Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Finchen
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Beitrag von Finchen »

sab hat geschrieben:Finchen, wieso würden denn die HEUTIGEN Vielseitigkeistreiter alt aussehen ? Klimke ist eine HEUTIGE Vielseitigkeistreiterin. Und den anderen Guten - wie z.B. den Jung, den cih sehr bewundere - traue ich das auch zu.

LG

Sabine

P.S.: Alt aussehen würdne vermutlich eher die meisten von uns hier....
Herr Stecken hat es in dem Beitrag so gesagt, das ist nicht meine Einschätzung/Aussage! :wink:
horido
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Beitrag von horido »

Die heutigen Vielseitigkeitsreiter würden das bestimmt super bewätigen, aber von den Dressurreitern hätten einige bestimmt Probleme und es handelt sich ja um eine Oplympische Dressuraufgabe.
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amara
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Beitrag von amara »

Den Versuch fand ich witzig, aber bei dem Satz dass die heutigen VS-Reiter da alt aussehen würden musste ich lachen. Sicherlich - wenn man es nicht üben dürfte, hätte der ein oder andere kleinere und vielleicht sogar größere Probleme.
Ich frage mich allerdings, was die VS-Reiter von damals sagen würden wenn sie ohne üben eine heutige VS, auch VS Dressur reiten müssten. *gg* GRADE wenn man weiss dass damals z.B. Hufschlagsfiguren-technisch nur ganze Bahn mit ein paar Volten verlangt war.

Was das Kavalerie-Video betrifft... naja, es ist nicht alles sofort toll was 100Jahre vorher geritten wurde. Sicherlich ist viel gutes dabei, aber es war auch nicht alles so prickelnd. Von meinem Grossvater, der in der Kavalerie war, weiss ich dass sehr wohl viele Pferde immer wieder bei so Trainings verletzt heimkamen, auch Sehnenschaden grade kein Fremdwort war und es an so Hängen häufig zu Stürzen kam - mit danach ängstlichen Soldaten wurde danach oft gleich umgegangen wie mit den dabei ängstlichen Pferden. :roll:
Trotzdem - tolles Video! Und Hut ab vor dem Mut.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Weil der Dressurzirkus ja aktuell wieder arg in der Kritik steht, mal ein Beispiel, wie es auch aussehen kann…

http://www.youtube.com/watch?v=2btKVR869k8

Bin schon sehr gespannt auf den Auftritt der beiden bei den Olympischen Spielen…
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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sab
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Beitrag von sab »

Sehr, sehr schön !

Es gibt übrigens 2 dvds von Carl Hester. Die eine dvd ist eine Art Homestory wobei der Mann unglaublich sympathisch wirkt. Die andere dvd ist eine clinic, sehr interessant.

LG

Sabine
Lou mit Lucy
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Beitrag von Lou mit Lucy »

Oh ja, was ein schöner Ritt, danke! Und was für mustergültige Piaffen.

Und ermutigend zu sehen, dass der so gut bewertet wurde.
Paula

Beitrag von Paula »

sab hat geschrieben:Sehr, sehr schön !
t.

LG

Sabine
Sabine, weil du doch auch von Neindorff geprägt wurdest: Er fände es nicht sehr sehr schön.
Wer ihn erlebt hat weiß warum. Für den Turnierzirkus finde ich es ansehbar,vorbildlich ist was anders.
sab
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Beitrag von sab »

Paula, was gefällt Dir denn nicht daran ?

LG

Sabine
Phanja

Beitrag von Phanja »

Also ich finde es jetzt auch nicht dolle. Liegt vermutlich daran, dass ich den meisten Sportritten nicht viel abgewinnen kann. In den Piaffen sind die Vorderbeine deutlich rückständig. Hinten tragen und vorne Schulter frei haben stell ich mir einfach anders vor. Die Kandare ist permanent nahezu am Anschlag. Da stell ich mir unter Feinheit was anderes vor. Und z.B. in den Passagen sind deutliche Taktunreinheiten vorhanden. In den Traversalen geht das jeweils innere Hinterbein deutlich voraus und trägt gar nicht. Die sind einfach nur seitwärts geschoben.
Ich will eigentlich in diesem Thread nichts schlecht reden, aber schließlich wurde ja gefragt, was da unter Umständen nicht gefallen könnte :wink:
chantesse
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Beitrag von chantesse »

für den Turnierzirkus aber erfreulich wenig Sporeneinsatz, und kein Rumgewackel mit dem Oberkörper oder Beingefuchtel, und die Kandare ist zwar deutlich gespannt, aber es wird nicht noch zusätzlich dran rumgezogen, die Hand wirkt still und sieht auch nicht aus, als würde sie irgendwie mit Kraft festhalten, wie man es z.B. bei Bechtolsheimer oder - ganz krass - Cornelissen sieht.
Das ist positiv.

Ansonsten, ja, die Piaffen deutlich rückständiges Vorderbein, das ist sofort ins Auge fallend. Zeigt aber auch, dass das inzwischen schon als völlig normal angesehen wird, denn offensichtlich wurden hier die Noten trotzdem entsprechend hoch gezogen, sonst kämen am Ende keine 88 % raus, wird ja schließlich doppelt gezählt diese Lektion.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Okay, ich sehe da etwas anderes, als einige andere hier. Was ich vor allem sehe, ist eine Hand, die immer in der Tendenz zum Vorgeben ist. Eine Reiterin, die das Pferd nicht durch Sitz und Einwirkung stört und eine sehr harmonische Einwirkung. Und mal eben zur Kandare: Klar, man kann zum Vorbild haben, dass der Kandarenzügel durchhängt. Dann braucht man die Kandare aber nicht, weil man sonst nur die Wirkung der Trense hat. Wer beide Funktionen nutzen möchte, braucht auch beide Zügel. Dass die Lektionen teilweise noch nicht perfekt sind, ist unstrittig. Stört mich aber nullinger. Weil hier der gute Weg deutlich erkennbar ist. Valegro ist gerade mal zehn. Bei einer vernünftigen, klassischen Ausbildung kann man von einem Pferd in diesem Alter noch keine absolute Perfektion verlangen. Aber – da hat Phanja schon ganz recht – wer sportlich orientierter Reiterei nix abgewinnen kann, sieht dieses Video vielleicht auch ein wenig mit anderen Augen. Eingestellt habe ich es aber unter der Prämisse: Es geht auch anders im internationalen Zirkus. Und unter dieser Prämisse gehört das Video für mich in die Kategorie "gefällt mir".
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Gast

Beitrag von Gast »

Phanja hat geschrieben: In den Traversalen geht das jeweils innere Hinterbein deutlich voraus [...]
Was, mit Verlaub, auch seine Pflicht und Schuldigkeit ist .. soll die Traversale nicht im Stand ersticken. Es gehört zum Wesen der Traversale, dass die Beine schwungvoll in Bewegungsrichtung treten. Tragen und abdrücken soll dabei vorwiegend das äussere Hinterbein.
Paula

Beitrag von Paula »

Phanja da bin ganz bei dir: in den Traversalen soll die Vorhand der Hinterhand voraus gehen , klassisch betrachtet, natürlich.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

sabrell hat geschrieben:
Phanja hat geschrieben: In den Traversalen geht das jeweils innere Hinterbein deutlich voraus [...]
Was, mit Verlaub, auch seine Pflicht und Schuldigkeit ist .. soll die Traversale nicht im Stand ersticken. Es gehört zum Wesen der Traversale, dass die Beine schwungvoll in Bewegungsrichtung treten. Tragen und abdrücken soll dabei vorwiegend das äussere Hinterbein.
Ergänze: Keinesfalls geht die HH in den Traversalen der VH voraus – in jeder Traversale führt die Vorhand.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Hm, also in der Linkstraversale führt die VH ganz deutlich, in der Rechtstraversale die man von hinten sieht scheint es mir aber auch eher zu täuschen, die VH ist vor, aber in dem Moment wo das Paar an der Kamera quasi vorbei ist sieht man natürlich fast nur noch das innere Hinterbein, aber mM nach führt die VH trotzdem deutlich. In der Galopptraversale führt die VH deutlich.

Die Zügelverbindung finde ich völlig ok weil nachgiebig, der Spruch "das Kopfnicken durch die Hand herauslassen" ist für meinen Geschmack hier gelebt, in der Galoppverstärkung gehen Hand und Pferdenase deutlich vor, das Pferd ist nun alles andere als tot im Maul.

Gefällt mir.

Taktfehler mag ich gar nicht beurteilen, bei mir läuft das Video nicht ganz gleichmäßig. :wink:

editiert:
überschnitten mit Cubano, aber bin froh nicht als einzige über die vermeintlich nicht führende VH irritiert zu sein. :)
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