Stimmt. Was sicher der Grund für deine völlig unübliche Zurückhaltung anlässlich des Valegro-Videos war ...Paula hat geschrieben:wir sind doch hier bei "Ritte die gefallen" und nicht bei Ritten die uns nicht gefallen, oder?
Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen
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Na wenn das das Ziel ist (das BB Video) dann hat es die Schimmel-Reiterin eigentlich ganz schön gut gemacht...
L'Art pour l'Art trifft es ziemlich gut finde ich. Das ist eine Kunstform und wie jede Kunst starke Geschmacksache.
Der Rücken des Pferdes spricht allerdings für mich eher gegen diese Form, wobei man natürlich nicht wie, wie stark das gebäudemäßig schon vorgegeben ist.
L'Art pour l'Art trifft es ziemlich gut finde ich. Das ist eine Kunstform und wie jede Kunst starke Geschmacksache.
Der Rücken des Pferdes spricht allerdings für mich eher gegen diese Form, wobei man natürlich nicht wie, wie stark das gebäudemäßig schon vorgegeben ist.
Paula - das ist ja schön, dass du so jemanden kennst. Nur: was soll mir das jetzt sagen?Paula hat geschrieben:.
@Motte, zum ohne Sattel reiten, komme ich vielleicht heute abend..
Kenne einen Zahnarzt der ritt sein Pferd 21 Jahre lang ohne Sattel und ohne jegliche Zäumung und ohne Gerte, er hat die Stute selbst ausgebildet es wurde 26 Jahre alt .Hätte dasPferd ein Problem mit dem Sitzknochen gehabt, hätte es die Möglichkeit gehabt das deutlich zu zeigen....so ohne alles....er sprang mit dem Pferd ohne alles übrigens einen L Parcours. Und ritt eine Jagd mit.
gibts Fotos, Beweise...
so wünsche euch allen einen schönen Sonntag, ich muss los!
Ich kannte auch mal jemanden, der ein phantastisches Gefühl im Hintern hatte und wirklich begnadet reiten konnte, aber nur dann, wenn er so ca. 1,2 Promille Atue auf m Kessel hatte. Ist das jetzt erstrebenswert, nur weil bei DEM das so funktionierte?
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Das war Alizée Froment auf Mistral du Coussoul: http://www.youtube.com/watch?v=JwyHqmsAXRsPaula hat geschrieben:wir sind doch hier bei "Ritte die gefallen" und nicht bei Ritten die uns nicht gefallen, oder?
Mir hat die Französin gefallen ohne Sattel und Trense in hohen Lektionen , die hier mal eingestellt wurde, weiß jemand wo der Link zu finden ist? Der Thread hier ist soo lange ich finds nicht mehr..Kann mir jemand helfen?
"Wenn es gut läuft"? Auch ein schlechter Reiter kommuniziert. Man kann nicht nicht kommunizieren. Pferde auch nicht. Alles ist gegenseitiges feedback.sab hat geschrieben: Reiten ist - wenn es gut läuft - Kommunikation. Alleridngs völlig anders als mit 50 kg oder 150 kg. Melli, ich gehe jetzt mal davon aus, dass es sich bei den erwähnten 50 kg oder 150 kg um Menschen handelt auf denen Du NICHT SITZT .
Aber gutes Stichwort: nicht draufsitzen.
Die Abwesenheit eines Reiters, der mit Muskelkraft irgendwas beeinflussen könnte, müsste eine saubere Ausbildung und Vorstellung des Pferdes an der Hand, an der Longe und Doppellonge ja nach deiner These komplett verunmöglichen.
Ist das so? Siehst du das so?
Schade, dass dir die Möglichkeiten, die man mit Visualisierung, inneren Bildern, mit Fokussierung hat, scheinbar verborgen sind, sonst müsstest du sie nicht in der Form lächerlich machen.Man kann zwar seinem Gaul auch verträumt in die Augen gucken aber auch das hat mit Dressurreiten nichts zu tun.
Da du ja "Power Yoga" machst, hätte es sein können, dass dir das auf dem Wege mal begegnet ist, aber vielleicht hat das Powerelement da den mentalen Aspekt an Yoga vollends verdrängt.
Für mich ist das Kennenlernen der mentalen Arbeit, wie man sie eben ganz ganz deutlich in sämtlicher asiatischer Kampfkunst wiederfindet oder neuerdings über NLP-Ableger, ein Schlüsselerlebnis fürs Reiten als Kommunikation gewesen.
Ich dachte, da geht es in erster Linie um Beweglichkeit, Mobilisierung und Balance?Übrigens, warum hat der Meyners und seine Sitzübungen denn so einen Erfolg ? Da geht es doch auch um Muskeltraining !
Das ist für mich ein himmelweiter Unterschied!
Mein Freund ist früher viel und ziemlich gut Skateboard gefahren, macht heute aber überhaupt keinen Sport mehr - und hat trotzdem immer noch eine erheblich bessere Balance und Beweglichkeit als ich. Trotz "null" Muskeln.
Also nur der Korrektheit halber, ich reite nicht nach BB und ich reite auch nicht permanent untertourig, das wurde scheinbar so in den Raum gestellt, dass die Diskussionsteilnehmer, wenn sie nicht pro-Sport sind, zwangsläufig BBler sein müssen - nö....der wahre Grundfür das untertourige Reiten nicht darin liegt, dass die Reiter schlichtweg nicht die Muskeln /Beweglichkeit in der Hüfte haben, um ein höheres Tempo auszusitzen....
Zu deinem Kommentar; ja, glaube ich auch, dass das vielen entgegenkommt, so durch die Bahn zu schluffen.
Zu BB im Video, ich finde dieses Tempo zum lernen und Bewegung erfühlen (für Pferd und Mensch) schon sinnig, Ziel meiner Arbeit wäre das definitiv nicht, zu wenig vorwärts.
Um zumindest von meiner Seite kein BB-Bashing zu betreiben, diesen Herrn kann ich mir ganz gut anschauen, ich habe ihn mal live reiten gesehen und das hat mir so gut gefallen, dass ich mir den Namen gemerkt habe, ohne zu wissen, nach wem oder was er reitet.
Ich habs vermutlich schon mal irgendwo gesagt, aber dieses Video gefällt mir wirklich gut, äußerst korrekt geritten und mit schönem Schwung.fabienne_x hat geschrieben:Das war Alizée Froment auf Mistral du Coussoul: http://www.youtube.com/watch?v=JwyHqmsAXRs
Yep - und der Iberer geht klasse über den Rücken! Gefällt mir auch ganz wunderbar.Max1404 hat geschrieben:Ich habs vermutlich schon mal irgendwo gesagt, aber dieses Video gefällt mir wirklich gut, äußerst korrekt geritten und mit schönem Schwung.fabienne_x hat geschrieben:Das war Alizée Froment auf Mistral du Coussoul: http://www.youtube.com/watch?v=JwyHqmsAXRs
@Melli: Auch für die Arbeit an der DoLo oder an der Hand brauchst Du Muskulatur. Ich verstehe ehrlich gesagt, auch nicht so wirklich, warum dieses Wort für Dich so negativ besetzt ist.
Noch mal eben zu BB: Zu meiner Intention. Ich habe dieses Video eingestellt, weil jemand hier geschrieben hat, es sei NICHT Ziel der Ausbildung, untertourig zu reiten. Das Pferd, was hier vorgestellt wird, IST bereits hoch ausgebildet - da müssen weder Pferd noch Reiter lernen oder Bewegung erfühlen.
@Tossi: Der Rücken war mir auch aufgefallen. Der Fairness halber muss man aber sagen, dass das Pferd bereits über 20 Jahre alt ist.
Was Mariusz Schneider angeht: Sorry, Ihr könnt mich gern erschlagen, aber das Pferd ist und bleibt der komplette Schenkelgänger –und das ist GENAU DAS, was ich eben NICHT sehen will. Man sollte mal das Video von Alizée Froment mit dem Schneider- oder BB-Video vergleichen und dabei mal nur auf das Pferd achten. und darauf, wie es die Bewegung durch den Körper fließen lässt (oder auch nicht

„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
Nach der SdA unterwegs

Ich kannte das Video auch schon.
Ich reite mein Pferd gern ohne Sattel, wie die Dame im Video aber mit "Untersatz", in meinem Fall mit gepolstertem Ohne-Sattel-Pad, das die Wirbelsäule frei lässt, denn mein Pferd sagt mir sehr deutlich, dass ihm das lieber ist als ganz ohne.
Ohne Sattel fühle ich einfach direkter und unmittelbarer.
Ich bin früher viel ohne Sattel (und ohne Pad) geritten auf meinem früheren Pferd, aber es stimmt, dass das Becken dabei fast zwangsläufig kippen will, und nach 2h Ausritt war das nicht mehr schön.
So ganz sinnfrei sind Sättel nicht.
Cubano
1. Wie kommst du darauf, dass Muskulatur für mich negativ besetzt wäre?
2. Welche Muskulatur brauche ich für die Arbeit am Boden?
3. Was soll dieser Einwurf an dieser Stelle bedeuten, wenn die von mir zumindest in Zweifel gestellte Ausgangsthese war, dass ohne Kreuzhilfe definitiv kein sauberer Übergang abwärts möglich sei?
Ich reite mein Pferd gern ohne Sattel, wie die Dame im Video aber mit "Untersatz", in meinem Fall mit gepolstertem Ohne-Sattel-Pad, das die Wirbelsäule frei lässt, denn mein Pferd sagt mir sehr deutlich, dass ihm das lieber ist als ganz ohne.
Ohne Sattel fühle ich einfach direkter und unmittelbarer.
Ich bin früher viel ohne Sattel (und ohne Pad) geritten auf meinem früheren Pferd, aber es stimmt, dass das Becken dabei fast zwangsläufig kippen will, und nach 2h Ausritt war das nicht mehr schön.
So ganz sinnfrei sind Sättel nicht.
Cubano
1. Wie kommst du darauf, dass Muskulatur für mich negativ besetzt wäre?
2. Welche Muskulatur brauche ich für die Arbeit am Boden?
3. Was soll dieser Einwurf an dieser Stelle bedeuten, wenn die von mir zumindest in Zweifel gestellte Ausgangsthese war, dass ohne Kreuzhilfe definitiv kein sauberer Übergang abwärts möglich sei?
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Also, ich habe ohne Sattel reiten gelernt. Blank. Auf Ponies. Und bin jahrelang so geritten. Gesprungen, Ponyrennen, Dressur. Und ich kann bestätigen, dass das Reiten ohne Sattel nichts mit dem erwünschten Dressursitz zu tun hat. Im Gegenteil. Mit dem Umstieg auf Sattel und dem Erlernen des Balancesitzes mit Bügeln tun sich Blankreiter schwer.
Blankes reiten fördert den Stuhlsitz. Um sitzen zu bleibenkippt man das Becken ab und die Beine werden als Balancestangen leicht vorgestreckt.
Und wehe, das Pferd entzieht sich mal den Hilfen in flottem bzw. angemessenem Tempo - dann ist Schluss mit feinem Reiten ohne Sattel. Man wird bspw. nach außen gesetzt, kann nicht gegensteuern über den Sitz etc.
Somit mag sich erklären, dass die meisten Blankreiter im untertourigen Zuppeltrab ihre Pferde bis zur Depression mit dressurähnlichen Übungen belästigen und das als vollkommene Losgelassenheit celebrieren.
Blankes reiten fördert den Stuhlsitz. Um sitzen zu bleibenkippt man das Becken ab und die Beine werden als Balancestangen leicht vorgestreckt.
Und wehe, das Pferd entzieht sich mal den Hilfen in flottem bzw. angemessenem Tempo - dann ist Schluss mit feinem Reiten ohne Sattel. Man wird bspw. nach außen gesetzt, kann nicht gegensteuern über den Sitz etc.
Somit mag sich erklären, dass die meisten Blankreiter im untertourigen Zuppeltrab ihre Pferde bis zur Depression mit dressurähnlichen Übungen belästigen und das als vollkommene Losgelassenheit celebrieren.
Moins,Melli hat geschrieben:
Cubano
1. Wie kommst du darauf, dass Muskulatur für mich negativ besetzt wäre?
2. Welche Muskulatur brauche ich für die Arbeit am Boden?
3. Was soll dieser Einwurf an dieser Stelle bedeuten, wenn die von mir zumindest in Zweifel gestellte Ausgangsthese war, dass ohne Kreuzhilfe definitiv kein sauberer Übergang abwärts möglich sei?
zu 1: Weil es in Deinen Beiträgen so klingt, als würdest Du den Einsatz von Muskulatur beim Reiten mit Kraftreiterei gleichsetzen.
zu 2. z.B. Beinmuskulatur. Man kann sich schlussendlich nicht mal gemütlich von A nach B bewegen, ohne Muskulatur zu benutzen – deswegen finde ich schon die Frage irgendwie merkwürdig.

3. Die Frage verstehe ich nicht. So wie Du gestern den Trab-Schritt-Übergang beschrieben hast, BENUTZT Du dabei Deine Bauchmuskulatur.
@Honigkuchenpony:

„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
Nach der SdA unterwegs

Bei jeder einzelnen Bewegung die ich mache, setze ich meine Muskulatur ein - manchmal nur sehr reduziert, manchmal energischer.
Ich kann Melli insofern aber schon verstehen, denn das Gefühl, dass man eine Lektion nur "denken" muss, und schon wird sie ausgeführt, kennt sicherlich jeder von uns. Dennoch arbeitet der Reiter auch hier mit seinem Körper - wenn auch unbewusst. Die Kommunikation ist in diesem Idealfall sehr fein.
Bevor man aber an diesem Punkt kommt, muss man aber erst einmal lernen, seinen Körper als Reiter richtig einzusetzen.
Zum BB-Video mal ein kurzer historischer Ausflug: Newcastle hat eine Art Vorstufe zum SH beschrieben: "Kopf in die Volte" - allerdings hat er die Pferde nur im Hals abgebogen. Er erkannte zwar, dass er die Pferde damit auf die VH gebracht hat, konnte diesen Fehler aber nicht "beheben". Gueriniere hat diesen Ansatz zum SH weiterentwickelt, und zwar betont er die gleichmäßige Längsbiegung. Allerdings fehlen in seiner Beschreibung die äußeren und diagonalen Hilfen, er bezieht sich allein auf den inneren Zügel und den inneren Schenkel.
SH wird heute korrekt mit dem äußeren Zügel eingeleitet.
Steinbrecht beschrieb (glaube ich) als erster die "Vorstufe zum SH", das Schultervor. Sein Kapitel über das SH ist fantastisch, und ich glaube, niemand sonst hat so ausführlich darüber geschrieben.
Möglicherweise ist also der Grund für das Abbiegen des Pferdehalses und das Fehlen der äußeren Hilfen bei BB in der Geschichte zu suchen. Ebenfalls sicherlich im Bestreben, einhändig auf blanker Kandare zu reiten. Aber auch wenn ich mich bemühe, gewisse Dinge unter historischen Gesichtspunkten zu sehen, tue ich mich trotzdem etwas schwer mit dem, was ich in BB-Videos sehe - bitte um Verständnis! Ich sehe meine Basis eben eher in der von Steinbrecht begründeten Lehre.

Ich kann Melli insofern aber schon verstehen, denn das Gefühl, dass man eine Lektion nur "denken" muss, und schon wird sie ausgeführt, kennt sicherlich jeder von uns. Dennoch arbeitet der Reiter auch hier mit seinem Körper - wenn auch unbewusst. Die Kommunikation ist in diesem Idealfall sehr fein.
Bevor man aber an diesem Punkt kommt, muss man aber erst einmal lernen, seinen Körper als Reiter richtig einzusetzen.

Zum BB-Video mal ein kurzer historischer Ausflug: Newcastle hat eine Art Vorstufe zum SH beschrieben: "Kopf in die Volte" - allerdings hat er die Pferde nur im Hals abgebogen. Er erkannte zwar, dass er die Pferde damit auf die VH gebracht hat, konnte diesen Fehler aber nicht "beheben". Gueriniere hat diesen Ansatz zum SH weiterentwickelt, und zwar betont er die gleichmäßige Längsbiegung. Allerdings fehlen in seiner Beschreibung die äußeren und diagonalen Hilfen, er bezieht sich allein auf den inneren Zügel und den inneren Schenkel.
SH wird heute korrekt mit dem äußeren Zügel eingeleitet.
Steinbrecht beschrieb (glaube ich) als erster die "Vorstufe zum SH", das Schultervor. Sein Kapitel über das SH ist fantastisch, und ich glaube, niemand sonst hat so ausführlich darüber geschrieben.
Möglicherweise ist also der Grund für das Abbiegen des Pferdehalses und das Fehlen der äußeren Hilfen bei BB in der Geschichte zu suchen. Ebenfalls sicherlich im Bestreben, einhändig auf blanker Kandare zu reiten. Aber auch wenn ich mich bemühe, gewisse Dinge unter historischen Gesichtspunkten zu sehen, tue ich mich trotzdem etwas schwer mit dem, was ich in BB-Videos sehe - bitte um Verständnis! Ich sehe meine Basis eben eher in der von Steinbrecht begründeten Lehre.

Zuletzt geändert von Max1404 am So, 13. Mai 2012 17:08, insgesamt 1-mal geändert.
sab hat geschrieben:Wenn ich einen Übergang Trab-Schritt reite, dann spanne ich mein Kreuz (= Bauchmuskulatur ) an. Ohne das kann ich keinen korrekten Übergang reiten. Alles andere ist Geziehe. Das ist jetzt völlig anerkannte Reitlehre. Und Physik !!
CubanoAuch das man >mit Kreuz> reiten muss , ist in der Reitlehre definiert, da erübrigt sich eigentlich auch jegliche Diskussion. Wenn man das in z.B. in Frage stellt, dann kann man aus meiner Sicht nicht mehr dressurmässig reiten, denn dazu gehört es, das Pferd >am Kreuz> zu haben.
Darauf bezog ich mich. Kontext bitte!
Die Aussage ist, ohne Kreuz gibt es keinen Übergang nach unten, sondern nur Geziehe.
Und ich frage: wie geht Kreuzhilfe vom Boden aus? Wenn das doch Physik ist?
Und setze die Frage dran, wenn es vom Boden aus anders geht, warum soll das vom Pferderücken aus nicht mehr funktionieren?
Und du erzählst mir was von Beinmuskeln beim laufen?!

Echt.
Wie _ich_ reite steht gar nicht zur Debatte.
Ich zweifle diesen Allheiligkeitsanspruch _einer_ Reitlehre an und dafür ist es völlig egal, welcher Stilrichtung ich persönlich zugetan bin.
Unter der Flagge "Dressur" gibt es nicht nur eine richtige Form der Hilfengebung.
Max
Sicher verwende auch ich Muskeln beim reiten, das stelle ich gar nicht in Abrede. Wirklich nicht.
Aber das Maß an Muskeleinsatz, das ich verwende, wenn meine Bewegung oder Balanceänderung einem inneren Bild entspringt, ist in meinen augen viel "organischer" und minimaler, als wenn sich jemand eine Sitzhilfe ganz technisch aneignet.
Und ich finde nach wie vor Beweglichkeit, Balance, Gefühl und Timing ganz erheblich wichtigere Werkzeuge zum Reiten als Muskelarbeit.
Zuletzt geändert von Melli am So, 13. Mai 2012 12:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Marius Schneider ist ein langjähriger Schüler von BB und betreibt eins der wenigen "Ausbildungszentren" der akademischen Reitkunst. Er hat aber eine ganz "normale" Bereiter-Ausbildung genossen und ist in verschiedenen Dressurställen geritten u.a. auch bei Isabell Werth. Er hat sozusagen die verschiedensten Blickwinkel mit in seine Arbeit einfliessen lassen. Er hat ein sehr gutes Auge für "Typen" von Pferden. Meiner Trak-Stute hat er beim ersten Kennenlernen gleich in die "Seele" geblickt und wusste, wie das Stutentier so tickt. Klar, wir haben an den absoluten Basics gearbeitet damals. Aber ich musste nicht sooo untertourig reiten, sondern der Vorwärtsdrang und das "Gummi" das sie von Natur aus hat, wurde berücksichtigt. Auf einen ruhigen, gleichmäßigen Takt kam es an....aber nicht aufs "Schlurfen".Melli hat geschrieben:Um zumindest von meiner Seite kein BB-Bashing zu betreiben, diesen Herrn kann ich mir ganz gut anschauen, ich habe ihn mal live reiten gesehen und das hat mir so gut gefallen, dass ich mir den Namen gemerkt habe, ohne zu wissen, nach wem oder was er reitet.
Trotzdem verstehe ich was die Kritiker meinen.... ich wüsste auch nicht, ob ich diesen (oder einen anderen) dressurmäßien Weg mit einem Kaltblut einschlagen wollte. Trotzdem denke ich auch, dass diese Gymnastizierung ein Pferd nicht nur körperlich geschmeidiger macht im Rahmen seiner Möglichkeiten sondern auch mental fordert. Und das finde ich auch sehr spannend.
Ich habe mit meiner Stute verschiedene Ansätze ausprobiert, und leider bin ich ja im Kopf auch immer noch ein wenig gehemmt, weil sie mich ein paar mal in den Sand gesetzt hat....aber ich habe festgestellt, dass ich, egal wie lange wir vorher Schritt(Seitengänge) zum Aufwärmen geübt haben, der erste Trab schon locker vorwärts geritten werden muss.
Sonst blockiert sie und wir hoppeln wie die Hasen über den Platz....noch besser ist ein kleines Galöppchen im leichten Sitz. Danach geht es auch mit "angezogener Handbremse" (bitte nicht falsch verstehen jetzt....ich wollte nur ein Bild zu der kritisierten BB Reiterei malen).
Übrigens, eine Verstärkung im Trab z.B. habe ich dort auch sehr schön schon gesehen. Aus der Tragkraft heraus, mit Erweiterung des Rahmens ohne Strampelei und Taktverlust. Geht auch.
Aber es ist und bleibt eine philosophische Frage, ob man diesen Weg gehen mag und für sich selber gut findet.
Bei mir scheitert es schlicht an den fehlenden Instruktoren vor Ort....denn ich will eben gerade NICHT nur mit einem gesunden Halbwissen ausgestattet und durch mehrmaliges Betrachten diverser Videos "irgendwie" zuhause allein auf der Stelle rumgurken und dann galuben, ich würde nach dieser Lehre mein Pferd und mich ausbilden!
Aber Marius Schneider ist und bleibt für mich eine sogenannt "erste Adresse" wenn man sich mit dem Wissen der Klassiker auseinander setzen möchte.
"Reiter, die ihre Pferde frei lassen, sind es, welche die Genüsse der Reitkunst zu empfinden vermögen."
(Nuno Oliveira)
(Nuno Oliveira)
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Und - für Paula, die ja Spaß an historischer Literatur hat, zum Galopp und zum Viertakt:
Unter dem Stichwort Carriere oder Arreon findet man Hinweise zur gewollten Taktverschiebung.
Viele Reiterstauen zeigen auch diese Taktverschiebung, die offenbar als besonderer Ausdruck von Kraft und Schnelligkeit gesehen wurde und als Lektion erarbeitet wurde.