", die durch ihre verschiedenen Ansätze, das Spektrum an Lösungsmöglichkeiten erweitern, so das Pferd und Reiter, das für Sie richtige "System" finden können.
Und auf der anderen Seite die FN beruhend auf der Kavallerie, wo jedes Pferd für jeden Soldaten gleich funktionieren musste und vor allem sofort.
Sehr einfach formuliert, aber die Meisten verstehen es so ganz gut.
Re: Wie klassich Reiten erklären??
Die von Excalibur genannte Begründung dürfte wohl einleuchtend sein.
Allerdings verstehe ich Dein Problem als solches nicht ganz.
Im übrigen wird Deine neue Trainerin ja sicherlich nicht mit einem Button "Klassische Reitlehrerein" auf der Brust umherlaufen?
Du hast Dir halt eine andere Ausbilderin gesucht und gut.
Einerseits verstehe ich zwar Deine Bedenken, andererseits finde ich die Problemstellung, die Du Dir nun gesetzt hast, auch hausgemacht, weil Du von vorne herein auf die klassische Ausbildungsschiene hinweisen willst oder meinst, dies tun zu müssen. Natürlich sind wir ein Land der Meinungsfreiheit, aber gerade in solcher - reiterlicher - Hinsicht habe ich bessere Erfahrungen damit gemacht: gutes Vorbild geben und lieber im nachhinein nachfragen lassen, wenn die Erfolge offensichtlich werden.
Von daher halte ich es eher wie Xelape.
Allerdings verstehe ich Dein Problem als solches nicht ganz.
Will heißen: Du hast Dir doch vieles angeschaut und verglichen und für Dich festgestellt, daß Du mit diesem Ausbildungsweg d'accord gehen kannst. Also hast Du einzelne Punkte für Dich festgestellt, die Dich dann überzeugt haben. Dann brauchst Du doch im Prinzip nur Deine eigene Sichtweise - in nett verpackten Worten, ohne Vorwürfe den anderen gegenüber - weitergeben?Danschi hat geschrieben:Ich möchte jetzt mit einer "klassichen" Reitlehererin zu trainieren beginnen, da mich die klassische Retweise einfach überzeugt.
Im übrigen wird Deine neue Trainerin ja sicherlich nicht mit einem Button "Klassische Reitlehrerein" auf der Brust umherlaufen?

Einerseits verstehe ich zwar Deine Bedenken, andererseits finde ich die Problemstellung, die Du Dir nun gesetzt hast, auch hausgemacht, weil Du von vorne herein auf die klassische Ausbildungsschiene hinweisen willst oder meinst, dies tun zu müssen. Natürlich sind wir ein Land der Meinungsfreiheit, aber gerade in solcher - reiterlicher - Hinsicht habe ich bessere Erfahrungen damit gemacht: gutes Vorbild geben und lieber im nachhinein nachfragen lassen, wenn die Erfolge offensichtlich werden.
Von daher halte ich es eher wie Xelape.
lg, Tanja
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Ich antworte an unserem Isihof lediglich auf konkrete Fragen anderer Miteinsteller, z.B. auf was für einen Kurs ich denn gehe, oder, was den Unterricht vom Unterricht bei uns am Hof unterscheidet. Ansonsten halte ich mich aus allem raus. Ich sage z.B. "Ich nehme an einem Longenkurs teil, wo das Longieren ohne Ausbinder gelehrt wird." Da bei uns üblicherweise aber mit Ausbinder longiert wird, genügt den meisten diese Antwort. Warum ich das so möchte, wird eigentlich gar nicht mehr gefragt.
Genauso meine Antwort zur Art des Reitens: "Ich gehe zu einer Reitlehrerin, die stark von Philippe Karl geprägt ist, und die zuallererst am Sitz des Reiters arbeitet, im Gegensatz zu hier, wo gleich das Pferd allerlei lernen soll, auch wenn der Reiter selbst es noch gar nicht kann. Beide Reitweisen gleichzeitig vertragen sich nicht miteinander; die Reitweise bei uns am Hof ist eher sportlich geprägt, meine Reitlehrerin orientiert sich eher an der sogenannten klassischen Reitweise, die auf die Lehren der alten großen Reitmeister zurückgeht." Die meisten wissen nicht, wer Philippe Karl ist. Da reichen dann ein paar Worte zu ihm und es hat sich. Dabei nehme ich das Wort "klassisch" überhaupt nie nicht in den Mund. Damit fahre ich sehr gut, obwohl ich bei uns ein bißchen der Exot bin. Die anderen haben gemerkt, dass ich eigene Wege gehe, aber da ich das nicht an die große Glocke hänge und niemanden bekehren will, wird das allgemein akzeptiert. Und es ist da völlig unnötig, überhaupt ein Wort über die bei uns übliche Reitweise zu verlieren - von daher verstehe ich dein Problem nicht so ganz.
Genauso meine Antwort zur Art des Reitens: "Ich gehe zu einer Reitlehrerin, die stark von Philippe Karl geprägt ist, und die zuallererst am Sitz des Reiters arbeitet, im Gegensatz zu hier, wo gleich das Pferd allerlei lernen soll, auch wenn der Reiter selbst es noch gar nicht kann. Beide Reitweisen gleichzeitig vertragen sich nicht miteinander; die Reitweise bei uns am Hof ist eher sportlich geprägt, meine Reitlehrerin orientiert sich eher an der sogenannten klassischen Reitweise, die auf die Lehren der alten großen Reitmeister zurückgeht." Die meisten wissen nicht, wer Philippe Karl ist. Da reichen dann ein paar Worte zu ihm und es hat sich. Dabei nehme ich das Wort "klassisch" überhaupt nie nicht in den Mund. Damit fahre ich sehr gut, obwohl ich bei uns ein bißchen der Exot bin. Die anderen haben gemerkt, dass ich eigene Wege gehe, aber da ich das nicht an die große Glocke hänge und niemanden bekehren will, wird das allgemein akzeptiert. Und es ist da völlig unnötig, überhaupt ein Wort über die bei uns übliche Reitweise zu verlieren - von daher verstehe ich dein Problem nicht so ganz.
Liebe Grüße Birgit
Lektionen
Sag doch einfach, Du möchtest auf Dauer Levaden lernen, oder so was, was halt in der Turnierreiterei nicht gelehrt wird. Siehe dazu den Bundesverband für klassisch-barocke Reiterei, dessen Motivation (und warum er es wohl in die FN geschafft hat) genau das war, "diejenigen Elemente der klassischen Reitkunst zu fördern, die nicht Eingang in das Reglement der FEI gefunden haben".
Dann wirst Du zwar für eine Spinnerin gehalten, aber dann kannst Du Dich da schon mal dran gewöhnen
Oder willst Du etwa keine Levaden lernen? uiui, so geht das nicht. Entweder, man ist willens, den Weg ganz zu gehen, oder lässt es gleich bleiben. Die klassische Reitkunst läuft auf die Schulen über der Erde zu und die entsprechend gerittenen Pferde bieten es irgendwann an, wenn sie talentiert genug sind.
Dann wirst Du zwar für eine Spinnerin gehalten, aber dann kannst Du Dich da schon mal dran gewöhnen

Oder willst Du etwa keine Levaden lernen? uiui, so geht das nicht. Entweder, man ist willens, den Weg ganz zu gehen, oder lässt es gleich bleiben. Die klassische Reitkunst läuft auf die Schulen über der Erde zu und die entsprechend gerittenen Pferde bieten es irgendwann an, wenn sie talentiert genug sind.
Re: Lektionen
*räusper* Was ist denn das für eine Aussage?Thyl hat geschrieben:Dann wirst Du zwar für eine Spinnerin gehalten, aber dann kannst Du Dich da schon mal dran gewöhnen

Vielleicht magst Du Dich auch kurzfristig erst mal hier im Forum vorstellen?
lg, Tanja
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
@Danschi: warum hast Du das Gefühl, Du müsstest Dich erklären oder rechtfertigen?
Ich persönlich halte es so, dass ich weder die Reiterei von anderen noch meine eigene im Stall diskutiere. Ich mache das, was ich für richtig halte und möchte in Frieden meinem Hobby nachgehen und will weder missioniert werden noch andere missionieren.
Wenn Du im Stall schöne Reiterei zeigst und vorlebst, wirst Du auf Dauer mehr erreichen, als wenn Du jemandem erzählst, dass seine Reiterei falsch ist und dem Pferd schadet.
Ich persönlich halte es so, dass ich weder die Reiterei von anderen noch meine eigene im Stall diskutiere. Ich mache das, was ich für richtig halte und möchte in Frieden meinem Hobby nachgehen und will weder missioniert werden noch andere missionieren.
Wenn Du im Stall schöne Reiterei zeigst und vorlebst, wirst Du auf Dauer mehr erreichen, als wenn Du jemandem erzählst, dass seine Reiterei falsch ist und dem Pferd schadet.
Jetzt muss ich mal kurz einhaken - ich verstehe Danschis Frage schon, da ich vor nicht allzu langer Zeit ein ähnliches Problem hatte, allerdings umgekehrt. Ich wurde immer wieder gefragt, warum machst du mit deinem Pferd nicht dies und das, warum reitest du es nicht so und so (soll heißen laut FN-Richtlinien). Aber meine Erklärungen wurden meist ziemlich unsanft vom Tisch gefegt und ich als Spinner dargestellt.
Ja sicher, ICH weiß, was ich tun möchte und warum. Und ich hatte damals das Bedürfnis, mich zu erklären. Das habe ich mittlerweile nicht mehr - jedem das Seine.
Verstehen kann ich also Danschis Problem sehr gut, würde aber dann doch eher den "ruhigen" weg gehen und Diskussionen meiden. Zum eigenen Wohl.
Ja sicher, ICH weiß, was ich tun möchte und warum. Und ich hatte damals das Bedürfnis, mich zu erklären. Das habe ich mittlerweile nicht mehr - jedem das Seine.
Verstehen kann ich also Danschis Problem sehr gut, würde aber dann doch eher den "ruhigen" weg gehen und Diskussionen meiden. Zum eigenen Wohl.

Ich bin bei uns auch "die Außenseiterin" und halte es wie die meisten hier. Wenn ich explizit gefragt werde erkläre ich warum ich was wie mache. Aber niemals ungefragt und immer ohne jemand anderes zu kritisieren. Man muss sich aber gerade am Anfang ein dickes Fell zulegen und es gehört manchmal viel Beherrschung dazu. Man darf auch nicht in die Position kommen, nur den eigenen Weg als richtig anzuerkennen und alles andere als schlecht abzustempeln. Hier gilt leben und leben lassen. Ich fahre damit gut, habe ein nettes Verhältnis zu den Miteinstellern. Daher finde ich auch die Lösung "mir passt die Art zu Unterrichten von xyz gut" die beste "Rechtfertigung". Oder geht es dir darum einer bisherigen RL zu sagen warum Du wechselst? Dann finde ich sollte man das schon ein bisschen erklären. Auch hier reicht aber ein "mir gefällt dieser Unterricht grundsätzlich und ich möchte testen ob er für mich und mein Pferd das Richtige ist".
Ich habe mich z.B. sehr gefreut, als mich eine Einstellerin nach meiner RL gefragt hat, weil meine Pferde ihrer Ansicht nach so entspannt liefen. Sie hat zwar mittlerweile den Stall gewechselt, aber noch bei meiner RL Unterricht.
Allerdings musste ich schmunzeln als ich sagte ich fahre auf einen Lehrgang zu Branderup. Antwort "Achso ist das ein Islandtrainer?". Ich "Auch, ja"
Ich habe mich z.B. sehr gefreut, als mich eine Einstellerin nach meiner RL gefragt hat, weil meine Pferde ihrer Ansicht nach so entspannt liefen. Sie hat zwar mittlerweile den Stall gewechselt, aber noch bei meiner RL Unterricht.
Allerdings musste ich schmunzeln als ich sagte ich fahre auf einen Lehrgang zu Branderup. Antwort "Achso ist das ein Islandtrainer?". Ich "Auch, ja"
